[Draalz]

Social Media

Ein Wahlkampf auf X ist ein Albtraum

Eine Kolumne von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Robert Habeck hat seinen X-Account reaktiviert – ein Fehler. Stattdessen sollten die demokratischen Parteien X konzertiert verlassen. Es gibt gute Gründe und Alternativen.

10.11.2024, 07.05 Uhr


Robert Habeck mit Handy im Bundestag: Hass und Desinformation Foto: Hannes P Albert / dpa / picture alliance

Mein persönlicher Twitter-Account ist von 2008 und damit älter als der von Elon Musk. Ich habe, wie viele, die dort schon lange sind, nostalgische Erinnerungen an bessere Zeiten, in denen man noch gemeinsam Witze weitertrieb (das war ein bisschen so wie das, was man bei TikTok heute »Trends« nennt). Ich habe dort heute gut 49.000 Follower, darunter sehr viele Journalistinnen und Journalisten, Abgeordnete fast aller Parteien, auch die Accounts von Bundestagsfraktionen und Wirtschaftsverbänden gehören dazu. Twitter war lange Zeit ein sehr guter Kommunikationskanal und eine Informationsquelle für Informationsjunkies. Ich selbst habe dort wirklich etwas zu verlieren. Aber ich würde es gern verlieren.

Vielen Leserinnen und Lesern dieser Kolumne ist Twitter oder [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] bis heute in Wahrheit fremd. Die Plattform ist hierzulande ein Nischenphänomen, selbst Snapchat oder Pinterest nutzen mehr Deutsche. Laut der jüngsten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] waren 2024 drei Prozent der Deutschen täglich und sieben Prozent der Deutschen wöchentlich bei X, das ist ein Rückgang um einen Prozentpunkt. Bei Instagram sind es 26 täglich und 37 Prozent wöchentlich, ein Wachstum um drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. TikTok hat in Deutschland viermal so viele tägliche Nutzerinnen und Nutzer wie Twitter. X, das ist Deutschlands polit-mediale Social-Media-Blase, mit ein bisschen Sport und Unterhaltung – und vielen Trollen. Sonst nichts.

Fakten, keine gefühlten Wahrheiten

Befragungsstudien sind in Sachen Mediennutzung verlässlicher als die Zahlen, die Betreiber oder Marketingagenturen angeben – denn Bots und Fakeprofile nehmen nicht an Umfragen teil. Insbesondere die Population von X aber besteht zu einem schwer zu schätzenden, aber substanziellen Anteil aus gefälschten Accounts, hinter denen keine echten Personen stehen. Allein Russland betreibt [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], vermutlich weit mehr – Elon Musk tut wenig bis nichts dagegen. Er prahlt lieber mit vermeintlichem Wachstum.

Seit Musk Twitter übernommen und in X umbenannt hat, hat sich ein Trend verstärkt, der schon vorher zu beobachten war: Die Plattform ist längst zu einem Pfuhl von Hass und Desinformation geworden. Das ist keine gefühlte Wahrheit, das haben unter anderem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], an denen ich selbst beteiligt bin.

Als etwa eine Gruppe von teils [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hochgenommen wurde, die geplant hatte, in den Bundestag einzudringen und dort mutmaßlich Geiseln zu nehmen, war X ein zentraler Sammelplatz für Desinformation: 38 Prozent der meistgeteilten Posts zum »Putschversuch« enthielten einer [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] der HAW Hamburg, des Leibniz-Instituts für Medienforschung und des Institute for Strategic Dialogue zufolge irgendeine Form von Falschinformation oder bewusster Verharmlosung. Die AfD war ganz vorn dabei. Zu den Leuten, die jetzt vor Gericht stehen, gehörte auch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Bei Facebook war es noch schlimmer (59 Prozent).

Twitter war auch schon vor acht Jahren ein Problem

Twitter war schon vor Musks Übernahme hochproblematisch: Eine viel zitierte, in [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zeigte schon für das Jahr 2016, dass sich Desinformation bei Twitter schneller und weiter verbreitet als Fakten.

Desinformation hat in sozialen Medien immer einen strategischen Vorteil: Sie kann beliebig aufregend, Interaktion provozierend, interessant sein. Sie ist nicht an lästige Einschränkungen wie Fakten gebunden, der destruktiven Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Desinformation und Wut erzeugen Interaktion, und die erzeugt algorithmisch generierte Reichweite. Das ist ein [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] dieser Geschäftsmodelle. Deshalb sind soziale Medien so ein hervorragendes Werkzeug für Leute wie Donald Trump.

Dazu reichen ein paar wenige reichweitenstarke Accounts, das zeigte eine weitere [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] für die US-Wahl 2020: Eine vergleichsweise winzige Gruppe von etwa 2000 »Supersharers« verbreitete demnach 80 Prozent der Desinformationsinhalte, die Wählerinnen und Wähler auf Twitter sahen. Unsere Ergebnisse für deutsche Desinformationskampagnen zeigen Ähnliches. Eine zentrale Rolle spielt dabei oft die AfD.

