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myGully |
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14.11.22, 10:17
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#1
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Freigeist
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Bedankt: 23.203
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Todesstrafe:"Der Staat hat kein Recht, seinen Bürgern das Leben zu nehmen"
Zitat:
Todesstrafe:"Der Staat hat kein Recht, seinen Bürgern das Leben zu nehmen"
Unumkehrbare Maßnahme, die von fehlbaren Justizsystemen verhängt werde - Annalena Baerbock ist gegen die Todesstrafe. (Foto: Kira Hofmann/imago)
Außenministerin Annalena Baerbock engagiert sich bei einem Kongress gegen die Todesstrafe. Sie hat dabei nicht nur Saudi-Arabien oder Iran im Blick, sondern auch die USA. Die aber halten sich von der Veranstaltung in Berlin lieber fern.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat es sich zum Markenzeichen gemacht, politische Sachverhalte am Schicksal von Menschen zu schildern. Bei der UN-Generalversammlung im März sprach sie von dem kleinen Mädchen Mia, das wegen der russischen Luftangriffe auf Kiew in einer U-Bahnstation der ukrainischen Hauptstadt zur Welt kam. An diesem Dienstag könnte sie von Debra Milke sprechen, einer in Berlin geborenen Amerikanerin, oder von Antoinette Chahine aus Libanon.
Die beiden Frauen haben gemein, dass sie zum Tode verurteilt wurden, obwohl sie unschuldig sind. Sie gehören zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des achten Weltkongresses gegen die Todesstrafe, der am Dienstag in Berlin beginnt. Das Auswärtige Amt unterstützt die Organisation "Ensemble contre la peine de mort" bei der Ausrichtung, ebenso das Bundesjustizministerium. Dessen Chef Marco Buschmann und Baerbock werden bei der Eröffnungszeremonie sprechen, an der ein Dutzend Außen- und Justizminister aus dem Ausland teilnehmen, unter ihnen Frankreichs Chefdiplomatin Catherine Colonna.
Deutschland lehnt die Todesstrafe unter allen Umständen als grausame und unmenschliche Bestrafung ab und setzt sich weltweit für ihre Abschaffung ein. "Die Liste der Gründe, die gegen die Todesstrafe sprechen, ist lang: Sie ist eine unumkehrbare Strafe, die von fehlbaren Justizsystemen verhängt wird", sagte Baerbock der Süddeutschen Zeitung. Ihre Abschreckungswirkung sei bestenfalls fraglich und gehe oft Hand in Hand mit struktureller Diskriminierung. "Am Ende kommt es für mich aber darauf an: Der Staat hat kein Recht, seinen Bürgern das Leben zu nehmen. Punkt."
Es sind vor allem autoritär regierte Staaten, die Todesurteile vollstrecken. Mit Abstand die meisten Hinrichtungen gibt es seit vielen Jahren in China. Die offizielle Zahl ist ein Staatsgeheimnis, aber Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International schätzen, dass Tausende Menschen jedes Jahr getötet werden - mehr als in allen anderen etwa 80 Ländern zusammen, die noch an der Todesstrafe festhalten. In Iran dokumentierte Amnesty im vergangenen Jahr 314 Hinrichtungen, es folgten Ägypten mit 83 und Saudi-Arabien mit 65; das Königreich hat aber allein am 12. März 81 Menschen exekutiert.
In autoritären Regimen gehöre die Todesstrafe als Instrument der Kontrolle zum System, heißt es im Auswärtigen Amt. Sie richteten nicht nur Mörder hin, sondern Aktivisten und Oppositionelle. Die Todesstrafe solle einschüchtern, Menschen zum Schweigen bringen. Wie zum Beleg haben Revolutionsgerichte in Iran jüngst Demonstranten wegen Delikten wie "Krieg gegen Gott" und "Verdorbenheit auf Erden" angeklagt, auf die der Tod steht.
Aber auch westliche Verbündete, so Japan, vor allem aber die USA, halten an der Todesstrafe fest. Debra Milke hatte 25 Jahre in Arizona im Todestrakt gesessen, bis sie freikam und das Verfahren gegen sie eingestellt wurde. Der Kongress in Berlin ist ausdrücklich als Anreiz für Staaten gedacht, die erwägen, die Todesstrafe abzuschaffen. Versuche Berlins, Vertreter der Regierung von US-Präsident Joe Biden oder einzelner US-Bundesstaaten zur Teilnahme zu bewegen, blieben allerdings ohne Erfolg.
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Die Todestrafe ist ein archaisches Prinzip und unsere Außenministerin ist wirklich in ihre Rolle reingewachsen !
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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14.11.22, 10:51
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#2
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Die Todesstrafe ist ein archaisches Prinzip...!
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Ich gebe dir da zwar grundsätzlich recht, aber Steuern zahlen zu müssen, ist auch ein archaisches Prinzip. Die Wortwahl ist bei dem Thema schon wichtig, denke ich. So muss ich auch die "gefühlt überhebliche" Wortwahl von Frau Baerbock kritisieren, denn sie sollte "sollte" sagen. "Der Staat sollte kein Recht haben, seinen Bürgern das Leben zu nehmen." In vielen Ländern hat der Staat eben das Recht dazu.
Ich habe heute Nacht zufällig auf nTV eine Doku über Ted Bundy gesehen und kann dir sagen, dass Angehörige oder Überlebende seine Todesstrafe als "mehr als gerecht" ansehen. Da kommen halt Argumente wie "warum soll er leben, wenn seine Opfer tot sind"!
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Geändert von eitch100 (14.11.22 um 11:03 Uhr)
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei eitch100 bedankt:
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14.11.22, 11:06
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#3
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
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Zitat:
Zitat von eitch100
In vielen Ländern hat der Staat eben das Recht dazu.
