ComfyUI für Einsteiger&Fortgeschrittene Tipps, Tricks, Austausch
Hallo liebe Gully-Mitbewohner,
wie angekündigt, kommt hier nun meine kleine Einsteiger-Anleitung für ComfyUI – praxisnah, verständlich und ohne unnötiges Blabla.
Wichtig: Ich setze Grundwissen oder zumindest das aufmerksame Lesen und Verstehen meiner Anleitung als Voraussetzung für diesen Thread voraus.
Hier geht’s nach dem Einstieg weiter – also bitte keine Fragen wie „Was ist ComfyUI?“ oder „Wie installier ich das?“.
Das steht alles sauber im Tutorial.
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Und jetzt: Bühne frei – ich freu mich auf Austausch, Tipps & Fragen!
ich fange mal an mit dem Ksampler und erklär den mal genauer.
Was ist der KSampler?
Der KSampler ist der Kern von ComfyUI, der aus dem zufälligen Rauschen Schritt für Schritt dein Bild erzeugt. Er verarbeitet deinen Seed, die Anzahl der Schritte, CFG und den gewählten Sampler, um dein finales Bild zu backen.
Je nach Sampler ändert sich Stil, Schärfe und Details – er ist also der wichtigste Hebel, um deine Bilder zu steuern.
Kurz: Der KSampler macht aus „Chaos“ dein fertiges Bild.
Von oben nach unten:
1. Seed
„Welcher Zufall soll passieren?“
Eine Zahl, die den Zufallsstartpunkt für dein Bild vorgibt.
Gleiche Seed = gleiches Bild (wenn alles andere auch gleich ist).
-1 bedeutet: Mach jedes Mal ein neues Bild – also jedes Mal anders.
???? Tipp: Wenn dir ein Bild gefällt – schreib dir den Seed auf!
2. Control After Generate
"Was passiert beim nächsten Bild?"
randomize ? Jedes Mal ein komplett neuer Seed ? neue Ergebnisse.
fixed ? Immer derselbe Seed ? gleiches Bild, perfekt zum Testen.
increment ? Seed +1 bei jedem Run ? ähnliche Varianten.
decrement ? Seed -1 bei jedem Run ? rückwärts durch Varianten.
???? Tipp: Nutze „fixed“ zum Vergleichen, „randomize“ zum Rumspielen.
3. Steps
„Wie lange soll am Bild gearbeitet werden?“
Das sind die Rechenschritte – quasi: Wie oft wird das Bild überarbeitet.
Mehr Steps = mehr Details, aber auch mehr Rechenzeit.
Zu viele Steps können’s überladen machen.
Standardwerte:
SD 1.5: 20–30
SDXL: 30–50
4. CFG (Prompt-Stärke)
„Wie sehr soll sich das Bild an deinen Text halten?“
Niedrig = das Bild hat mehr Freiheit
Hoch = das Bild hält sich streng an deinen Prompt
Zuviel = es wirkt gekünstelt oder unnatürlich
Guter Startwert: 7–8
– darunter wird’s kreativ, darüber wird’s manchmal starr oder komisch.
5. Sampler Name
„Wie genau wird das Bild aus dem Rauschen gebaut?“
Unterschiedliche Methoden – denken wie „Stile der Bildentwicklung“.
Gute Allrounder:
Euler a = schnell, oft kantiger
DPM++ 2M Karras = weich, realistisch
Für Anfänger:
Starte mit DPM++ 2M Karras ? funktioniert fast immer gut.
6. Scheduler
„Wie wird die Zeit beim Bildaufbau eingeteilt?“
Legt fest, in welchem Takt die Steps ablaufen
Gute Kombis zum Sampler:
Wenn du „Karras“ im Namen hast ? nimm Karras auch hier.
Einfach merken:
Sampler mit Karras ? Scheduler auch Karras
7. Denoise
„Wie stark soll das Startbild verändert werden?“
Wert zwischen 0 und 1
1.0 = komplettes Bild aus Rauschen neu bauen
0.3 = nur leicht verändern (gut für Bild-Variationen)
Standardwert: 1.0
Wenn du auf ein bestehendes Bild arbeitest ? 0.3–0.6 je nach gewünschtem Effekt.
10 KSampler & ComfyUI Tipps
1. Seed aufschreiben!
Merke dir den Seed und die Einstellungen, wenn ein Bild richtig gut ist – so kannst du es jederzeit wiederholen oder variieren.
2. CFG nicht zu hoch drehen
Werte über 10 machen das Bild oft unnatürlich. Bleib zwischen 7 und 9 für bessere Balance.
3. Sampler & Scheduler passen zusammen
Nimm immer Kombis, die zusammengehören, z.?B. „DPM++ 2M Karras“ mit Scheduler „Karras“. Das sorgt für stabile Ergebnisse.
4. Mehr Schritte bringen nicht immer mehr Qualität
Über 30 Schritte (bei SD1.5) oder 50 (bei SDXL) sind oft Zeitverschwendung. Lieber öfter neu starten als ewig warten.
5. Varianten mit Seed-Modus „increment“ machen
Willst du ähnliche Bilder mit kleinen Unterschieden, stell „increment“ beim Seed ein und generiere mehrfach.
6. Denoise clever einstellen
Beim Verändern von Bildern hilft ein Denoise-Wert zwischen 0,3 und 0,6 – so bleibt das Grundbild erhalten, es wird nur leicht verändert.
7. CFG senken bei zu starken Prompts
Wenn das Bild komisch wird, probier mal den CFG-Wert runter, etwa auf 6 oder 7 – oft wirkt es dann natürlicher.
8. Mit Seed und Denoise experimentieren
Gleicher Text, verschiedene Seeds und Denoise-Werte zwischen 0,5 und 0,7 bringen oft kreative Variationen.
9. Sampler wechseln bei schlechten Ergebnissen
Wenn das Bild unscharf oder matschig wirkt, probier einen anderen Sampler aus – oft verbessert das die Qualität.
10. Nur eine Einstellung pro Änderung anpassen
Ändere nicht alles auf einmal, sonst weißt du nicht, was wirklich den Unterschied macht. Schritt für Schritt vorgehen.
BTW: Sollten keine Fragen kommen, werde ich versuchen, mind. alle zwei Tage mein Wissen zu teilen.
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"Gibst du einem Mann einen Fisch, so ernährst du ihn für einen Tag. Erschlägst du den Mann aber mit einem Stock, so bekommst du nicht nur den Fisch, sondern auch seine Frau!"
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Geändert von GrowJoe (Gestern um 10:29 Uhr)
Grund: Link zur neuen version geändert
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