Musk legt nachweislich den Finger auf die Waage

Das Prinzip der Desinformations-Supersharer hat Elon Musk zum Gestaltungsmerkmal der Plattform erhoben: Er schaffte die echte Verifikation von Accounts ab und ersetzte sie durch bezahlte Reichweite. Man kann jetzt einen blauen Verifikationshaken und damit garantierte Bevorzugung durch Twitters Algorithmen für acht Dollar pro Monat kaufen. Die schlimmsten Supersharer von Desinformation haben blaue Haken. Auch viele eindeutig [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Der größte Desinformations-Supersharer ist heute der Besitzer: Elon Musk hat knapp 204 Millionen Follower. Wie viele davon echt sind und wie viele Bots oder Fake-Accounts, ist kaum zu bestimmen. Aber das ist irrelevant: Niemand hat auf X mehr Reichweite als Musk, und dafür sorgt er persönlich mit großem Aufwand.

Im Februar 2023 ließ Musk seine Entwickler nachts um 2 Uhr 36 antreten, um wegen eines »Notfalls« zu intervenieren, berichtete das aufs Silicon Valley [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] unter Berufung auf Dokumente und Insider: »Als die Ingenieure sich mit verquollenen Augen in ihre Laptops einloggten, wurde klar, worum es sich bei diesem Notfall handelte: Elon Musks Tweet zum Super Bowl hatte weniger Engagement angezogen als der von Präsident Joe Biden.« Es ist klar dokumentiert, dass Musk bei X den Finger auf die Waage legt, wenn es ihm in den Kram passt.

Saudis, Russen, rechte Milliardäre

Musk ist ein Mann, der einerseits sicherheitsrelevante Verträge mit der US-Regierung hat und andererseits regelmäßig [url=https://www.wsj.com/world/russia/musk-putin-secret-conversations-37e1c187?mod=hp_lead_pos7]mit Wladimir Putin telefoniert[/b]. Zu den Investoren, mit deren Hilfe er Twitter kaufte, gehören die Venture-Kapital-Firma Andreessen Horowitz, deren Mitgründer Marc Andreessen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hegt, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Diese Leute haben Interessen.

Musk [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] von bezahlten prorussischen Propagandisten plauderte mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] . Im Vorfeld der US-Wahl nutzte er seine Reichweite zur permanenten Verbreitung von gegen die Demokraten gerichteter Desinformation, wie der US-Fernsehsender [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Seit Donald Trumps Wahlsieg ist die vermeintliche Wahlmanipulation, vor der Musk vorher unablässig »warnte« natürlich kein Thema mehr.

Musk disst Scholz

Als am Mittwoch dieser Woche ein rechter Troll und Verschwörungstheoretiker aus Schweden bei Twitter erklärte, die »sozialistische Regierung« Deutschlands sei kollabiert, kommentierte Musk das auf Deutsch mit »Olaf ist ein Narr«.

Dass der Mann sich in den deutschen Wahlkampf einmischen wird, ist nicht nur möglich, sondern höchst wahrscheinlich. Wen er dabei unterstützen wird, ist nicht schwer zu erraten: Die AfD, denn auch die ist ja rechtradikal bis rechtsextrem, verbreitet ständig Desinformation und Verschwörungserzählungen und schätzt Putin.

Rechtslibertäre Silicon-Valley-Milliardäre wie Musk, Peter Thiel und Marc Andreessen wünschen sich eine Welt, in der internationale Institutionen, Normen und Regelwerke keine Rolle mehr spielen, sondern die Mächtigen, seien es Diktatoren oder Milliardäre wie sie selbst, die Dinge unter sich ausmachen.

Es ist Zeit zu gehen

Auf einer solchen Plattform sollte kein Bundestagswahlkampf geführt werden (für ein, wie gesagt, ohnehin vergleichsweise winziges Publikum). Demokratische, gewählte Volksvertreter, Regierungsmitglieder, Behörden und Ministerien haben auf X nichts verloren (schon aus Datenschutzgründen nicht, aber das ist ein anderes Thema). Ich sage das bei Weitem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Es ist deshalb ein Fehler, dass auch der designierte grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck jetzt seinen X-Account reaktiviert hat, um die Plattform nicht »den Schreihälsen und Populisten zu überlassen«. Die Plattform gehört nun einmal einem Schreihals und Populisten, der dort diktatorische Macht ausübt.

