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Draalz
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Standard Energiekrise bedroht Europas Wirtschaft

Zitat:
Samstag, 18. September 2021

Gas- und Strompreise explodieren

Energiekrise bedroht Europas Wirtschaft



BASF verbraucht in Ludwigshafen mehr als sechs Terrawattstunden Strom pro Jahr. Derart energiereiche Industriezweige leiden besonders unter dem aktuellen Preisanstieg.
(Foto: picture alliance / AUGENKLICK/KUNZ/BERNHARD KUNZ)

Europas Gasspeicher sind weitgehend leer, Nachschub fließt nur zögerlich. Eine gleichzeitige Windflaute und anziehende Nachfrage sorgen für sprunghaft steigende Energiepreise in ganz Europa. Erste Fabriken müssen die Produktion einstellen.

Explodierende Energiepreise zwingen erste Unternehmen dazu, energieintensive Fabriken in Europa zu schließen. Der Düngemittelhersteller CF Industries stoppte in der vergangenen Woche die Produktion in zwei britischen Werken. Der norwegische Chemiekonzern Yara International, der an mehr als einem Dutzend Standorten in ganz Europa produziert, kündigte an, die Herstellung von Ammonium ab kommender Woche um 40 Prozent zu drosseln. Auch deutsche Unternehmen wie der Chemieriese BASF und der Kupfer-Hersteller Aurubis beklagen Auswirkungen extrem gestiegener Preise für Strom und Energieträger wie Gas, Öl und Kohle.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs warnt in einem aktuellen Report vor möglichen großflächigen Stromausfällen in Europa im kommenden Winter. Sorgen bereiten den Energieexperten der Bank vor allem nahezu leere Gasspeicher, bei gleichzeitig nur spärlich eintreffendem Nachschub. Sollte der kommende Winter so kalt ausfallen wie der vergangene, drohe Europa eine akute Energiekrise, heißt es. Regierungen könnten gezwungen sein, die Schließung einzelner Industriezweige anzuordnen. "Es könnte sehr hässlich werden, wenn wir nicht schnell handel um jeden Zentimeter in den Speichern zu füllen", zitiert "Bloomberg" den Chef des italienischen Versorgers Snam. Italien hat die staatlich regulierten Gaspreise bereits massiv erhöht und weitere Preissteigerungen noch vor dem Winter angekündigt.

Selbst wenn größere Blackouts vermieden werden, droht Europas Wirtschaft eine Spirale von Kostensteigerungen, die die Erholung nach der Corona-Krise beeinträchtigen und die Verbraucherpreise weiter anheizen. Neben Gas und anderen Energieträgern fehlen den Unternehmen auch andere Rohstoffe und Vorprodukte wie Mikochips. Die Inflation in Deutschland ist bereits auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren geklettert.

Der Preis für Gas am wichtigsten europäischen Handelsplatz für diesen Energieträger in Amsterdam hat sich seit Beginn des Jahres bereits mehr als verdreifacht. Normalerweise hätten die Gasspeicher in Deutschland und anderen europäischen Ländern nach dem überdurchschnittlich langen und kalten Winter längst aufgefüllt sein müssen. Das ist allerdings nicht passiert. Europas wichtigster Gaslieferant Russland lieferte deutlich weniger als in den Vorjahren. Auch die Fördermenge von Europas hauptsächlich in der Nordsee gelegenen Gasfeldern ist, teilweise wegen Corona-bedingter Ausfälle, gedrosselt. Zugleich sorgt die anziehende Weltkonjunktur vor allem in Asien dafür, dass die Nachfrage für auf dem Seeweg geliefertes Erdgas massiv anzog und nur vergleichsweise wenige Tanker den Weg nach Europa fanden.

