Das US Marine Corps hat erste Tests mit einem bewaffneten Roboterhund durchgeführt. Er trägt eine rückstoßfreie Panzerabwehrhandwaffe.
Die US-Marines haben ein Roboter-Waffensystem aus handelsüblichen Bauteilen entwickelt und testen es. Bei den Versuchen wurde ein frei käuflicher Roboterhund aus chinesischer Produktion vom Typ Unitree Go1 mit einer Trainingsversion einer Panzerabwehrhandwaffe vom Typ M72 ausgerüstet. Laut dem Marines Corps dient dies der Erprobung eines möglichen taktischen Vorteils in urbanen Einsatzgebieten.
Der Go1 kostet rund 4.000 Euro. Wie aus einem Bericht des US Marine Corps hervorgeht, wird der Roboterhund über WLAN ferngesteuert. Auch das Betätigen des Auslösers erfolgt über die Fernbedienung.
Die Technologie soll den Soldaten mehr "Standoff" ermöglichen, also größere Distanz zum Feind bei Angriffen. Nach dem Raketenabschuss könnten zudem "kombinierte Waffeneffekte" folgen, so das Marine Corps.
Experten kritisieren solche Entwicklungen scharf. Sie warnen vor einem neuen Rüstungswettlauf und vor allem vor vollautonomen Waffensystemen, bei denen kein Mensch mehr in Entscheidungen eingreift. Schon kleinste Fehler in der Robotertechnik könnten auf dem Schlachtfeld verheerende Folgen haben, lautet die Befürchtung.
Angesichts der Entwicklung drängen Wissenschaftler und Politiker auf ein internationales Abkommen, das eine Begrenzung bei der Entwicklung vollautonomer Waffensysteme vorsieht. Die UN beraten bereits über mögliche Regulierungen.
Wachsende Bedeutung von Militärrobotern
Trotz der Bedenken scheint der Einsatz von Robotern und autonomen Systemen in Streitkräften weiter voranzuschreiten. Sie könnten in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Auch andere Armeen wie beispielsweise die von Russland experimentieren mit Roboterwaffen.