Es gibt zu X funktional gleichwertige Alternativen, und zwar mehrere: Threads von Meta (bei der Schwesterplattform Instagram haben ohnehin [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] längst Accounts, die sich einfach erweitern ließen), Bluesky oder die quelloffene, nicht kommerzielle Plattform Mastodon. Die Bundesdatenschutzbeauftragte betreibt eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], auf der sich derzeit allerdings zwar Bundesministerien und -behörden Accounts anlegen können, nicht aber einfach alle Abgeordneten (ich habe nachgefragt, das Problem wäre der Moderationsaufwand). Dort würde man es aber »sehr begrüßen, wenn der Bundestag oder die Parteien selbst Instanzen anlegen«.

Mastodon, das wäre auch datenschutzrechtlich dann nicht mehr problematisch, anders als Accounts etwa bei Twitter oder TikTok. Diese letztgenannte Plattform ist übrigens ebenso problematisch, denn sie gehört einem chinesischen Unternehmen, und die AfD hat dort mehr Reichweite als jede andere Partei.

Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Junge Zielgruppen erreicht man tatsächlich nur dort, und das ist bitter nötig. Bei X dagegen erreicht die Politik nur sich selbst und die Medienblase. Wenn die Politik ginge, oder wenigstens weite Teile der Demokraten, dann müsste die Medienblase mit. Dann wäre Twitter in Deutschland so gut wie tot.

Das wäre sehr gut – auch wenn es mich persönlich Reichweite und Kontakte kosten würde. Wenn die Politik ginge, könnten die verbliebenen, die Deutschtwitter noch am Leben erhalten, auch gehen. Und viele wären darüber sehr froh, denn es ist ein schrecklicher Ort geworden.

Mir ist völlig klar, dass auch dieser Appell wohl ungehört verhallen wird. Nicht zuletzt, weil sich auch in Union, FDP und den Medien viele finden, die den aggressiven Desinformationsdiskurs von X gern selbst befördern.

All das ist ein Symptom für den miserablen Zustand des demokratischen Diskurses in diesem Land.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Ich habe auch so meine Zweifel. Natürlich findet man auch nachhaltige Beiträge in den SM, aber man findet auch ungeheuer viel 'gequirlte Scheisse'.

[Avantasia]

X ist ein moloch an Desinformation, da kaum jemand dort noch Fakten checkt.
Jeder zweite Post, der mir da rein flattert ist von diversen russischen Fakeaccounts,
die Stimmung machen wollen oder wie toll Trump ist.
So oft wie da was kommt kann man das gar nicht mehr blocken.
Daher bin ich jetzt meist bei Bluesky.

[Neg0]

Bin beim Thema nur "Zaungast" - nutze kein Twitter & hab es nie.

Ich find es allerdings bemerkenswert, dass man ausgerechnet nach Regulierung (nicht nur bei Twitter) schreit, nachdem Trump angekündigt hat Section 230 reformieren zu wollen.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Edit:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Trumps Ansage dazu.

[Uwe Farz]

Beim RND gibts das etwas ausführlicher:

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Es wird hoffentlich nichts werden mit "worlwide free hate speech", auch wenn das einige gerne hätten.

Unterdessen versucht es J.D. Vance mit Erpressung:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Das kann ja heiter werden.

[Caplan]

was ist meine version?
Irgendwann vor 2010 mit facebook account gestartet; eigentlich wegen der Ueberseefamilie, fuer schnellen Austausch.

Viel spaeter mal ein Twitter-account dazugenommen und eigentich kaum beachtet.Mal gelegentlich .
Instagram kam irgendwie dazu.

Bei meine ueberschaubaren und auch von mir so abgeregelten Followerzahlen, ~ U 100 auf jedenfall eher ~ 50, also eher ein Nebenherschauplatz, zumal sich alle 3 in den letzten 3-5 Jahren, schon massiv veraendert haben.
Als aus Twitter X wurde, wurde man halt so erstmal mitgenommen.
Da mir offensichtlich der Qualitaetsbezug immer mehr abhanden gekommen ist,
ist es einfach nur eine App auf meinem Phone.

Was mich eher nachdenklich macht, ist die Tatsache, das ich zwar schon mal auch aus meinem Berufsalltag, bei Pausen, hier komod ein paar Zeilen tippen kann, ich jedoch bei der Sintflut von staendigen Nachrichten in SM, eigentlich meine Arbeit komplett einstellen muesste.
Ist man doch angeblich genoetigt, alles erst mal einzusaugen, so nebensaechlich es scheint, es bedarf nur der entsprechenden Empoerung, Schubladisierung, etc, etc
Gut, im Politalltag muss man sich mittlerweile Teams leisten, die den ganzen Circus kanalisieren und entsprechend ein Content daraus generieren. Zahlt, der Steuerzahler, wer sonst?

Fraglich bleibt am Ende, da ja die Beschallung multipliziert wird, wie serioes darf man noch die Ergebnisse jedweiliger Arbeit einschaetzen, die am Ende ein Ergebnis liefern muss? Vor allem ; ein brauchbares?
Die Suche nach dem Mehrwert, der letztendlich unser ganzes vorhandenes Internet, seit Beginn darstellen sollte, wird in vielen Bereichem, vornehmlich dem sozialen Bereich, immer absurder.
Und wir verlieren auch immer mehr Leute darin, die kaum noch rausfinden, ob nun koennen oder wollen.

