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myGully |
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28.10.23, 20:21
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#1
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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Nach Auseinandersetzung in Teheraner U-Bahn
Zitat:
Jugendliche stirbt nach mutmaßlicher Konfrontation mit iranischer Moralpolizei
Die 16-jährige Armita Garawand ist tot. Vor einem Monat wurde sie in einer U-Bahn schwer verletzt – laut Menschenrechtlern von Sittenwächtern, weil sie kein Kopftuch trug. Iranische Behörden und Staatsmedien bestreiten das.
28.10.2023, 12.58 Uhr
Videostandbild eines im iranischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Überwachungsvideos:
Frauen ziehen die 16-jährige Armita Garawand aus einem Waggon der Teheraner Metro
Foto: Uncredited / dpa
Eine 16-jährige Iranerin ist nach einer mutmaßlichen Konfrontation mit der berüchtigten Sittenpolizei für tot erklärt worden. Armita Geravand starb am Samstag in einer Klinik in der Hauptstadt Teheran, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete: »Leider lag sie wegen Hirnverletzungen für geraume Zeit im Koma. Sie ist vor ein paar Minuten gestorben.« Bereits vor rund einer Woche war die junge Frau für hirntot erklärt worden.
Der Fall hatte weit über Irans Landesgrenzen hinaus für Empörung gesorgt. Menschenrechtsgruppen hatten Anfang Oktober berichtet, Geravand sei in der U-Bahn von Teheran schwer verletzt worden, weil sie mit Kontrolleuren wegen eines Verstoßes gegen islamische Verschleierungsvorschriften aneinandergeraten war.
Die Behörden hatten einen Zusammenhang zurückgewiesen, auch Staatsmedien dementierten Gewalt seitens der Moralpolizei. Garawand sei wegen niedrigen Blutdrucks gestürzt und mit dem Kopf aufgeschlagen, lautete die offizielle Erklärung. Die Schülerin lag seit dem 1. Oktober im Koma.
Irans Regierung plant noch strengere Kopftuchpflicht
Der Fall erinnert an die 22-jährige Jina Mahsa Amini. Amini war nach einer Auseinandersetzung mit der Sittenpolizei über die Einhaltung von Bekleidungsvorschriften im September 2022 in Polizeigewahrsam gestorben. Ihr Tod löste im vergangenen Jahr die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem ignorieren viele Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht.
Irans Regierung reagierte auf die zahlreichen Kopftuchverstöße unter anderem mit einer Strafreform. Das neue Kopftuchgesetz, das noch nicht in Kraft getreten ist, sieht in seiner jüngsten Fassung harte Strafen bei Missachtung der islamischen Kleidungsregeln vor. Diese umfassen bei mehrfachen Verstößen Geldbußen. In Extremfällen können bis zu 15 Jahre Haft und umgerechnet mehr als 5000 Euro Strafe verhängt werden.
Irans berüchtigte Sittenwächter sind immer wieder scharfer Kritik auch aus der Mitte der Gesellschaft ausgesetzt. Während der Protestwelle im Herbst 2022 verschwanden die Einheiten zunächst weitgehend von den Straßen, ehe Mitte Juli die Rückkehr der Moralpolizei verkündet wurde. Die Kopftuchpflicht ist seit mehr als 40 Jahren Gesetz in dem Land mit inzwischen fast 90 Millionen Einwohnern. Die Pflicht gilt als eine der ideologischen Grundsäulen der Islamischen Republik.
sug/dpa/reuters
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KEINER hat was dazu gelernt!!
Zitat:
Iranische Schülerin Armita Garawand (16): Wurde sie ein Opfer der Sittenpolizei?
Die 16 Jahre alte iranische Schülerin Armita Garawand ist tot. Amtlichen Angaben zufolge war wegen eines Blutdruckabfalls gestürzt und auf den Hinterkopf gefallen. Hengaw berichtet von einer Auseinandersetzung mit der Sittenpolizei.
Anschließend lag sie im Koma. Bereits zu Wochenbeginn war sie für hirntot erklärt worden.
Die Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtet, es sei zwischen der Jugendlichen und einem Mitglied der Sittenpolizei zu einer Auseinandersetzung gekommen, weil sie gegen die Kleiderordnung verstoßen habe. Iranische Staatsmedien bestätigten das nicht. Die Nachrichtenagentur IRNA schreibt: „Der Vorfall wurde sofort von iranfeindlichen Medien aufgegriffen, die behaupteten, Armita sei von der Polizei brutal zusammengeschlagen worden, weil sie unangemessene Kleidung getragen habe."
Hengaw wirft den iranischen Sicherheitsbehörden vor, irreführende Meldungen und einer Zensur unterliegenden Nachrichten über den Fall verbreitet zu haben. So seien unter anderem Garawands Mitschülerinnen, Bekannte und Eltern gedrängt worden, vorgefertigte Sichtweisen der Vorgänge vor laufenden Kameras wiederzugeben.
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Geändert von karfingo (28.10.23 um 20:36 Uhr)
Grund: Zweite Quelle
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei karfingo bedankt:
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28.10.23, 21:29
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#2
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.898
Bedankt: 4.999
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so ein elend... 16 jahre alt. wegen eines kopftuches! was geht eigentlich in diesen sittenwächtern vor? ich meine, wie viele verletzte und todesfälle nimmt man denn für ein kopftuch in kauf?
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„Nur weil du dein Talent noch nicht gefunden hast, heißt das nicht, dass du keins hast.“
Kermit
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28.10.23, 21:33
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#3
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.577
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Es geht schon lange nicht mehr um das Kopftuch. Der Verzicht steht als Symbol für Reformen, die persönliche Freiheit und das fürchtet das repressive Regime zu tiefst. Es geht hier um Machterhalt um jeden Preis.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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28.10.23, 21:37
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#4
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.898
Bedankt: 4.999
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das is mir schon klar, dass es da um mehr geht... aber vordergründig isses ein kopftuch... und mal wieder der wunsch der männerwelt, die frauen unterdrückt zu halten.
dass etwa 15cm sowas rechtfertigen...verrückte welt!
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Kermit
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei elise bedankt:
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28.10.23, 23:56
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#5
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.775
Bedankt: 4.867
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Zitat:
Zitat von elise
ich meine, wie viele verletzte und todesfälle nimmt man denn [...] in kauf?
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Ich gehe mal davon aus, dass du intelligent genug bist, hier nicht die Gewissensfrage zu stellen.
Was die Antwort philosophisch (oder präziser: präskriptiver Ethik) und logistisch gestaltet. Im ersteren Falle antwortet eine logische Konsequenz des Utilitarismus: der Konsequentialismus in seiner extremsten Form. Mit anderen Worten: Der Zweck heiligt die Mittel. Kennt ja jeder aus der Schola.
Die Logistik gestaltet sich prinzipiell auch ganz einfach: Mer nimmt genau so viel Gewalt (quantitativ/qualitativ) in kauf, wie mer kann und damit davonkommt. Oder sich vorstellt, damit davonzukommen. Blutsauger lassen sich am Ende ja auch beurteilen, wie gut Vorstellung (der Systemrealität) und Systemrealität in ihrer Tatsächlichkeit beieinander liegen.
Zitat:
Zitat von elise
aber vordergründig isses ein kopftuch [...] dass etwa 15cm sowas rechtfertigen...verrückte welt!
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Du verkennst hier die Macht von (politischen) Symbolen.
Geändert von muavenet (29.10.23 um 00:13 Uhr)
Grund: Add.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei muavenet bedankt:
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