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25.11.22, 03:55
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#1
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Streuner
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Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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Tempo 30 in deutschen Städten
Zitat:
Langsam reicht’s
Auch auf Hauptstraßen soll innerorts häufiger Tempo 30 gelten – das verlangen Hunderte Städte und Gemeinden. Noch blockiert FDP-Verkehrsminister Wissing, doch in der Schnellfahrfraktion zeigen sich Risse.
Von Lukas Kissel
24.11.2022, 19.38 Uhr
Markierung einer Tempo-30-Zone in Mainz: Weniger Schadstoffe, mehr Sicherheit für Radfahrer Foto: Andreas Arnold / picture alliance/dpa
Der Markt Cadolzburg ist eine 11.300-Einwohner-Ortschaft, geprägt von einer Burg aus dem Mittelalter – fränkische Idylle eigentlich, wäre da nicht die Staatsstraße 2409.
Die führt mitten durch die Gemeinde, zerschneidet sie regelrecht. Weil Cadolzburg auf einem Berg liegt, steigt sie an und fällt wieder ab, sie führt durch Kurven, die schlecht einzusehen sind. Und durch Engstellen, wo nicht mal Platz für eine Mittellinie ist, geschweige denn für Radstreifen. Gefährliches Terrain also, durch das täglich viele Autos fahren, auch Lkw. Mit einer Regelgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. »Ich würde meine Kinder jetzt nicht ständig über diese Straße laufen lassen wollen«, sagt Bürgermeister Bernd Obst (CSU).
Seit Jahren kämpfen die Cadolzburger hier für Tempo 30 – und mussten lernen, wie schwer das sein kann. Der Fall, der nun eine neue Wendung nimmt, ist mehr als eine Lokalpolitikposse. Er steht stellvertretend für die Verkehrswende-Debatten, die nicht nur in Berlin oder München ausgefochten werden, sondern auch in Bleckede, Meerbusch oder eben Cadolzburg. Und in über 300 weiteren Gemeinden, die gern Tempo-30-Zonen einführen würden, aber vom geltenden Straßenverkehrsrecht ausgebremst werden.
Bisher jedenfalls. Die Bundesregierung hatte sich eine Reform des Regelwerks vorgenommen, am Dienstag beraten nun die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister zum Thema. Die Gesetzesänderung könnte spürbare Folgen in den Kommunen haben.
Kommt nun der Durchbruch für Tempo 30 innerorts, den viele Kommunen seit Langem herbeisehnen?
In Cadolzburg begann der Kampf für langsameres Fahren vor Jahren mit der Debatte um eine Ortsumgehung. Die lehnten die Einwohner in einem Bürgerentscheid ab, stattdessen wurden Tempo-30-Schilder an der Hauptstraße aufgestellt. Das Pilotprojekt der Technischen Hochschule Nürnberg sollte herausfinden, wie sich Tempo 30 auf den Radverkehr auswirkt. Das Ergebnis: durchaus positiv. Weniger Autos waren unterwegs, dafür mehr Radfahrer, die sich auch ein wenig sicherer fühlten.
Doch nach Ende des Modellversuchs kamen die Schilder wieder weg – zum Ärger der Bürger. »Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt!«, forderte eine parteiübergreifende Initiative von CSU und Freien Wählern bis zur Linken sowie Vereinen. Bürgermeister Obst unterschrieb als Erster, nach ihm taten es über 1600 andere. Der Landrat signalisierte Zustimmung, zuckte aber mit den Achseln: Mit der derzeitigen Straßenverkehrsordnung sei da leider wenig zu machen.