Wenn man sich den Wahlkampf und auch die Art und Weise, des gefuehrten Wahlkampf ueber den grossen Teich noch einal verinerlicht, der hierzulande noch nicht diese Auswuechse hat, dann ist man dem Vieh bald naeher als dem Mensch.

Wohl dem, der seinem Nachwuchs das kommend alles vermitteln muss, wo dunkel, wo hell.

[csesraven]

Wir haben offensichtlich einen immer größeren Masse an Menschen die den negativen Gefühlen frönen. Das hilft den REPs in den USA und BSW und der AFD hier. Aber auch anderswo erleben wir einen Schwenk zu mehr Negativität.

[Nana12]

Robert Habeck hat seinen X-Account reaktiviert – ein Fehler. Stattdessen sollten die demokratischen Parteien X konzertiert verlassen. Es gibt gute Gründe und Alternativen.

Das eigentlich wenige Sympathische an Robert Habeck war, dass er den dicht gemacht hatte, weil nur die gleichen drei Dutzend Spinner sich da die Bälle zuspielten und dies null mit Kontakt zum gemeinen Volk zu tun hatte - oder was man sich immer mit der Twitter Präsenz erhoffte. Robert hatte dies erkannt und die Konsequenz gezogen.

Grundsätzlich ist der Ratschlag aber richtig. Aber Stöcker verkennt, dass doch alle (inklusive Linker und Grüner) doch jetzt rechten Spinnern hinterher rennen wollen durch latente Fremdenfeindlichkeit. (btw Zum Glück dürfte der vollendete grüne Fremdscham Kotau am Wochenende ausbleiben.)

Fakten, keine gefühlten Wahrheiten

Eines der vergifteten Geschenke die Trump schon jetzt der Welt hinterlassen hat. Denn nichts wurde so schnell adaptiert wie gefühlte Wahrheiten. Beispiel gefällig?

Saudis, Russen, rechte Milliardäre

Musk ist ein Mann, der einerseits sicherheitsrelevante Verträge mit der US-Regierung hat und andererseits regelmäßig [url=https://www.wsj.com/world/russia/musk-putin-secret-conversations-37e1c187?mod=hp_lead_pos7]mit Wladimir Putin telefoniert[/b]. Zu den Investoren, mit deren Hilfe er Twitter kaufte, gehören die Venture-Kapital-Firma Andreessen Horowitz, deren Mitgründer Marc Andreessen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hegt, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Diese Leute haben Interessen.

Und was glaubt ihr, was ein Christian Stöcker für Interessen hat, als er seinen leichtgläubigen Lesern verschwieg, dass Marc Andreessen auf [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]? Das er das nicht wusste, ist relativ unwahrscheinlich. Die gefühlte Wahrheit: Musk ist ein "rechter Milliardär" und wird von anderen "rechten Milliardären" unterstützt. Und natürlich die Saudis (unsere Freunde) und Putinputin (Feinde) und Voldemort. Hurra, wir sind bei den Guten.

Tatsächlich handelt es sich bei dem Begriff "rechte Milliardäre" um eine Tautologie, und es offenbart ein bizarres Weltbild. Es kann keine linken Milliardäre geben, da ein Milliardär grundsätzlich Profiteur der herrschenden Verhältnissen ist, die ein Linker (zu deren Spektrum sich Stöcker sich sicher zählt) definitionsgemäß kritisieren muss. Er ist mittlerweile sogar Herrscher, ab einem gewissen Vermögensstand wie der Artikel richtigerweise feststellt.

Das ist das Dilemma des kompletten linken Spektrums hüben wie drüben: Mit dem Support [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und der überraschenden Erkenntnis, dass sie sich genau so verhalten wie die historischen Vorbilder, entsteht nicht die Konsequenz die Verhältnisse zu kritisieren die sie haben entstehen lassen. Nein, wir versuchen jetzt die Guten von den Bösen zu trennen, wie Stöcker es hier durch Halbwahrheiten versucht. Stöcker und seine Kundschaft sehen sich als die Profiteure eines Systems an, welche "rechte Milliardäre" hat entstehen lassen, was sie noch sind. Der Rückzug auf Identitätspolitik der Linken in der westlichen Hegemonie, führt dann zu wohlfeilen Bekundungen wie im Artikel, die aber konkret nichts bringen und nur notwendige Debatten verhindern.

Was wäre denn die Konsequenz daraus? Soll der Staat eingreifen, der in den USA jetzt in den Händen eines indirekt Supporteten liegt? Kurioserweise sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Rechtspopulisten wie Trump, Weidel & co mit der Gefühlslinken weit größer als beiden lieb sein dürfte. Eine Gemeinsamkeit der beiden Seiten ist, die Freiheiten im Internet und auch anderswo in ihrem Sinne einzuschränken bzw überall dort wo sie drohen die Meinungsführerschaft einzubüßen.

