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Ein 27 Jahre altes Buch erklärt, was bei uns schiefläuft

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Ungelesen 08.07.24, 08:06   #1
Draalz
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Zitat:
Innovationsdilemma

Ein 27 Jahre altes Buch erklärt, was bei uns schiefläuft


Eine Kolumne von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]


Europas Konservative überbieten einander mit Liebeserklärungen an sterbende Technologien. Ein Wirtschaftsbestseller aus den Neunzigerjahren verrät, was da vor sich geht. Es verheißt nichts Gutes.

07.07.2024, 20.52 Uhr


Solarthermie- und Photovoltaik-Projekt in China Foto: Jin Wei / VCG / Getty Images

Die drei größten Volkswirtschaften der Welt, gemessen am aktuellen Bruttoinlandsprodukt (BIP), sind die USA (gut 25 Billionen Euro), China (16,3 Billionen Euro) und Deutschland (gut 4,1 Billionen Euro). Schickt man auch noch die EU als Ganzes ins Rennen, landet sie auf Platz zwei, mit einem BIP von fast 17 Billionen Euro.

Alle drei sind vorrangig für die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] verantwortlich. Auch hier führen die USA, historisch betrachtet, mit einigem Abstand. Und auch bei den kumulativen Emissionen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], was hierzulande gern ausgeblendet wird.

Zwei dieser drei derzeit größten Wirtschaftsblöcke der Welt haben gewaltige Transformationsprogramme in Gang gesetzt, um der Klimakrise Rechnung zu tragen und vom Siegeszug von erneuerbaren Energien, Speichertechnologie und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zu profitieren. Vorn liegt in diesem Rennen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], das erneuerbare Energien schneller ausbaut als jedes andere Land der Welt und sich anschickt, zum uneinholbaren Weltmarktführer für Photovoltaik, Speichertechnologie und Elektromobilität zu werden.

»Übersteigt die Erwartungen sogar«

Die USA haben unter Präsident Joe Biden ebenfalls begonnen, gigantische Summen in die Transformation zu investieren: Der Inflation Reduction Act und auch der sogenannte CHIPS Act setzen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in Bewegung und stoßen damit weitere Hunderte von Milliarden Dollar an privaten Investitionen an. »Die Realität erfüllt die Erwartungen oder übersteigt sie sogar«, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] schon im Oktober 2023. Bis zu diesem Zeitpunkt seien im Zusammenhang mit dem IRA Investitionen in Höhe von 282 Milliarden Dollar getätigt worden.

Die weit überwiegende Zahl entsprechender Investitionen liegt übrigens in republikanisch regierten Bundesstaaten, berichtete die den Demokraten zugeneigte Organisation »Climate Power« vergangenen Sommer in einem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Das Verhältnis der Investitionssummen in demokratisch regierten zu republikanisch regierten Staaten liegt demnach bei fast 1 zu 6. Selbst wenn Donald Trump die Wahl gewinnen sollte, dürfte der IRA schon deshalb kaum rückgängig gemacht werden. Andernfalls würde die neue Regierung mindestens 170.000 neue Zukunftsarbeitsplätze (Stand im Sommer 2023) riskieren, von denen fast 100.000 in von der eigenen Partei regierten Staaten liegen.

Von 12 auf 30 Prozent in nur einem Jahr

China wiederum hat allein im Jahr 2022 umgerechnet etwa [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Die Transformation ist längst in vollem Gang, beschleunigt sich weiterhin und ist unaufhaltsam: Erneuerbare Energien sind die günstigste Form der Stromerzeugung, Batterien werden weiterhin [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], besser und ressourcenschonender, Elektromobilität [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], während der Markt für Verbrennungsmotoren weltweit schon das siebte Jahr in Folge schrumpft.

Diese unbestreitbaren Tatsachen dringen in Deutschland und Europa weiterhin kaum durch, die rasante Veränderung wird aktiv ignoriert. Bei uns werden Geisterdebatten geführt, wie die, ob man nicht auch nach 2035 noch Neuwagen mit Verbrennungsmotor bauen sollte. Vergleiche zu Kodak um die Jahrtausendwende oder Nokia um 2008 drängen sich auf.