Zusätzlicher Preiseffekt CO2-Zertifikate

Auch andere Energieträger wie Steinkohle werden auf dem Weltmarkt derzeit zu historischen Höchstpreisen gehandelt. Gleichzeitig herrschte in Teilen Europas zuletzt eine ungewöhnliche Windflaute. Vor allem in Großbritannien brach die Produktion von Windstrom regelrecht ein. In Deutschland führte das dazu, dass die in der Abschaffung begriffene Braunkohleverstromung [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Da Braunkohlekraftwerke besonders viel CO2 ausstoßen, zog auch der Preis für CO2-Emissionszertifikate an, was wiederum alle Arten fossiler Energieerzeugung verteuert.

In Deutschland ist der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] bereits auf den höchsten Stand seit knapp zehn Jahren geklettert. Wie sich diese Entwicklung [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] niederschlägt, hängt jedoch auch von politischen Entscheidungen ab. Nahezu alle Parteien haben angekündigt, im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl die EEG-Zulage, die aktuell mehr als 20 Prozent des Strompreises ausmacht, in ihrer jetzigen Form abzuschaffen.

Quelle: ntv.de, mbo
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Ungelesen 22.09.21, 19:52   #2
MadWarbeast
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...für mich alles politisch gewollt, strombörse usw. trägt ja nich dazu bei, das der strompreis sinkt....
weiss nich warum wir in deutschland die höchsten strompreise brauchen, das macht irgendwann den wirtschaftsstandort unantraktiv.
meiner meinung nach, wird der steuerzahler für alles zur kasse gebeten und wenn die grünen, die wahl am sonntag gewinnen würden, ihre politik durchziehn, dann denk ich, das wir in deutschland, bald wirklich ein problem der inneren sicherheit bekommen werden.

Lg
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Ungelesen 22.09.21, 20:32   #3
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Zitat:
Zitat von MadWarbeast Beitrag anzeigen
...
weiss nich warum wir in deutschland die höchsten strompreise brauchen, das macht irgendwann den wirtschaftsstandort unantraktiv.
Der private Haushalt zahlt so hohe Preise. Die Industrie zahlt im Schnitt 17 Cent die Kilowattstunde, der private Haushalt 33 Cent. Die Industrie ist weitgehend von der EEG Umlage befreit.
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Ungelesen 22.09.21, 20:45   #4
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...trotzdem hat deutschland, auch für die industrie die höchsten strompreise.
es wird kommen, die menschen in deutschland werden aufstehen und sich diese diskriminierung von der eigenen politik nicht mehr all zulang gefallen lassen.
ich hoffe, das die neue regierenung, wenn es denn eine gibt, den sozialen frieden in deutschland eine chance gibt und die wirklich armen, entlastet!

Lg
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Ungelesen 22.09.21, 21:36   #5
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Wir sind ja auch doof hier in Deutschland.
Wir haben bisher doch fast jedes Kraftwerk egal ob Kohle oder Atom mit Steuergeldern fast voll finanziert.
Der Abbau kostet die Strom Erzeuger auch kaum was weil wieder der Steuerzahler bezahlt.
Alles schön getarnt unter dem Begriff Subventionen.

Ich zahl inzwischen für Gas und Strom im Monat 154 Euro und hab nur ne 45 qm Bude.
Irgendwann muss mal Schluss sein.
Kneter33 ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 26.09.21, 01:43   #6
Falkfisch
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In GB hat einer der größten Düngemittelhersteller wegen der zu hohen Gaspreise dichtgemacht...
Und eines der Nebenprodukte dieses Herstellers fehlt gerade gewaltig, denn es wird in der Lebensmittelindustrie überall gebraucht.

Ist schon irgendwie paradox, das Ganze...
Da haben wir zig Millionen Tonnen CO2 zuviel in der Atmosphäre und hier am Boden haben die Engländer nicht mal mehr genug davon, um 'ne Coke zum sprudeln zu bringen...
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Ungelesen 26.09.21, 02:53   #7
werki
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Ungelesen 26.09.21, 11:44   #8
Caplan
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Als Teil der Industrie zaehle ich 23,6 cent/kw/h und das als GRUENSTROM ..
und das ueber einen 2 Jahresvetrag, da man seitens des Beitreibers auch nicht mehr Zeit anbieten kann, dank der wechselhaften Stromboerse, die im Leben nicht nach unten zeigt.
Ich habe allerdings keine Stahlkocherei oder vergleichbar hochintensives Energiebedarfsfeld, wie mehrheitlich die meisten Unternehmen der Industrie nicht haben.