Um auf das Zitat zurück zu kommen: Der "rechte Milliardär" Andreessen hat sich mit seiner Spende die Unterstützung einer rechten Politikerin zugesichert. Harris war nicht der Gegenentwurf zu Trump. Genau so wenig wie die Altparteien der Gegenentwurf zur AfD sind, und deswegen verlieren müssen. Trump und die AfD sind die logische Konsequenz aus jahrzehntelanger fehlgeleiteter Politik, die vieles war aber sicher nicht links, wie Rechtsaußen immer behauptet.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von Nana12

Tatsächlich handelt es sich bei dem Begriff "rechte Milliardäre" um eine Tautologie, und es offenbart ein bizarres Weltbild. Es kann keine linken Milliardäre geben, da ein Milliardär grundsätzlich Profiteur der herrschenden Verhältnissen ist, die ein Linker (zu deren Spektrum sich Stöcker sich sicher zählt) definitionsgemäß kritisieren muss.

Wenn man das berücksichtigt, erscheint es umso verblüffender,[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] sich ganz offensichtliche [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ihren Anhängern auf den Weg geben.

Ich frage mich, ob der Einfluss den X auf die Wahlentscheidung in den USA gehabt haben soll wirklich so groß ist.

Vielleicht wird deutlicher was ich meine, wenn ich die Frage mal anders stelle. Gäbe es X (und nichts vergleichbares unter anderem Namen) nicht. Hätte Kamala Harris dann die Wahl gewonnen?

Meiner Meinung nach wäre die Wahl auch dann nicht anders ausgegangen. Und für Deutschland gilt das gleiche.

Nur sieben Prozent der Deutschen nutzen X regelmäßig. Man kann nur vermuten, wie hoch der Anteil derer ist, die in ihren politischen Ansichten oder Wahlentscheidungen durch das beeinflusst werden, was sie dort lesen. Das kann keine Erklärung sein für die Tatsache, dass nur 13 % der Wähler mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden und nur 1 % sehr zufrieden ist.

Die Wahlen werden durch die Masse der Leute entschieden. Und die interessiert es schlichtweg einen Scheissdreck ob El Hotzo dieses Habeck jenes oder Timm Kellner etwas anderes getwittert hat. Die haben andere Sorgen als dutzende Tweets zu lesen, in denen man verbissen diskutiert, ob die AfD nationalsozialistisch, demokratisch, faschistisch, postfaschistisch, neofaschistisch, kolonialistisch, rassistisch, alles davon, nichts davon oder wasweissisch ist.

Das gilt nicht nur für X. Das gilt meiner Meinung nach auch für das, was ich hier gerade schreibe. Es interessiert nur die wenigen, die überhaupt im Netz politische Diskussionen führen. Und von denen werden die meisten mit Ansichten in solche Diskussionen gehen, die sie außerhalb des Netzes gewonnen haben. Das Netz kann solche Ansichten verstärken. Man hört ja nicht umsonst immer wieder "er hat sich im Netz radikalisiert". Aber nur bei den wenigsten wird das, was sie im Netz lesen die Ansichten, die sie aus ihrem täglichen realen Erleben gewonnen haben übertönen. Auf jeden Fall passiert das nicht oft genug, um Wahlergebnisse und Prognosen zu verändern.

Für Stöcker und andere Medien- und Meinungsmacher bieten X und andere mehr oder weniger soziale Medien eine Erklärung für Wahlergebnisse und -Prognosen die sie davor bewahrt andere , eventuell unangenehme Ursachen zu suchen und zu benennen.

Das ist für mich die Begründung dafür, dass man soziale Medien oft als Erklärung dafür verwendet, wenn eine Wahl nicht so ausgegangen ist, wie man es sich gewünscht hat. Man hat das starke Abschneiden der AfD in Thüringen, Sachsen und Brandenburg auch mit deren Kampagnen auf X, Telegram, oder TikTok erklärt. Mit dem Wahlsieg der SPD in Brandenburg hatten X, Telegram, oder TikTok dagegen so gut wie nichts zu tun. Der hatte, ganz im Gegensatz, seine Ursachen in der Politik der Partei und vor allem ihres Spitzenkandidaten. Natürlich. Worin auch sonst?

Das alles bedeutet nicht, dass politische Diskussionen im Netz immer sinnlos sind. Aber man sollte ihre Wirkung auch nicht überbewerten. Das wirkliche Leben findet immer noch außerhalb des Netzes statt. Und dort wird auch gewählt.

Ich würde also den Spruch "Freunde haben auf Facebook ist genau so wie reich sein bei Monopoly ergänzen um "und 100.000 Follower bedeuten nicht eine zusätzliche Stimme".

