Software zur Gesichtserkennung versagt – Polizei nimmt hochschwangere Frau fest
Zitat:
US-Staat Michigan
Software zur Gesichtserkennung versagt – Polizei nimmt hochschwangere Frau fest
Zunächst vermutete sie einen Scherz: In Detroit ist eine schwangere Frau festgenommen worden. Ein Programm zur Gesichtserkennung hatte sie als Autoräuberin identifiziert – fälschlicherweise.
08.08.2023, 01.52 Uhr
Porcha Woodruff (am 7. August) Foto: Carlos Osorio / AP
Von Gesichtserkennungssoftware erhoffen sich Sicherheitsbehörden weltweit mehr Erfolge bei der Fahndung nach Straftätern. Kritiker hingegen bemängeln neben Datenschutzproblemen auch die Fehleranfälligkeit der Programme. Was passieren kann, wenn ein solches System inkorrekte Daten ausspuckt, musste eine Frau im Nordosten der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] erleben.
Die Hochschwangere war offenbar aufgrund von Schwächen einer Gesichtserkennungssoftware fälschlicherweise wegen eines Autoraubs festgenommen worden. Porcha Woodruff ist deswegen vor Gericht gezogen und hat die Stadt [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] auf Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe verklagt.
Die 32-jährige Afroamerikanerin ist Medienberichten zufolge der erste bekannte Fall einer Frau in den USA, die auf Grundlage einer Software zur Gesichtserkennung fälschlicherweise in Haft genommen wurde.
Woodruff, damals im achten Monat schwanger, war am Morgen des 16. Februar von einem halben Dutzend Polizisten festgenommen worden, als sie ihre beiden Kinder für die Schule vorbereitete. »Sie war angesichts ihrer sichtbaren Schwangerschaft perplex und dachte, es würde sich um einen Scherz handeln«, heißt es in der Klageschrift.
Opfer des Raubes will Woodruff erkannt haben
Die Polizei in Detroit im Bundesstaat [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ermittelte damals zu einem bewaffneten Autoraub, an dem eine Frau beteiligt war. Sie ließ dabei Bilder einer Überwachungskamera von einer Software zur Gesichtserkennung auswerten, Woodruff erschien als möglicher Treffer. Dem Opfer des Autoraubs wurden daraufhin die Fotos mehrerer Frauen gezeigt, darunter ein Polizeifoto von Woodruff aus dem Jahr 2015. Das Opfer identifizierte Woodruff als die Tatbeteiligte.
Die 32-Jährige wurde festgenommen und im Verlauf des Tages gegen Kaution wieder freigelassen. Das Verfahren wurde später aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Die Frau argumentiert nun in ihrer Zivilklage, die Polizei hätte sich nicht auf eine Software stützen dürfen, die insbesondere bei der Identifizierung von Afroamerikanern fehleranfällig sei. Experten zufolge kommt es bei solchen Programmen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
sie hat die Stadt Detroit auf Schmerzensgeld verklagt. Ich würde sie gerne fragen, warum genau sie geklagt hat.
Hätte sie auch geklagt, wenn ein Mensch und nicht Software behauptet hätte das sie genau so aussieht, wie die Autoräuberin.
Was ist das Ziel dieser Klage? Soll nur die Nutzung von Kameraufnahmen bei der Strafverfolgung verboten werden oder soll für alle persönlichen Daten ein Verwertungsverbot bei der Strafverfolgung gelten?
Vielleicht möchte sie ja auch, dass man die Daten nicht automatisiert verarbeitet. Wenn das so ist, soll das dann nur für Fotos gelten oder auch für Fingerabdrücke, Adressen und andere Daten? Karteikasten ist ok. Computer nicht.
Möchte sie, das jeder Verdächtige, der zur Klärung des Sachverhaltes von der Polizei festgenommen wird in dem Moment, in dem seine Unschuld feststeht, einen Koffer mit ein paar Millionen Dollar übergeben bekommt und nach Hause gefahren wird? Oder sollen hochschwangere per Definition von jeder Verdächtigung ausgeschlossen werden?
