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17.05.22, 19:27
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#1
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Bremer Studie: Nur 13 Prozent rassistischer Straftaten angezeigt
Zitat:
Bremer Studie: Nur 13 Prozent rassistischer Straftaten angezeigt

Alltagsrassismus und rassistische Straftaten sind der Rassismus-Studie der Uni Bremen zufolge auch im Land Bremen verbreitet – zur Anzeige gebracht werden sie aber selten. Bild: Imago | Westend61
Die Uni Bremen hat 123 Menschen in Bremen nach ihren Erfahrungen mit rassistischen Straftaten befragt. Ein Ergebnis: Die wenigsten Opfer gehen gegen die Täter vor.
Ende Oktober 2020 beschimpften in einem Nachtbus in Huchting mehrere Männer eine junge schwarze Frau. Als sie sich wehrte, schlugen sie sie zusammen. Ein empörender Einzelfall? "Nein", sagt Mehmet Çaçan, Referent für Vielfalt und Antidiskriminierung beim Bremer Rat für Integration (BRI). Bislang fehlten jedoch Datenerhebungen, um die vielen Fälle und Formen rassistischer Gewalt und Alltagsrassismus in Bremen auch wissenschaftlich abbilden zu können.
Aus diesem Grund hat der BRI entschieden, gemeinsam mit der Uni Bremen und der Polizei Bremen eine Befragung durchzuführen. Das Thema: vorurteilsgeleitete Straftaten gegenüber als "fremd" wahrgenommenen Menschen im Bremer Stadtraum. Dazu befragt wurden 123 Menschen. Gut ein Viertel (26 Prozent) von ihnen gaben bei der anonymisierten Befragung an, "deutsch" zu sein. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) ordneten sich als Personen mit "Migrationserfahrung" zu, ein Zehntel verfügten über "Fluchterfahrung".
Hautfarbe meist Grund für Rassismus
Mehr als die Hälfte der befragten Personen gaben an, in der Vergangenheit bereits rassistische Gewalt erlebt zu haben – sei es als direkt Betroffene oder als Zeugen. Nach den Gründen befragt, warum es zu dieser rassistischen Gewalt kam, zeigt sich ein klares Bild.
Mehr als 60 Prozent der Vorfälle gingen den Befragten zufolge auf Rassismus mit Bezug auf schwarze, indigene oder so genannte "People of Colour" (BIPoC), was grob übersetzt nicht-weiße Menschen bedeutet, zurück. In mehr als einem Viertel der Fälle sei es auch zu einem mit antimuslimischer Gesinnung verknüpften Rassismus gekommen.
Ebenfalls auffällig: 70 Prozent der von den Befragten als rassistisch eingestuften Straftaten fanden in der Öffentlichkeit statt – zum Beispiel in Bussen, Bahnen und Bahnhöfen. Gefolgt von Rassismus am Arbeitsplatz (10 Prozent), in der Nachbarschaft (6,7 Prozent), in Geschäften (5 Prozent) oder der Schule (3,3 Prozent). "Das deckt sich mit unseren Erfahrungen", sagt Çaçan. Und es zeige, dass es keinen bestimmten Raum für Rassismus gebe.
Rassismus existiert in der Mitte der Gesellschaft.
Mehmet Çaçan, Referent für Vielfalt und Antidiskriminierung beim Bremer Rat für Integration (BRI)
In den weitaus häufigsten Fällen (82 Prozent) zeigt sich Rassismus darüber hinaus mindestens in "verbaler Gewalt", also zum Beispiel in Beleidigungen, Bedrohungen oder Beschimpfungen. In einem Viertel der Fälle (27 Prozent) berichten die Befragten auch von Schlägen, Tritten oder Schubsern. Ein kleiner Teil (6 Prozent) berichtet von Sachbeschädigungen, also zum Beispiel zerkratzten Autos oder beschädigten Denkmälern. Die Täter werden dabei auffallend häufig als "mittelalt bis alt" sowie als "weiß" und "blond" beschrieben.