Ob also Herr Habeck auf X unterwegs ist oder nicht, ist meiner Meinung nach ausserhalb des Netzes vollkommen egal. Es ändert nichts.

[ziesell]

Wahlkampf auf X funktioniert für einen Trump sehr gut, wie der Stöcker da jetzt drauf kommt, das es nicht so ist?

[Caplan]

Melvin,
nenne es am Ende Nahrungsergaenzungsmittel. Die sind auch umstritten in Ihrer Wirkung.
Und dennoch sind sie ein Quell, wie sich Gleichgesinnte in ihrer Meinungsfindung ergaenzen.
Bekannt ist sicherlich, ob nun Web pur oder SocialirgendwasAnbindung, das es fuer jeden Kaese eine Forum gibt.
Das klaert auf und beseitigt im Zweifelfall Restbedenken, egal wieviele Teilnehmer sekundaerer Art, den Kopf sicherlich manchmal schuetteln

[Melvin van Horne]

Moin,

für mich bedeutet Wahlkampf, diejenigen zu überzeugen, die bei der letzten Wahl etwas anderes gewählt haben. Da frage ich mich, ob das auf X in einem großen, die Wahlergebnisse beeinflussenden Stil geschieht. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass die Bedeutung von X in den USA eine andere ist als bei uns.

Wenn Trump auf X ankündigt, wie er nach der Wahl mit dem Thema Migration umgehen will, dann überzeugt das Wähler – oder eben nicht. Aber das würde es doch auch tun, wenn die Ankündigung in den Abendnachrichten verkündet würde, weil es X nicht gibt. Der Unterschied zwischen X und den Abendnachrichten ist doch der, dass sich jeder zu der Ankündigung äußern kann. Ob jedoch die Diskussion – wenn man das, was dort manchmal abgeht, überhaupt so nennen kann – die Wahlentscheidung bei einer für den Wahlausgang bedeutenden Anzahl von Wählern beeinflussen kann, das bezweifle ich.

Wer, der mit den Ansichten von Kamala Harris zum Thema Migration einverstanden ist, liest die Ankündigung von Donald Trump zu diesem Thema und ändert seine Sicht, nur weil unter Trumps Tweet 250 Mal „Richtig so, schmeißt sie alle mit einem Katapult über den Zaun“ und „Trump ist ein Naziarsch“ steht?

Natürlich ist im Netz die Chance größer, auf Fake News und inszenierte Kampagnen zu stoßen. Auch da bin ich mir unsicher, ob so etwas in großer Zahl das übertönen kann, was man vorher schon geglaubt hat. Hier wirkt wohl der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]in voller Pracht.

[parlheinz]

Es gibt Fakten, an denen jeder Wahlkampf scheitert, selbst wenn die stichhaltigsten Argumente vorgetragen werden. Zum Beispiel hätte ich beim US-Wahlkampf darauf vertraut, dass Kamala Harris wesentlich symphatischer rüberkommt als Trump. Und quer durch die Bevölkerung wird und wurde das ebenso gesehen. Wem also gibt man seine Stimme?
Aber: Alle, die einer Kirche bzw. einem Glauben anhängen, wissen, dass Frauen keine solchen hohen führenden Positionen bekleiden (sollen). Gott will das (angeblich) so, ein Blick in die alten Schriften wird als Bestätigung dieser Sichtweise verargumentiert. Und da ist ja auch was dran, die Rolle der Frau in der Kirche ist überwiegend immer noch die, wie im Altertum. Wer in den USA mal an einem Gottesdienst teilgenommen hat, der weiß, dass die Kirche brechend voll ist und das der Glaube dort ganz offensichtlich eine andere Rolle spielt, als bei uns.

.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von parlheinz

Alle, die einer Kirche bzw. einem Glauben anhängen, wissen, dass Frauen keine solchen hohen führenden Positionen bekleiden (sollen)..

Ich gucke gerade so an mir runter und denke:

Nö!

[parlheinz]

Zitat von Melvin van Horne

Moin,



Ich gucke gerade so an mir runter und denke:

Nö!

Na dann schaue doch mal in die biblische Geschichte und schau mal zur katholischen Kirche und höre dir mal an, was amerikanische Gläubige zum Thema geäußert haben. Die Evangelikalen sind in den USA die größte Religionsgemeinschaft, ca. ein Viertel der Gläubigen. Dort dominiert die Auffassung, dass die Frau an den Herd gehört (Gottes Wille). Die wählen ohnehin republikanisch.

Das hat jetzt nichts damit zu tun, wie du an dir herunterschaust.

.

[csesraven]

Neben den Accounts der Kandidaten sind auf Social Media tausende Accounts unterwegs, die Stimmung GEGEN Harris machten. Die einfache Frage, ob es wirkt, ist mit der einfachen Antwort "sonst gäbe es diese Accounts nicht" erledigt.