Schade, die Antworten würden mich interessieren.
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[...]Ich würde sie gerne fragen, warum genau sie geklagt hat.
[...]
Das weiss sie vermutlich auch nicht
Sie war vermutlich geschockt nach dem Erkennen des Fehler erleichtert.
Da aber in den USA hinter jeden Ecke blutsaugende Anwälte lauern, wird dieser ihr zu der Klage geraten haben.
Völlig uneigennützig, was sind schon 20% Provison der Klagesumme, weil es sicherlich später mal als Präzidenzfall hergenommen werden kann. Gibts da Tantiemen für den Anwalt?^^
Bei uns würde eine Millionenklage wenig Erfolg haben. Vielleicht eine Entschuldigung vom Amt und die Erstattung der Portoauslagen.
Danach 30 sec. Erwähnung in der Tagesschau, SternTV, Lanz und zum Ende eine Homestory bei RTL2.
Zudem käme es bei uns noch in nano, als futuristischer Beitrag. Wir sind halt nicht nicht so digital on top.
Vielleicht klagt sie aufgrund der Tatsache, dass ihre beiden Kinder mitansehen mussten wie sie abgeführt wird obwohl vermutlich eine simple Nachforschung ergeben hätte, dass sie auf keinen Fall die Täterin gewesen sein konnte.
Und das ist auch vollkommen richtig so, die Strafen .. ähh Entschädigungen für Polizeigewalt und Justizirrtümer sind hierzulande ein Witz.
Damit ich dich nicht falsch verstehe. Die Polizei bekommt einen Hinweis, dass da eine Frau an einem bewaffneten Raubüberfall beteiligt war. Das Kamerabild ist dem gespeicherten Bild so ähnlich, dass weitere Ermittlungen in diese Richtung berechtigt erscheinen. Sie sollen aber auf keinen Fall die Verdächtige festnehmen und befragen. Statt dessen sollen sie simple Nachforschungen anstellen. Wie genau sollen solche Nachforschungen aussehen? Was sollte die Polizei tun? Anrufen und nachfragen?
Wie sollte in einem Land, in dem praktisch jeder eine Schusswaffe haben kann eine Festnahme bei einer Person erfolgen, die im Verdacht steht, an einem bewaffneten Raub teilgenommen zu haben?
Allzu gewalttätig kann es bei der Festnahme ja nicht zugegangen zu sein. Zumindest ist das nicht Gegenstand der Klage. Sie klagt ja, weil ein Computer die Ähnlichkeit festgestellt hat und nicht ein Beamter. Das wäre wahrscheinlich auch dann ok, wenn es Officer Magoo gewesen wäre, der die Bilder durch eine Brille mit Gläsern wie Mitropaaschenbecher begutachtet und noch 273 andere identifiziert hätte, die ganz genau so aussehen.
Für mich ist das so, wie es geschildert wurde, ganz normale Polizeiarbeit. Viel spannender finde ich die Frage, woher der Computer das Vergleichsbild hatte. Ist das eines der Fotos gewesen, wie sie, wenn man dem Fernsehen glauben kann, die Polizei bei Festgenommenen anfertigt? Wenn dem, so ist, wäre es interessant zu wissen, warum es entstanden ist. Denn das könnte Einfluss auf das weitere Vorgehen der Polizei haben.
Wenn nicht, wäre es hierzulande ein Skandal. Ob es das in den USA auch wäre, legen die dortigen Gesetze fest.
In den USA schwarz zu sein bedeutet überdurchschnittlich oft von Polizeigewalt betroffen zu sein. Es bedeutet nicht, generell unschuldig zu sein. Das zu suggerieren schadet denen, die unberechtigt von Polizeigewalt getroffen wurden.
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Also für dich ist eine Ähnlichkeit bei einem Fahndungsprogramm Anlass genug eine Person festzunehmen und sie selbst, Angehörige einer äußerst unangenehmen Situation auszusetzen ohne weitere Möglichkeiten auszuschöpfen wie
* kann die Person überhaupt dort gewesen sein?
* ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass eine Schwangere Person bei einem bewaffneten Raubüberfall mitmacht?