Der -Strompreis- schlaegt nur mit 6,5 cent zu Buche und der Rest der 8 Seiten Abspann, in der monatlichen Rechnungslegung, sind..siehe EEG.etc, etc..

Soviel zur kleinen Buchhaltung.

Und unser Anbieter ist unter den Top 10 in der Republik im oberen Feld vertreten, das sei mal dazu gesagt.

Was meiner Meinung nach -Aberwitzig- ist und da steh ich nicht alleine da:

Ich wuerde Dachflaeche in einem Mietmodel zur Verfuegung stellen. Lage = sehr gut.

Aufforderung, das Dach in einen Zustand zu bringen, dass gewaehrleistet ist, 20 Jahre keine Probleme unter der Solaraufstellung zu haben.

Waere mein Part, das sicher zu stellen; es sind ~ 800 qm.

Soweit, so gut.

Naechster spannender Teil..der Anbieter hat anhand des Lastgangs errechnet, das sich ein von mir bevorzugtes Mietmodel nicht rechnet.

WEILLL...diese Miete umfasst , ich sag mal ca. 50 Euro im Monat, damit habe ich aber weder mit Aufstellung, Wartung noch sonst irgendwas zu tun.

Klingt verlockend, aber, wenn beguenstigte Eigenverzehr kleiner ist, noe , dann lohnt sich das nicht.

Selbst Rueckeinspeisung, nein, das ist jetzt nicht so favorisiert, macht angeblich auch nicht den Sinn.

Gut, mein Nachbar hat u.a. ein Kuehlhaus, da koennte man doch was ergaenzen, ein offenes Ohr hab ich da.

Nein, da ist wiederum ein anderer Nutzungsteilnehmer..usw usw..

Also das NOE dominiert und das wollen wir uns leisten, weil es sich nicht rechnet.

Also, bleibe ich auch bei NOE, das ist sowas von gay..sie wollen einfach NICHTS.

Und hier regiert sogar gruen in der Kommune mit und das nicht zum ersten Mal.

Gut, das da gewisse Interessenkonflikte aufeinander prallen ist mir schon bewusst. Wir sind ja keine Hinterweltler. Man muss halt Humor haben mit den Anderen. Sie lernen noch ...und sie bewegt sich doch- irgendwann.

In der Diskussion mit anderen moeglichen Dachnutzungsstellern, war schon ein Grinsen zu vermerken.
Diese hatten sich auch schon orientiert, wie man sinnvoll sicherlich den Eigenbedarf senken kann in den Kosten, ABER auch eine zur Verfuegungstellung von Mehrstrom nicht aus dem Auge zu verlieren.
Ein einiger hat es durchgefuehrt und auch darauf verwiesen, das ohne hoher Eigenentnahme, das wirklich keinen Sinn macht.
Soll wohl nicht sein. Einfach weitermachen wie bisher
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csesraven (26.09.21)
Ungelesen 26.09.21, 15:36   #9
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Wen es interessiert warum es diesen Winter im Privaten kalt wird oder die Wirtschaft abgeschaltet wird.Eine kleine Zusammenfassung warum nun in der EU die Gaspreise explodieren(nach UK):
Im letzten Jahrzehnt hat sich die EU einen freien Markt für Erdgas aufgebaut.
Es gibt mehrere große Börsen, auf denen gehandelt und spekuliert wird, was das Zeug hält. Überall in der EU wurden Anlagen für die Annahme und Weiterleitung von Flüssiggas eingerichtet – die Leistungsfähigkeit all dieser Anlagen würde es erlauben, sämtlichen Gasimport der EU über Flüssiggas zu decken.

