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Ocean Gate: Verschollenes Tauchboot schon lange in der Kritik

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Ungelesen 22.06.23, 05:08   #1
ziesell
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Standard Ocean Gate: Verschollenes Tauchboot schon lange in der Kritik

Zitat:
Ocean Gate: Verschollenes Tauchboot schon lange in der Kritik

Bereits seit 2018 warnen Experten vor Sicherheitsmängeln bei dem nun verschollenen Tauchboot Titan. Hätte es nie ablegen dürfen?



Seit Sonntag, dem 18. Juni 2023, ist ein kommerzielles U-Boot mit fünf Passagieren an Bord bei einem Tauchgang zur Titanic verschwunden.

Die Suche nach der Titan des privaten Unternehmens Ocean Gate läuft auf Hochtouren, an der Rettungsaktion sind die kanadische und die US-amerikanische Küstenwache sowie kommerzielle Tiefseefirmen beteiligt. Neben der Frage, ob die Rettung gelingen wird, beschäftigt aber auch viele die Frage, ob das U-Boot sicher genug war. Experten hatten daran schon vor Jahren Zweifel.

Die Titan ist am Sonntag gegen sechs Uhr morgens (Ortszeit, EST) auf eine Expedition zum Wrack der Titanic aufgebrochen. Bereits nach einer Stunde und 45 Minuten ging der Kontakt zur Startplattform, dem Forschungsschiff Polar Prince, verloren.

Das Wrack der Titanic liegt etwa 700 Kilometer südlich von St. John's (Neufundland, Kanada) in einer Tiefe von rund 3.800 Metern. Diese Tiefe sollte die Titan eigentlich locker erreichen können, denn sie kann in knapp 4.000 Meter Tiefe vordringen. Allerdings hatte die Titan offenbar bereits vor ihrem Tauchgang erhebliche Probleme.

Da ist zum Beispiel die Frage nach dem Material. Anders als bei U-Booten üblich, wurde die Zelle, in der die Passagiere sitzen, teilweise aus Kohlefasern gefertigt und nicht aus Titan. Kohlefaser dehne sich unter Druck anders aus als Titan, erklärte Christoph Seidler vom Spiegel in einem Beitrag. Dort, wo Titan und Kohlefasern aufeinandertreffen, müsse man in der Konstruktion besonders vorsichtig sein. Diese Technologie sei "an der Grenze dessen, was möglich ist. Und die Leute, die sich in dieses Boot reingesetzt haben, wussten das auch."

Bereits vor fast fünf Jahren gab es Probleme mit der Titan

Laut Experten gibt es schon seit 2018 Sicherheitsmängel am Tauchboot. Kohlefaserverbundwerkstoffe können stärker und leichter als Stahl sein und machen ein Tauchfahrzeug auf natürliche Weise schwimmfähig. "Aber auch unter Belastung können sie plötzlich versagen," so Seidler.

Sicherheitsbedenken wurden auch vom Ausschuss für bemannte Unterwasserfahrzeuge der Gesellschaft für Meerestechnik (Marine Technology Society) geäußert, wie aus einem Brief vom 27. März 2018 hervorgeht: "Wir befürchten, dass der aktuelle experimentelle Ansatz von Ocean Gate zu negativen Ergebnissen führen könnte (von geringfügig bis katastrophal)."

Auch David Lochridge, ehemaliger Mitarbeiter von Ocean Gate, wies das Unternehmen im Januar 2018 in einem vernichtenden Qualitätskontrollbericht auf Probleme und Mängel hin. Kurz nachdem er den Bericht der Ocean-Gate-Geschäftsleitung vorgelegt hatte, wurde ihm gekündigt.

Es kam zu einem Gerichtsstreit, aus dessen Akten die folgende Präambel von Lochridge hervorgeht: "Jetzt ist es an der Zeit, sich mit den Punkten zu befassen, die ein Sicherheitsrisiko für das Personal darstellen könnten. Mündliche Mitteilungen über die wichtigsten Punkte, die ich in meinem beigefügten Dokument angesprochen habe, wurden bei mehreren Gelegenheiten abgewiesen, sodass ich mich jetzt veranlasst sehe, diesen Bericht zu verfassen, damit es ein offizielles Protokoll gibt."

In seinem Bericht wies Lochridge auf zahlreiche Probleme hin. Dazu gehörten sichtbare Fehler in den gelieferten Kohlefasern. Bei diesen könnten sich Risse bilden, wenn sie größeren Druckschwankungen auf längere Zeit ausgesetzt sind. Zudem wies Lochridge darauf hin, dass ein zuvor getestetes maßstabsgetreues Modell des Rumpfes "weit verbreitete Mängel" aufwies.