* Gibt es irgendwelche Spuren der Dame im Zusammenhang mit der Straftat?
* Wie sieht es mit der Handy-Überwachung aus?
Eben normale Ermittlungsarbeit, die eh getan werden muss, wenn die Person nicht gesteht. Also macht man die halt vorher und lässt Unschuldige Personen in Ruhe.
Normale Polizeiarbeit würde Ermittlungen bedeuten und nicht die Aussage eines Programs nehmen und damit Leute festnehmen. Hier muss man ggfs der Polizei noch zu Gute halten, dass das Opfer die Frau "erkannt" hat.
[...]
Viel spannender finde ich die Frage, woher der Computer das Vergleichsbild hatte. [...]
Genau das war auch mein Gedanke.
Hat die Frau in ihrer Vergangenheit bereits eine Straftat begangen, sodass die Behörden hier bei einer Ähnlichkeit gar keinen Grund hatten, um stutzig zu werden?
Welche Personen befinden sich in diesen Datenbanken?
Muss jeder, der ein Polizeirevier betritt vorab Fingerabdrücke und Fandungsfoto hinterlassen? Werden diese Daten nur bei Verdächtigen genommen? Müssen diese im Falle des Freispruchs wieder gelöscht werden oder werden diese weiterhin gespeichert? Reicht es aus, wenn man mal in der Ausnüchsterungszelle gewesen ist, oder muss man vor einem Richter gesessen haben? Werden die Daten von Zeugen und Opfern in gleicher Weise aufgenommen und gespreichert? Und wenn ja, werden diese nach Beendigung der Ermittlungen oder bei Abschluss des Verfahrens wieder gelöscht?
Oder bediehnen sich die Behörden beispielsweise auch z.B. an den Führerscheindatenbanken?
Muss jeder, der sich eine Schusswaffe kauft, evtl. alle ermittlungsrelevanten Daten hinterlegen?
Ist das einheitlich auf Bundes- oder Staatsebene geregelt, oder kann jeder Sherrif das festlegen, wie er es für angemessen hält?
Habt ihr schon mal was von Clearview gehört?
Wikipedia Auszug:
Zitat:
Clearview AI ist ein US-amerikanisches Start-up, das sich mit Hilfe sehr großer Bilddatenmengen und von maschinellem Lernen auf die Gesichtserkennung mit Computersystemen spezialisiert hat. Es ist im Handelsregister eingetragen und hat seinen Sitz in New York City.[1] Die Abkürzung „AI“ steht für den englischsprachigen Ausdruck für Künstliche Intelligenz („Artificial Intelligence“).
Das Unternehmen hatte 2020 etwa drei Milliarden Porträtfotos von Personen aus Quellen im Internet wie zum Beispiel Facebook oder YouTube durch Screen Scraping gesammelt.[2][3][4] Im Jahr 2022 besteht die Datenbasis nach Firmenangaben aus über 20 Milliarden Fotos.
Die von Clearview AI durchgeführten Bildanalysen wurden im Jahre 2020 ca. 600 Kunden, zumeist Strafverfolgungsbehörden in den USA, zur Verfügung gestellt. Hauptsächlich um Personen zu identifizieren, die Straftaten begangen haben.[5][2] Auch in Belgien, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden[6] und der Schweiz kommt die Software zum Einsatz.[2] Weltweit haben mehr als 200 Unternehmen und Organisationen Lizenzen von Clearview gekauft oder die Software kostenlos ausprobiert.[2]
Der Investor Peter Thiel hat das Projekt 2017 finanziell unterstützt.[5][7]
Genau das war auch mein Gedanke.
Hat die Frau in ihrer Vergangenheit bereits eine Straftat begangen, sodass die Behörden hier bei einer Ähnlichkeit gar keinen Grund hatten, um stutzig zu werden?
Zitat:
darunter ein Polizeifoto von Woodruff aus dem Jahr 2015
Also ja, sie ist wohl schonmal "gemugshotted" worden.
