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Ungelesen 09.06.16, 18:12   #22
Pit_65
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Standard Steuerflucht?

Zitat:
Zitat von Melvin van Horne Beitrag anzeigen
Moin,

...
Die reichen sind an allem Schuld. Die wollen nichts abgeben! Wäre es nicht schön, wenn man dazugehören könnte? Natürlich sollen die Hartz IV Sätze erhöht, die Sicherheit verbessert, die Infrastruktur erneuert, die Bildung verbessert und die Familien gefördert werden. Aber doch bitte nicht mit meinem Überfluss! Das ist meins!

Natürlich sind die Steuerflüchtlinge alles Verbrecher! Aber wenn man selber die Möglichkeit hat, dann wird aus dem, was eben noch ein Verbrechen genannt wurde auf einmal cleveres Verhalten.

@ Pit_65 und Silent Rob Hab ich das so richtig verstanden ?

Ich habe bisher hier immer ehrlich meine Steuern gezahlt. Da der Steuersatz gestaffelt ist, auf mein Erwerbseinkommen im Schnitt ca. 33%. Meine Lebenshaltungskosten sind extrem gering, da ich sehr sparsam lebe. Auf mein Einkommen aus Nicht selbstständiger Arbeit zahle ich ebenfalls steuern.
Dieses Einkommen habe ich aber nur, weil ich mir von dem Netto-Einkommen Rücklagen gebildet habe, also werden die 67% nochmals besteuert (Die Mehrwertsteuer lasse ich in diesem Kontext mal aussen vor).

Im Gegenzug verzichte ich auf Auto, habe eine kleine Bude, baugleich zum H4-er der nebenan wohnt, und lebe auch ansonsten sehr sparsam.

Bis hierhin verstanden?

Das, was sich dann in weiteren 4 Jahren erspart haben werde, ist also alles erarbeitet worden. Abgegeben habe ich davon genug, mehr als jeder echte Steuerflüchtige und ziemlcih sicher auch mehr als Du von Deinem Einkommen.
Du kannst Dich gerne drüber aufregen, aber ja, ich werde mir damit ein schönes Leben machen, mit meinem "Grundeinkommen", für das ich ganz alleine gesorgt habe. Du kannst es meiner Meinung nach auch Steuerflucht nennen, obwohl es rein rechtlich nicht so ist, sondern ganz einfach eine Verlagerung des Lebensmittelpunkt. Oder ich mache eine Weltreise, wo ich mal ein halbes Jahr hier, mal zwei Jahre dort und dann wieder einige Monate 2 Länder weiter lebe.

Schau mal hier http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/weltreise-ohne-geld-fuenf-jahre-um-die-welt-trampen-a-1096089.html da hat einer als Börsenhändler viel Geld verbrannt und sich dann entschieden 5 Jahre zu reisen. In den Kommentaren wird er als Held gefeiert, weil er auf seinen Reisen mit weniger als 10€ pro Tag ausgekommen wird.
Mein Budget wird deutlich höher sein, die Reise bis zu meinem Tod dauern, ein Held will ich nicht sein, sondern einfach das, was ich mir erspart habe, verleben.

Oder hier http://www.panamericana.de/ Zwei Leute, 34 und 39 Jahre alt, kündigen ihre Jobs, verkaufen ihr Haus und machen sich auf, in die weite Welt. Mit dem vollen Risiko nach ihrer Rückkehr auf das Grundeinkommen angewiesen zu sein. Ich neide es Ihnen nicht, ihr Grundeinkommen mag ich Ihnen freilich auch nicht zahlen.

Du kannst es meinetwegen Geiz nennen, oder Dich sonst wie empören, ist aber alles haltlos. Auch das Argument mit dem Gewissen, lässt mich leider kalt. Früher in der Schule, hat uns der Geschichtslehrer vom Zehnten erzählt, die die Bauern beim Adel zu eintrichten hatten. Da hatte ich einen richtigen Schrecken, vor allem da an Wohlstand (ja, es gibt noch etwas zwischen Armut und Reichtum) bei den Landwirten zu dieser Zeit nicht zu denken war.
Heute würde ich gerne nur 10% Steuern zahlen. Aber ich reagiere mittlerweile allergisch auf Stimmen nach Steuererhöhungen, wo wir weltweit mit die höchste Abgabenquote haben.
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