Straßenverkehrsordnung bevorzugt Autoverkehr
Die Leitgedanken dieses Regelwerks stammen aus der frühen Bundesrepublik, erklärter Zweck: die »Sicherheit und Leichtigkeit« des Verkehrs sicherzustellen. »Man wollte damit möglichst viel Straßenverkehr, sprich: Autoverkehr, ermöglichen«, sagt Stefan Klinski, Professor für Umweltrecht in Berlin. »Das war Zeichen von Fortschritt, Freiheit, Wohlstand, und dafür sollte das Straßenverkehrsrecht die Grundlage schaffen.«
Man kann sagen, es hatte Erfolg. So viel Autoverkehr entwickelte sich in Deutschland, dass viele Kommunen ihn heute lieber ausbremsen würden. Doch dabei kollidieren sie regelmäßig mit Paragraf 45, Absatz 9 in der StVO: Demnach dürfen »Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs« nur angeordnet werden, wenn an der Stelle eine besondere Gefahrenlage besteht.
»Man muss also erst die reale Gefahr haben, um den fließenden Verkehr beschränken zu dürfen«, erklärt Klinski. Praktisch heißt das oft, dass schon Unfälle passiert sind, bevor ein Schild aufgestellt wird, das mehr Sicherheit bringt. »Da ist die StVO absolut nicht mehr zeitgemäß.« Andere Gesetze verfolgten dagegen eher den Vorsorgegrundsatz, um Gefahren gar nicht erst entstehen zu lassen.
Zwar gibt es Ausnahmen für Tempo-30-Zonen. Doch laut StVO dürfen diese nicht in Vorfahrtstraßen oder außerorts eingerichtet werden und innerorts zum Beispiel nur in Straßen ohne Ampelkreuzungen – »vereinfacht gesagt: fast nur im klassischen Wohngebiet oder vereinzelt vor sozialen Einrichtungen«, sagt Klinski. Um Schilder an anderen Orten aufstellen zu dürfen, muss die Verwaltung begründen, dass es dort besonders gefährlich ist. Denn der Verkehr soll immer noch fließen.
»Und da sagen die Cadolzburger: Der Verkehr fließt ja auch bei Tempo 30, aber halt langsamer. Und erträglicher für die Bevölkerung«, sagt Bernd Obst, der Bürgermeister aus der fränkischen Ortschaft. Obwohl sich viele Bürger auf der Staatsstraße im Ort unsicher fühlen, wurde eine besondere Gefahrenlage bisher nicht nachgewiesen. Also blieb erstmal Tempo 50 – Unterschriften hin oder her.
Über 330 Städte für Tempo 30
Auch andere Städte machten die Erfahrung, ein Tempolimit auf den eigenen Straßen nicht durchsetzen zu können. So verlangten im Juli 2021 sieben Großstädte, dass sie leichter Tempo 30 einführen dürfen. »Wir fordern keine Revolution«, sagt Thomas Dienberg, Bürgermeister in Leipzig und Sprecher der Initiative. »Wir wollen schlicht und einfach mehr Beinfreiheit für die Kommunen.« Nach deren Willen sollen sie selbst entscheiden dürfen, wo sie Geschwindigkeitsbeschränkungen umsetzen können.
Innerhalb von anderthalb Jahren ist daraus eine Bewegung entstanden, über 330 Städte unterstützen die Initiative inzwischen. Kleine Gemeinden mit ein paar tausend Einwohnern sind darunter genauso vertreten wie die 3,8-Millionen-Hauptstadt Berlin. Das Bündnis umfasst so gut wie alle Parteifarben – CDU- und CSU-regierte Städte genauso wie welche mit Grünen- oder FDP-Bürgermeistern. Auch Cadolzburg schloss sich an. Wenn Bürgermeister Obst, ein CSU-Mann, davon erzählt, wie sich ein grüner Stadtrat aus dem nahen Fürth ganz beeindruckt von dieser Entscheidung gezeigt habe, dann klingt er doch ziemlich stolz.
