[Draalz]

Fachkräftemangel in Deutschland

Maschinenbauern geht das Personal aus

Der Maschinenbau gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft, hat aber mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Die Gaskrise bereitet Sorgen, Lieferengpässe belasten das Geschäft – und die Firmen finden kaum noch Mitarbeiter.

27.06.2022, 12.51 Uhr


Mitarbeiter eines Ventilatorenherstellers in Süddeutschland Foto: Christoph Schmidt / dpa

Für den Maschinen- und Anlagenbau spitzt sich die Lage zu. Materialengpässe und Fachkräftemangel schwächen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft mit mehr als einer Million Beschäftigten immer mehr, sagt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA. Eine rasche Besserung sei nicht in Sicht. Eine Blitzumfrage unter den 520 Mitgliedsunternehmen habe ergeben, dass mit einer Entschärfung der Lage innerhalb der nächsten drei Monate kaum noch jemand rechne.

»Bei Elektronikkomponenten zeigen sich die Engpässe besonders hartnäckig. 44 Prozent sehen eine bessere Versorgungslage hier erst ab dem zweiten Halbjahr 2023«, sagte Wiechers. Langfristig besonders brisant: 78 Prozent der Unternehmen klagen über einen »merklichen oder gravierenden« Mangel an Personal. »60 Prozent der Unternehmen sehen die Demografie und den Fachkräftemangel als großes Risiko an«, erklärte Wiechers.

Gasknappheit schürt Sorgen

Die Ausbildung der Nachwuchskräfte werde nicht ausreichen, die altersbedingten Abgänge auszugleichen. »Auch gezielte Zuwanderung wird notwendig sein, um die Arbeitskräftelücke zu reduzieren.«

Derweil bereitet auch die absehbare Gasknappheit Sorgen. Etwa drei Viertel der sich auf den Ernstfall vorbereitenden Unternehmen prüften zunächst, welche Möglichkeiten sie im eigenen Unternehmen haben, sich auf den Notfall vorzubereiten, etwa durch die Installation elektrischer oder Öl-befeuerter Systeme. Rund die Hälfte der Unternehmen sähen eine engere Abstimmung mit dem hauseigenen Netzbetreiber als Vorbereitungsmaßnahme, ein Drittel habe gestaffelte Notfallpläne entwickelt.

Die deutschen Maschinenbauer hatten angesichts des russischen Überfalls auf die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], der globalen Lieferschwierigkeiten und der strikten Corona-Lockdowns in Teilen Chinas im Mai ihre Produktionsziele für 2022 von plus vier Prozent auf plus ein Prozent gesenkt. Bereits damals hieß es, die Belastungen seien vielfältig.

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[Melvin van Horne]

Moin,

Maschinenbauern geht das Personal aus

merkwürdig. Bei jedem Problem rufen die Lobbyisten der Industrie nach mehr Geld. Mehr Geld kann da jedes Problem lösen. Aber bei diesem Problem ist davon nichts zu hören. Ob daran liegen kann, das es eigenes Geld wäre nach dem sie rufen müssten?

[sauger2008]

"...die Firmen finden kaum noch Mitarbeiter."

das ist Hausgemacht, schon vor Jahren. Arbeitskräfte aus dem Ausland weil billiger und man kann über sie verfügen. Aber mittlerweile werden sie auch teurer.

[Luke_Sky123]

In dem Artikel steht " Fachkräftemangel" .....in unserem Betrieb war jemand beschäftigt aus Syrieren , anfangs alles gut .....dann hat unser Chef Ihm Angeboten eine Ausbildung zu machen .....er willigte sofort ein .....das war ein Wahnsinn was man da alles machen muß als Arbeitgeber .
Kurz um , er hat es genau 1 woche probiert ....dann wollte er nicht mehr , war alles zuviel für Ihn . Aber er wollte natürlich mehr Geld , er hat insgesamt 5 Jahre bei uns gearbeitet .....jetzt ist das Faß halt übergelaufen , denn er setzte unseren Chef vor die Wahl .....mehr Geld oder er geht ......na ja , dann ist er gegangen.
Das zum Thema Fachkräfte aus anderen Ländern , gut ich will jetzt nicht alle über ein Kamm scheren , aber das war für mich schon der Hammer.

[bambamfeuerstein]

mein unternehmen hat schon haufenweise ukrainer eingestellt.

trotz guter bezahlung wollen viele nicht bei uns arbeiten, gründe
- 2 tage home office ist zuwenig
- 10km zu weit zum pendeln
- 40 stunden die woche sind zuviel
- blablablup

selber schuld, wir zahlen über tarif und finden trotzdem niemanden, also holen wir uns die leute jetzt aus dem ausland

[sauger2008]

Das kenne ich aber von unseren Polen (nahe ukrainischer Grenze ) anders.
Bei uns 3-4 Wochen Samstags wie Sonntags durch 10 Stunden am Tag, obwohl laut Arbeitsschutzgesetz verboten wird aber irgendwie umgeschrieben dann sind sie knapp eine Woche zu Hause.

[Caplan]

Nun, bei den Chinesen gibt es auch nur 2 Schichten a 12 h.
Und sie sind dankbar, wenn ihr Leiter am Ende des Tages noch 1-2 h einlaedt, lohnfrei, Revue passieren zu lassen , was erreicht wurde oder wie man etwas aendern muss, das es erreichbar (besser) wird.

Fast so wie hier auch..

Und wer als Zeitarbeiter ueber Grenzen geht, nutzt die Zeit zu arbeiten und schmal zu leben, damit sich das ganze auch lohnt, nach Rueckkehr.
Rumhaengen und philosophieren, wie sich Dinge mehren mit kleinstem, am besten gar keinen, Aufwand, sind da nicht en vogue.

Wir haben es aber auch mittlerweile aufgegeben.
Azubis, ging nicht mehr. Die Gruende sind vielschichtig, teil bekannt und dennoch, es geht nicht mehr.
Wir sind weder eine Nachpflegschaft, geschweige eine Heilanstalt.

Mitarbeiter U35? kamen, sahen und mussten wieder gegangen werden.
Voellig uebertriebene Selbstdarsteller, ohne Tiefenschaerfe, gespickt mit irgendwelchen Work life balances in jedem xten Satz.

Offen gesagt, richtet sich das Unternehmen an den Markt und seinen Kunden aus.
Da muss man nicht ertragen, das bei jeder vorkommenden Situation, die es gelegentlich mal gibt, auch mal einen halben Meter hoeher zu springen, mit solchen bloedsinnigen Volksweisheiten gequaehlt zu werden und von wem dann auch bitte schoen?

Andere schaffen das auch und sind sogar noch aelter. Da haben wir keinen Debattierclub zu verzeichnen.
Und zu Tode, hat sich hier auch noch niemand "geschuftet". Letztendlich gibt es auch immer wieder Ausgleich in Phasen, die auch mal normal laufen.

Da wir alle im gleichen Alter in etwa sind, wird es am Ende ganz normal zuende gehen. Tuer zu, Affe tot.

Gut, es gibt Begabte, wie in jedem Gewerk, fuer die ist es halt ein Zeitspiel.
Und in der just geforderten Aussage aus der Politik, das man sich in Deutschland doch mal wieder vermehrt selbststaendig machen solle,; dem kann man wohl gelassen ins Auge sehen.
Zu hoch die Huerden ( und das kann man mal deutlich so im Raum stehen lassen, auch wenn es zwar zur Kenntnis genommen ist, aber nichts dagegen getan wird), zu wenig Motivation sich das alles antuen zu wollen.
Ich verurteile niemanden dafuer.