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17.06.22, 11:00
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Legende
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FRANKREICH, ITALIEN Russland drosselt Gaslieferungen drastisch
Zitat:
Russland drosselt seine Gaslieferungen nach Europa drastisch – insbesondere an jene drei Länder, deren Staats- und Regierungschefs eben in Kiew waren: Nach Deutschland sind die Lieferungen bereits zuvor um mehr als die Hälfte gedrosselt worden. Frankreich bekommt – auch deshalb – nun gar kein russisches Gas mehr. Und die Gaslieferung nach Italien hat Moskau halbiert. Die heimische E-Control beruhigt.
Russland versucht damit offenbar, den Druck auf Europa, das vor weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine und der Zuerkennung des EU-Kandidatenstatus steht, zu erhöhen. Der französische Netzbetreiber GRTgaz meldete Freitagvormittag, Frankreich erhalte kein russisches Gas mehr über Pipelines. Das sei bereits seit Mittwoch der Fall und zudem der „physischen Unterbrechung des Gasflusses zwischen Frankreich und Deutschland“ geschuldet. Frankreich bekommt 17 Prozent seiner Gaslieferungen aus Russland, das meiste normalerweise über Pipelines, den Rest als Flüssigerdgas.
Der russische Gasprom-Konzern hatte in den vergangenen Tagen seine Lieferungen in eine Reihe von EU-Staaten gedrosselt. So verringerte Gasprom die Lieferungen über die Pipeline „Nord Stream 1“ nach Deutschland um 60 Prozent, auch die Mengen nach Italien und Österreich wurden gedrosselt. Wie GRTgaz mit Blick auf den kommenden Winter weiter mitteilte, sind die Speicher zu 56 Prozent gefüllt. Normal zu dieser Zeit seien rund 50 Prozent.
Italien: Nur noch 50 Prozent
Und kurz darauf berichtete der italienische Gasversorger ENI, dass der russische Energiekonzern Gasprom auch die Lieferung von Erdgas nach Italien reduziert. Demnach sagte Gasprom am Freitag 50 Prozent der bestellten Liefermenge zu. Eigentlich habe Italien an diesem Tag 63 Millionen Kubikmeter Gas aus Russland bestellt. Schon in den vergangenen Tagen waren die Gaslieferungen gedrosselt worden: am Mittwoch um 15 Prozent und am Donnerstag um 35 Prozent der bestellten Mengen.
Reparatur und auffälliger Zeitpunkt
Der russische Gasprom-Konzern hatte die drastischen Lieferkürzungen über die Pipeline „Nord Stream 1“ nach Deutschland damit begründet, dass Verzögerungen bei der Reparatur von Gaskompressoren durch Siemens die Kapazität der Ostsee-Pipeline einschränkten. Allerdings ist das Problem nicht überraschend aufgetreten und unklar ist, ob Gasprom im Vorfeld auf eine deshalb drohende Drosselung hingewiesen hat. Das zeitliche Zusammenfallen mit der Kiew-Reise des deutschen Kanzlers Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi ist jedenfalls auffällig.
Der Elektrotechnikkonzern Siemens Energy kann in Kanada überholte Gasturbinen derzeit wegen der Russland-Sanktionen nicht an die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ liefern. Kanada sucht nun gemeinsam mit Deutschland nach einer Lösung für eine dort gewartete Turbine vom Siemens Energy Konzern für die „Nord Stream 1“-Pipeline. „Die kanadische Regierung befindet sich in aktiven Gesprächen mit Deutschland über die fraglichen Turbinen, und wir arbeiten an einer Lösung“, sagte am Freitag ein Sprecher des kanadischen Ministers für Naturressourcen in einer Erklärung.
E-Control beruhigt
Die heimische E-Control beruhigte ob der Wartungsarbeiten bei der Gaspipeline „Nord Stream“. Österreichs Gasspeicher seien gut gefüllt, der Reparaturvorgang ein üblicher und angekündigter Vorgang, und für etwaige Notfälle sei man mit großen wie kleinen Firmen in Kontakt, meinte Vorstand Alfons Haber im Ö1-Morgenjournal.
„Im Vergleich zu anderen Ländern stehen wir gut da“, meinte er. Der Jahresverbrauch sei zu 40 Prozent abgedeckt, das sei im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Außerdem hätte Österreich auch andere Lieferländer als Russland, etwa aus dem kaspischen Raum, Nordafrika und Norwegen. Sollte ein Gasnotfall eintreten, dann seien die Firmen vorbereitet und hätten eine Vorlaufzeit von mehreren Tagen. Welche Firmen im Ernstfall Gas im vollen Umfang bekommen, nannte Haber nicht, das hänge von vielen Faktoren ab, wie etwa der Jahreszeit. Auch das Klimaministerium sieht keine Anzeichen eines Lieferstopps, beobachtet die Lage aber, hieß es am Donnerstag.
Berlin denkt Pflicht zu Gassparen an
In Deutschland denkt allerdings Wirtschaftsminister Robert Habeck bereits über ein Gesetz, das Verbraucher im Ernstfall zur Reduktion des Gasverbrauchs verpflichtet, laut nach. „Wenn die Speichermengen nicht zunehmen, dann werden wir weitere Maßnahmen zur Einsparung, zur Not auch gesetzlich, vornehmen müssen“, so der Grünen-Politiker am Donnerstag. Auf die Frage, ob das auch die Herabsetzung der vorgeschriebenen Mindesttemperatur in Wohnungen sein könne, antwortete der Minister, „damit haben wir uns noch nicht intensiv auseinandergesetzt. Wir werden uns alle Gesetze, die dort einen Beitrag leisten, anschauen.“
Zugleich appellierte Habeck erneut an Unternehmen und Bürger, Energie und Gas zu sparen. Das russische Vorgehen seit typisch für Diktatoren und Despoten, sagte Habekc. Das sei eine Kraftprobe zwischen westlichen Alliierten und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
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