Dabei fordert die Städteinitiative ausdrücklich nicht, 30 km/h zur Regelgeschwindigkeit geschlossenen Ortschaften zu machen. Dennoch glaubt Dienberg, dass viele Kommunen Tempo 30 auch verstärkt auf Hauptverkehrsstraßen einführen wollen. Hauptverkehrsstraßen »geben ganzen Stadtteilen Identität, da leben Menschen. Deshalb würde es helfen, wenn dort langsamer gefahren würde«, so Dienberg. Denn Tempo-30-Zonen in Wohngebieten hätten die Kommunen ja bereits. Zumindest auf deutlich mehr Hauptstraßen könnte 30 also das neue 50 werden, wenn auch nicht überall und regelhaft.
Mit der neuen Bundesregierung sah es zuerst so aus, als käme Bewegung in die Sache. Im Koalitionsvertrag nahm sich die Ampel vor, das Straßenverkehrsgesetz und die StVO zu reformieren und dabei auch den Schutz von Klima, Umwelt oder der Gesundheit zu berücksichtigen – statt den flüssigen Verkehr über alles zu stellen. Umgesetzt ist das Vorhaben bisher nicht, ein Gesetzentwurf lässt auf sich warten. Während sich immer mehr Städte anschlossen, schrieb die Initiative mehrere Briefe an den Bundesverkehrsminister, zuletzt im September. In der Antwort von Staatssekretär Oliver Luksic stand nicht viel mehr als ein weiterer Verweis auf den Koalitionsvertrag. Und, dass sich die Verkehrsministerkonferenz am Dienstag mit dem Thema befassen werde. Wie um zu sagen: Es passiert doch was.
Dienberg überzeugt das nicht. »Wir fühlen uns als Initiative, die von sehr vielen Kommunen in der ganzen Republik getragen wird, nicht angemessen berücksichtigt.«
Druck von allen Seiten auf Wissing
Lange wird sich Wissings Haus nicht mehr Zeit lassen können. Der Druck steigt, aus den Ländern, aus den Kommunen, aus Vereinen und Verbänden.
Da ist ein Brandbrief aus Berlin von Anfang Oktober, unterzeichnet von den zuständigen Stadträtinnen und -räten aller zwölf Bezirke. »Uns erreichen jeden Tag Bitten, Petitionen, Beschlüsse und Arbeitsaufträge«, heißt es darin. Fast flehentlich appelliert der Brief an Wissing, das Straßenverkehrsrecht »dringend« zu reformieren.
Eine Antwort kam drei Wochen später. Das Schreiben, das dem SPIEGEL vorliegt, ist fast wortgleich zu dem, das auch die Städteinitiative erhielt. Und ist für die Berliner Lokalpolitiker genauso unbefriedigend. »Offenbar ist dem Minister die Dringlichkeit, die wir vor Ort sehr präsent haben, nicht bewusst«, sagt die grüne Stadträtin aus Tempelhof-Schöneberg, Saskia Ellenbeck. Denn wenn nicht in diesem Jahr noch der Gesetzgebungsprozess auf den Weg gebracht würde, so befürchtet die Städteinitiative, dann könnte die Zeit innerhalb dieser Legislatur zu knapp werden.
Dabei denkt inzwischen sogar ein einflussreiches Fachgremium um, das lange als Bollwerk für den Autoverkehr galt: die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Dieser gut 100 Jahre alte Zusammenschluss aus Bauingenieuren, Verkehrsplanern und Wissenschaftlern bestimmt mit seinen Empfehlungen maßgeblich mit, wie Straßen in Deutschland geplant werden. Seit ihrem Kongress im Oktober ist auch bei der FGSV die Verkehrswende angekommen. Es sei nicht mehr die Frage, ob Tempo 30 komme, sagte einer der vortragenden Stadtplaner dort, »sondern wann.« Inzwischen empfiehlt die FGSV auch geringere Geschwindigkeiten als Klimaschutzmaßnahme im Verkehr. Wenn dieser Traditionsklub das Mantra vom »leichten« Verkehr überdenkt, dann heißt das was.