Gasprom wurde mittels EU-Direktiven dazu gezwungen, die langfristigen Verträge mit den EU-Partnern so umzuschreiben, dass die Preisbindung nicht allein an Erdöl gekoppelt ist, sondern auch an die Preise an den EU-Erdgas-Börsen.

Die EU hat Gesetze erlassen und durchgesetzt, nach denen Gasprom die Gasleitungen aus Russland nur zu 50% auslasten darf.
Das soll Konkurrenz stärken, bloß kann es keine Konkurrenz geben, weil eine Gasleitung aus Russland nur von Russland befüllt werden kann.
Kanada oder Australien können da nun mal kein Gas einleiten, gewisse physikalische Gesetzmäßigkeiten verhindern das.

Was hat die EU davon?
Die Gaspreise sind im Sommer 2021 in den Himmel geschossen und haben sich dort verankert. Hin und wieder schießen sie bis in den Kosmos hoch.
Seit Monaten hält dieser Zustand schon an. Die Heizperiode hat noch gar nicht begonnen, d.h. die eigentliche Zeit, in der die Preise zu steigen haben, steht der EU noch bevor. Hinzu kommt, dass die Erdgasspeicher der EU nach dem letzten kalten Winter und Frühling immer noch nicht auf den notwendigen Stand gefüllt wurden.
Wenn der kommende Winter erneut kalt werden sollte, kann es passieren, dass in der EU das Erdgas physisch knapp wird.
Dann darf sich die EU entscheiden, ob sie die Bürger frieren lässt oder die Industrie herunterfährt.
Das sind absolute Horrorszenarien, von deren Existenz die meisten EU-Bürger keine Ahnung haben.
Die meisten EU-Bürger wissen auch nicht, dass es Erdgasspeicher gibt und wofür sie da sind und was wäre, wenn es sie nicht gäbe.

Jedenfalls sollte das alles kein Problem sein, denn die EU hat ja jetzt einen freien Markt für Erdgas und unfassbar viele Kapazitäten für die Aufnahme von Flüssiggas.
Wollten die USA nicht Russland komplett ersetzen?
Lang sind diese Versprechen her, bestimmt schon um die vier Jahre.

Es gibt nur ein kleines Problem.
Auf dem freien Weltmarkt sind die Preise für Flüssiggas noch höher als die Preise in der EU (die für die EU schon jetzt inakzeptabel hoch sind).
Katar, USA und Australien liefern ihr Flüssiggas nach China, Japan und Südkorea, weil die noch mehr zahlen als die EU.
So ist er, der freie Markt.
Niemand steht bereit, um die Nachfrage der EU nach den Wunschpreisen der EU zu decken.

Und wer ist jetzt schuld an allem?
Sie ahnen es – Gasprom.
Gasprom erfüllt alle Verträge mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks.
Aber die EU hat aktuell zu wenig Gas und Gasprom ist schuld.
Gasprom könnte doch über seine Verträge hinaus zusätzliches Gas zu Schnäppchenpreisen liefern?
Warum tut Gasprom das nicht?

Derweil hat die EU eine neue Gasleitung aus Russland, über die man sicher und auf Jahrzehnte hinaus zu stabilen und planbaren Preisen Erdgas beziehen könnte.

Aber die EU selbst tat alles und tut weiter alles, um die Nutzung dieser Gasleitung zu verhindern oder zumindest zu halbieren und den Beginn der Nutzung hinauszuzögern. Man könnte meinen, dass es schizophren ist.
Ist es aber nicht.
Die EU ist nicht so sehr schizophren, vielmehr ist sie von Feinden unterwandert und agiert nicht im Interesse der EU.
..
Die europäische Industrie ist nicht konkurrenzfähig, wenn sie ihr Erdgas auf dem freiem Weltmarkt in freier Konkurrenz zu Ostasien erwerben muss.
Kaum ein EU-Bürger hat davon gewusst.
Aber die EU sorgt dafür, dass das Wissen darum auf die bösartige Art und Weise vermittelt wird. Über schmerzhafte Erfahrungen, ohne Vorwarnung.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]...

