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Nach jahrelanger Vorbereitung

Orang-Utan-Weibchen auf Borneo ausgewildert

Vor 16 Jahren wurde sie in Thailand vor einem Leben als Showobjekt gerettet: Orang-Utan-Weibchen Suayap ist auf Borneo ausgewildert worden. Dabei waren ihre Chancen auf die Freiheit eigentlich gering.

08.06.2021, 13.15 Uhr



Eiin Hoffnungsschimmer: Affendame Suayap bei ihrer Auswilderung
Foto: BOS Foundation / dpa

Freiheit nach langer Gefangenschaft: Auf Borneo haben Tierschützer ein 22-jähriges Orang-Utan-Weibchen ausgewildert. Das Tier namens Suayap war schon vor 16 Jahren aus dem Safari World Park in Thailand gerettet und zurück in seine indonesische Heimat gebracht worden.

In dem Park in Bangkok hätte die Primatin als Showobjekt dienen sollen – als Jungtier als Fotomodell, später als Thai-Boxerin oder Nummerngirl in einem der zwielichtigen »Unterhaltungsprogramme«, die in Thailand beliebt sind.

»Wie Gentests bewiesen hatten, stammt Suayap nicht aus einem thailändischen Zuchtprogramm, sondern wurde auf Borneo gefangen und illegal nach Thailand geschmuggelt«, teilte die Stiftung BOS (Borneo Orangutan Survival) mit. Als Suayap gerettet wurde, war sie bereits sechs – und damit zu alt, um in die sogenannte Waldschule aufgenommen zu werden.

Das sei eigentlich die Voraussetzung, damit Menschenaffen später im Regenwald allein überleben könnten. Doch die Tierschützer wollten ihr offenbar dennoch eine Chance geben.

Nach einer Zeit der Quarantäne und vielen Jahren, in denen sie mithilfe intensiver Förderung ihre Überlebensfähigkeiten entwickelte und trainierte, sei Suayap 2019 die Möglichkeit gegeben worden, sich auf einer sogenannten Vor-Auswilderungsinsel zu beweisen, wie BOS berichtete.

Das Tier habe aktiv seine Umgebung erkundet, fleißig nach Futter gesucht und sich in jeder Situation wie ein wilder Orang-Utan verhalten.

»Wir freuen uns riesig, dass Suayap wieder als wildes Tier leben kann«

Deshalb entschieden ihre Betreuer, ihr jetzt den Sprung in die Freiheit zu ermöglichen: Vor wenigen Tagen wurde Suayap nach mehr als 16 Jahren in der Obhut von BOS im Nationalpark Bukit Baka-Bukit Raya in Kalimantan freigelassen.

Mit ihr zusammen wurden noch sechs weitere, jüngere Orang-Utans ausgewildert.

»Wir freuen uns riesig, dass Suayap wieder als wildes Tier leben kann und nicht als Showobjekt unnatürliche Kämpfe inszenieren muss«, sagte Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland, der Nachrichtenagentur dpa. »Ihre lange Reise von Borneo nach Thailand nach Borneo hat endlich ein Ende.« Suayap sei ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den internationalen illegalen Wildtierhandel.

Merdes appellierte auch an deutsche Touristen, den Shows mit Menschenaffen in Thailand und anderen südostasiatischen Ländern fernzubleiben. Sie vermittelten gerade Kindern ein falsches Bild von Wildtieren. Auch seien sie für den Artenschutz kontraproduktiv und kurbelten zudem die Nachfrage für den illegalen Handel an.

bbr/dpa

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