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In vielen Ländern mit Todesstrafe wird eben dieses Recht mißbraucht, um Opositionelle zu töten. Aktuelles Beispiel:
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Dafür ist auch Ted Bundy keine Rechtfertigung.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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14.11.22, 11:15
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#4
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
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Bedankt: 4.438
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
In vielen Ländern mit Todesstrafe wird eben dieses Recht mißbraucht, um Opositionelle zu töten. Aktuelles Beispiel:
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Dafür ist auch Ted Bundy keine Rechtfertigung.
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Absolut... das wollte ich damit auch nicht sagen. Über die ganzen politischen, religiösen oder ideologischen Hinrichtungen müssen wir gar nicht streiten. Das ist absolut armselig. Aber speziell die USA (bzw. es sind ja "nur" noch ca. 10 Bundesstaaten, die die Todesstrafen vollstrecken, obwohl es in den meisten noch erlaubt wäre) ticken bei der Todesstrafe eben anders. Und in den USA hat der Staat eben das Recht dazu. Das muss man nicht gut finden, ist aber nun mal so.
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Geändert von eitch100 (14.11.22 um 11:51 Uhr)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei eitch100 bedankt:
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14.11.22, 17:50
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#5
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
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@eitch @shao
Ich habe eure Beiträge entfernt, da sie ohne den gelöschten keinen Sinn ergeben hätten - wäre irgendwie nur eine Art unpassender Monolog gewesen
Nur dass ihr euch nicht wundert.
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Urlaubsmodus
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Thorasan bedankt:
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14.11.22, 20:21
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#6
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Banned
Registriert seit: Oct 2022
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Zitat:
Zitat von eitch100
Ich habe heute Nacht zufällig auf nTV eine Doku über Ted Bundy gesehen und kann dir sagen, dass Angehörige oder Überlebende seine Todesstrafe als "mehr als gerecht" ansehen. Da kommen halt Argumente wie "warum soll er leben, wenn seine Opfer tot sind"!
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Ich habe kürzlich die neue Netflix-Serie um den Serienkiller Jeffrey Dahmer gesehen, soweit es die grausamen Morde angeht, auch nach Tatsachen gedreht, so jemand hat wohl seine eigene Lebensberechtigung tatsächlich verwirkt. Ihm wurde vieles eindeutig nachgewiesen, auch bestritt er es in Verhören auch gar nicht. Dahmer selbst, wurde in Haft von einem Mithäftling umgebracht. Oder wenn ich an die Tate-LaBianca-Morde denke (Charles Manson), auch seinerzeit damals die Morde durch einige Mitglieder der RAF.
Zitat:
Zitat von Uwe Farz
In vielen Ländern mit Todesstrafe wird eben dieses Recht mißbraucht, um Opositionelle zu töten...
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Trotztdem bin ich da eher bei Uwe Farz. Nicht nur allein weil man Oppositionelle töten könnte, eben politische Morde, das ist ein sehr wichtiger Punkt, ein weiterer ist, es gab schon so manches Strafurteil, wo sich Jahre später heraus stellte, dieser jemand war tatsächlich unschuldig und war dann schon hingerichtet. Damit hätte so ein Staat durch solche Gesetze selbst das getan, was er bestraft wissen wollte. Ist im Umkehrschluss also selbst zum Mörder geworden, wenn auch ungewollt. Kann man wohl im Grunde tatsächlich so sehen. Und solch eine Hinrichtung kann man nicht mehr rückgängig machen, lebenslange Haft kann man zumindest aufheben.
Darum sollte es nach meiner Auffassung keine Todestrafe geben, auch wenn so mancher, wie genannte Serienkiller oder Kindermörder das durchaus verdient hätten.
Ein besonders gutes Beispiel war das ganze Geschehen um einem der schlimmsten britischen Serienkiller überhaupt, John Christie. Für zwei Morde die Christie begangen hat, wurde Timothy Evans hingerichtet. Eines der bekanntesten britischen Justizirrtümer und führte in England zur Abschaffung der Todesstrafe.
Erschwerend kam bei Evans hinzu, er hat sich selbst des Mordes an seiner Frau bezichtigt, weil er Christie decken wollte. Christie wiederum begang vorgeblich eine Abtreibung an Evans Frau, was im Evans Sinne war oder sich zumindest dazu von Christie beschwatzen ließ, während Christie sich nur an der Leiche vergehen wollte, Christie hatte nekrophile Neigungen, die Abtreibung war gegenüber Evans von Christie nur vorgeschoben.
Details kann man hier nachlesen:
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Wurde auch verfilmt: "John Christie, der Frauenwürger von London" (1971) mit den beiden grossartigen Darstellern Richard Attenborough und John Hurt. Zu unrecht heute ein fast schon vergessener Film, hab den wer weiss wie oft gesehen.
Timothy Evans wurde später dann rehabilitiert, doch das half diesem auch nichts mehr. Sicher, Christie zu decken, auch es nie dazu gekommen wäre, hätte Timothy Evans sich auf nichts mit Christie eingelassen, hätte es den Mord an seiner Frau zumindest so, sicher nicht gegeben, dies hätte auch zu einer Strafe für Evans geführt, aber noch keine Hinrichtung gerechtfertigt. Der Täter war Christie, auch hatte Christie es die ganze Zeit auf Evans Frau abgesehen. Christie verstand es gut, den sehr naiven Evans zu beeinflussen.
Dieser Fall ist für mich ein Paradebeispiel, das Mordfälle komplexer sein können, als man erst annimmt und Hinrichtungen an Unschuldige immer möglich sind, egal wie eindeutig sie scheinen können, besonders wenn Selbstbezichtigung auch berücksichtigt werden muss, so selten das auch vorkommt.