Also für dich ist eine Ähnlichkeit bei einem Fahndungsprogramm Anlass genug eine Person festzunehmen
Ja natürlich ist eine Ähnlichkeit zu einem Straftäter ein Anlass weiter zu ermitteln. Ganz besonders dann, wenn die Polizei im Wissen um die Fehleranfälligkeit des Programms die Ergebnisse vom Tatopfer überprüfen lässt. Was denn noch?
Vergiss nicht, es geht um den Verdacht des bewaffneten Raubs. Das Risiko, dass jemand der, wenn sich der Verdacht bewahrheiten sollte, einer langen Haftstrafe befürchten muss sich mit eben dieser Waffe gegen die Festnahme wehrt ist meiner Meinung nach da. Ebenso das Risiko, dass eventuelle Mittäter gewarnt und Aussagen abgesprochen werden. Es geht um einen bewaffneten Raub. Nicht um den Diebstahl einer Rolle Drops. Da kann man es etwas ruhiger angehen lasen.
Zitat:
Zitat von csesraven
... Sie selbst, Angehörige einer äußerst unangenehmen Situation auszusetzen
Das eine Festnahme unangenehm ist, ist unbestritten. Aber was bedeutet das? Sollte man es besser lassen?
Zitat:
Zitat von csesraven
* kann die Person überhaupt dort gewesen sein?
Wen, wenn nicht die Verdächtige sollte man denn nach einem Alibi fragen? Nimm doch mal dich selbst als Beispiel. Wenn jemand ein berechtigtes Interesse hat zu erfahren, wo Du letzte Dienstag warst. Wen soll man fragen? Soll man erst alle Plätze ermitteln, an denen du hättest sein können um dann zu klären, ob du an einem die Orte gewesen bist? Soll man alle deine Bekannten ermitteln, und die befragen?
Zitat:
Zitat von csesraven
* ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass eine Schwangere Person bei einem bewaffneten Raubüberfall mitmacht?
Warum sollte es? Gibt es irgendwelche Erkenntnisse, dass ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche hormonelle Umstellungen eine schwere Straftat unmöglich machen? Von einer gewissen Verrohung der Essgewohnheiten habe ich gehört und habe sie selbst, wenn auch nicht am eigenen Leib, erfahren. Aber von einem Einfluss auf die Bereitschaft zu Straftaten habe ich nie gehört.
Es steht ja auch nicht fest, welche Rolle die wahre Täterin bei dem Raub gespielt hat. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Unklar ist auch, ob sie ihre Schwangerschaft bei der Polizei angezeigt hat um so einen Eintrag in das "nicht festnehmen" Register zu erwirken. Das hätte sie unbedingt tun sollen. Woher soll die Polizei denn sonst von der Schwangerschaft wissen? Das man es sieht, würde ich nicht unbedingt behaupten. Auch da sind Irrtümer möglich.
Zitat:
Zitat von csesraven
* Gibt es irgendwelche Spuren der Dame im Zusammenhang mit der Straftat?
Meinst Du außer dem Bild einer Person, die der Täterin so verdammt sieht, das selbst das Opfer sie für eine mögliche Täterin hält? Das ist natürlich kein Beweis. Aber wir reden ja hier nicht von einer Verurteilung sondern von Ermittlungen die Beweise für Schuld oder auch Unschuld liefern sollen. Was ja offensichtlich funktioniert hat.
Zitat:
Zitat von csesraven
* Wie sieht es mit der Handy-Überwachung aus?
Das wäre eine Variante. Dazu muss die Polizei nur die Handynummer kennen. Wenn sie die nicht haben, können sie sie ja bei ihr erfragen. Einfach einen Beamten vorbeischicken der klingelt und sie danach fragt. Wenn es gut läuft, wird der Beamte über den Haufen geschossen, was dann die weiteren Ermittlungen erheblich verkürzt.
Zitat:
Zitat von csesraven
Normale Polizeiarbeit würde Ermittlungen bedeuten und nicht die Aussage eines Programms nehmen und damit Leute festnehmen.