Wissing ist gegen flächendeckend Tempo 30
Die Befürworter von Tempo 30 drängen nun auf schnelles Handeln, einerseits wegen der Verkehrssicherheit: Nachdem in den Coronajahren weniger Menschen im Verkehr verunglückten, kamen in den ersten neun Monaten des Jahres schon 11 Prozent mehr Menschen bei Unfällen ums Leben als im Vorjahreszeitraum. Andererseits soll der Klimaschutz nicht länger warten. »Wenn das Straßenverkehrsrecht schon keine Gefahrenvorsorge erlaubt, dann enthält es erst recht keine Möglichkeit, andere Aspekte einzubeziehen«, sagt der Umweltrechtler Stefan Klinski. »Es gibt darin keinen Raum für eine Strategie, zum Beispiel den Radverkehr zu steigern, um die Emissionen zu senken.«
Doch ist die Frage, inwieweit Minister Wissing überhaupt hinter diesen Vorhaben steht oder ob er bei der StVO-Reform nicht eher ein Herzensprojekt des Koalitionspartners umsetzen muss. Vor Kurzem sprach sich Wissing gegen »flächendeckend Tempo 30 in Innenstädten« aus, man benötige einen »flüssigen Verkehr an Durchgangsstraßen«.
Im September sprach der Minister auf einer Podiumsdiskussion in Stuttgart. Demnach sagten die Städte zu ihm: »›Herr Minister, wir hätten gerne flächendeckend Tempo 30, also so als Zwischenschritt, danach machen wir dann Tempo 20 – ‹« Sein Ton ließ keinen Zweifel, wie viel er davon hält. »Die Rezepte der Städte sind doch klar: Parkplätze zurückbauen, dann Geschwindigkeitsbeschränkungen, Parkhäuser stilllegen, Citymaut«, fuhr Wissing fort. »Und da sage ich: Das kann es nicht sein.«
Bernd Obst, der CSU-Bürgermeister aus Cadolzburg, gehört zu denjenigen, denen die Reform zu langsam geht. Das Thema beschäftige die Leute vor Ort, sagt er. Und da erwarte er vom Bund, dass die Kommunen nun mehr Mitspracherecht bekämen. »Denn momentan werden wir in dieser Hinsicht überhaupt nicht gehört.«
Die 1600 Unterzeichnenden der Bürgerinitiative hätten das Tempolimit gern sofort. Doch für eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung müsste auf der Staatsstraße, nach aktuellem Recht, eine besondere Gefahrenlage gelten. Um die Sicherheitslage dort zu untersuchen, soll es bald wieder einen Modellversuch geben, den nunmehr zweiten – mit Verkehrszählungen und Segen vom bayerischen Innenministerium.
Und auch mit Tempo-30-Schildern. Vorerst wieder vorübergehend.
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Geändert von karfingo (25.11.22 um 04:02 Uhr)
Grund: korr.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei karfingo bedankt:
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25.11.22, 05:59
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#2
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.396
Bedankt: 3.955
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Bei mir hier herrscht die 30er Regel ohne Ende.
Nur bringt das nix.
Die wahnsinnigen brettern hier mit 50 und sehr viel mehr durch.
An der Bretter Straße hier gibt es sogar nen Kindergarten was kaum einen abhält sich an die 30 zu halten.
Die bekommen wenn erwischt ne Geldstrafe die viel zu klein ist.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kneter33 bedankt:
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25.11.22, 07:11
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#3
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.453
Bedankt: 22.966
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Kommt halt immer auf die baulichen Gegebenheiten der Stadt an.
TEMPO 30 in reinen Innenstadtbereich, ausserhalb Fussgängerzonen/verkehrsberuhigter Bereich natürlich, würde eigentlich ausreichen.
Bei uns im benachbarten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ist beispielsweise Tempo 40 im Bereich der Durchfahrtsstrasse. Das reicht auch aus.