Geändert von JDFan (14.11.22 um 21:01 Uhr)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei JDFan bedankt:
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14.11.22, 21:02
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#7
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.274
Bedankt: 6.970
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Zitat:
Zitat von JDFan
Darum sollte es nach meiner Auffassung keine Todestrafe geben, auch wenn so mancher, wie genannte Serienkiller oder Kindermörder das durchaus verdient hätten.
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Und genau aus dem Grund ist die Justiz im besten Fall nicht emotional.
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Urlaubsmodus
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Thorasan bedankt:
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14.11.22, 21:10
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#8
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Banned
Registriert seit: Oct 2022
Beiträge: 107
Bedankt: 108
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Zitat:
Zitat von Thorasan
Und genau aus dem Grund ist die Justiz im besten Fall nicht emotional.
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Ja, absolut. Den Mob darf man sowas schon gar nicht überlassen.
Es gibt immer Fälle wie bei Gustl Mollath wo man an der Justiz zweifeln kann, auch da passiert viel kriminelles innerhalb, aber dennoch können wir froh sein, das es Rechtstaatlichkeit gibt. Sonst wären Mord und Totschlag an der Tagesordnung. Das grenzt es schon erheblich ein.
Der Mensch, wenn natürlich auch nicht alle, neigt eben zur Gewaltätigkeit. Die meisten untedrücken jedoch erfolgreich das, was in jedem von uns in uns steckt.
Aber es gibt eben auch immer ein paar andere und wenn man jeden Tag die News durchschaut, leider nicht zu knapp.
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15.11.22, 06:51
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#9
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unbekannte Rasse
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 585
Bedankt: 392
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Ich lehne die Todesstrafe auch ab. Ich würde dies bezüglich auch von einen Richter gefragt wie streng ich das sehe, z.B. Hitler, SS Männer, Osama Bin Laden, Terroristen, Saddan Hussein....
Ich muss sagen ich lehne sie für alle ab...Für Kindermörder genauso wie für Osama...
Warum weiss ich selber ich nicht....Ich denke jeder hat das Recht zu leben....Und gleiches mit gelichen bestrafen , dann ist man selber nicht besser
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei PornoPups bedankt:
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15.11.22, 07:20
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#10
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Anfänger
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 45
Bedankt: 38
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Erinnert mich an die ARTE DOKU "Weggesperrt - Bürger hinter Gittern",
Dort wird gesagt dass unsere jetzigen Bestrafungen nicht Abschreckend genug sind, weswegen immer mehr Straftaten begangen werden.
Wäre es bei uns so das man bei Diebstahl einem die Hand abhackt, was denkt ihr wie viele Menschen würden noch etwas klauen? Ich bin der Meinung die Straftaten würden zurück gehen
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei rush1982:
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15.11.22, 07:42
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#11
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.203
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Zitat:
Zitat von rush1982
Erinnert mich an die ARTE DOKU "Weggesperrt - Bürger hinter Gittern",
Dort wird gesagt dass unsere jetzigen Bestrafungen nicht Abschreckend genug sind, weswegen immer mehr Straftaten begangen werden.
Wäre es bei uns so das man bei Diebstahl einem die Hand abhackt, was denkt ihr wie viele Menschen würden noch etwas klauen?
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Du solltest die Doku vielleicht noch einmal sehen, denn das war nicht das Fazit der Dokumentationen. Fehlende Rehabilitation und soziale Maßnahmen wurden angemahnt denn wegsperren führt zu keiner Besserung sondern häufig zu einer Intensivierung.
Die Hand abhaken ist bei Armuts- oder Beschaffungskriminalität sicher keine Lösung sondern bestraft Menschen barbarisch für ihre Armut oder Suchterkrankung.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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15.11.22, 07:53
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#12
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 5.463
Bedankt: 6.941
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Zitat:
Zitat von rush1982
Dort wird gesagt dass unsere jetzigen Bestrafungen nicht Abschreckend genug sind, weswegen immer mehr Straftaten begangen werden.
Wäre es bei uns so das man bei Diebstahl einem die Hand abhackt, was denkt ihr wie viele Menschen würden noch etwas klauen? Ich bin der Meinung die Straftaten würden zurück gehen
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Es gilt als erwiesen, dass die Todesstrafe nicht abschreckend ist. In vielen Teilen der USA gibt es trotzdem noch Morde, die nicht im Affekt begangen wurden.
Die Abschreckung verpufft oft im Lernmodell der negativen Bestärkung, also vor dem Hintergrund, dass dem Täter deucht: Mich werden sie eh nicht erwischen.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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15.11.22, 08:13
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#13
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Banned
Registriert seit: Oct 2022
Beiträge: 107
Bedankt: 108
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Zitat:
Zitat von rush1982
Wäre es bei uns so das man bei Diebstahl einem die Hand abhackt, was denkt ihr wie viele Menschen würden noch etwas klauen? Ich bin der Meinung die Straftaten würden zurück gehen
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Das ist zu extrem und nicht verhältnißmäßig, einen Menschen dafür verkrüppeln zu lassen.
Vielleicht hat schon jeder dritte Mensch als Jugendlicher ob aus Mutprobe oder etwas haben zu wollen, etwas mitgehen lassen. Die meisten bleiben im späteren Leben nicht dabei. Der Hass auf die Gesellschaft mit solchen Gesetzen womöglich schon.
Da solch ein Gesetz für alle gelten würde, nehmen wir einmal an und du kommst aus irgendwelchen Gründen in Not, hast Familie mit Kinder und nichts mehr zu Essen und keinen der dir was leiht und in der Tafel bekam man nichts mehr ab. Dabei spielt es erstmal keine Rolle, wie man in solch eine Lage kam, es geht nun um die Not. Da denkt man schnell anders darüber, ob man was mitnimmt oder nicht, ob Brot, Kartoffeln oder sonstwas.