Man hat eine Person festgenommen, gegen die der durch die Ergebnisse eines Computerprogramms und der Aussage des Opfers der Anfangsverdacht einer schweren Straftat bestand. Dann hat man sie zu diesem Verdacht befragt und im Ergebnis dieser Befragung wieder laufen gelassen.
Die Tatsache, dass der Polizei Fehler unterlaufen bedeutet nicht, dass alles was die Polizei tut fehlerhaft ist.
Zur Bildquelle. Ich bin mir nicht sicher, was in diesem Zusammenhang "Polizeifoto" bedeutet. Auch in Deutschland verfügen Behörden über ein Foto von jedem, der einen Ausweis oder Pass besitzt. Und diese Bilder liegen digital vor. Sind mit "Polizeifoto" nur Bilder von Leuten gemeint, die schon einmal festgenommen wurden oder bezeichnet das auch Bilder, die für Ausweise oder ähnliches von unbescholtenen Bürgern vorliegen.
Von Clearview habe ich schon gehört. Was mit nicht ganz klar ist ist die Frage, wie man eine sichere Zuordnung von Namen und anderen Daten zu Facebook- und ähnlichen Bildern erreicht. Vielleicht ist meine Vorstellung von "sicher zuordnen" vielleicht etwas übertrieben.
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Geändert von Melvin van Horne (08.08.23 um 16:28 Uhr)
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
Hat die Frau in ihrer Vergangenheit bereits eine Straftat begangen, [...]?
Das ist bei Clearview irrelevant, da offensichtlich Daten aus jeder zugänglichen Quelle (e. g. soziale Medien) eingespeist und verarbeitet werden können. Im schlimmsten Falle, je nach juristischem Raum, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Aber keine Sorge: Lügerei ist bei der Polizei, insbesondere in den Staaten, ja bekanntermaßen ein Bug [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Ja natürlich ist eine Ähnlichkeit zu einem Straftäter ein Anlass weiter zu ermitteln.
Warum tut man das nicht?
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Ganz besonders dann, wenn die Polizei im Wissen um die Fehleranfälligkeit des Programms die Ergebnisse vom Tatopfer überprüfen lässt. Was denn noch?
Ermittlungen durchführen..aber ich erwähnte es ja schon
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Vergiss nicht, es geht um den Verdacht des bewaffneten Raubs. Das Risiko, dass jemand der, wenn sich der Verdacht bewahrheiten sollte, einer langen Haftstrafe befürchten muss sich mit eben dieser Waffe gegen die Festnahme wehrt ist meiner Meinung nach da.
Dann sollte man die richtige Person verhaften - die kann man wie bestimmen? Ach ja, mit besseren Ermittlungen
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Das eine Festnahme unangenehm ist, ist unbestritten. Aber was bedeutet das? Sollte man es besser lassen?
Wenn man sich so unsicher ist ... ja natürlich.
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Wen, wenn nicht die Verdächtige sollte man denn nach einem Alibi fragen? Nimm doch mal dich selbst als Beispiel. Wenn jemand ein berechtigtes Interesse hat zu erfahren, wo Du letzte Dienstag warst. Wen soll man fragen? Soll man erst alle Plätze ermitteln, an denen du hättest sein können um dann zu klären, ob du an einem die Orte gewesen bist? Soll man alle deine Bekannten ermitteln, und die befragen?
Das es das Einfachste ist, jemanden zu verhaften heißt nicht, dass es richtig ist.
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Woher soll die Polizei denn sonst von der Schwangerschaft wissen? Das man es sieht, würde ich nicht unbedingt behaupten. Auch da sind Irrtümer möglich.
Du ahnst es ...
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Meinst Du außer dem Bild einer Person, die der Täterin so verdammt sieht, das selbst das Opfer sie für eine mögliche Täterin hält? Das ist natürlich kein Beweis. Aber wir reden ja hier nicht von einer Verurteilung sondern von Ermittlungen die Beweise für Schuld oder auch Unschuld liefern sollen. Was ja offensichtlich funktioniert hat.
Nein, wir reden von einer Verhaftung vor ihren Kindern die jetzt eine hoffentlich entsprechende Entschädigung nach sich ziehen, weil die Polizei zu faul ist ordentlich zu arbeiten ohne Unschuldige zu belästigen.