Ich .... zahle einfach zu viel
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25.11.22, 07:28
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#4
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.022
Bedankt: 5.670
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Hier greifen zur Zeit einige Themen ineinander. Ich schlage mal ne Brücke zu den Gegner der Aktionen der letzten Generation:
86 % der Bürger lehnen die Blockade-Aktionen ab (wenn man dieser Zahl vertrauen möchte  ).
Wenn die gleichen Leute bereit wären, an einer kollektiven Maßnahme - Tempo 30 in Städten (außerdem Höchstgeschwindigkeit 120 auf Autobahnen) - teilzunehmen, wären wir einen Schritt weiter.
Jeder könnte persönlich was für mehr Verkehrssicherheit und für das Klima tun, man könnte den Aktivisten zeigen, dass sich was bewegt und die Motivation für "skrupellose" Aktionen würde sinken.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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25.11.22, 07:56
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#5
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.290
Bedankt: 3.385
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Auch eine Frage der Gewichtung.
Mit ca. 11.000 Gemeinden und Staedten ist Deutschland in etwa aufgestellt.
Flaechendeckend, hiesse in erste Instanz: ALLE..
Ob man ALLE immer gleich in Sippenhaft nehmen sollte; fraglich.
Mit dem Umweltgedanken dahinter tue ich mich anteilig schwer, weil ich 30 aber immer noch als Gewindigkeit mehr oder weniger nachteilg sehe..40 waere ein Diskussion an den Stellen wert, wo es sein muss..da fliesst wenigstens noch irgendwas.
wie ich schon in einem anderen Threat schrieb, bei 50 erreiche ich HIER durschnittlich 26-29 km/h lt Fahzeugdaten. Bei 30 dann 15?
Gut, die " Raser" muss man halt abmelken. Dieser Spezies kommt man nicht anders bei.
Geändert von Caplan (25.11.22 um 14:06 Uhr)
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25.11.22, 08:32
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#6
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Anfänger
Registriert seit: Nov 2022
Beiträge: 1
Bedankt: 3
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Man kann natürlich Leute in die öffentlichen Verkehrsmittel drängen, indem man alle anderen Alternativen noch beschissener macht. Muss man aber nicht. Man könnte z.B. die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver machen. Wär doch ne Idee, oder?
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei BussfahrenIstGeil bedankt:
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25.11.22, 09:38
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#7
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.290
Bedankt: 3.385
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Haben sie gerade hier gemacht.
Aus 15 Minuten wurden 30 Minutenschleifen, da Personalmangel..
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
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25.11.22, 10:08
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#8
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Mitglied
Registriert seit: Feb 2022
Beiträge: 492
Bedankt: 541
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Tempo 30 - gilt das auch für Rennradfahrer? Oder nur für Autofahrer?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei bpHinch bedankt:
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25.11.22, 10:53
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#9
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.006
Bedankt: 9.537
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Zitat:
Zitat von bpHinch
Tempo 30 - gilt das auch für Rennradfahrer?
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Ich schmeiss mich weg!  
Als ehemaliger Rennradfahrer nur mal die praktische Seite dieses Gedankens. Es würde erfordern, dass jedes Rennrad mit einem Tacho ausgestattet sein muss.
Ein halbwegs trainierter Rennradfahrer kann mit einem hochwertigen Gefährt lange Zeit schneller als 30 km/h fahren, nur nicht in den meisten Städten.
Dort findet man zumeist nur geflickte Radwege, oder solche aus Verbundsteinpflaster. Da ein Rennrad jede Bodenunebenheit direkt auf die Arme und vor allem den Rücken des Fahrers überträgt (wir sprechen hier von knapp 10 bar Reifendruck), dürften die wenigsten Rennradfahrer dieses Tempo anstreben. Vom Materialverschleiß will ich gar nicht reden.