Die Gesetze sind zu lasch bei uns, das ist richtig, mal jemand einen Monat in den Bau zu schicken könnte gut abschrecken, Geldstrafen die empfindlich wehtun, aber Hände abhacken ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten.
Man sollte darüber nachdenken ob man wirklich in so einem Land leben möchte, wo es solche Gesetze geben würde, Todestrafen und Hände abhacken. Könnte ja auch mal jemand treffen, an dem dir was liegt, musst ja nicht du selbst sein. Dein Kind würde Scheisse bauen, was dann in so einem Fall? Immer noch gut? Das wäre eine Rückkehr ins Mittelalter oder in dunkle Zeiten die noch nicht lange her sind.
Es geht um die Verhältnismäßigkeiten und was sowas Entwicklungsmäßig mit einer Gesellschaft macht. Ein gutes Beispiel ist der Iran, wo nur das Kopftuch nicht richtig zu sitzen braucht. Ist zwar kein Diebstahl, zeigt aber wie weit es gehen kann. Dort gibt es als Strafmittel übrigens heute noch das Auspeitschen. Da tut sich jetzt was, weil Teile der Gesellschaft dies alles nicht mehr wollen.
Und da sind wir wieder bei meinem anderen Punkt, was ist wenn nun jemand unschuldig ist? Es kann immer mal auch ein Problem mit einem angeblichen Beweis geben.
Hand abhacken wäre das Versagen des Staates, dem anders zu begegnen.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei JDFan bedankt:
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15.11.22, 09:14
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#14
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Anfänger
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 45
Bedankt: 38
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Du solltest die Doku vielleicht noch einmal sehen, denn das war nicht das Fazit der Dokumentationen.
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Ich sagte nicht dass es das Fazit daraus sei, sondern nur das darüber gesprochen wird, und das ich finde, dass eben die normalen Strafen nicht abschreckend genug sind.
Zitat:
Zitat von Draalz
Es gilt als erwiesen, dass die Todesstrafe nicht abschreckend ist.
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Das Mag für die Todesstrafe gelten, aber nicht für Hand/Finger/Gliedmaßen abschneiden/abhacken.
Und schau dir doch mal die Gefängnisse hier in Deutschland an, bis auf das Essen, purer Luxus mit Tabak, eigenem TV etc. Da leben Knastis besser als so mancher der Arbeiten geht.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei rush1982:
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15.11.22, 09:44
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#15
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.228
Bedankt: 5.278
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Zitat:
Zitat von rush1982
[...]
Und schau dir doch mal die Gefängnisse hier in Deutschland an, bis auf das Essen, purer Luxus mit Tabak, eigenem TV etc. Da leben Knastis besser als so mancher der Arbeiten geht.
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Das sind doch nur Stammtischparolen.
Ein eigener Fernseher und Zigarretten stellen für mich nicht gerade ein Luxushotel dar.
Was denkst Du, wie es in den Gefängnissen zugehen würde, wenn die Insassen nicht beschäftigt werden?
Ich habe nun selber keine Erfahrungen damit, wie es im deutschen Knast zugeht. Mir fällt spontan auch kein Bekannter ein, der diese Erfahrung schon gemacht hat. Das einzige, was ich darüber weiß, ist das, was man aus Dokus aufschnappt. Und demnach kann man sich Privilegien wie Arbeit, TV oder Freigang verdiehnen, bzw. diese wieder verlieren. Aber vermutlich ist das auch wieder abhängig von Strafmaß und Anstalt.
Davon mal ganz abgesehen, ist es für mich kein Luxus, wenn ich Freunde und Familie nicht jederzeit sehen kann. Es ist für mich sicher kein Luxus, wenn ich auf den Geburtstag eines Kumpels oder die Geburt dessen Kindes nicht mit einem Bier anstoßen könnte. Morgens aufs Fahrrad steigen oder spontan ins Kino. Mir würde eine ganze Menge fehlen.
Zitat:
Zitat von rush1982
[...]
Das Mag für die Todesstrafe gelten, aber nicht für Hand/Finger/Gliedmaßen abschneiden/abhacken.[...]
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Du meinst echt, dass das Handabhacken abschreckender ist, als die Todesstrafe?
Wie kommst Du dadrauf?
Ich bin heilfroh, dass solche babarischen Strafen in diesem Land kein Thema mehr sind. Und ich will auch nicht in einem Land leben, in dem einem für Mundraub die Hand abgehackt wird.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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15.11.22, 09:59
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#16
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Banned
Registriert seit: Oct 2022
Beiträge: 107
Bedankt: 108
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Zitat:
Zitat von rush1982
Und schau dir doch mal die Gefängnisse hier in Deutschland an, bis auf das Essen, purer Luxus mit Tabak, eigenem TV etc. Da leben Knastis besser als so mancher der Arbeiten geht.
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Das ist ein Punkt worüber man reden kann. Dennoch denke ich, wären auch diese Knackis lieber draussen in Freiheit und sich mit einer Freundin oder der eigenen Frau amüsieren, als auf engstem Raum eingesperrt zu hausen. Man hat ja draussen auch Familie und Freunde. Trotz des heutigen Komforts, bleibt es ein Freiheitsentzug, den man selbst wohl kaum gerne hätte, aber eben als Strafe angebracht ist.
Was den "Komfort" angeht, könnte es per Aufbau gestaltet werden, wie sich jemand in Haft verhält, nach den Einsichten zu Tat befragen, das Verhalten insgesamt beobachten. Auch erwirbt man sich Rechte wenn man in Haft einer Arbeit nachgeht. Ich kenne die Geflogenheiten von Gefängnissen nicht, weiss nicht was davon so genau schon Teil ist, aber sofern nicht, wären das sicher gute Ansätze. Sozialisierung dieser Art kann ja helfen, das nun ein anderer Mensch, also Gesellschaftsauglich in Freieit nach Absitzen der Zeit, entlassen wird.