@csesraven: Ich habe das Gefühl, dass Du entweder erheblich mehr weißt, als alle anderen, oder deutlich weniger.
Auf jeden Fall erschleicht mich beim Lesen Deines Beitrags ein leichtes Gefühl des Fremdschämens.
Wofür hälst Du die Befragung einer durch Software und Zeugenaussagen verdächtigen Person? Was ist das Deiner Meinung nach anderes als Ermittlungen.
Deine Vorstellungswelt "Schwarze sind immer Opfer und Polizisten sind immer schlecht" gaukelt Dir vor zu wissen, wie die Festnahme abgelaufen ist. Um dieses Bild nicht zu beschädigen blendet sie auch aus, dass es nicht die Festnahme als solche war, wegen der sie klagt. Sie beklagt die Tatsache, dass sie durch eine Software in Verdacht geraten ist, die schon öfter fehlerhafte Ergebnisse geliefert hat.
Mehr gibt es für mich zu der Verhaftung nicht zu sagen.
Was mich an der Quelle wundert sind zwei Sätze.
erst steht da:
Zitat:
Die 32-jährige Afroamerikanerin ist Medienberichten zufolge der erste bekannte Fall einer Frau in den USA, die auf Grundlage einer Software zur Gesichtserkennung fälschlicherweise in Haft genommen wurde.
und dann steht da:
Zitat:
Experten zufolge kommt es bei solchen Programmen insbesondere bei Schwarzen immer wieder zu Verwechslungen.
Es ist also Medienberichten zufolge etwas zum ersten Mal passiert, was Experten zufolge immer wieder vorkommt.
So, wie ich das sehe, hat die Software ja nur den ersten Hinweis auf Frau Woodruff geliefert. Ich vermute, dass es nicht zu einer Festnahme gekommen wäre, wenn sie nicht auch durch das Tatopfer als Beteiligte bezeichnet worden wäre.
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Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
@csesraven: Ich habe das Gefühl, dass Du entweder erheblich mehr weißt, als alle anderen, oder deutlich weniger.
Auf jeden Fall erschleicht mich beim Lesen Deines Beitrags ein leichtes Gefühl des Fremdschämens.
Weil du es in Ordnung fändest, wenn dich die Polizei z.B. auf deinem Arbeitsplatz verhaften würde?
Oder vor deinen Kindern? Erkläre es mir gerne, woher der Fremdscham-Ausdruck kommt.
Zitat:
Deine Vorstellungswelt "Schwarze sind immer Opfer und Polizisten sind immer schlecht" gaukelt Dir vor zu wissen
Deine Prämisse ist falsch. Das habe ich nie erwähnt.
Zitat:
Ich vermute, dass es nicht zu einer Festnahme gekommen wäre, wenn sie nicht auch durch das Tatopfer als Beteiligte bezeichnet worden wäre.
und das ist das Einzige, was ich der Polizei hier zu gute halte, das sie ggfs. ohne diese "Erkennung" die Frau nicht verhaftet hätte ... ich erwähnte es bereits.
Zitat:
Sie beklagt die Tatsache, dass sie durch eine Software in Verdacht geraten ist, die schon öfter fehlerhafte Ergebnisse geliefert hat.
Nein tut sie nicht - sie beklagt die Tatsache, dass sie Verhaftet wurde ohne weitere Spuren zu ermitteln.
Zitat:
Zitat von MotherFocker
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gibt einen etwas detaillierteren Vorkommnisbericht ab.
Inkl. Anklageschrift vor Gericht.
Das ist ja mal richtig funny ...
Das Opfer vögelt mit einer schwarzen Frau, geht zur Tanke wo sich die Frau mit anderen Schwarzen unterhält. Kurze 'Zeit später wird das Opfer ausgeraubt von jemandem aus diesem Kreis ... und dann bringt die/eine schwarze Frau oben das Handy des Opfers zur Tanke zurück? Und die Frau war in keinster Weise schwanger ... aber man verhaftet eine Schwangere, hält sie 11h in Gewahrsam und anschließend muss sie ins KH wegen Unterversorgung ...
