[ziesell]

Südwestfalen IT: Cyberangriff legt IT-Dienste vieler deutscher Kommunen lahm

Der Dienstleister Südwestfalen IT hat seine Systeme infolge eines Cyberangriffs vom Netz genommen – mit Folgen für "mindestens 70 Kommunen".



Nachdem es schon Mitte Oktober zahlreiche Berichte über DDoS-Angriffe auf Webportale deutscher Kommunen gegeben hat, haben einige Städte heute offenbar erneut mit weitreichenden Ausfällen zu kämpfen. So heißt es beispielsweise in einer Pressemitteilung des Märkischen Kreises, die Kreisverwaltung sei heute aufgrund eines Cyberangriffs auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen IT für den Publikumsverkehr geschlossen.

Die Mitarbeiter der Bürgerbüros in Iserlohn, Lüdenscheid und allen Nebenstellen seien zwar weiterhin telefonisch erreichbar, nicht jedoch per E-Mail. Auch die Homepage der Kreisverwaltung sei offline und könne derzeit nicht aktualisiert werden. Terminvereinbarungen seien aktuell ebenfalls nicht möglich.

Südwestfalen IT habe aus Sicherheitsgründen alle Systeme heruntergefahren und dadurch die Dienste damit verbundener Kreise, Städte und Gemeinden vom Netz genommen, heißt es in der Mitteilung. Ferner habe der Dienstleister Untersuchungen der betroffenen IT-Systeme eingeleitet.

Zahlreiche deutsche Verwaltungen betroffen

Neben jenen des Märkischen Kreises scheint aber auch noch eine Reihe anderer Verwaltungen von der Abschaltung betroffen zu sein. Einen Überblick über die jüngsten Meldungen liefert beispielsweise die Webseite Kommunaler Notbetrieb. Ebenfalls abhängig von den Systemen der Südwestfalen IT sind demnach auch die Stadt-, Kreis- und Gemeindeverwaltungen von Siegen, Siegen-Wittgenstein, Soest, Hochsauerlandkreis, Olpe, Wermelskirchen, Burscheid, Attendorn, Drolshagen, Finnentrop, Wenden und Kirchhundem.

In einem Bericht der Westfalenpost ist sogar von "mindestens 70 Kommunen" die Rede, deren Dienste infolge des Cyberangriffs nicht mehr zugänglich sind. Ob es sich erneut um einen DDoS-Angriff handelt oder ob Cyberkriminelle sich möglicherweise auch Zugriff auf die betroffenen Systeme verschaffen und sensible Daten abgreifen konnten, ist allerdings noch unklar.

So erklärte der Kölner Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker gegenüber der Westfalenpost, der Dienstleister versuche derzeit noch herauszufinden, womit er es überhaupt zu tun habe – also wie sich der Schaden konkret darstelle, welche Dienste betroffen seien und welche Auswirkungen der Angriff genau habe. Um welche Art von Cyberangriff es sich überhaupt handle und wer dahinterstecke, sei ebenfalls noch Gegenstand laufender Untersuchungen.

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