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Merz macht Frühschicht auf Intensivstation, Twitter-Nutzer spotten
Friedrich Merz hat in einem Klinikum hospitiert, zumindest für eine Schicht. Die Community auf Twitter reagiert sofort.
09.04.2023, 19.33 Uhr

Friedrich Merz bei seiner Schicht auf der Intensivstation Foto: - / dpa

Der CDU-Chef auf der Intensivstation – und zwar nicht als Patient, sondern als Mitarbeiter? Die Osterzeit macht scheinbar Unmögliches möglich.

Er habe eine Frühschicht auf der Intensivstation des Klinikums Hochsauerland begleitet, schrieb Friedrich Merz am Ostersonntag auf Twitter. »Nicht als Politiker, sondern als Teil des Pflegeteams.« Damit habe er in der Karwoche ein Versprechen eingelöst. »Danke für diese wertvolle Erfahrung und dem ganzen Team frohe Ostern«, schrieb der CDU-Vorsitzende weiter. Dazu veröffentlichte er Bilder, die ihn wie die übrigen Pflegekräfte in blauer Klinik-Arbeitskleidung zeigen.

Einer Mitteilung des Klinikums zufolge hatte eine Pflegeschülerin Merz auf einer Veranstaltung im Herbst vergangenen Jahres dazu eingeladen, einmal selbst zu erleben, wie sich eine Schicht im Pflegedienst einer Intensivstation anfühlt. Der CDU-Chef half demnach bei der Schicht am Mittwoch etwa beim Anreichen von Verbandmaterial, bei der Umlagerung von Patienten und bei der Vorbereitung und Verabreichung von Medikamenten.

Zahlreiche Reaktionen auf Twitter
Die Twitter-Community reagiert mit Kommentaren und Bildmontagen unter Merz’ Tweet.

Immer wieder Thema ist dabei das Bild von Wohlstand und Einkommen, das manche dem Politiker zuschreiben. Auf einem Foto, auf dem sich Merz mit einer Pflegerin unterhält, legt ein Nutzer Merz folgende Frage in den Mund: »2300 netto?! Pro Tag oder pro Woche?« Und ergänzt nur wenige Minuten später: »Aber der Dienstwagen ist da mit drin, oder?!«

Ein anderer Nutzer fragt stellvertretend für den CDU-Politiker: »Ehrlich? Sie machen und verantworten das alles für die paar Kröten? Haben Sie es schon mal mit Aktien versucht?«

Auch die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind Thema anderer Beiträge. »Doppel-Schicht? Da kann man ja gleich hier pennen und die Miete sparen«, schreibt ein Nutzer. »Ach Sie machen auch Nachtschichten?«, fragt ein anderer.

Kritik üben die Nutzer auch an der Praxis solcher Besuche von Politikern, wie ein ironischer Tweet zeigt: »Intensivpfleger scheint ja wirklich kein besonders qualifizierter Beruf zu sein, wenn man da im Rentenalter einfach so ohne Vorbereitung quereinsteigen kann und gleich Teil des Teams wird...«

Merz ist dabei nicht der einzige Politiker, der sich um Ostern anderen als seinen üblichen Aufgaben gewidmet hat. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) absolvierte eine viertägige Übung der Bundeswehr in Niedersachsen, wofür er zeitweise zum Oberleutnant der Reserve ernannt wurde. Er machte seine Teilnahme bei Twitter öffentlich und warb für die Bundeswehr.

Dieses Gesamtbild nimmt ein weiterer Nutzer zum Anlass für einen Kommentar, denn: Was macht eigentlich der Kanzler? »Cem in Uniform und Friedrich im Pflegekittel. Fehlt nur noch Olaf im Hasenkostüm«, schreibt der Nutzer mit Blick auf die Politiker-Hospitanzen.

Den Besuch Özdemirs nahmen auch einige Kabinettskollegen von der FDP, Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesjustizminister Marco Buschmann zum Anlass, ebenfalls auf Twitter von ihren teils schon mehrere Jahre zurückliegenden Wehrübungen zu berichten.
tfb/dpa

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