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14.06.23, 06:27
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das Muster ist das Muster
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Forschung: Dinosaurier konnten Perspektive ihrer Artgenossen einnehmen
Zitat:
Forschung: Dinosaurier konnten Perspektive ihrer Artgenossen einnehmen
Dem Menschen werden viele kognitive Fähigkeiten zugesprochen. Doch nicht alle sind während der Evolution entstanden. So konnten bereits Saurier den Blick anderer Artgenossen deuten, haben Forscher herausgefunden.

Ein Forschungsteam hat ein paar Vogelarten und Krokodile auf deren visuelle Intelligenz getestet. Dabei kam heraus, dass die Flugtiere die Perspektive anderer einnehmen können. Vermutlich ist diese Fähigkeit, die wir vor allem Primaten und uns Menschen zuschreiben, älter als bisher angenommen. Möglich, dass bereits Dinosaurier durch die Augen anderer ihre Umgebung wahrnehmen konnten.
Die Perspektivenübernahme oder das Sehen durch die Augen eines anderen ist eine bedeutende kognitive Eigenschaft. Hierbei folgen wir dem Blick der anderen Person, um zu erfahren, was deren Aufmerksamkeit erregte. Wir versuchen aber auch herauszufinden, was die andere Person sieht, wenn unsere Sicht versperrt ist. Der Mensch entwickelt diese Fähigkeit im Alter von ungefähr zwei Jahren.
Nur bei wenigen anderen Arten konnten Forscher das Vorhandensein von visuelle Perspektiven nachweisen: meist bei Primaten, einige kleine Affen, Wölfen, Hunde sowie einige Vogelarten. Zudem ist nur wenig darüber bekannt, wie sich die Fähigkeit entwickelt hat.
Die Evolution von Säugetieren und Vögeln liegt 325 Millionen Jahre auseinander. Dennoch haben beide Arten ähnliche kognitive Fähigkeiten entwickelt, vor allem die Intelligenz von Vögeln wird oft unterschätzt. Daher ging die Fachwelt davon aus, dass sich die visuelle Perspektivenübernahme möglicherweise mehrfach entwickelt hat.
Vögel und Krokodile sind die einzigen lebenden Verwandten der Archosaurier
Nun hat ein Forscherteam verschiedene Urkiefervögel (Paläognaten) untersucht. Das sind Vögel, deren Gehirne denen ihrer Vorfahren, den Dinosauriern, am ähnlichsten sind. Zu dieser Unterklasse von Vögeln gehören beispielsweise Laufvögel. Zu den Probanden gehörten zwei große Vogelarten, die australischen Emus (Dromaius novaehollandiae) und die südamerikanischen Nandus (Rhea americana) sowie die zwei kleineren Vogelarten der südamerikanischen Perlsteißhühner (Eudromia elegans) und der im Süd- und Südostasien beheimaten Bankivahühner (Gallus gallus). Insgesamt waren es 30 Probanden.
Zusätzlich zu den Vogelarten gehörten die amerikanischen Alligatoren (Alligator mississippiensis) zu den Probanden, da Krokodile die nächsten lebenden Verwandten der Vögel sind. Damit sind sie und die Vögel die einzigen lebenden Vertreter der Archosaurier – einer Gattung, zu der auch die Flugsaurier und die Nicht-Vogel-Dinosaurier gehörten.
Versuchsaufbau: Können die Tiere den Blick verfolgen?
In drei Blickverfolgungsexperimenten wurde die Fähigkeit der Tiere getestet, Blicken nach oben, zur Seite und geometrisch hinter einer Barriere zu folgen. Manchmal wurde bei den Experimenten ein Artgenosse als Demonstrator eingesetzt, dessen Blick sie folgen sollten. Außerdem wurden sie mit und ohne Stimulus getestet. Dieser wurde in Form eines blauen Gummiballs oder eines Laserpunkts ausgeführt.

Alle getesteten Vogelarten zeigten eindeutig eine visuelle Perspektivenübernahme. Dies zeigte ich vor allem in ihrer Fähigkeit, eine Barriere zu überwinden. Damit konnten sie einen Reiz "durch die Augen ihres Vorführvogels" betrachten, heißt es in der Studie.
Außerdem kamen die Forschenden zu dem Schluss: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sie nicht nur über mehrere kognitive Fähigkeiten verfügen, die mit denen von Affen vergleichbar sind, sondern dass ihre Vorfahren diese Fähigkeiten höchstwahrscheinlich hatten, lange bevor sie sich bei Säugetieren entwickelten." Auch die Krokodile folgten mit Blick dem Vorführer – jedoch nur an Orte, die sie auch sehen konnten. Daher zeigten die Alligatoren keine Fähigkeiten der visuellen Perspektivenübernahme.
Dinosaurier haben wohl bereits durch die Augen ihrer Artgenossen gesehen
Bei künftigen Forschungen müssten auch andere Säugetiere untersucht werden. Immerhin kann es sein, dass es weitaus mehr Tiere gibt, die die Perspektive eines anderen einnehmen können. Jedoch gehen die Forscher dieser Studie davon aus, dass sich die Fähigkeit mit den Dinosauriern entwickelt hat – also 60 Millionen Jahre vor den ersten Menschen.
Die Studie von Zoologen der schwedischen Universität Lund wurde am 19. Mai 2023 im Fachmagazin Science Advance veröffentlicht. Der Titel lautet Gaze following in Archosauria - Alligators and palaeognath birds suggest dinosaur origin of visual perspective taking (Blickverfolgung bei Archosauriern – Alligatoren und paläognatische Vögel deuten auf den Ursprung der visuellen Perspektivübernahme bei Dinosauriern hin).
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