Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
 |
28.11.22, 15:47
|
#1
|
Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
|
Ö. BAHNSTREIK BIS MITTERNACHT Fronten weiter verhärtet
Zitat:
Noch bis Mitternacht steht der Bahnverkehr wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft vida in ganz Österreich still. Auch wenn das zunächst befürchtete Verkehrschaos auf den Straßen bislang ausgeblieben ist, handelt es sich um eine gewichtige Eskalation in den festgefahrenen Kollektivvertragsverhandlungen. Wie es hier weitergeht, bleibt offen – die Fronten erscheinen weiter verhärtet.
„Ja, man muss aufeinander zugehen, wir sind gesprächsbereit, aber es ist ganz klar, es wird keine Lohnabschlüsse geben, von denen am Ende die Menschen ihr Leben nicht fristen können“, sagte dazu vida-Chef Roman Hebenstreit im Ö1-Mittagsjournal. Die Forderung der Gewerkschaft sei Hebenstein zufolge „eine relativ klare“ und laute 400 Euro mehr für alle Beschäftigten im Bahnbereich.
Am laufenden Warnstreik führte laut dem Gewerkschafter kein Weg vorbei. „Was soll man da am Ende denn tun?“, so Hebenstein mit Verweis auf das von Arbeitgeberseite nach erfolgter Streikdrohung von 200 auf 208 Euro erhöhtem Angebot. „Jeder Mensch weiß, acht Euro verhindern keinen Streik.“
Laut ÖBB bieten die Arbeitgeber „acht Prozent für alle, aber mindestens 208 Euro“. Das ergebe bei den niedrigen Gehaltsgruppen ein Plus von fast 12,5 Prozent. Laut Arbeitgebern ist das Angebot höher als sämtliche andere Tarifabschlüsse in anderen Branchen in diesem Jahr. Hebenstreit hält dem unter anderem entgegen, dass die Bahnbranche einen Riesenaufholbedarf gegenüber anderen Branchen habe. Anders als etwa bei den Metallern würden bei den Eisenbahnern demnach noch viele Gehälter unter dem Armutsniveau liegen.
ÖBB-Chef: „Mir fehlt jedes Verständnis“
ÖBB-Chef Andreas Matthä bezeichnete im Ö1-Morgenjournal das Angebot der Arbeitgeberseite als „mehr als attraktiv“. „Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik“, sagte Matthä. „Ich halte einen Warnstreik von 24 Stunden für nicht verhältnismäßig und bedaure das für unsere Kunden“, fügte er an. Neben dem materiellen Schaden verwies der Manager auf den entstandenen Imageschaden. „Wir verspielen das Vertrauen und das gute Image, das wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben, in wenigen Stunden."
Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich rund 8.000 Personen- und Güterzüge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert. Vom 24-stündigen Bahnstreik der Gewerkschaft betroffen sind alle Verbindungen, auch die grenzüberschreitenden. Nur Busse und kommunale Verkehrsbetriebe fahren, aber keine S-Bahnen. Am Dienstag sollen der Personen- und Güterverkehr laut ÖBB mit Betriebsbeginn wieder aufgenommen werden, vereinzelte Ausfällen oder Verspätungen könnte es aber noch geben.
Noch keine Einigung auf weitere Gespräche
Ob und wann die KV-Verhandlungen wieder aufgenommen werden, ist derzeit noch unklar. Der zuständige Wirtschaftskammer-Fachverband teilte auf APA-Nachfrage mit, dass man am Dienstagnachmittag zunächst zu einer „Vollversammlung/erweiterten Ausschusssitzung“ lade, um die Mitglieder zu unterrichten und die weitere Vorgehensweise zu beraten. Vor der Sitzung werde es keine neuen Terminvorschläge an die Gewerkschaft geben.
Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) sagte, in Österreich sei es Tradition, dass sich die Regierung nicht in Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einmischt. Sie hoffe aber, „dass die Verhandler rasch auf eine Einigung kommen, die Kunden verlassen sich auf den öffentlichen Verkehr.“
Abendverkehr als nächster Härtetest
Der Warnstreik läuft noch bis 24.00 Uhr, wobei nun mit dem anstehenden Abendverkehr der nächste Härtetest ansteht. In der Früh ist das zuvor befürchtete Chaos weitgehend ausgeblieben. Viele dürften die Appelle, sofern möglich im Homeoffice zu bleiben oder Fahrgemeinschaften zu bilden, beherzigt haben. Laut Verkehrsclubs waren Staus, soweit es welche gab, nicht übermäßig groß und teilweise Folge von Unfällen oder Klimaprotesten.
Auf den Bahnhöfen war es am Montag so leer wie sonst kaum jemals. Es waren vor allem ausländische Reisende, die vom Streik überrascht wurden. Ob im Bahnhof in Graz, Linz, Innsbruck oder Wien – in allen großen Städten bot sich das gleiche Bild: Es hielten sich dort so wenige Menschen wie sonst praktisch nie zu Wochenbeginn auf.
Homeoffice und Fahrgemeinschaften entlasten
Laut ÖAMTC ist das Verkehrsaufkommen mittlerweile am Montag nicht mehr so hoch wie vor der Pandemie. Viele seien an diesem Tag im Homeoffice. Schüler, sofern sie auf einen Zug angewiesen sind, konnten entschuldigt zu Hause bleiben. All das verringerte das Chaospotenzial spürbar. Auch für den Abend gilt freilich weiter der Appell der ASFINAG, Stoßzeiten möglichst zu meiden.
Für zusätzliche Behinderungen im Montag-Frühverkehr sorgten Aktionen von Klimaaktivisten.
In Graz klebten sich einige in einer unangemeldeten Demo auf dem Opernring fest, in Linz auf der Hafenstraße, und in Innsbruck blockierten sie eine Straße in der Nähe eines Einkaufszentrums – mehr dazu in steiermark.ORF.at, ooe.ORF.at und tirol.ORF.at.
Die ÖBB, die Westbahn und andere Bahnbetreiber warben um Verständnis für den Ausfall von Tausenden Zügen. Von Seiten der Westbahn gab es gleichzeitig aber auch Kritik an der Vorgangsweise der Gewerkschaft. Man halte Warnstreiks als Mittel in verfahrenen Situationen zwar grundsätzlich für gerechtfertigt, wie Andreas Haberl vom Westbahnbetriebsrat per Aussendung mitteilte – „eine so dramatische Maßnahme darf aber nur eingesetzt werden, wenn damit wirklich durch die Gewerkschaft unsere Interessen vertreten werden. Das ist aber nicht der Fall“.
Auswirkungen in allen Bundesländern
Der Warnstreik wirkt sich auf alle Bundesländer aus, wenn auch teils unterschiedlich stark. Teils kommt es neben den Ausfällen bei Bahn und Schnellbahn auch bei kommunalen Betrieben zu Ausfällen oder Verzögerungen wegen Überlastung – mehr zur Lage in den einzelnen Bundesländern in oesterreich.ORF.at.
|
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Kein Verständnis hat der ÖBB Angestellte dafür:
Für das Führungsduo im ÖBB-Holding-Vorstand, Andreas Matthä und Josef Halbmayr, brachte das vergangene Jahr einen deutlich kräftigeren Schub.
Die Jahresgage pro Person stieg von 451.600 auf 633.100 Euro, das ist ein Anstieg um 40 Prozent.
|
|
|
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:44 Uhr.
().
|