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26.07.22, 19:58
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Freigeist
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Böhmische Schweiz : Außer Kontrolle
Zitat:
Böhmische Schweiz : Außer Kontrolle

Aus einem kleinen Feuer am Sonntag ist der größte Waldbrand in der Tschechischen Republik seit Jahren entstanden. Und die Flammen greifen längst auch auf die deutsche Seite über. Hilfe kommt aus vielen Ländern.
Eigentlich schien der Waldbrand in der Böhmischen Schweiz am Montag schon unter Kontrolle zu sein. Doch dann frischte am Nachmittag der Wind auf und fachte Flammen und Glutnester abermals an. Das Feuer habe sich daraufhin sowohl nach Norden in Richtung der deutschen Grenze als auch nach Osten hin zu touristischen Attraktionen wie dem Prebischtor, einer berühmten natürlichen Sandsteinbrücke, und der Edmundsklamm ausgebreitet, sagte Tomas Salov, Sprecher des Nationalparks Böhmische Schweiz, dem MDR. Die tschechischen Behörden evakuierten daraufhin das Gebiet, darunter auch ein Kinderferienlager. „Die Lage sieht dramatisch aus, auch weil schon brennende Baumstämme in die Klamm hinabfallen“, sagte Salov.
Am Sonntagmorgen war der Waldbrand in der Nähe des Grenzortes Herrnskretschen (Hřensko) auf einer Fläche von sieben Hektar ausgebrochen. Für die Einsatzkräfte war das wie schon eine Woche zuvor auf deutscher Seite unterhalb der Bastei eine enorme Herausforderung, weil das felsige Gelände mit steilen Abhängen und Schluchten die Brandbekämpfung erheblich er*schwert. In der Tschechischen Republik waren sowohl Feuerwehren als auch Polizei und Armee mit Löschhubschraubern und einem Löschflugzeug im Einsatz. Dennoch konnten sie das Ausbreiten des Feuers auch über die Grenze hinweg in den Nationalpark Sächsische Schweiz nicht verhindern.
Eine weitreichende Katastrophe
Die Folgen waren am Montagabend bis ins 50 Kilometer entfernte Dresden zu spüren. Der Südostwind hatte rauchige Nebelschwaden samt starkem Brand*geruch durch das Elbtal bis in die Landeshauptstadt getrieben. Bei der Dresdner Feuerwehr riefen zahlreiche Bürger an, die wissen wollten, wo es in der Stadt brenne. Die Behörden baten die Einwohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Unterdessen wütete das Feuer die gesamte Nacht über weiter. In der Region hat es seit vielen Wochen nicht mehr geregnet, der Waldboden ist bis in die Tiefe ausgetrocknet.

Am Dienstag rief der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Katastrophenalarm aus. Aufnahmen zeigten dichte grau-weiße Rauchschwaden, die zwischen den markanten Sandsteinfelsen aufstiegen, sowie zum Teil meterhoch lodernde Flammen. Touristen wurden aufgefordert, den Bereich der Hinteren Sächsischen Schweiz unbedingt zu meiden. Auch die Bundesstraße 172 durch Bad Schandau wurde für den öffentlichen Verkehr gesperrt, um die Brandbekämpfung nicht zu behindern. Am Nachmittag erließ der Landkreis zudem ein Betretungsverbot für sämtliche Wälder der Region. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) brach wegen der Waldbrände seinen Urlaub ab.
Ausgelöst durch Menschen
Rund um den Großen Winterberg, die höchste Erhebung im Nationalpark, seien inzwischen fünf Einsatzstellen an der Arbeit, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Insgesamt seien mehr als 250 Kräfte der lokalen Feuerwehren sowie von der Bundes- und Landespolizei im Einsatz. Sie steuern auch zwei Wasserwerfer mit jeweils 10 000 Liter Kapazität sowie einen Löschhubschrauber der Bundespolizei, mit dem Wasser vor allem aus der Elbe aufgenommen und über besonders unwegsamen Brandstellen abgekippt werden kann. Zudem wurden vier Löschhubschrauber der Bundeswehr erwartet. Evakuierungen sind den Behörden zufolge vorerst nicht nötig.

Auf böhmischer Seite dagegen wurden am Dienstag mehrere Orte geräumt, darunter auch Herrnskretschen (Hřensko) sowie die Gemeinde Mezna, in der drei Häuser Opfer der Flammen und zwei weitere beschädigt wurden. Zuvor hatten die Einsatzkräfte noch versucht, die Gemeinde zu schützen, doch sie drohte von den Flammen eingeschlossen zu werden. Der tschechische Innenminister Vit Rakušan sagte bei einem Besuch in der Region, dass die Regierung auch um internationale Hilfe gebeten habe. So schickten Polen und die Slowakei Hubschrauber sowie Italien Löschflugzeuge, meldete das Nachrichtenportal CT24. Am Dienstag waren allein auf böhmischer Seite mehr als 400 Feuerwehrleute im Einsatz, rund die Hälfte davon Freiwillige. Das Feuer sei eines der größten seit Jahren, inzwischen seien mehr als 30 Hektar Wald betroffen.
Auf die Frage nach der Ursache schloss Nationalparksprecher Salov eine natür*liche Ursache aus. Es habe keinen Blitzschlag gegeben, man sei sicher, dass der Brand durch Menschen verursacht wurde. Für die Nationalparks beiderseits der Grenze ist das ein weiterer schwerer Schlag, nachdem in den vergangenen drei Jahren große Waldflächen der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer fielen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) forderte am Dienstag von Sachsens Regierung einen schnellen Kurswechsel beim Klimaschutz. „Die bedrückenden Bilder der Brände aus der Sächsischen Schweiz zeigen, wie hoch die Kosten des verschleppten Klimaschutzes sind und dass er mit voller Wucht bei uns ankommt“, sagte BUND-Landeschef Felix Ekardt. Es gehe vor allem darum, Regeln einzuhalten – allen voran das *Feuerverbot.
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Die Brände diesen Sommer, die Trockenheit und Hitze, langsam sollte man den Weckruf hören...
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26.07.22, 21:03
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#2
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Legende
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26.07.22, 22:04
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#3
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Freigeist
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Basis für die vielen Brände ist die große Trockenheit und Hitze. Brandstifter und Brände an sich haben deutlich schlechtere Bedingungen bei einem intakten und feuchten Wald.
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27.07.22, 06:23
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#4
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AZOR AHAI
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Brandstiftung ansich ist schon elendig, aber noch schlimmer finde ich die unbedarften Leute, die sehr oft ihre Zigarettenkippen in die freie Natur schiessen...
Selbst im urbanen Bereich gibt es mittlerweile vertrocknete Rasenflächen, die durch eine brennende Kippe ein Grossfeuer auslösen könnten.
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