»…dass große Unternehmen scheitern«

Das Buch über das derzeitige Dilemma, das die Automobilindustrie und andere Branchen erleben, deren Geschäftsmodelle viele Jahrzehnte lang mit fossilen Brennstoffen verknüpft waren, stammt aus dem Jahr 1997. Wörtlich übersetzt lautet der Originaltitel: »Das Dilemma des Innovators: Wenn neue Technologien dafür sorgen, dass große Unternehmen scheitern.«

Geschrieben hat es der 2020 verstorbene Ökonom Clayton Christensen. Darin stehen viele Sätze, die man unter anderem den Chefs von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] noch einmal laut vorlesen möchte. Zum Beispiel (eigene Übersetzung): »Das Fortschrittstempo, das Märkte verlangen oder verkraften können, unterscheidet sich möglicherweise von dem Fortschritt, den Technologie ermöglicht. Das bedeutet, dass Produkte, die unseren Kunden heute noch nicht nützlich erscheinen (disruptive Technologien), morgen womöglich exakt deren Bedürfnisse erfüllen. Wenn man das akzeptiert, kann man von seinen Kunden nicht erwarten, dass sie einen zu den Innovationen hinführen, die sie derzeit noch nicht brauchen.«

Genau das ist der Grund, warum [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] darüber, ob die Deutschen ein »Verbrenner-Aus« im Jahr 2035 gut finden oder nicht, miserable Ratgeber für Management-Entscheidungen sind. Christensen: »Disruptive Technologie sollte als Marketing-Herausforderung begriffen werden, nicht als technologische.«

Die Trajektorien sind klar

Man solle sich, so Christensen, lieber an »Trajektoriekarten« orientieren, um »die Bedingungen zu analysieren und die Situation zu klären, in der sich ein Unternehmen befindet«.

Diese Trajektorien, die Entwicklungskurven, sind beim Auto klar: permanent [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und damit auch für E-Autos – in China sind [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] als neue Verbrenner. Und mittelfristig immer billigerer Strom, weil: erneuerbare Energien. Und dann ist da noch die Klimakrise, die steigende CO?-Preise bringt.

Genau das ist »Disruption« in Christensen Sinne: Da kommt eine neue, einfachere und dann auch irgendwann billigere Technologie daher, die die alte teure, kompliziertere überflüssig macht und sich leicht in großer Stückzahl produzierten lässt. Christensen exerzierte das etwa am Beispiel der Festplattenbranche, seine Schlussfolgerungen passen auch perfekt zur Auto- und zum Teil zur Energiebranche von heute. Bis hin zu der Beobachtung, dass disruptive Technologien oft zunächst in ganz neuen Märkten reüssieren. In Afrika, Indien oder Vietnam wird man bald billige chinesische E-Autos fahren und Solarenergie ausbauen oder tut das bereits. Weil der Preis dort wichtiger ist als andere Aspekte.

Wer wettet schon auf fallende Kurven?

Union und FDP, FPÖ, Marine Le Pen und Sahra Wagenknecht wollen trotz alledem, Seite an Seite mit Teilen der Autobranche, lieber weiter auf die fallende Kurve wetten als auf die Exponentialfunktion. Das Ganze wirkt wie ein Lehrbuchbeispiel für Christensens Thesen. Europa kann mit den anderen Großen mitbieten oder aufgeben.

Die leichte [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in mehreren Ländern, in denen gerade die Förderung gekürzt wurde, etwa Deutschland und Italien, wird von den Fans des Verbrenners und denen fossiler Brennstoffe hierzulande gerade fröhlich als Menetekel für das E-Auto gedeutet. Das ist ein epochaler Selbstbetrug.

Das Ressourcendilemma

Auch das hat Christensen schon 1997 als systemisches Problem beschrieben: Die Manager, die Ressourcen zuteilten, würden weiter der Intuition folgen, die ihren Unternehmen bislang so schöne Gewinne beschert hätten, schrieb er. Deshalb »finden es Manager außerordentlich schwierig, Ressourcen auf das Verfolgen einer disruptiven Technologie auszurichten«. Lieber jetzt noch ein bisschen Geld verdienen!