Zum eigentlichen Thema: Dem Aspekt der Verkehrssicherheit stimme ich voll zu. Ob das aber beim derzeitigen Fuhrpark, der in Deutschland bewegt wird, klimaschonender ist, stelle ich mal in Frage.
Ein herkömmliches Kfz hat ohnehin schon den höchsten Kraftstoff Verbrauch in der Stadt. Würde jetzt der Verkehr auf 30 km/h verlangsamt, müßten viel einen Gang tiefer fahren, was den Kraftstoff Verbrauch nochmals erhöhen würde, denke ich.
Anders sähe es wohl bei einem Elektroauto aus.
Die Idee ist allerdings gut. Und wenn man dann noch die Park and Ride Angebote erhöhen würde, böte das eine erhebliche Entlastung der Innenstädte. Selbstverständlich müßte dieses Angebot dann auch behindertengerecht sein.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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25.11.22, 14:57
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#10
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Feb 2021
Beiträge: 510
Bedankt: 1.284
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Zitat:
Zitat von Draalz
Ich schmeiss mich weg!  
Als ehemaliger Rennradfahrer nur mal die praktische Seite dieses Gedankens. Es würde erfordern, dass jedes Rennrad mit einem Tacho ausgestattet sein muss.
Ein halbwegs trainierter Rennradfahrer kann mit einem hochwertigen Gefährt lange Zeit schneller als 30 km/h fahren, nur nicht in den meisten Städten.
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Auf meine Frage diesbezüglich an eine Polizisten
1) Ja, Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten auch für Radfahrer
2) Da haben die Blitzer dann echt mal was zu tun
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25.11.22, 16:16
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#11
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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Zitat:
Zitat von G. Guillaume
2) Da haben die Blitzer dann echt mal was zu tun
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Funtioniert mangels Masse kaum; die Blitzerei bei Radfahrern.
Zitat:
Zitat von bambamfeuerstein
… und man kann froh sein, wenn man schneller als 20 fahren kann.
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Trecker dürfen nur 20 fahren.
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25.11.22, 12:22
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#12
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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Viele halten das aktuelle Tempo 50 eh nur für eine Richtgeschwindigkeit.
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25.11.22, 12:25
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#13
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.176
Bedankt: 13.592
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Ich glaube inzwischen HinchKirk wurde mal von einem linksgrünen Veganer muslimischen Glaubens mit einem Rennrad über den Haufen gefahren. Kann gar nicht anders sein.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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25.11.22, 14:17
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#14
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.290
Bedankt: 3.385
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Die andere Frage, die irgendwo keine Beachtung findet, in der obigen Anzeige:
Was macht unseren Strassenverkehr heute in seiner Gesamtheit aus.
Sieh ultimative Primelieferungen; Nochmal losfahren, um auch den Letzten in der Familie zu befriedigen, etc , etc.
Letztendlich macht es auch die Masse
Man goennt sich auch viel liebgewonnen Schnickschnack.
Ja, sicherlich schon in anderen Threats auch zu genuege eingespielt worden.
Mit dem Gangwechsel nach unten, damit man nicht wesentlich ueber das 30 Ziel hinausschiesst, bin auch d'accord, fahre ich doch jeden Abend durch ein vollstaendges 30iger Gebiet nach Hause. Und das ist laaaang. Und zumeist bergab und wechselweise bergauf, teils auch mit Blumenkuebeln und vorstehenden Inseln in die Strassen verengt. Wo da der Ausstoss reduziert wird, erschliesst sich mir nicht.
So manche Manover, wer dem anderen den Sack zumacht, sind eher bemerkenswert; der gelernte Autofahrer mit Dachschaden.
Selbst beim betrieblichen Fahrzeug, mit DSG ist es etwas kompfortabler, aber so richige Initialzuendung gibt das nicht.
Die Radfahrer loesen diese Strecke auch recht kommod. Nach mir die Sinnflut.