Harte Fälle wie Pädofile, Terrorristen und Serienkiller sind noch mal besonders zu bewerten, da ist oft jede Hoffnung verloren, weil zuviel im inneren kaputt. So manche davon sollte man auf die Gesellschaft auch dann tatsächlich nicht mehr loslassen.
Aber bei Alltagskrimailtät wie Körperverletzung (ohne Tötungsabsicht), Einbruch, Diebstahl, Betrug usw. kann man es durchaus schaffen, diese Menschen wieder ins gesellschatliche Boot zu holen. Wenn sogar aus Ex-Nazis wie ein Philip Schlaffer das genaue Gegenteil von dem wie sie mal waren wurden, besteht immer Hoffnung. Nicht wenige Streetworker waren selbst kriminell, weshalb sie sich ja gut hineinverstzen können und wissen wie man mit schweren Jungs und Mädels umgeht.
Das man von Haftbeginn an mit Komfort ohne Gegenleistung im Knast sitzt, da bin ich auch nicht für, dies würde den Begriff Strafe und Resozialisierung ad absurdum führen. Weiss aber an dieser Stelle nicht wie das nun in den Gefängnissen gehandhabt wird.
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15.11.22, 10:11
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#17
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.203
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Zitat:
Zitat von JDFan
Das man von Haftbeginn an mit Komfort ohne Gegenleistung im Knast sitzt, da bin ich auch nicht für, dies würde den Begriff Strafe und Resozialisierung ad absurdum führen. Weiss aber an dieser Stelle nicht wie das nun in den Gefängnissen gehandhabt wird.
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Das ist schon der entscheidende Punkt. Eine Haftstrafe soll wieder auf´s Leben vorbereiten und das kommt in der Regel zu kurz. Personalmangel und zu wenige Finanzielle Mittel machen Resozialisierung oder gar Therapien oft schwierig.
Im Gefängnis bekommt man bei guter Führung Privilegien und Freiräume, ein sehr wichtiger Punkt. Soziale Kontakte mit Mithäftlingen, der Fernseher oder der Besuch des Sports sind Privilegien und die Behauptung das man alles in der Haft hat ist nicht richtig.
Nicht zu unterschätzen ist auch die negative Beeinflussung durch eine Haftstrafe. Der Verlust der sozialen Kontakte, zu den Alltagsproblemen, wie Stromrechnungen zahlen mit seinem Geld auskommen. Je länger eine Haftstrafe dauert desto größer ist die Gefahr das Menschen sich vom realen selbstbestimmen Leben entfremden und dann draußen eine Bruchlandung machen.
Ein anderer Aspekt ist die negative Beeinflussung durch andere Straftäter. Einen kleinen Ladendieb in Kontakt mit Intensivstraftäter zu bringen schafft oft eine völlig andere Förderung in unerwünschter Art und Weise. Der Erfahrungs und Wissensaustausch der dann statt findet legt nicht selten Grundsteine für eine kriminelle Karriere gerade wenn man mit dem Stigma Straftäter draußen nach der Haft erschwerte Bedingungen vorfindet.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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15.11.22, 11:25
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#18
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.809
Bedankt: 12.112
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Ein Einblick in Japan:
Zitat:
Anwalt über Hinrichtungen in Japan: „Starker Wunsch nach Rache“
Der Strafverteidiger Yuji Ogawara fordert eine Debatte über die Todesstrafe in Japan. Und entsprechende Kritik von offiziellen deutschen Besuchern.
taz: Herr Ogawara, wann wird die nächste Todesstrafe in Japan vollstreckt?
Yuji Ogawara: Es wurde kein offizielles Datum festgelegt. *Vergangenes Jahr hat die japanische Justiz ihre Hinrichtungen im Dezember vollstreckt.
Als Strafverteidiger haben Sie Menschen vertreten, die hingerichtet wurden. Waren Sie dabei anwesend?
Nein. Anwälte dürfen Hinrichtungen nicht beiwohnen.
Wie fühlen Sie sich, wenn ein Gefangener, den Sie verteidigt haben, hingerichtet wurde?
Ich bin schockiert, denn ich erfahre davon immer erst im Nachhinein durch Medien oder andere Quellen. Die Todesstrafe wird ohne Vorankündigung sehr plötzlich vollstreckt. Dann bedauere ich, dass ich die Hinrichtung nicht verhindern konnte.
Sie sind gegen die Todesstrafe?
Natürlich. Zum einen muss das Recht auf Leben respektiert werden. Töten als Bestrafung führt nicht zu Gerechtigkeit. Zum anderen habe ich verschiedene Mandanten verteidigt und bin vielen Menschen begegnet, die zum Tode verurteilt wurden. Oft ist nach der Tat viel Zeit vergangen, in der die meisten bereuen, was sie getan haben. In Japan gab es auch vier Fälle von bereits verurteilten Straftätern, die freigesprochen wurden, weil sie unschuldig waren. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit von Fehlurteilen.
Mit der Meinung sind Sie in Japan aber in der Minderheit.
Das stimmt. Hierzulande sprechen sich in Umfragen 80 Prozent der Befragten für die Todesstrafe aus. Das liegt unter anderem daran, dass die Regierung die Öffentlichkeit nicht ausreichend über Gefangene im Todestrakt informiert. Weder über die Bedingungen, unter denen die Todesstrafe vollstreckt wird, noch wie brutal die Hinrichtungen selbst sind. Ich bin Mitglied des Verbands der Anwaltskammern. Wir setzen uns dafür ein, dass solche Informationen bekannt gemacht werden und in der Öffentlichkeit endlich eine Debatte über die Todesstrafe beginnt.