Viele informieren sich nicht in den "Mainstream-Medien". Aber nur dort gibt es Journalismus. Den Unterschied erkennen aber viele doch längst nicht mehr. Es geht schon lange nicht mehr um Fakten sondern um Unterhaltung.

[Caplan]

Das sehe ich auch nicht viel anders.
Generationenuebergreifend ist das nicht mehr unbedingt der Fall.

Vielleicht in den USA auch noch ausgepraegter als hierzulande, aber wieiviele aus der juengeren Epoche,sind an den teils an TV Medien klassischer Natur nur dosiert interessiert?! Fraglich

Die accounts kosten ja im wesentlichen nichts. Ausser wenn man den blauen Haken bei X buchen will..

[muavenet]

Zitat von csesraven

Neben den Accounts der Kandidaten sind auf Social Media tausende Accounts unterwegs, die Stimmung GEGEN Harris machten.

Hunderttausende triffts eher, von Bots über Medienpersönlichkeiten/Talking Heads/Influencern bis hin zu Medienoutfits, inklusive...

Zitat von csesraven

[...] "Mainstream-Medien". Aber nur dort gibt es Journalismus.

Das ist eine Fehleinschätzung. Journalismus gibt es auch abseits des Mainstreams, und richtig exzellenter ist themen- und ortsbedingt manchmal nur dort zu finden. Allerdings gebe ich dir recht, dass viele Leute den Unterschied zwischen Journalismus und Unterhaltungspostille entweder nicht gebacken bekommen oder es denen schlichtweg egal ist. Die Explosion von Engagement- bzw. Rage-Bait-Postillen aus der rechten ("alternativen") Ecke, insbesondere seit den späten 90ern, und verstärkt seit dem Aufkommen der Tea-Party-Bewegung, beweist das eindrucksvoll.

Zitat von csesraven

Es geht schon lange nicht mehr um Fakten sondern um Unterhaltung.

Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez hat kurz nach den Wahlen mal die X-Crowd befragt, die in den Wahlen down ticket für die Demokraten, aber auch für Trump als Präsident gestimmt hatten. Die Antworten haben mich einmal mehr davon überzeugt, dass praktisch alle Antwortenden nur nach "Vibes", also völlig trivialen (und oft genug bizarren) Befindlichkeiten, wählten. Mit anderen Worten pathologisch blöde sind. Und für einen gewieften und erfahrenen Con Man und seine Helfer sind solche Opfer einfache Beute.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von csesraven

Neben den Accounts der Kandidaten sind auf Social Media tausende Accounts unterwegs, die Stimmung GEGEN Harris machten.

Das ist mir schon klar. Aber es übersteigt mein Vorstellungsvermögen, wie das funktioniert. Also ich habe eine Rede von K. Harris gehört und kenne wenigstens ungefähr die Eckpunkte ihres Programms. All das hat mich zu der Entscheidung gebracht, dass ich ihr meine Stimme geben will. Und dann bekomme ich Mitteilungen, News, Tweets oder was auch immer von jemandem, den ich überhaupt nicht kenne in denen irgendwelches mehr oder weniger intelligentes Zeug behauptet wird das Stimmung gegen Harris macht.

Und das bringt mich dazu, meine Wahlentscheidung zu ändern ?

Eine Entscheidung für Harris ist doch auch eine Entscheidung gegen Trump. Und diese Entscheidung gegen Trump muss doch Gründe haben. Wie können diese Gründe in den Hintergrund treten durch Zeug, was mir Leute im Netz erzählen, die ich nicht einmal kenne und von denen ich nichts weiss? Die Frage, ob ich einer Nachricht glaube oder nicht ist doch vor allem eine Vertrauensfrage. Oder sollte es zumindest sein.

Ich bestreite also nicht, dass es so ist. Aber ich erschrecke bei dem Gedanken, dass Aussagen wie "Die Einwanderer aus Haiti fressen Eure Haustiere" dabei nützlich sind eines der machtvollsten Ämter der Welt zu erobern. Das finde ich fast erschreckender als die Person Trump an sich. Denn was immer man Trump nachsagt. Schlimmer geht immer.

Zitat von csesraven

Es geht schon lange nicht mehr um Fakten sondern um Unterhaltung.

Mein Erster Gedanke war: Wäre das so, müsste an Trump etwas unterhaltsames sein. Und dann sehe ich Bilder von den großen Wahlkampfveranstaltungen in den USA die mich eher an eine pompöse Zirkusveranstaltung erinnern als an den Wettstreit politischer Parteien um das höchste Regierungsamt.


@parlheinz

Zitat von parlheinz

Na dann schaue doch mal in die biblische Geschichte und schau mal zur katholischen Kirche und höre dir mal an ..... .

