[gerhardal]

Russland sucht auf Jobplattformen nach Soldaten
16.04.2022, 14:37 Uhr | t-online, rtr

Ohne Umweg in die Ukraine: Auf zivilen Jobplattformen sucht der russische Staat offenbar nach Soldaten. Die Zahl der Anzeigen ist seit dem Angriff auf die Ukraine deutlich gestiegen.

Seit Anfang März sind auf Jobplattformen offenbar Tausende Stellenangebote für das russische Militär aufgetaucht. Das berichtet der russische Dienst der britischen BBC. Die Anzeigen für "Vertragssoldaten" finden sich demnach auf eigentlich zivilen Webseiten wie "SuperJob" oder "HeadHunter".

BBC-Journalisten gaben sich als Bewerber aus. Ein Vorstellungsgespräch bekamen sie meist innerhalb eines Tages, selbst am Wochenende. Ihnen wurde gesagt, dass sie innerhalb kürzester Zeit in die Kampfgebiete in der Ukraine kommen würden, sollten sie den Vertrag unterschreiben.

"Innerhalb von 10 bis 15 Tagen werden Sie ordnungsgemäß als Vertragsarbeiter registriert sein. (...) Und dann werden Sie direkt dorthin gehen", wurde einem der angeblichen Bewerber im Süden Russlands gesagt. Oft wurden Verträge für drei bis sechs Monate angeboten.

Zahl der Stellenanzeigen seit Ende Februar stark gestiegen

Auf Anfrage der BBC teilten die Plattformen mit, dass es bereits vor Ende Februar Anzeigen für Militärpersonal gegeben hätte. Zu dem Zeitpunkt begann der russische Angriff auf die Ukraine. Laut BBC ist die Zahl der Stellenanzeigen seitdem stark gestiegen. Auf die Suchanfrage "Vertragssoldat" gebe es allein auf "HeadHunter" 3.000 Anzeigen.

Ein russischer Sicherheitsexperte, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte, sagte der BBC, es sei ungewöhnlich, dass Soldaten über Online-Anzeigen rekrutiert werden. "Normalerweise läuft alles über die Militärregistrierungs- und Rekrutierungsämter, über Rekrutierungszentren", sagte er.

Auch Wehrpflichtige in die Ukraine entsandt

Die russische Führung hatte immer wieder betont, dass die Truppen in der Ukraine aus professionellen Soldaten bestehe. Allerdings war schon bekannt geworden, dass Russland auch Wehrpflichtige in die Ukraine entsendete.

Die Anzeigen sind womöglich auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die russische Armee offenbar in der Ukraine große Verluste verzeichnet. Die russischen Behörden halten sich mit Angaben dazu bedeckt, sprachen aber vergangene Woche von "signifikanten Verlusten" in der Ukraine – eine seltene Aussage, die darauf hindeuten lässt, dass die Verluste tatsächlich dramatisch sind.

Die offiziellen Zahlen liegen bei knapp über 1.300 Toten. Die westlichen Staaten aber schätzen, dass die Zahl weit höher liegt. Nach ukrainischen Angaben sind 20.000 russische Soldaten ums Leben gekommen.

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Ich denke (hoffe) dass sich der Andrang in Grenzen hält...

[Kneter33]

Wenn das Geld stimmt werden sich genug Bekloppte finden lassen.
Siehe die Dienstleister der USA im Irak.

[AhoiKameraden]

Zitat von Kneter33

Wenn das Geld stimmt werden sich genug Bekloppte finden lassen.
Siehe die Dienstleister der USA im Irak.

Europa hätte noch ein paar pro Russische Putin Versteher im Angebot !
Die eigenen Landsleute in Russland wollen doch schon nicht.

[Kneter33]

Sag ich ja,
wenn der Sold stimmt finden sich genug Bekloppte aus allen Herren Ländern dafür.
Die könnten Unsummen pro Tag als Sold bieten,
mir is mein Leben wichtiger.

[Melvin van Horne]

Moin,

Die Idee, über Anzeigen Leute für gefährliche Jobs zu suchen ist nicht neu.

„Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

– Ernest Shackleton (1874–1922)

Nur ging es damals darum, ein Wagnis für die Wissenschaft einzugehen. Dafür fanden sich Wagemutige. Die russische Regierung sucht Leute, die ihr Verbrechen weiter vorantreiben. Die meisten Einwohner des ehemaligen Ostblocks verfügten über die Fähigkeit, Meldungen der staatlich kontrollierten Medien zu deuten und in ihnen zwischen den Zeilen zu lesen. Ich kann nur hoffen das die Russen diese Fähigkeit noch haben. Denn wer das kann, muss schon einen Badeschwamm zwischen den Ohren haben um sich für so ein Himmelfahrtskommando freiwillig zu melden.

[muavenet]

Schmonzette Braveheart hat das mal fast hingekriegt: "Arrows cost money. Use up the Irish. The dead cost nothing."

Korrekt: Their dead cost nothing.


Da mer sowieso schon verstärkt Minderheiten aus den ärmeren Landesteilen Russlands verheizt (welche höhere Geburtenraten haben), versucht mer natürlich alles, um eine Masseneinberufung im sowieso schon recht unpopulären Ukraine-Desaster zu vermeiden.

[Bon$ai]

Warum eigentlich nicht.....

Wie sieht es denn mit Überstunden, Nachtarbeit bzw. Wochenend & Feiertagszuschlägen aus ?

[MotherFocker]

Russland machte ja schon [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ...
Am Sold (umgerechnet 480,--$) kanns nicht liegen, also würden sich da nur Fanatiker einschreiben.

Da macht es sich schmerzlich bemerkbar, wenn man als grösstes Land der Welt nur eine geringe Anzahl an Einwohnern hat. Der Chinese würde 20.000 Mann für den Bau einer Waffenfabrik - kaum spürbar - verheizen...

Das wäre nun die Stunde der Wahrheit, ob die Russen ihrem fanatischen Führer folgen, oder lieber auf Frieden setzen. In beiden Fällen wären sie "zweiter Sieger". Entweder Tod im Schützengraben, oder als Verweigerer im Gulag.

Hoffen wir lieber, dass das Atomköfferchen verlegt worden ist...

[muavenet]

Zitat von MotherFocker

Russland machte ja schon [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ...
Am Sold (umgerechnet 480,--$) kanns nicht liegen, also würden sich da nur Fanatiker einschreiben.

Bei "Geschäftsreisen" werden das mit Boni gerne mal 2500 USD pro Monat. Das ist 'ne Menge Geld für Leute aus dem russischen Hinterland, wo es kaum gutbezahlte Jobs gibt. Hab mir mal 'ne Story über einen Fuzzi gegeben der vorher in irgendeinem Kaff dort Feuerwehrmann war. Tja... Familie gehabt, wieder zur Armee, diesmal als kontraktnik auf Zeit, und dann den Marschbefehl in den Sarg...

[MunichEast]

Es ist eine Frage der Zeit wann solche Anwerbungen nicht mehr ausreichen und die russischen Streitkräfte gezwungen sind mobil zu machen. Viele hunderte von jungen Männer haben sich bereits aus Furcht und Ablehnung diesen Kampf zu unterstützen abgesetzt. Viele sind sich nach Georgien, Finnland oder dem Baltikum. Hauptsächlich gut gebildete junge Russen mit Studium oder auch schlicht diejenigen mit Verwandten vor Ort.

[Caplan]

Genossen, es wird in Rubel gezahlt, zur Staerkung der heimischen Waehrung...