Warum interessiert sich die Bevölkerung nicht dafür?
Wenn Medien von der Regierung Informationen fordern, werden diese geschwärzt herausgegeben. Das wird bei Todesstrafen fast immer gemacht.
Welche Informationen werden warum geschwärzt?
Meistens wird der Ablauf der Hinrichtung auf diese Weise geheim gehalten. Also wann die Person gehängt wurde, wie lange der Todeskampf gedauert hat und so weiter. Als Grund gibt die Justiz immer an, dass sie dadurch die Privatsphäre des Gefangenen schützen will. Ich vermute jedoch, dass sie verhindern will, dass solche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.
Wären solche Details zu grausam?
Ja. Denn in der Bevölkerung wächst das Bewusstsein für Menschenrechte. Zunehmend fordern Menschen, das Leben zu achten, auch das von Verbrechern. Würde eine öffentliche Debatte über die in Japan übliche Hinrichtungsmethode, das Erhängen, geführt, würden sicher einige eine Abschaffung der Todesstrafe fordern.
Warum wäre eine Debatte über die Todesstrafe für die Regierung ein Problem?
Japanische Politiker sorgen sich nur darum, dass sie keine Wählerstimmen verlieren. Derzeit gehören in Japan Hinrichtungen zur Routine des Justizministeriums. Das Ministerium ist nicht bereit, das Thema zu diskutieren, aus Angst vor negativen Reaktionen der Öffentlichkeit. Es behauptet, eine Debatte sei unnötig, da die Mehrheit der Bevölkerung für die Todesstrafe sei. Wenn Politiker sagen, sie dächten über die Todesstrafe nach, wollen sie sicher sein, damit nicht in der Minderheit zu sein und mit ihren Äußerungen nicht die Wählerschaft nicht zu verprellen.
Wird die Todesstrafe auch als Rache für eine Straftat gesehen?
Zum Teil schon, es gibt einen starken Wunsch nach Rache und nach Annäherung an die Hinterbliebenen. Japanische Medien berichten sehr breit über Mordfälle, aber das ist eine sehr einseitige Berichterstattung. So konzentriert sich die Öffentlichkeit auf die trauernden Hinterbliebenen und die Wut auf die Täter wächst.
Gelten in Japans Demokratie nicht dieselben Werte wie in den europäischen Staaten?
Die Achtung grundlegender Menschenrechte sollte in jedem Land angestrebt werden. Ich glaube nicht, dass Europa dabei immer so gut abschneidet, das gilt auch für Japan. Auch wenn es den Anschein hat, dass sich in Japan nicht viel geändert hat, glaube ich, dass hier die Diskussion über die Abschaffung der Todesstrafe allmählich vorankommt.
Zum Beispiel bei der Frage von Resozialisierung?
Es ist ein weiter Weg dorthin, aber das ist der Plan. In diesem Jahr wurde der Begriff „Strafe“ in „Freiheitsentzug“ geändert. Damit versucht der Staat, den Menschen zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Dazu muss aber auch die Gesellschaft Vorbereitungen treffen. Wird die Person nur bestraft, wird es nicht möglich sein, sie erfolgreich zu rehabilitieren. Um den Druck auf Politik und Gesellschaft zu erhöhen, kann Japan auch Hilfe aus dem Ausland gebrauchen.
Was meinen Sie konkret?
Wenn deutsche Politiker Japan besuchen, sollten sie auf die Abschaffung der Todesstrafe drängen.
Ohne ausländischen Druck passiert nichts?
Japaner müssen selbständig denken und Veränderungen vornehmen. Aber Druck aus dem Ausland kann helfen, insbesondere, wenn dem Land vor Augen geführt wird, in welchen anderen Ländern die Todesstrafe auch noch nicht abgeschafft ist.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Das war mir bisher so nicht geläufig, wie restriktiv die Japaner das handhaben.
Wer hier seiner Fantasie freien Lauf lässt mit Hände abhacken oder ähnlichem, stellt sich auf eine Stufe mit Ländern, in denen die Scharia ausgeübt wird.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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15.11.22, 11:32
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#19
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Banned
Registriert seit: Feb 2022
Beiträge: 163
Bedankt: 169
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Die Opfer wussten auch nicht, dass sie den nächsten Augenblick nicht mehr erleben werden.
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15.11.22, 18:03
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#20
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sauger
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 328
Bedankt: 592
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Heut zu Tage helfen nur noch drastige Maßnahmen.
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15.11.22, 18:09
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#21
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.552
Bedankt: 4.337
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Melden sich die Befürworter der Todesstrafe freiwillig für's Justizirrtum-Experiment?
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei muavenet bedankt:
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15.11.22, 23:33
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#22
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Banned
Registriert seit: Jan 2012
Beiträge: 208
Bedankt: 233
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Zitat:
Zitat von muavenet
Melden sich die Befürworter der Todesstrafe freiwillig für's Justizirrtum-Experiment?
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Na klar! Voraussetzung ist natürlich ein eindeutiger Beweis. Die Aussage der Schwester deiner Freundin unter Drohung ihres Vaters zählt selbstverständlich nicht! Gibt es eindeutige Videos oder sogar Geständnisse? Natürlich nur Geständnisse, die ohne Folter abgelegt wurden und im Gerichtssaal wiederholt werden. Prahlt der Angeklagte womöglich sogar mit seiner Tat? Dann nichts wie runter mit der Rübe! Warum sollte man Leute wie z.B. Brenton Tarrant oder Anders Breivik bis zu ihrem Ableben füttern und beschäftigen? Na, ist die Vorstellung von Todesstrafe für dich jetzt angenehmer?