Lochridge empfahl, dass eine Prüfung der Titan-Hülle notwendig sei, um ein "solides und sicheres Produkt" zu gewährleisten. In den Unterlagen heißt es, dass Lochridge mitgeteilt wurde, dass eine solche Prüfung nicht möglich sei und dass Ocean Gate sich stattdessen auf sein viel gepriesenes akustisches Überwachungssystem verlassen würde. Laut dem Unternehmen ist die selbstentwickelte Technik dazu in der Lage, verräterische Geräusche von sich verschlechternden Kohlenstofffasern im Rumpf zu hören.

Beschwerden wurden von Ocean Gate abgeschmettert

Laut Lochridge würde das System aber nur Millisekunden vor einer katastrophalen Implosion die Mängel bemerken und melden können. Zudem habe er gefordert, dass die Titan von einer Klassifikationsgesellschaft wie dem American Bureau of Shipping überprüft und zertifiziert wird. Bei dem Treffen vor seiner Kündigung – bei dem neben der Geschäftsleitung auch die Personal-, Technik- und Betriebsleiter geladen waren – wurde Lochridge zudem über weitere Mängel informiert.

Neben den Problemen mit dem Kohlefasermaterial waren die Sichtfenster des Tauchboots ebenfalls problembelastet. Der Hersteller des vorderen Sichtfensters der Titan konnte es aufgrund der experimentellen Konstruktion von Ocean Gate nur bis zu einer Tiefe von 1.300 Metern zertifizieren. Laut dem Bericht habe sich das Unternehmen geweigert, dem Hersteller die Kosten für den Bau eines Fensters zu erstatten, das die von der Titanic vorgesehene Tiefe von 4.000 Metern erreichen würde.

In den Unterlagen wird auch behauptet, dass im Innern des Tauchboots gefährliche, brennbare Materialien verwendet wurden. An dieser Stelle ist anzumerken, dass es sich um Lochridges Darstellung handelt.

Wenige Monate nach seiner Entlassung veröffentlichte Ocean Gate eine Stellungnahme zur nicht erfolgten Zertifizierung der Titan durch das American Bureau of Shipping oder einer ähnlichen Organisation: "Die überwiegende Mehrheit der Unfälle in der Schifffahrt (und in der Luftfahrt) ist auf Bedienungsfehler zurückzuführen, nicht auf mechanisches Versagen. Daher reicht es nicht aus, sich nur auf die Klassifizierung des Schiffes zu konzentrieren, um die betrieblichen Risiken zu beseitigen."

Was der CEO von Ocean Gate definitiv kann: Probleme als keine Probleme darstellen

Um Ausreden war der CEO von Ocean Gate nicht verlegen. Im Jahr 2019 gab Stockton Rush der Zeitschrift Smithsonian ein Interview, in dem er sagte: "In der kommerziellen U-Boot-Industrie hat es seit über 35 Jahren keinen einzigen Unfall gegeben. Sie ist obszön sicher, weil sie all diese Vorschriften hat. Aber sie hat auch keine Innovationen hervorgebracht oder ist gewachsen – weil sie all diese Vorschriften hat."

Tatsächlich wurde die Titan bei mehreren Tauchgängen sogar bis zu einer Tiefe von 4.000 Metern sicher getestet. Jedoch schienen Lochridges Befürchtungen sich zu bewahrheiten. In einem Interview mit Geekwire gab Rush zu, dass der Rumpf der Titan "Anzeichen von zyklischer Ermüdung" zeige. Deswegen würde die Tauchtiefe des Rumpfes auf 3.000 Meter reduziert werden. Die Titanic sei damit nicht erreichbar.

Rumpf wird ausgetauscht und die Sicherheitsbehörde findet kaum Mängel

Der Rumpf der Titan wurde in den Jahren 2020 und 2021 ausgetauscht. Ob er repariert oder umgebaut wurde, ist unklar. Die Behörde für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz OSHA (Occupational Safety and Health Administration) hatte im Jahr 2021 eine routinemäßige Inspektion durchgeführt. Dabei wurden lediglich drei geringfügige Verstöße gegen die Sicherheit am Arbeitsplatz festgestellt. Finanzielle Sanktionen hatte dies nicht zur Folge.

Ende 2021 unternahm die Titan die erste Reise zum Wrack der Titanic. Der Tauchgang an jenem Sonntag soll ohne den besagten Rumpf erfolgt sein, heißt es seitens des Herstellers Spencer Composites. Die Aussage kann derzeit nicht geprüft werden. Auch mit welchem Rumpf das Tauchboot sonst gefahren ist, bleibt unklar. An dieser Stelle kann nur spekuliert werden, dass der alte Rumpf ausgetauscht wurde.

