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Warum muss der Hintern für so viel herhalten?

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Ungelesen 18.07.21, 15:13   #1
pauli8
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Standard Warum muss der Hintern für so viel herhalten?

Heute wollen wir doch mal darüber sprechen…

Zitat:
Schimpfwörter

Warum muss der Hintern für so viel herhalten?


Schimpfwort, Abwehr von bösen Flüchen, Sexsymbol – sogar Goethe benutzte das Wort "Arsch". Dieser Körperteil kann alles.

Von Silke Weber

12. Juli 2021, 20:03 Uhr



Als Schimpfwort eignet sich der Arsch gut: Er erfüllt seinen Zweck, ohne misogyn, sexistisch oder rassistisch zu sein. © Franz Aberham/Getty Images

Die Arschkarte ziehen. Am Arsch der Welt leben, den Arsch offen haben, oder einem geht der Arsch auf Grundeis – der Arsch, Popo oder Hintern muss sprichwörtlich für so einiges herhalten.

Schon in der alten Sprichwörtersammlung von Martin Luther finden sich "Hummeln im Arsch", um jemanden zu beschreiben, der unmöglich ruhig sitzen kann und immer tätig ist. "Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde häufig und ganz normal über die Verdauung und den Arsch gesprochen", sagt der Sprachexperte Rolf-Bernhard Essig, der in einem Buch Redensarten über den Körper versammelt hat. Goethe oder Schiller etwa hätten das Wort Arsch regelmäßig in ihren Briefen benutzt. Es sei ein geläufiges deutsches Wort, kein Schimpfwort gewesen.

Erst im 19. Jahrhundert, als das Bürgertum versuchte, die Etikette des Adels nachzuahmen, wurde der Arsch tabuisiert und zunehmend durch das Hinterteil oder – verkürzt – den Hintern ersetzt; populär wurde der lateinische podex, auch in seiner Kurzform Po sowie die aus der Kindersprache kommende Verdoppelung zu Popo. Womit wir bei den vier Buchstaben angelangt wären, die extrem verhüllend von dem anscheinend Unsagbaren sprechen, so Rolf-Bernhard Essig.

In der deutschen Sprache sei die Nähe zum Analen größer als anderswo, schreibt der Linguist Hans Martin Gauger in Das Feuchte und das Schmutzige: Kleine Linguistik der vulgären Sprache. Wenn die Deutschen schimpften, beleidigten, fluchten oder vulgär würden, verwendeten sie Ausdrücke, die sich auf Exkrementelles oder den Hintern beziehen, während die Nachbarsprachen zu diesem Zweck fast immer ins Sexuelle gingen. Eine eindeutige Erklärung dafür hat Gauger aber nicht.

Am sogenannten analen Charakter der Deutschen wird es wohl nicht liegen. Obwohl man angesichts der Klopapierhamsterei zu Beginn der Corona-Pandemie auf die Idee hätte kommen können. Sigmund Freud machte sich 1908 in dem Text Charakter und Analerotik als Erster Gedanken über den Zusammenhang zwischen Sauberkeitserziehung und Persönlichkeitsentwicklung.

Das Kind lerne, dass die analen Freuden – wie Freud es formuliert – "für sexuelle Zwecke unverwendbar" seien, also verpönt. Durch das Verbot kehrt das Kind seine Lust gewissermaßen um und wird ordentlich, sparsam und eigensinnig – die moderne Psychoanalyse hält Freuds Theorien jedoch für weitgehend überholt.

Der Neurolinguist Horst M. Müller findet den Arsch als Schimpfwort der geringen Nebenwirkungen wegen gut. Es erfülle seinen Zweck, ohne misogyn, sexistisch oder rassistisch zu sein. Der Arsch ist zum Beispiel im Gegensatz zum Hurensohn moralisch nicht zu kritisieren. "Es ist ein drastisches Schimpfwort mit enormer Wirkung." Der Hintern sei etwas Besonderes, weil er einerseits zum Koten da sei, anderseits aber auch Objekt der sexuellen Begierde. "Schon die Römer oder Griechen der Antike verehrten die Liebesgöttin als die Prachthintrige", sagt der Sprachexperte Essig.

Dank ihres Superpos hat es auch Kim Kardashian zum Superstar geschafft, und das ehemalige Supermodel Heidi Klum zeigte kürzlich ein Foto ihres nackten Hinterns auf Instagram. Dort folgen Millionen von Po-begeisterten Followern den rundesten Hintern.

Der Po nimmt viel auf sich, das Ästhetische wie das Vulgäre, das Schöne wie das Hässliche. Er kann anziehend und abstoßend wirken. Wenn jemand blankzieht, ist das auf einen Aberglauben zurückzuführen – nämlich auf die angeblich fluchabwehrende Wirkung des Gesäßes. Eine ähnlich vehemente Abwehr steckt auch heute noch in dem derben "Leck mich am Arsch".
Quelle:

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Draalz (18.07.21)
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