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16.11.22, 07:20
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#23
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Anfänger
Registriert seit: Mar 2011
Beiträge: 45
Bedankt: 38
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Das sind doch nur Stammtischparolen.
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Früher waren es vielleicht Stammtischparolen.
Heute sieht man durch TV Formate sehr schön wie gut es unsere Deutschen Knastis haben.
Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Du meinst echt, dass das Handabhacken abschreckender ist, als die Todesstrafe?
Wie kommst Du dadrauf?
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Ja, ich bin der Meinung.
Wie ich darauf komme? Der Tod ist für die Ewigkeit, also ich weiß dass danach nichts mehr kommt, also wieso sollte das Abschreckender sein?
Mit einem Arm lebt es sich auf jeden Fall nicht mehr so einfach wie als Toter.
Und sei ehrlich, wenn du als Kind aufwachsen würdest mit diesen Strafen, und du siehst wie deinem Onkel der Arm abgetrennmt wird weil er Brot geklaut hat.
Na dann würde ich mal schwer sagen dass das Abschreckend as Fuck ist.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei rush1982:
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16.11.22, 07:50
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#24
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.228
Bedankt: 5.278
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Zitat:
Zitat von rush1982
Früher waren es vielleicht Stammtischparolen.
Heute sieht man durch TV Formate sehr schön wie gut es unsere Deutschen Knastis haben.[...]
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Dazu habe ich drei Anmerkungen:
1. Dürfte der "Luxus" und die Privilegien deutlich vom Strafmaß bzw. vom Grund der Veruteilung abhängen.
2. Sehe ich nach wie vor keinen Luxus in der Inhaftierung, nur, weil es einen TV gibt.
3. Wissen wir ja, dass im TV immer nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit präsentiert wird. Kleinder Tip: Es wird gezeigt, was Quote bringt. Und mit dem Titel "Deutscher Luxus-Kuschel-Knast" kann man besser locken als mit "Dieser Ladendieb hat sich durch gute Führung eine zweite Bettdecke verdient".
Davon mal abgesehen, sind es, trotz aller Stammtischparolen hier, immer noch Menschen, die eine würdevolle Behandlung verdienen.
Zitat:
Zitat von rush1982
[...]
Ja, ich bin der Meinung.
Wie ich darauf komme? Der Tod ist für die Ewigkeit, also ich weiß dass danach nichts mehr kommt, also wieso sollte das Abschreckender sein?[...]
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Wäre demnach nicht eine lebenslange Haft viel abschreckender?
Zitat:
Zitat von rush1982
[...]
Mit einem Arm lebt es sich auf jeden Fall nicht mehr so einfach wie als Toter.
[...]
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Wenn Du also durch einen Unfall einen Arm verlieren würdest, würdest Du direkt den Freitot wählen?
Zitat:
Zitat von rush1982
[...]
Und sei ehrlich, wenn du als Kind aufwachsen würdest mit diesen Strafen, und du siehst wie deinem Onkel der Arm abgetrennmt wird weil er Brot geklaut hat.
Na dann würde ich mal schwer sagen dass das Abschreckend as Fuck ist.
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Ich bin mal ganz ehrlich: Ich bin froh, dass ich nicht unter solchen Umständen aufgewachsen bin.
Und dass Du hier das Stehlen eines Brotes mit der Amputation eines Armes bestrafen willst, ist schon erstaunlich.
Ich gebe zu, dass ich nicht ganz ehrlich bin. Aber ich will hier wegen Dir keinen Bann riskieren. Aber mach so weiter, dann wird sich dieses Problem sicher bald erledigt haben...
@ one hundred eighty
@ sauger2008
@ muszezeige
@ rush1982
Würdet ihr als Befürworter auch den Abzug selber betätigen?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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16.11.22, 10:16
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#25
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Banned
Registriert seit: Jan 2012
Beiträge: 208
Bedankt: 233
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Würdet ihr als Befürworter auch den Abzug selber betätigen?
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Ich würde es! Noch besser wäre es natürlich, wenn der Täter(ᛡinnen) im Knast richtig leidet. In Deutschland wären Zustände wie es in Gefängnissen außerhalb Europas zugeht aber undenkbar. Was wir als Strafe ansehen ist in einigen Teilen der Welt ein Schlaraffenland! Regelmäßige Nahrungsmittel, medizinische Betreuung, Bildung, Unterhaltung...
Du würdest vermutlich als erster abdrücken, wenn es dich oder deine Familie persönlich betrifft.
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16.11.22, 10:53
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#26
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.203
Bedankt: 4.438
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Ist ein ziemlich langer Artikel; deshalb nur die Quintessenz...
Zitat:
In Deutschland werden viele Häftlinge rückfällig: 5 Gründe, warum das in Norwegen anders ist
1. Respektvoller Umgang mit den Gefangenen
2. Das Prinzip der Normalität
3. Besondere Rolle der Gefängniswärter
4. Fortschritt während der Zeit im Gefängnis
5. Nicht jeder muss eingesperrt werden
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Man bedenke nun, dass das ein Vergleich Deutschland-Norwegen ist. Jetzt soll bitte jemand kommen und mir erzählen, dass die Rückfallquoten in Ländern mit *******n Haftanstalten geringer sind. Die Rückfallquoten sind alles in allem ja wohl das entscheidende Kriterium bzw. sollten es sein.
Bei lebenslangen Strafen (incl. Sicherheitsverwahrung) könnte man das natürlich durchaus anders sehen. Aber wenn "vor" dem Gesetz alle Menschen gleich sind, müssen sie auch "danach" alle gleich sein.
__________________
Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Geändert von eitch100 (16.11.22 um 11:03 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei eitch100 bedankt:
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16.11.22, 11:00
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#27
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.228
Bedankt: 5.278
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Zitat:
Zitat von muszezeige
[...]
