Volkswagen: Zweite Batteriefabrik entfällt wegen hoher Strompreise
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Volkswagen: Zweite Batteriefabrik entfällt wegen hoher Strompreise
Eine Batteriefabrik hat Volkswagen bereits in Niedersachsen errichtet – und es wird vorerst die einzige bleiben. Die Strompreise sind dem Konzern zu hoch.
Der Volkswagen-Konzern sieht derzeit keine Möglichkeit, eine zweite Batteriefabrik in Niedersachsen aufzubauen. Dem Unternehmen seien die Strompreise in Deutschland zu hoch, hieß es aus dem Umfeld des Konzerns, wie der Spiegel in einer Vorabmeldung berichtet.
Zwar gehören Batteriezellen zur zentralen Zukunftstechnologie, sie benötigen für die Herstellung jedoch viel Energie. Stephan Weil (SPD), Mitglied des VW-Aufsichtsrats und Ministerpräsident von Niedersachsen, setzte sich wiederholt für eine zweite sogenannte Gigafactory am Standort Emden ein. Jedoch rechnete man ihm bei VW vor, dass eine solche Fabrik wirtschaftlich nicht lukrativ sei.
Aus diesem Grund startetet der Politiker Ende April eine Initiative für einen staatlich subventionierten Transformationsstrompreis von 7 Cent je Kilowattstunde. Damit soll Deutschland gegenüber den USA und Asien wettbewerbsfähig gemacht werden. Derzeit liegt der Preis für die Kilowattstunde hierzulande für mittlere und große Unternehmen bei 13 Cent.
Hohe Energiepreise sind ein politisches und wirtschaftliches Thema
Erst am Dienstag trafen sich die deutschen Automanager mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Laut Spiegel-Informationen sollen die hohen Energiepreise ebenfalls ein Thema des Zusammentreffens gewesen sein. Wenige Tage zuvor sagten der Bund und das Land Schleswig-Holstein der geförderten Ansiedlung einer Batteriefabrik des Anbieters Northvolt in Heide zu.
Unterstützung bekommt Weil von Volkswagen-Chef Oliver Blume. Laut Blume benötigt die Autoindustrie Planungssicherheit für Zukunftsinvestitionen. Bis 2030 will das Unternehmen Zellfabriken für rund 240 Gigawattstunden in Europa aufbauen.
Eine erste Fabrik wird momentan im niedersächsischen Salzgitter gebaut, eine weitere soll im spanischen Sagunto errichtet werden.
In Kanada soll die erste außereuropäische Batteriefabrik des Konzerns gebaut werden. Auch in Osteuropa könnte ein Werk entstehen. Die Gespräche dazu sind noch nicht abgeschlossen.