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Gegen Cyberangriffe: Microsoft gewährt Cloudkunden Zugriff auf Protokolldaten

Nach heftiger Kritik will Microsoft Kunden seiner Clouddienste bald ohne Zusatzkosten Zugriff auf Protokolldaten gewähren.



Nachdem es chinesischen Hackern gelungen war, einen Signaturschlüssel von Microsoft zu erbeuten und infolgedessen auf E-Mail-Konten zahlreicher Organisationen zuzugreifen, erntete der Redmonder Softwarekonzern reichlich Kritik. Aufgefallen waren die Angriffe zuerst der US-Regierung, die Zugriff auf erweiterte Protokolldaten hatte. Diese waren jedoch bisher kostenpflichtig und mussten im Rahmen des Produkts Purview Audit (Premium) zusätzlich erworben werden.

Das Logging stand folglich längst nicht allen Kunden zur Verfügung. "Unternehmen zu bitten, mehr für die notwendige Protokollierung zu zahlen, ist ein Rezept für unzureichende Transparenz bei der Untersuchung von Cybersicherheitsvorfällen", mahnte Eric Goldstein, der Executive Assistant Director for Cybersecurity der US-Sicherheitsbehörde Cisa. Dadurch sei es Cyberkriminellen möglich, gefährliche Erfolge bei Angriffen auf Unternehmen zu erzielen.

Freie Protokolle für alle Kunden ab September

Infolgedessen hat sich Microsoft einer neuen Ankündigung zufolge nun dafür entschieden, nach enger Zusammenarbeit mit der Cisa "die notwendigen Protokolltypen der breiteren Cybersicherheitsgemeinschaft ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung zu stellen". Ab September 2023 sollen folglich alle staatlichen und kommerziellen Kunden des Konzerns über das Microsoft-Purview-Compliance-Portal Zugriff auf erweiterte Protokolldaten erhalten.

"Sobald diese Änderungen in Kraft treten, können Kunden Microsoft Purview Audit nutzen, um mehr Arten von Cloud-Protokolldaten, die in ihrem Unternehmen generiert werden, zentral zu visualisieren", so der Konzern. Dadurch sei es Administratoren möglich, effektiv auf Sicherheitsereignisse zu reagieren und forensische Untersuchungen sowie interne Ermittlungen durchzuführen. Die bereitgestellten Protokolle umfassen demnach "Tausende von Benutzer- und Verwaltungsvorgängen, die in Dutzenden von Microsoft-365-Diensten und -Lösungen durchgeführt werden".

Neben detaillierten Protokollen bezüglich des E-Mail-Zugriffs umfasse das Angebot mehr als 30 weitere Arten von Protokolldaten, für die Kunden bisher ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen mussten. Darüber hinaus habe der Konzern auch die Aufbewahrungsfrist der Protokolle für Standard-Kunden von 90 auf 180 Tage erhöht.
Bisheriges Abonnement bleibt erhalten

Microsoft Purview Audit (Premium) soll damit jedoch nicht gänzlich entfallen. Kunden, die den Dienst abonniert haben, erhalten damit Zugriff auf zusätzliche Funktionen. Dazu gehören unter anderem noch längere Aufbewahrungsfristen, erweiterte API-Zugriffe sowie ein Automatisierungs-Support für den Import der Protokolldaten in externe Analysetools.

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