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“Mütter waren schon systemrelevant, da gab es noch kein Wort dafür” – Luisa Neubauer

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Ungelesen 11.05.20, 01:21   #1
Wornat1959
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Standard “Mütter waren schon systemrelevant, da gab es noch kein Wort dafür” – Luisa Neubauer

Muttertag ist schon wieder vorbei, ich hab den folgenden Artikel gerade erst gesehen ... Luisa Neubauer schreibt an ihre Mutter gerichtet in der deutschen Vogue:

Zitat:



"Liebe Mama..."
“Mütter waren schon systemrelevant, da gab es noch kein Wort dafür” – Luisa Neubauer an ihre Mutter

Von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
10. Mai 2020

Luisa Neubauer ist Klimaschutzaktivistin und eine der Hauptorganisatoren von Fridays for Future. Die 24-jährige Geografie-Studentin war UN-Jugenddelegierte beim Weltklimagipfel 2018. Zum Muttertag schreibt Luisa Neubauer einen Brief an ihre Mutter – und teilt diesen mit VOGUE


Als ich klein war, haben meine Geschwister und ich dir zum Muttertag oft einen Obstbaum geschenkt. Apfel oder Kirsche. Dann haben wir den jungen Baum stundenlang durch den Garten getragen, auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Ob ich dir heute noch einen Baum schenken würde, weiß ich nicht.

Für Kinder sind Mütter Heilige – im besten Falle. Die Liebe zu ihnen drückt man durch klebrige Küsse und Kindergartenbilder aus, oder eben durch einen Apfelbaum zum Muttertag. Meistens aber gar nicht. Denn durch Kinderaugen betrachtet sind Mütter zwar heilig, aber auch selbstverständlich. Sie „machen einfach“ und man kennt es nicht anders. Je älter man wird, desto menschlicher werden Mütter, zum einen. Zum anderen überblickt man auch immer besser was dieses „einfach machen“ eigentlich ist. Und man versteht, dass nichts daran „einfach“ ist. Mit diesem Wissen geht danke sagen mit einem Obstbaum nicht mehr so gut. Wie könnte das genug sein?

Die politischen Parallelen sind gruselig, wie durch Kinderaugen werdet ihr Mütter in den Himmel gehoben, am liebsten rhetorisch oder feiertagstechnisch. Und wie durch Kinderaugen findet man euch selbstverständlich. Nur das Selbstverständlichfinden macht es möglich, dass man konsequent an einem System festhält, das nur funktionieren kann, weil Mütter „einfach machen“. Einfach Kinder erziehen, einfach den Haushalt schmeißen, einfach Kinderleben, Familienleben, Menschenleben organisieren. Nebenbei Karriere, neuerdings. Aber nicht meckern, ihr wollt das doch. Weil ihr „einfach macht“, können Männer Geld und Macht organisieren. Und ja, ich weiß, die Zeiten ändern sich, man hat ja schon so viel erreicht. Nur „machen“ die meisten Mütter halt immer noch. Einfach. Du auch. Für meine Geschwister und mich hast du 25 Jahre lang Schulbrote geschmiert. Das fanden wir normal, wer denn auch sonst? Mütter waren schon systemrelevant, da gab es noch kein Wort dafür.

Jetzt ist Corona, und du bist doppelt systemrelevant. Als Mutter und als Krankenschwester. Vor Corona waren Menschen irritiert, dass meine Mutter keine Ärztin ist. Heute bist du als Krankenschwester eine Kämpferin an der Front, hältst nun auch offiziell das „Land am Laufen“. Approval aus dem Kanzleramt. Dass du und Millionen weiterer Frauen in unterbezahlten Sozialberufen das genau genommen schon immer gemacht hast, passt nicht so gut in die Erzählung. Zu viele Fragen würde das aufwerfen, über Selbstverständlichkeiten die keine sind, über Heldinnengeschichten, die sich, wenn wir ehrlich sind, nicht um die Heldinnen drehen, sondern um alle anderen. Applaus, Applaus, Obstbaumrauschen.

Jetzt leben wir nicht nur im Patriachat, sondern auch im fossilen Kapitalismus. Beides werden wir dieses Jahrhundert überwinden müssen. Ersteres, weil es die Menschen, nicht nur die Frauen, kaputt macht, letzteres weil es den Planeten kaputt macht. Und da bist du mittendrin, neben allem anderen.

Du hast dir zwar ausgesucht Mutter zu sein, du hast dir aber nicht ausgesucht Mutter einer Klimaaktivstin zu sein. Du machst es trotzdem, und ich weiß es ist nicht immer einfach. Ich wiederum kann den Status Quo nur mit solchem Nachdruck in Frage stellen, weil du mir seit ich denken kann, gezeigt hast, dass die Welt, in der wir leben auch die ist, die wir gestalten. Weil du es mir 24 Jahre lang vorgelebt hast. Und es weiterhin machst. Wie so viele Mütter.

Es ist nachvollziehbar, dass Beyoncé die Frage „Who run the world?” mit „Girls” beantwortet hat. Es passt so gut in den Takt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie im Grunde die Mütter meinte. Und ich bin mir auch sicher, dass es die Mütter sind, die letztendlich das Patriachat zum Ende bringen. Denn sie sind es, die ihren Kindern eine Welt zeigen, in der das Patriachat ein Relikt und keine Regel ist.

Über dich und mich sagt man oft „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Ich würde ergänzen: Das „einfach machen“ der großen Frauen und Mütter überall wird Früchte tragen – jeden Tag werden in diesem Land zukünftige Feminst*innen geboren. Und: Zum Ende des Patriachats gibt es Apfelkuchen. Mit Äpfeln aus dem Garten. Danke Mum. Du weißt schon: für alles.

Die Briefe von Sara Nuru, Nazan Eckes, Düzen Tekkal und Yusra Mardini können Sie hier lesen:

Zitat:
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Von Wiebke Dierks
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
Wornat1959 ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Wornat1959 bedankt:
BLACKY74 (11.05.20), nolte (11.05.20), pauli8 (11.05.20)
Ungelesen 11.05.20, 09:14   #2
j0j0_1
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Kann die nicht einen Brief schreiben, ohne solch ein Geschwurbel und sich äußern ohne es gleich an die Presse zu geben ?

Sie schafft es sogar einen Brief an die Mutter, der persönlich bleiben sollte mit politischen Statements zu spicken.

Es geht ihr nicht um ihre Mutter, es geht ihr vor allem um das nicht vergessen werden, weil sie unnötig ist.
j0j0_1 ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei j0j0_1:
bambaataa (11.05.20)
Ungelesen 11.05.20, 09:55   #3
beloborodov
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"Ob ich dir heute noch einen Baum schenken würde, weiß ich nicht...."

Klimaschützer sollten jedes Jahr einen Baum pflanzen und betreuen, bis er sicher überleben kann.
beloborodov ist offline   Mit Zitat antworten
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