Geändert von Caplan (26.11.22 um 06:10 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Caplan bedankt:
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25.11.22, 14:48
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#15
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.022
Bedankt: 5.670
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Ob Tempo 30 in Städten zu weniger CO2-Ausstoß führt, ist tatsächlich umstritten.
Die TU Dresden Dreseden hat im letzten Jahr eine Studie zu diesem Thema durchgeführt:
Zitat:
Wolfram Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden, kennt die Studie und war selbst an mehreren Messungen in 30er-Zonen beteiligt. Er sagt: "Bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50 hat man zwei gegenläufige Effekte."
Problem: Konstant Tempo 30
Die Motoren seien zum Teil so ausgestattet, dass sie bei Tempo 30 einen ungünstigen Betriebspunkt hätten, mit dem Ergebnis, dass sie bei dieser langsamen Geschwindigkeit mehr Sprit verbrauchen und demzufolge auch mehr Schadstoffe inklusive CO2 emittieren. Dies treffe aber nur bei langen konstanten 30er-Strecken zu. Nicht aber in Wohngebieten mit Seitenstraßen und Ampeln. "Wenn sie vor einer Kreuzung stehen und beschleunigen, dann haben sie bei einer Beschleunigung auf eine Zielgeschwindigkeit von 50 km/h ungefähr dreimal höhere Emissionen und Verbrauch, als wenn sie nur auf 30 beschleunigen", sagt er.
Es kommt also auf die Strecke an, auf die Haltepunkte, ob hinten einer drängelt und natürlich auf die technischen Ausstattungen der Motoren, sagt Lars Mönch vom Umweltbundesamt. "Ob die Fahrzeuge Katalysatoren haben oder nicht, ob es sich um Dieselfahrzeuge handelt, welche Schadstoffklassen und so weiter spielt alles eine Rolle."
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Unterm Strich scheint's was zu bringen, nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern auch fürs Klima.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei lilprof:
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25.11.22, 15:40
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#16
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.655
Bedankt: 2.161
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ist halt wiede rso eine "will-ich-halt-haben-weil-is-halt-so"-aktion.
bei mir in der stadt (mit ca. 150k) einwohner hat man hirnlos fast alle hauptstrassen auf 30 kmh gesetzt.
mein eindruck vom ganzen:
zur hauptverkehrszeit konnte man auf den strecken, auf die es ankommt eh nicht schneller fahren als 30.
da aber die querstrassen zu den hauptstrassen ja auch runtergesetzt wurden, verwenden viel weniger fahrer ausweichstrecken und man kann froh sein, wenn man schneller als 20 fahren kann. aus einem mir unerklärlichen grund, verwenden jetzt mehr LKWs und transporter die nebenstrassen (die ja auch 30er zonen geworden sind) wodurch dort der lärmpegel gestiegen ist.
das "tolle" an der sache: der verband der einzelhändler, der auch tapfer und lautstark jahrelang für mehr fußgängerzonen und eben auch für die 30er zonen gekämpft hat, kloppen sich jetzt selber in verbalen schlachten, das man über ziel hinausgeschossen wäre, weil die einnahmen noch weiter eingebrochen sind....
mag sein, das es in einigen großen städten gut klappt, wenn man solche aktionen ohne hirn und verstand durchzieht...klappt halt nicht überall und in jeder stadt
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Jedesmal wenn ich mich bei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] einloggen will, werde ich gefragt ob ich meinen Account mit Facebook verknüpfen will.....ich will aber nicht das jeder erfährt, das ich bei Facebook bin.