Und nun kommt das Sahnehäubchen.

Vor diesem Hintergrund sieht Merkel wie ein vorbildlicher Patriot aus, denn sie hat gegen die härtesten Widerstände von Innen und Außen die Verlegung der Gasleitung durchgeprügelt, die jetzt zumindest physikalisch die Grundlage bietet, um zumindest Deutschland stabil mit Erdgas zu versorgen.
Jetzt muss das “nur noch” juristisch abgesegnet werden.
ash2 ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 26.09.21, 18:30   #10
nolte
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Zitat:
Europas wichtigster Gaslieferant Russland lieferte deutlich weniger als in den Vorjahren.
Zitat:
Im Zentralorgan für »Querdenker« und andere Fans von Wahn und Waffen forderte Annalena Baerbock Ende Mai das sofortige Ende der Gasleitung »Nord Stream 2«. Fürs US-Frackinggas als Alternative hatte sie sich schon gemeinsam mit Donald Trump eingesetzt. Als die Pipeline im August dennoch fast fertig war, titelte Bild: »Lässt Putin uns im Winter frieren?« Millionen Deutsche seien von Kälte bedroht, »weil Russlands Machthaber« sein Erdgas »als Waffe gegen uns« einsetze. Am Mittwoch meldete das Fachblatt für Körperflüssigkeiten und Frauenemanzipation im Menschenfleischgewerbe auf Seite eins Vollzug: »Teuerster Heizwinter aller Zeiten. Weil Putin Gaslieferung kürzt.« Flugs bekräftigte das Frauen*vorkämpferin Baerbock und ließ sich am Donnerstag vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitieren: »Das Putin-Regime will politischen Druck aufbauen«, sowie: »Die Leidtragenden sind die Kunden in Deutschland, deren Gaspreise steigen werden oder die im Extremfall sogar im Kalten sitzen müssen.« Und: »Deutschland ist nun in der Erpressungssituation, vor der ausgiebig gewarnt wurde.«Pech für die mit Bild in PR-Symbiose Lebende: 40 Minuten bevor RND ihre Räuberpistolen ins Internet stellte, hatte im ZDF Gaslobbyist Timm Kehler verkündet: Grund für hohe Gaspreise seien allein »die gewachsenen Nachfragen, die wir in Asien erleben«. Die Lieferung des russischen Konzerns Gasprom habe in diesem Jahr nach Europa »40 Prozent über dem Niveau« des Vorjahres gelegen, von künstlicher Verknappung könne »keine Rede« sein.
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Ungelesen 27.09.21, 07:21   #11
Caplan
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Ash , dein Beitrag schluesselt auf, dass wir in Deutschland oder auch EU weit nicht einfach so tuen koennen, als gaebe es nur unsere Belange.
Als rohstoffversorgungsnoetiges Land, ist das was mit Nordstream II installiert wurde eine probate Massnahme, Bedarf zu decken und Wettbewerbsdinge aufrecht zu erhalten, bevor man in einseitige Abhaengigkeiten gelangt.

Das ist nur in einem grundlegenden abhanden gekommen Verstaendnis in machen Teilen der Bevoelkerung, um der realen Zusammenhaenge und Notwendigkeiten.
Selbst wenn man die USA mal aussen vorlaesst, selbst Skandinavien , explicit Norwegen war und ist noch ein zuverlaesiger Lieferant immer gewesen, wenn man Naehe betrachtet.

Fuer Lieferanten wie Russland, ist es sicherlich ein merkwuerdiges Schauspiel, was sich in der EU , explicit auch in Deutschland fuer Meinungen auftuen, wie ueberheblich man dort im Kreis herumlaeuft.

Man kann sicher Haltungen pflegen, aber dann muss man auch mit dem Leben, was einem uebrigbleibt. Das ist schlicht Business gepaart mit Politik. Die Selbsterstaendlichkeit daraus, wird heute solange attackiert, bis dem letzten der Hintern zufriert.

Geändert von Caplan (27.09.21 um 09:21 Uhr)
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