Nur 13 Prozent der Betroffenen rufen die Polizei
Gefühle wie Wut (28 Prozent), Trauer (21 Prozent), Scham (17 Prozent) und Angst (15 Prozent), die Betroffene mit den rassistischen Straftaten in Verbindung bringen, vermischen sich offenbar auch mit einer gewissen Hilflosigkeit, wenn es um die Reaktion auf entsprechende Taten geht. So geben vier von zehn Befragten an, dass sie nichts tun konnten. Zwei von zehn geben an, sich selbst verteidigt zu haben. Jede und jede Zehnte haben sich hingegen an Freunde und Familie gewendet.
Besonders auffällig: Lediglich 13 Prozent haben sich an die Polizei gewandt, gar nur ein Prozent eine Beratungsstelle aufgesucht, um die Tat zu melden oder aufzuarbeiten.
Unwissenheit statt gezielter Anzeige
Die Gründe, die die Beteiligten daran gehindert haben, gegen das rassistische Verhalten ihrer Mitmenschen vorzugehen, wurden in der Studie ebenfalls abgefragt. Das Ergebnis: Viele wussten nicht, was beziehungsweise dass sie etwas hätten tun können oder hatten das Gefühl, dass es nichts bringt.
"Diese Ergebnisse zeigen auch, dass die Menschen die Schutzmöglichkeiten, die sie haben, oft gar nicht kennen", sagt Antidiskriminierungsexperte Çaçan. Die Studie, die ohne finanzielle Mittel durchgeführt worden ist und nur durch das besondere Engagement der Beteiligten möglich gewesen sei, sollte daher als Einstieg in ein Thema verstanden werden, das mehr Aufmerksamkeit benötige. "Wir hoffen auf weitere, langfristig angelegte Studien", sagt Çaçan.
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Rassismus in der deutschen Gesellschaft ist häufig, mal ganz leise wenn der Vermieter Wohnungsinteressenten ablehnt, der Arbeitsplatz lieber anders vergeben wird aber auch offen und direkt, mal die ablehnenden Blicke, direkte offene Ablehnung oder Hass. Beleidigungen und Übergriffe. Leider wachsen in Deutschland viele Kinder heran die früh Rassismus erleben und sich deshalb später auch mehr in Gruppen von Deutschen mit Migrationshintergrund orientieren. Kinder den Rassismus bei den Erwachsenen lernen und kopieren.
Ich bin multikulturell aufgewaschen und lebe so. Die Sorgen und Probleme sind Alltag und wir vergessen zu oft das es einfach nur Menschen sind, wie Du und ich. Rassismus ist eine Krankheit und wir müssen gemeinsam die Ablehnung und den Hass überwinden ...
Geändert von MunichEast (17.05.22 um 19:34 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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18.05.22, 08:47
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#2
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Banned
Registriert seit: Mar 2022
Beiträge: 141
Bedankt: 108
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Zitat:
Gut ein Viertel (26 Prozent) von ihnen gaben bei der anonymisierten Befragung an, "deutsch" zu sein.
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Ist die Studie repräsentativ?
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18.05.22, 09:56
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#3
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.320
Bedankt: 23.586
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Zitat:
Zitat von RefugesWelcome
Ist die Studie repräsentativ?
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Das beschäftigt Dich weil 26 Prozent angaben "deutsch" zu sein ? Der Inhalt weniger ?
Diese Studie aus Bremen ergänzt und bestätigt diese Studie
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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18.05.22, 10:56
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#4
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Banned
Registriert seit: Mar 2022
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Bedankt: 108
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Ergebnis hängt vom Input ab.
Mich ärgert immer die unnötige Angreifbarkeit von eigentlich guten Studien, nur weil man durch Verschweigen noch aufsehenerregendere Ergebnisse erzeugt. Eine Täuschungsabsicht kann da mühelos unterstellt werden.
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