Genau das erleben wir in Deutschland und Europa gerade, wie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] in der »Wirtschaftswoche« für das Thema Batteriespeicher aufschlüsselte: Diverse in Deutschland geplante Projekte für Batteriefabriken liegen auf Eis oder wurden schon gestoppt, stattdessen wandern die Hersteller mit ihren Investitionen nun in die USA ab oder machen sich noch weiter von den Batteriegiganten aus China abhängig.

Dort entwickelt man derweil bereits [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die wiederum billiger, besser, einfacher und weniger ressourcenintensiv ist. Disruption am laufenden Band. Man hat fast den Eindruck, als hätte die deutsche Autoindustrie sich schon damit abgefunden, aus dieser Disruptionsrunde als Verlierer hervorzugehen.

Museumstechnologie für Europa?

Das gilt auch für die Politik: Die immer lauteren Rufe nach einem Ende des Green Deals der Europäischen Union sind im Grunde lautstarke Kapitulationserklärungen. Verbrämt werden sie als vermeintlich vernünftig, weil ja sowieso nur »Klimahysteriker« das alles sinnvoll fänden.

Nichts könne weiter von der Realität entfernt sein.

China, die USA und Europa, das sind immer noch die großen drei. Zwei davon sind längst auf dem Weg in eine Zukunft, die erneuerbar und elektrisch ist, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Sie werden bald den Weltmarkt beliefern. Die EU wird entweder endlich mit dem Aufbruch beginnen – oder zu einer technisch rückständigen Provinz werden, die stolz an Museumstechnologie festhält, weil sie Innovation und Wandel als Zumutung empfindet.

Anmerkung der Redaktion: Aus dem obigen Text haben wir eine Passage über die Veränderung des Anteils erneuerbarer Energien an der globalen Stromversorgung entfernt. Die verlinkte Quelle (Ember) hat offenbar die Datenbasis ihrer Prozentangaben im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr verändert.
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Es ist bedauerlich, dass sich die einstige Technologiehochburg Europa durch Marketing und Zaudern so abhängen lässt.
Das Unternehmen, für das ich arbeitete geht jedoch volles Brett gegen die Klimakrise und so etwas kostet viel Geld.
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Silverzoya (30.07.24)
Ungelesen 08.07.24, 12:25   #2
Melvin van Horne
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Moin,

Zitat:
Vorn liegt in diesem Rennen derzeit China, das erneuerbare Energien schneller ausbaut als jedes andere Land der Welt und sich anschickt, zum uneinholbaren Weltmarktführer für Photovoltaik, Speichertechnologie und Elektromobilität zu werden.
Ja, die modernen Chinesen vom asiatischen Kontinent liegen ganz weit vorne. Blöderweise gibt es da auch noch die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], das es offenbar irgendwo ganz versteckt geben muss. Die sind so derartig doof, dass sie erklären:

Zitat:
Neue Kohlekraftwerke sollen nach offiziellen Angaben hauptsächlich die Sicherheit und Stabilität der Stromversorgung garantieren.
Wie blöde muss man sein. Jeder, der nur fünf Minuten unserem Wirtschaftsminister zuhört weiss doch, dass erneuerbare Energien eine sichere und stabile Stromversorgung garantieren. Er ist doch extra hingeflogen um den ahnungslosen Idioten mal den Plan zu erklären. Entweder haben die Deppen nicht zugehört, habe immer noch nicht vernünftig deutsch gelernt, oder er war im falschen China. Hätte er wohl mal im Aussenministerium nachfragen sollen wo das altmodische China ist. Die kennen im Umkreis von hunderttausend Kilometern jeden Flecken.

Sich China als Vorbild im Kampf gegen den Klimawandel zu nehmen ist eine gute Idee. Es nimmt ein wenig den Stress aus der ganzen Sache. Immerhin hätten wir dann bis 2060 Zeit die Klimaneutralität zu erreichen. Das klingt wesentlich entspannter, als das, was man in Europa so anstrebt.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.

Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...

Geändert von Melvin van Horne (08.07.24 um 12:37 Uhr)
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zedgonnet (31.07.24)
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