Der CBS-Reporter David Pogue gehörte im Jahr 2022 zur Besatzung der Titan und enthüllte einige besorgniserregende Informationen über das Design des Tauchschiffs. Ein Beispiel sei die Steuerung. Es werde mit einem kabellosen Logitech F710 Game-Controller gesteuert. An diesem seien einige Modifikationen vorgenommen worden, wie der Austausch der Richtungs-Joysticks durch ein Paar spezieller Sticks zur besseren Navigation. Das klingt alles andere als professionell und sicher.

Wie lange kann die Besatzung der Titan überleben?

Dafür hat das U-Boot eine Toilette, wobei sie nur für die nötigsten Geschäfte ausreichend ist. Ob die Toiletten für eine Tauchfahrt gemacht sind, die länger als zehn Stunden andauert, ist ebenfalls unklar. Und wie sieht es mit Wasser und Essen aus? Auf der Website von Ocean Gate Expeditions heißt es, dass Touristen eine Tüte mit Sandwiches zum Mittagessen mitnehmen könnten. Für mehrere Tage sei dies nicht ausreichend. Im schlimmsten Fall könne der Mensch aber bis zu drei Monate ohne Nahrung auskommen.

Anders sieht es mit dem Wasser aus. In weniger als 24 Stunden zeigt unser Körper erste Anzeichen von Dehydrierung. Nach drei Tagen – maximal einer Woche – ist Schluss und man stirbt. Ob das Schiff mit genügend Trinkwasser ausgestattet ist, um die Passagiere einige Tage zu versorgen, ist ungewiss.

Der Notvorrat an Sauerstoff soll 96 Stunden reichen. Jedoch ist das nur ein Richtwert. Seidler vergleicht das mit einem Tauchgang im Urlaub, dessen Dauer unter anderem von der körperlichen Verfassung oder der persönlichen Aufregung abhängig ist.

Zu den Vermissten gehört der Firmenchef Stockton Rush, der das Tauchboot unter anderem laut New York Times selbst zum Wrack der Titanic steuerte. Ebenfalls vermisst wird der französische Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet und die drei Briten Hamish Harding (Unternehmer und Abenteurer), Shahzada Dawood (Unternehmensberater) und dessen Sohn Suleman.

Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen sei einfach dagegen

Das abzusuchende Gebiet ist riesengroß und um die vier Kilometer tief. Seit Sonntag ist unklar, wo sich das Tauchboot befindet. Für ihre Suche verwenden die Küstenwachen beispielsweise spezielle Bojen, die mit Unterwasser-Mikrofonen ausgestattet sind. Dadurch können Schallquellen, die unter anderem von U-Booten ausgesendet werden, aufgespürt werden.

Laut Seidler ist es möglich, dass die Titan sich irgendwo am Wrack der Titanic verfangen hat, sie kann aber auch kollabiert sein. Jedoch sei nicht auszuschließen, dass die Titan bereits wieder an der Oberfläche ist und einfach nicht in der Lage ist zu kommunizieren. Am Mittwoch teilte die US-Küstenwache mit, dass ein kanadisches Flugzeug Unterwassergeräusche geortet habe. Das Tauchboot wurde aber bisher nicht gefunden.

Konteradmiral John Mauger von der US-Küstenwache leitet die Suche. Dem Nachrichtensender CBS News erklärte er laut der BBC: "Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um das Wrack der Titanic handelt und sich daher eine Menge Metall und verschiedene Objekte im Wasser befinden." Das deutet darauf hin, dass die Geräusche auch von etwas anderem als dem U-Boot stammen können.

Weltweit gibt es gerade einmal eine Handvoll Minitauchboote, die in einer solchen Meerestiefe operieren können. Dazu gehört unter anderem das russische Tauchboot Mir 2, das eine maximale Tauchtiefe von 6.000 Metern erreichen kann. Aber auch Gabe Newell, der Präsident von Valve (und der Gaming-Plattform Steam), besitzt ein eigenes U-Boot. Die Limiting Factor soll sogar eine Tauchtiefe von 11.000 Metern erreichen können.
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Standard Suche nach verschollenem Tauchboot:

Zitat:
Wie eine Forscherin die Sympathie für die »Titan«-Insassen erklärt – und das Desinteresse an Ertrinkenden im Mittelmeer
Fünf Männer sind im Atlantik verschollen, die Anteilnahme ist groß. Zugleich kommt die Frage auf: Ist das angesichts Hunderter toter Flüchtlinge im Mittelmeer angebracht? Eine Psychologin gibt Antworten.