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25.11.22, 18:42
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#17
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Banned
Registriert seit: Mar 2022
Beiträge: 124
Bedankt: 126
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Man kommt doch in den meisten Städten eh nicht schneller als mit 30 durch im Berufsverkehr, wenn überhaupt. Und das gerade in Wohngegenden und in der nähe von Fußgängzonen nicht langgebrettert und gerast werden sollte ist ja auch den meisten bekannt. Ich für meinen Teil fahr meistens eh nie schneller als 35/40, weil es einfach sinnfrei ist so eng wie die Straßen teilweise sind und vor allem wie zugeparkt, da kann jeder Zeit mal jemand zwischen den Autos hervorschießen. Da bringt es nix mit 50, das wäre nur Bremsen und Beschleunigen und würde Sprit kosten. Aber es gibt halt auch Bereiche wo man schneller fahren kann, Stadtautobahn, Umgehung und Industriegebieten mal als Beispiel da sollte es denn auch schon so bleiben.
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25.11.22, 20:01
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#18
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.898
Bedankt: 4.999
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ich bin ein großer fan von 30 in bebauten gebieten...wird vielleicht dann ein bisschen ruhiger und ein bisschen sicherer für fußgänger und radfahrer...
aber wenn das so läuft wie mit den 130 auf der autobahn...
warum dürfen eigentlich gemeinden nicht selbst entscheiden, wie schnell man dort fahren darf? (also natürlich innerhalb des gesetzlichen rahmens)
wir haben in dinkelsbühl zone 10 in der kompletten altstadt (erwähnte ich schon mal)... und rechts-vor-links... wer da nicht zwingend rein muss, weil er schweres zu transportieren hat, parkt da vor der stadt!
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„Nur weil du dein Talent noch nicht gefunden hast, heißt das nicht, dass du keins hast.“
Kermit
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei elise bedankt:
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26.11.22, 06:14
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#19
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.290
Bedankt: 3.385
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Karfingo, Trekker duerfen nur 20 fahren?
Mus sich mal demnaechst mit meinen alten Spezis diskutieren 
Und mein Hobby muss ich neu bekleben
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26.11.22, 07:04
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#20
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.252
Bedankt: 5.467
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Zitat:
Zitat von Caplan
Karfingo, Trekker duerfen nur 20 fahren?
[...]
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Die werden teils mit Tempo 60 gebaut.
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26.11.22, 10:10
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#21
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 819
Bedankt: 947
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Das liest ich alles so, als wäre ich hier im Autoskeptiker-Forum gelandet, schon die Beiträge zu den Unfällen am Stauende hatten bei mir den Verdacht aufkommen lassen, dass hier nicht sooo viel Fahrpraxis vor den Computern sitzt.
Ich möchte mich Mal outen und eingestehen, dass ich in meiner aktiven Zeit ein echter Vielfahrer war und auf der Straße schon so gut wie alles erlebt habe. Und ich möchte zu bedenken geben, dass man sich das nicht aussuchen kann, wenn der Job es verlangt heute hier und morgen dort sein zu müssen. Ein Autofahrer ist nicht per se ein schlechter Mensch, den es zu bekämpfen gilt. Letztlich profitieren alle davon, dass es auch Autofahrer gibt, auch die Radfahrer.
Ich bin überzeugt, dass in Deutschland gefühlt in jedem zweite Auto der Stress mitfährt und so das Geschehen auf der Straße mitgestaltet. Wer Mal anderswo auf Erden mit dem Auto unterwegs war, der hat vielleicht erlebt was ich meine, denn es geht auch viel entspannter.
Wenn kein Abstand gehalten, gedrängelt und genötigt wird, rote Ampeln überfahren werden und eine angepasste Geschwindigkeit ein Fremdwort ist, dann sind die Schilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung eben nur eine Bekämpfung der Symptome, was allerdings auch Nachteile hat ...
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei parlheinz:
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26.11.22, 10:25
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#22
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.290
Bedankt: 3.385
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40 ist der Durchschnitt seit Jahren, wobei manch Haenger dahinter eigentlich auch nur eine 20 Erlaubnis hat.  .
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26.11.22, 21:21
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#23
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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Okay, mein Fehler mit dem Trecker.
Richtig ist Tracktor mit Hänger darf nur 20 km/h als Höchstgeschwindigkeit fahren.
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