[MunichEast]

Nach Rassismus-Eklat: Palmer nimmt „Auszeit“, sucht professionelle Hilfe und verlässt die Grünen


Boris Palmer kündigt „Auszeit“ an. © IMAGO/Eibner

Der Grünen-Politiker Palmer hat mit seinen Aussagen auf einer Veranstaltung für harsche Diskussionen gesorgt. Jetzt will sich der Oberbürgermeister von Tübingen eine Auszeit nehmen.

Update vom 1. Mai, 19.40 Uhr: Boris Palmer hat den Austritt aus seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen erklärt. Das entsprechende Schreiben, in dem er auch eine Auszeit angekündigt hatte, liegt dem SWR vor. „Hiermit erkläre ich gegenüber dem Landesvorstand Baden-Württemberg meinen Austritt aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Ich möchte damit vermeiden, dass die aktuellen Diskussionen um mich eine weitere lang anhaltende Belastung für die Partei werden, für die ich seit 1996 mit viel Herzblut gekämpft habe“, zitierte die Bild.

„Wenn ich mich zu Unrecht angegriffen fühle und spontan reagiere, wehre ich mich in einer Weise, die alles nur schlimmer macht“, schrieb er darin. „Die Erwähnung des Judensterns war falsch und völlig unangemessen“, so Palmer weiter. Niemals würde er den Holocaust an den Juden relativieren, betonte er. Dies tue ihm unsagbar leid. Schließlich habe der Nationalsozialismus auch in seiner Familie Spuren hinterlassen.
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Er bereut oft später und trotzdem nimmt er jedes Fettnäpfchen oder Provokation mit. Der Austritt war nur eine Frage der Zeit gewesen, schon bei der Bürgermeisterwahl trat er ohne die Unterstützung der Grünen an, auf eigenen Wunsch.

[bpHinch]

Die Berliner Grünen-Politikerin Antje Kapek auf Twitter: "Endlich"

Michael Bloss, Grüner im Europaparlament: „Ein guter Tag für unsere Partei“

Bundesgeschäftsführerin Emily Büning auf Twitter: „folgerichtig“

Volker Beck hatte einen Antrag auf ein neues Parteiordnungsverfahren angekündigt.

Ja der Groß der Grünen dürfte froh sein, ihn losgeworden zu sein durch freiwilligen Ausstieg. So konnte man vermeiden, dass er gegangen wurde.

[Melvin van Horne]

Moin,

das ist für mich wie in einer Beziehung. Manchmal passt es einfach nicht mehr. Und dann muss man sich trennen. Gut, wenn das ohne all zu viele Flurschäden abgeht.

Für mich sagt so eine Trennung nichts über gut oder schlecht aus. Nur, dass es eben nicht mehr passt. Ich würde meinen, dass die Tübinger ihn gewählt haben obwohl oder weil sie wussten wie er ist. Und daran wird sich durch seinen Parteiaustritt nichts ändern.

Ich gebe ja zu, dass mir Leute, die unverblümt sagen was sie denken und die dabei auch mal daneben hauen sympathisch sind. So lange dieses nicht zu oft und zu weit daneben hauen, reicht mir eine Entschuldigung fast immer aus. Aber ich bin ja auch zum Glück kein Politiker. Da gelten wohl andere Regeln.

[karfingo]

Ein Fundie Grüner vom alten Schlag.
Die jetzigen nutzen nur noch den Parteinamen.
Mit grün wie Petra Kelly haben sie nix mehr zu schaffen.

[MunichEast]

Zitat von karfingo

Ein Fundie Grüner vom alten Schlag.

Nicht wirklich, denn Boris liebt es anzuecken und in seinem Verständnis Dinge richtig stellen zu müssen. Ich erinnere nur an die Bahnwerbung, die schlicht nur viele Teile der Gesellschaft abbilden wollte und er sich episch darüber aufregte, nur um später "seinen Bockmist" zu bereuen. Was Boris denkt ist richtig und danach kommt erst mal lange nichts ...

AfD bietet Palmer Mitgliedschaft an

Wenn nicht mehr bei den Grünen, dann vielleicht bald bei der AfD? Jedenfalls hat der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Stephan Brandner, Palmer die Mitgliedschaft angeboten. In der Zeitung "Junge Feiheit" verglich Brandner das politische Schicksal Palmers mit dem von Sahra Wagenknecht bei der Linken: "Beide sind inzwischen Opfer der irren Politik ihrer Parteien, die sie allerdings sehr lange mitgemacht haben."

Ähnlich sieht das offensichtlich AfD-Parteichefin Alice Weidel: Sie sagte der Zeitung, Palmer sei einer der wenigen Politiker bei den Grünen gewesen, die "nicht den Bezug zur Realität verloren und ein Gespür für die wirklichen Probleme der Bürger" hätten. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Alles andere hätte mich auch überrascht ...

[muavenet]

Bye, Bitch.

[nolte]

Seid ihr auch so froh, dass wir jetzt endlich die People of Color gerettet haben? Da kann man endlich wieder bedenkenlos die Sweatshop-Sneaker auftragen, und die Unterwäsche aus Bangladesch. Und die Sweatshop-Jeans. Dann schön einen Sweatshop-Plantagen-Kaffee trinken, und ein Selfie mit dem Sweatshop-Smartphone machen. Hauptsache der Palmer sagt nicht mehr "das N-Wort".
Das Leben ist wieder gut bei den Grünen!
Was für ein verlogenes Pack. Ekelhaft.

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Palmer hat das "N-Wort" gesagt, die afd will ihn haben. Ist er jetzt ein "das andere N-Wort"?

[muavenet]

Fefe ist so ein armseeliges Nördlinger-Manbaby.

[csesraven]

Palmer ist völlig falsch abgebogen um bei den Grünen zu sein. Wer populistischen Schwachsinn verbreiten will, findet seine Partei.

Das es Menschen gibt, die Schwachsinn gut finden, weiß man spätestens seit BILDs "Jede Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht" ... das kam gut an. Viele finden ja, "das wird man doch wohl noch sagen dürfen" in Deutschland ... also DeutschLAND!!

Und nicht erst seit Trump, sondern schon seit Berlusconi weiß man, dass ein Politiker nicht niveaulos genug sein kann um ihn nicht zu wählen.

[nolte]

Da fällt mir nochwas ein. Der Palmer, war das nicht der, der mich als (Covid-)Ungeimpfter in Beugehaft nehmen wollte? War das der, ja?
Dann immer drauf auf ihn, drescht ihn wo ihr könnt.

[Tassenkuchen]

Mir ist bekannt, dass Palmer häufiger durch provozierende Aussagen auffällt. Und jede Verharmlosung des Nationalsozialismus entbehrt jeder moralischen Grundlage, auch das sollte klar sein.

Aber ist der Vorwurf, ein Nazi zu sein, bei ihm denn wirklich nachvollziehbar? Oder ist es Unsinn?

Ich frage, weil ich es nicht besser weiß.