Deine Aussage war

Alle, die einer Kirche bzw. einem Glauben anhängen, wissen, dass Frauen keine solchen hohen führenden Positionen bekleiden (sollen)..

Ich habe das entscheidende Wort unterstrichen und hoffe, ich muss nicht erklären, was es bedeutet. Ich will, auch nicht erwähnen müssen, dass es mehr Glaubensrichtungen gibt als den Katholizismus und das Verallgemeinerungen bei einer so großen Menschenmenge immer Blödsinn sind.

Falls du ein Beispiel brauchst, denk mal an Sätze die mit "Alle Muslime sind" beginnen.

Ich, um deine Formulierung zu übernehmen, hänge einem Glauben an und ich weiss nicht, dass Frauen keine solchen hohen führenden Positionen bekleiden (sollen). Und nein, ich denke es auch nicht.

Deine Aussage ist also schlicht falsch.

Nebenbei bemerkt. Seit dem 12. November 2024 ist Bischöfin Kirsten Fehrs Ratsvorsitzende der EKD. Sie hatte dieses Amt schon seit dem Rücktritt von Präses Annette Kurschus am 20. November 2023 kommissarisch wahrgenommen. Das höchste Amt das eine Kirche zu vergeben hat ging an eine Frau. zum zweiten Mal.

[Caplan]

Das mag hier alles so passieren.
Die Mehrheit des evangelisch lutherianisch gepraegten Amerikas, wenn wir schon ueber ein Viertel dort sprechen, sieht das eben anders; traditioneller.

Wie ich schon mal schrieb, habe ich Familie dort.
bei meinem allerersten Besuch dort, lange Zeit her, war ich verwundert, wie RECHTS die Haltung gepraegt war.
Und das sind alle keine Dummkoepfe.
Nach Ihrer Aussage, war der Maschinebauingeneur in der Familie lediglich der, der es nicht in Geistes oder Lehrberuf geschafft hatte. So die Haltung.

Meine Grosstante erklaerte mir noch im damligen Alter von 78, das es fuer sie ein Unding sei, das der Afroamerikaner im Bus sitzen darf; schliesslich kaeme er nach dem Hund.Das war 1977.
Seit dem hat sich nicht allzuviel veraendert, lediglich der Deutsche oder Europaer, erzaehlt sich munter selbst einen, wie es da zu laufen HAETTE.
Das macht den Unterschied. Zu anderen Bevoelkerungsgruppen will ich gar nicht erst aushohlen, denn die unterwandern seit Ihrer Flucht angeblich Rechtswesen, Banken und Sitze in der Politik. Zur Zeit befinden sich diese aktuell auch in einem Konflikt jenseits von Europa.

Mit solchen Wortlauten faehrst du dann mal erst wieder in dein kuscheliges Deutschland.

Lern erstmal das Land kennen, das gelobte

[csesraven]

Zitat von Melvin van Horne

Also ich habe eine Rede von K. Harris gehört und kenne wenigstens ungefähr die Eckpunkte ihres Programms. All das hat mich zu der Entscheidung gebracht, dass ich ihr meine Stimme geben will. Und dann bekomme ich Mitteilungen, News, Tweets oder was auch immer von jemandem, den ich überhaupt nicht kenne in denen irgendwelches mehr oder weniger intelligentes Zeug behauptet wird das Stimmung gegen Harris macht.

Das du dir eine Rede von Harris überhaupt angesehen hast dürfte schon ein Vorsprung vor vielen Wählern sein.

Bei Hillary Clinton wurde Killary populär. Dort wurde dann überall erzählt, dass man mit ihr in jeden Krieg auf der Welt reingezogen werden würde etc pp. Und wenn es dazu keinen Gegenpol gibt in den konsumierten Medien, weicht die Meinung auf bis zu dem Punkt wo der Wähler gar nicht mehr an ihr interessiert ist und eh abdriftet. Und da gehts ja nicht um die Hardcore-Demokraten. Sondern um die Millionen die sich unsicher sind.

Ganz ehrlich, kann jeder hier von uns behaupten, wenn auf allen Kanälen von Gewalt durch Migranten geredet würde, sich die eigene Meinung nicht nach rechts drehen lässt? Wenn man wirklich gezielt recherchieren müsste um Fakten zu erhalten? In Forschungsstudien usw. Ich behaupte nein. Wir profitieren hierzulande NOCH von einem diversen Medienapparat.

Das ist eine Fehleinschätzung. Journalismus gibt es auch abseits des Mainstreams, und richtig exzellenter ist themen- und ortsbedingt manchmal nur dort zu finden.

Stimmt, ich bezog mich auf Medien die von sehr vielen konsumiert werden.

Im Endeffekt sind die USA die Vorstufe zu uns. Italien mit Berlusconi ebenso. In beiden Ländern hat das Fernsehen schon lange begonnen die Menschen zu verblöden...die Rolle hat jetzt TikTok und Co übernommen bzw unterstützt.