Du würdest vermutlich als erster abdrücken, wenn es dich oder deine Familie persönlich betrifft.
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Nein, aus der ferne betrachtet, halte ich es für falsch. Und wenn es mich betreffen würde und anders denken sollte (was dann trotzdem falsch wäre), wäre ich vermutlich zu "feige" (Und DU ganz sicher auch).
Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein ...
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16.11.22, 11:19
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#28
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 807
Bedankt: 930
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Warum soll ein Mörder leben, wenn seine Opfer nicht mehr leben können - ich denke ein solches Argument kann und sollte man nicht so einfach wegwischen. Das soll heißen, dass zum Beispiel diese berechtigte Frage eine qualifizierte Antwort verdienen würde. Zur Beantwotung müsste dann aber das gesamte Rechtssystem der betreffenden Länder berücksichtigt werden und ich vermute, dass letztlich die Schwelle für die Verhängung einer Todesstrafe derzeit viel zu niedrig liegt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Jegliche Bestrafung erfordert meines Erachtens die gerechte Aufklärung und Beurteilung der Tat, aber im Falle der Todesstrafe muss es zu hundert Prozent erfolgen, unfehlbar und absolut umfassend und es muss natürlich die Schuldfähigkeit gegeben sein. Wenn die Todesstrafe ein archaisches Prinzip ist, dann könnte man auch daran denken, dass "archaisch" auch für "barbarisch" steht und barbarische Taten gibt es eben, die hat es übrigens auch in Norwegen gegeben.
Die Todesstrafe würde unter solchen Vorgaben evetuell als eine ganz große Ausnahme bestehen bleiben. Aber ob wir das von Deutschland aus für andere Länder immer so beurteilen können und sollten, das bezweifle ich stark und ich finde unsere Aussenministerin in dieser Beziehung auch nicht diplomatisch.
In Deutschland hat die Überzeugung gesiegt, dass ein solcher Täter nahezu immer psychisch krank ist und damit eine eingeschränkte Schuldfähigkeit besteht, was ja auch per Definition tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist. Das wird in jedem Einzelfall per Gutachten geprüft und letztlich ist damit in Deutschland und übrigens auch in vielen anderen Ländern eine Todesstrafe bzw. das Thema hinfällig.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei parlheinz:
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16.11.22, 11:37
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#29
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.228
Bedankt: 5.278
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Zitat:
Zitat von parlheinz
Warum soll ein Mörder leben, wenn seine Opfer nicht mehr leben können[...]
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Meiner Ansicht nach hat ein Mensch nicht das Recht einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Dass einem Mörder dieses Recht ebenfalls nicht zusteht ist selbstverständlich. Deshalb wird er auch bestraft.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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16.11.22, 11:49
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#30
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Banned
Registriert seit: Jan 2012
Beiträge: 208
Bedankt: 233
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Nein, aus der ferne betrachtet...
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Ja, eben! Ich wünsche es dir nicht, aber wenn du das dann aus deiner Nähe betrachtest, denkst du mit Sicherheit anders darüber und glaube mir, du überwindest deine Feigheit!
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16.11.22, 11:51
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#31
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.809
Bedankt: 12.112
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Zitat:
Zitat von rush1982
Mit einem Arm lebt es sich auf jeden Fall nicht mehr so einfach wie als Toter.
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Grundgütiger. Als Toter lebt es sich also einfach.
Das sölltest du als angehender Mustertaliban nochmal überdenken.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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16.11.22, 12:18
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#32
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 807
Bedankt: 930
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Meiner Ansicht nach hat ein Mensch nicht das Recht einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Dass einem Mörder dieses Recht ebenfalls nicht zusteht ist selbstverständlich. Deshalb wird er auch bestraft.
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Das sehe ich auch so. Die Frage ist, wie der Täter bestraft wird. Und Täter ist nicht Täter, wenn man Mal bedenkt, wie viele Menschen manche Täter auf dem Gewissen haben und wie viel Vorsatz und Heimtücke da im Spiel war. Trotzdem bin ich keiner, der einfach so die Todesstrafe befürwortet, weil fraglich bleibt, ob das "unfehlbar und absolut umfassend" aufklärbar und gerecht sein kann. Also, ob das so am Ende umsetzbar wäre?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei parlheinz:
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16.11.22, 12:59
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#33
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.809
Bedankt: 12.112
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Zitat:
Zitat von parlheinz
Die Frage ist, wie der Täter bestraft wird.
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Die Frage ist zumindest in der EU klar und deutlich geklärt und das ist gut so.
Kleine Denkhilfe:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Meiner Meinung nach gibt es da nichts zu diskutieren.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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16.11.22, 13:05
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#34
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Anfänger
Registriert seit: Nov 2012
Beiträge: 1
Bedankt: 0
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Grundsätzlich finde ich gut, dass wir die Todesstrafe bei uns nicht durchführen.
Allerdings sind manche Taten so abscheulich, dass man sich fragen muss inwiefern diese Menschen noch das Recht haben sollen zu leben, zumal manche möglicherweise eines Tages wieder freikommen.
Früher war ich total dagegen, mittlerweile ist das nicht mehr so eindeutig. Auge um Auge erscheint mir mehr und mehr sinnvoll.
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16.11.22, 13:17
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#35
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.228
Bedankt: 5.278
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Zitat:
Zitat von muszezeige
[...]und glaube mir, du überwindest deine Feigheit!
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Du hast keine Ahnung ...
... und warum sollte ich das ausgerechnet Dir glauben?
Aber gut, wenn Du DAS als Feigheit betrachten willst, geht das für mich in Ordnung. Mit einer solchen Feigheit kann ich sogar sehr gut leben.
Ein Mord aus Rache oder ein Mord aus Habgier. Welcher ist der "Bessere"?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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