Zusätzlich sind da noch einige andere haarsträubende Sachen bei der Verhaftung passiert, Wahnsinn was für Nulpen in den USA Polizei spielen dürfen.
Weil du es in Ordnung fändest, wenn dich die Polizei z.B. auf deinem Arbeitsplatz verhaften würde? [...]
Wenn die Polizei mich verhaften würde, wäre das in keinem Fall in Ordnung.
Zum einen, wenn ich bewaffnet jemanden überfallen würde, wäre es doof, wenn die mich packen würden. Zum Anderen, wenn ich niemanden überfallen hätte, wäre es doof, wenn ich verhaftet wordern wäre. Aber solange es sich aufklärt, wird das - unter den o.g. Umständen - ein notwendiges Übel sein.
Ich kacke doch auch keinen Polizisten an, wenn ich in die allgemeinde Verkehrskontrolle komme, dass er das vor den Augen meines Beifahrers macht. Der hätte doch vorher besser ermitteln können, ob ich Drogen genommen habe, anstatt mich so bloß zu stellen. Die sind einfach nicht in der Lage, ihre Arbeit richtig auszuführen, sonst hätten die mich ja gar nicht anhalten müssen. Evtl. hätten die ja im Vorfeld meinen Beifahrer befragen können oder während der Fahrt meine Handydaten auswerten können.
ABER: Auch wenn die allgemeine Verkehrskontrolle bei mir noch nie zu weiteren Konsequenzen geführt hat, ist das ein Übel, welches zum Allgemeinwohl in Kauf genommen werden muss. Trotzdem ist es doof.
Es ist aber nicht so, als würdest Du nicht genau wissen, was ich damit meine.
Zitat:
Zitat von csesraven
[...] Oder vor deinen Kindern? Erkläre es mir gerne, woher der Fremdscham-Ausdruck kommt. [...]
Determinativkompositum aus dem Adjektiv fremd und dem Substantiv Scham
Mir ist klar, dass Du das damit nicht gemeint hast. Genauso ist mir klar, dass Du ganz genau weißt, was ich gemeint habe. Außerdem ist mir klar, dass Du es trotz Deiner wirren Argumentation genau weißt, warum die Dame fälschlicherweise verhaftet wurde.
Wenn die Polizei mich verhaften würde, wäre das in keinem Fall in Ordnung.
Zum Anderen, wenn ich niemanden überfallen hätte, wäre es doof, wenn ich verhaftet wordern wäre. Aber solange es sich aufklärt, wird das - unter den o.g. Umständen - ein notwendiges Übel sein.
Das ist schön für den Staat, dass du das so siehst. Hier in der Straße wurde vor ein paar Wochen ein Haus vom Zoll "gestürmt" ... ich fände das äußerst uncool, wenn mir sowas passieren würde.
Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Ich kacke doch auch keinen Polizisten an, wenn ich in die allgemeinde Verkehrskontrolle komme, dass er das vor den Augen meines Beifahrers macht. Der hätte doch vorher besser ermitteln können, ob ich Drogen genommen habe, anstatt mich so bloß zu stellen.
Natürlich weiß ich warum du das als Vergleich nimmst .. .aber du merkst ja selber wie das hinkt.
Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Es ist aber nicht so, als würdest Du nicht genau wissen, was ich damit meine.
Nein, weiß ich tatsächlich nicht. Ich finde die Arbeit der Polizei hat so zu erfolgen, dass unschuldige Personen nur dann belästigt werden, wenn man trotz aller Sorgfalt den Falschen erwischt.
Ich werfe der Polizei in diesem Fall noch nichtmal vor, dass sie bei der Frau aufgetaucht sind, weil sie ja wirklich nicht wissen können, dass die Dame schwanger war. Aber spätestens dann, hätte man sich mal kurz vergewissern können, ob die Verdächtige schwanger war, bevor man sie abführt und 11h festhält.
