[ziesell]

KaDeWe: Russische Hacker greifen Berliner Luxuskaufhaus an

Aus Sicherheitsgründen hat das KaDeWe auf einen Offline-Notbetrieb umgestellt. Untersuchungen zum Ausmaß des Angriffs laufen noch.



Das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens) ist Ziel eines Cyberangriffs geworden, hinter dem eine unter dem Namen Play bekannte russischen Hackergruppe stecken soll.

Einem Bericht der Berliner Morgenpost zufolge konnte der Angriff wohl abgewehrt werden. Dennoch ergriff das Kaufhaus nach eigenen Angaben Vorsichtsmaßnahmen und stellte die Geschäfte und Büros der KaDeWe-Gruppe vorübergehend auf einen Offline-Notbetrieb um.

Zusammen mit der Cybersicherheitseinheit der Berliner Polizei und Forensikern leitete das Unternehmen außerdem Untersuchungen zum Umfang des Angriffs in die Wege. Laut dem Tagesspiegel war in den Geschäften am Wochenende nur Barzahlung möglich, inzwischen kann die Kundschaft aber wieder mit Karte zahlen.

Der Cyberangriff begann dem Bericht zufolge schon in der Nacht auf den vergangenen Freitag, also vom 2. auf den 3. November.

Das Ausmaß wird noch untersucht

Das Ausmaß des Angriffs ist bisher wohl noch unbekannt. Das Kaufhaus habe den betroffenen Teil seiner IT-Infrastruktur zwar eingrenzen können, könne aber noch keine Aussage darüber treffen, ob und in welchem Umfang möglicherweise Daten abgeflossen seien, hieß es beim Tagesspiegel.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte dazu, Passwörter von Onlinekonten seien den Angreifern nicht zugänglich gewesen. Ferner gebe es dem KaDeWe zufolge bisher keine Hinweise darauf, "dass persönliche Zahlungen oder Kontodaten von Kundinnen und Kunden von dem Angriff betroffen sind".

Nicht das erste deutsche Ziel von Play

Verantwortlich für den Cyberangriff auf das KaDeWe ist angeblich die russische Hackergruppe Play, die schon in der Vergangenheit IT-Systeme verschiedener Unternehmen und staatlicher Institutionen mit einer Ransomware infiltrierte und Daten abgriff.

Die Gruppe trat erstmals im Jahr 2022 in Erscheinung und griff seither Ziele in Belgien, der Schweiz, den USA, Brasilien, Argentinien und auch Deutschland an.

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Play aus Russland stammt. Indizien dafür sind unter anderem Überschneidungen der verwendeten Verschlüsselungstechniken mit jenen anderer russischer Ransomware-Gruppen wie Hive und Nokoyawa.

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