22.06.2023, 10.55 Uhr

Empfinden wir mehr Mitgefühl für fünf in einem Tauchboot im Atlantik vermisste Männer als für Hunderte im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge? Diesen Gedanken formulieren derzeit viele Menschen in sozialen Netzwerken zu Berichten über die »Titan«. Das Tauchboot war auf dem Weg zum Wrack des berühmten Luxusdampfers »Titanic«, als der Kontakt zum Mutterschiff abriss.

Aus Sicht der Psychologin und Neurowissenschaftlerin Grit Hein sind solche Gedankengänge durchaus nachvollziehbar. »Mitgefühl und Empathie nimmt mit gefühlter Nähe oder auch Ähnlichkeit zu einer betroffenen Person zu«, sagte die Forscherin vom Uniklinikum Würzburg der Nachrichtenagentur dpa.

Sie könne sich vorstellen, dass es sich für viele tatsächlich näher anfühle, zur »Titanic« in einem U-Boot aufzubrechen, als seine Heimat wegen Krieg und Hunger zu verlassen. Für andere Menschen, die selbst einen Hintergrund als Geflüchtete haben, sei das sicherlich anders.

Auf Twitter schrieb ein Nutzer etwa zu dem Vorfall: »Das U-Boot-Unglück am Wrack der »Titanic« ist bitter. Wir alle hoffen noch immer, dass die Opfer lebend geborgen werden! Aber sprachlos macht mich: Wie sehr dieses Unglück unsere Öffentlichkeit umtreibt und wie egal uns gleichzeitig täglich ertrinkende Menschen im Mittelmeer sind.«

Der grüne Europaabgeordnete Erik Marquardt sprach sogar von »Niedertracht« beim unterschiedlichen Umgang mit verschiedenen Schiffsunglücken.

Für die Psychologin Hein liegt dieser Umstand auch in der Berichterstattung begründet. »In dem Moment, wenn ich Informationen über eine Person habe, erzeugt das dieses Gefühl des Kennens, Sichnäherstehens. Und das erhöht das Mitgefühl.« Das ließe sich genauso gut über entsprechende Berichterstattung über Geflüchtete erzeugen, die aber so meist nicht passiere, ist Hein überzeugt.

Zugleich sagte die Forscherin: »Es gibt sicherlich das Phänomen, dass Mitgefühl sich abnutzt, und das hat teilweise natürlich auch seinen Grund.« Wenn sich schlechte Nachrichten häuften und man bei jeder Meldung im selben Umfang auch emotional mitgehen würde, würde das zum emotionalen »Burnout« führen. »Im Vergleich dazu ist diese U-Boot-Situation schon recht einzigartig, weckt erstmal die Aufmerksamkeit, und ist etwas, womit wir uns zunächst auch intensiver auseinandersetzen.«

Es sei einfacher, sich in die Situation zu versetzen, in einem engen Raum eingesperrt zu sein, »sei es auch nur in einem Fahrstuhl.« Im Gegensatz dazu sei es wahrscheinlich für viele von uns schwer vorstellbar, wie es ist, auf der Flucht zu sein und sich mit Kind und Hab und Gut auf eine Reise zu begeben. »Das ist etwas, was für viele von uns wesentlich abstrakter ist, als dieses Eingesperrt sein auf engem Raum.« Auch das könne diese zunächst stärkere empathische Reaktion gegenüber den fünf Männern im U-Boot erklären.

him/dpa
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Ach ja die Psychologen haben immer eine Antwort parat.
Es ist auch nicht einmal so weit hergeholt; hat schon Hand und Fuß.
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Zitat:
zur »Titanic« in einem U-Boot aufzubrechen
das was OceanGate gebaut hat, kann und darf man nicht Uboot nennen...

Hier mal ein Interview von James Cameron dazu, der war bekantlich mehrmals bei der Titanic mit seinen Ubooten
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Standard "Titan"-Unglück

Zitat:
"Titan"-Unglück nahe "Titanic": Passagiere starben laut Forscher "in Millisekunden"
Aktualisiert am 23.06.2023, 08:42 Uhr
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Also ich kann mit Menschen, die nicht z.B. als Pioniere oder aus Forschergeist unbedingt zur Titanic abtauchen müssen oder auch z.B. auf den Mt. Everest wollen, nicht viel anfangen. Das sind für mich Wichtigtuer, die die Gefahren mehr oder weniger ausblenden, um dann anderen gegenüber große Klappe haben können, was für krasse Dinge sie erlebt haben. Erfahrungsgemäß wird auch ein zukünftiger Weltraumtourismus früher oder später Tote "erzeugen". OK, manche werden sagen, dass das der Straßen-, Bahn- oder Luftverkehr auch tut, aber der Vergleich hinkt doch schon gewaltig, oder?
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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