Ich werfe der Polizei in diesem Fall noch nichtmal vor, dass sie bei der Frau aufgetaucht sind, weil sie ja wirklich nicht wissen können, dass die Dame schwanger war. Aber spätestens dann, hätte man sich mal kurz vergewissern können, ob die Verdächtige schwanger war, bevor man sie abführt und 11h festhält.
Wie soll man denn mit einer schwangeren Dame verfahren, wenn sie eine Bank überfällt?
Bank wird gestürmt:
S.W.A.T.-Officer meldet dem Einsatzleiter: Code blau!! Ich wiederhole! Code blau: Bankräuberin ist bewaffnet und gefährlich und SCHWANGER!!
Einsatzleiter an S.W.A.T.-Team: Sofort abbrechen!! Die Frau bekommt freien Geleitschutz. Anschließend schicken wir die Leichensäcke rein. Ich wiederhole: Sofort abbrechen!!
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Kleiner Tip am Rande: So doof wie die Bullen sind, kann man den auch länger als neun Monate benutzen
Ich werfe der Polizei in diesem Fall noch nichtmal vor, dass sie bei der Frau aufgetaucht sind, weil sie ja wirklich nicht wissen können, dass die Dame schwanger war. Aber spätestens dann, hätte man sich mal kurz vergewissern können, ob die Verdächtige schwanger war, bevor man sie abführt und 11h festhält.
Ich weiss nicht, ob die Beamten vor Ort in der Lage waren das zu ermitteln, es heisst ja auch in dem Bericht "did not appear pregnant".
Sie festzunehmen und dann so komfortabel das nötig und möglich ist zur Polizei zu befördern halte ich für in Ordnung.
Warum man dann 11 Stunden braucht um die Sache soweit zu klären, dass man die Frau nach Hause entlassen kann. Warum man trotz der offensichtlichen Diskrepanz auch noch Anklage erhebt das erschließt sich mir nicht. Wie läuft sowas bei den Amis? Wird da nicht erst Anklage erhoben, wenn die Beweismittel eine Verurteilung wahrscheinlich erscheinen lassen? Ich war nie Polizist. Aber ich würde vermuten das nach spätestens einer Stunde feststehen muss, dass das nicht die Täterin ist.
Das ein Polizeirevier keine spezielle Nahrungsmittel für Diabetiker vorrätig hat, kann ich nachvollziehen. Obwohl auch das kein unlösbares Problem ist. Das sie aber wegen Flüssigkeitsmangel dehydriert war ist für mich nicht zu verstehen. Wasser sollte doch wohl da sein. Und in dem ganzen Polizerevier war kein Stuhl aufzutreiben? Kann ich mir nicht vorstellen.
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Vieleicht passt es gerade nicht zur Thema, aber ich muss meinen Senf dazugeben. Hat jemand vielleicht die englische Serie "The Capture" gesehen?
Das macht schon nachdenklich.
Wie soll man denn mit einer schwangeren Dame verfahren, wenn sie eine Bank überfällt?
Du umschiffst hier das Argument. Darüberhinaus hilft es, sich ab und zu mal in die juristische Topologie um die es geht reinzudenken. An ein Land, wo die Polizei z. B. dank No-Knock-Policies, institutionalisierter Inkompetenz und Rassismus, etc. in regelmäßigen Abständen weitestgehend konsequenzlos völlig unschuldige Leute in den Sarg befördert, sollte mer vielleicht mit einer etwas anderen Perspektive an die Fadenthematik herangehen.
Ich bin mir der Problematik durchaus bewusst. Aber dieses Pauschalisieren finde ich immer schwierig.
Hier in diesem Forum wird einerseits viel zu oft (@csesraven: Damit meine ich ausdrücklich NICHT DICH) gefordert, dass mit "anderen Kulturen" härter umgegangen wird, da es alles potentielle Selbstmordattentäter und/oder Vergewaltiger sind. Auf der anderen Seite wird eine Schwangere unter einem Schutz gestellt, der nicht gerechtfertigt ist. Es ging nicht um die Frage, ob die Dame den Überfall begangen hat oder nicht. Es ging nur darum, ob sie hätte verhaftet werden dürfen, aus diversen Gründen.