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myGully |
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01.01.22, 20:12
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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EU-Kommission sieht Atomenergie als grün
Zitat:
Innerhalb der EU wird schon länger darum gefeilscht, ob Atomkraft als grüne und nachhaltige Energie eingestuft werden kann. Nun wurde ein Entwurf der EU-Kommission bekannt, dass Energiegewinnung aus Erdgas- und Atomanlagen als klimafreundlich eingestuft werden soll – unter Auflagen.
Demzufolge sollen bis 2045 erteilte Genehmigungen für neue Atomkraftwerke unter die Taxonomieverordnung fallen und der Bau damit entsprechend gefördert werden können. Weitere Vorgaben sind etwa für den langfristigen Umgang mit radioaktiven Abfällen vorgesehen. Für neue Gaskraftwerke soll das unter bestimmten Voraussetzungen bis 2030 gelten.
So müssen etwa bei der Förderung neuer Gaswerke alte Anlagen, die fossile Brennstoffe nutzen, ersetzt werden. Auch soll nachgewiesen werden müssen, dass die geplante Energieproduktion nicht auch mit einer erneuerbaren Energiequelle geleistet werden könnte. Relevant sein soll auch, wie viele Treibhausgase ausgestoßen werden. Die Gaserzeugung würde als umweltfreundlich eingestuft werden, da es sich um eine „Übergangstätigkeit“ handelt, die zwar nicht vollständig nachhaltig ist, deren Emissionen jedoch unter dem Branchendurchschnitt liegen und die während der Umstellung auf saubere Energie keine umweltschädlichen Anlagen bindet.
Entwurf in Silvesternacht verschickt
Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Taxonomieverordnung, die im Zuge des EU-Klimaschutzpakets „Green Deal“ Richtlinien für grüne Finanzinvestments geben soll. Den entsprechenden Rechtsakt hatte die EU-Kommission bereits im April vorgestellt. Ab Jänner dürfen Investitionen, die nicht in der Taxonomie aufgeführt sind, in der EU nicht mehr als klimafreundlich vermarktet werden. Durch diesen Katalog „grüner“ Investitionskriterien sollen Finanzströme verstärkt in grüne Technologien geleitet werden.
Die heikle Frage der Bewertung von Gas- und Atomenergie ließ die Behörde damals jedoch aus. Es sollten noch weitere Expertenberichte und Bewertungen abgewartet werden. „Es muss anerkannt werden, dass der fossile Gas- und der Kernenergiesektor zur Dekarbonisierung der Wirtschaft der Union beitragen können“, heißt es nun in dem Brüsseler Entwurfspapier. Offiziell vorgestellt wurde das Papier noch nicht. Es wurde in der Silvesternacht kurz vor Mitternacht für einen Konsultationsprozess an die 27 EU-Mitgliedstaaten geschickt.
Gegner in Minderheit
Die EU-27 ist sich uneinig, wie grün Atomkraft und Gasenergie tatsächlich einzustufen sind. Vor allem Frankreich, aber auch Polen und andere östliche Länder drängen auf eine klimafreundliche Anerkennung. Die strikten Gegner vor allem bei der Einstufung von Atomkraft als nachhaltig – Österreich, Deutschland und Luxemburg – bilden bisher nur eine Minderheit. Deutschland setzte am Silvestertag einen weiteren Schritt beim Atomausstieg.
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hatte bereits im September der EU-Kommission mit Klage gedroht, sollte die Atomenergie aufgenommen werden. Die Grünen sprachen am Samstag von einem „Tiefschlag für die europäische Energiewende“ und „Etikettenschwindel“. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisierte in einer Aussendung, dass die EU-Taxonomie Greenwashing von Erdgas und Atomstrom legalisiere: „Nur wenige Wochen nach der Klimakonferenz COP26 opfert die EU-Kommission ihre Führungsrolle in der Klimapolitik für die Interessen der Atom- und Gas-Lobby.“
Auch die Deutsche Umwelthilfe reagierte empört auf den Vorstoß der EU-Kommission. Das EU-Parlament und die EU-Mitgliedstaaten müssten diesen Vorschlag ablehnen.
Zwei Wochen Konsultationsprozess
Der nun gestartete Konsultationsprozess mit den Staaten soll nun rund zwei Wochen dauern. Mitte Jänner will die Kommission den finalen Vorschlag vorstellen. Ein Veto dagegen einlegen können eine Mehrheit der EU-Länder sowie das EU-Parlament.
Im Parlament regt sich bereits Widerstand: „Der Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist ein Schritt zurück“, kritisierte der Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen. „Atom und fossiles Gas sind nicht zukunftsfähig.“
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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01.01.22, 23:48
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#2
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.034
Bedankt: 9.575
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5 EU Staaten sprechen sich gegen die Atomkraft aus: Dänemark, Deutschland, Luxenburg, Österreich und Portugal.
Wenn ich richtig informiert bin, sollen alle in Deutschland stationierte AKWs Ende nächsten Jahres heruntergefahren werden.
Ein weiterer Artikel dazu:
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03.01.22, 09:39
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#3
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.294
Bedankt: 3.392
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Abwarten, die Kuh ist a noch nicht vom Eis und die Empoerten werden sich noch etwas einfallen lassen MUESSEN.. 
Lesen wir spaeter weiter..
Geändert von Caplan (04.01.22 um 08:13 Uhr)
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03.01.22, 09:53
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 185
Bedankt: 183
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Wir müssen doch das Klima retten. Deswegen zahlen wir doch jetzt Unsummen für Strom. Ich bin zwar auch nicht gerade ein Freund von Atomkraft aber das wurde alles mal wieder in blindem Aktionismus übers Knie gebrochen.
Es bringt nichts die Dinger abzuschalten, wenn gar nicht genug Alternativen vorhanden sind, da nicht ausgebaut.
Aber Hauptsache alle sollen diese scheiß E-Autos fahren. Dann kostet die kW/h bald mehr als Benzin heute, weil nicht genug Strom vorhanden ist.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei goreman:
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03.01.22, 10:16
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#5
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.143
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Absinth wird auch die grüne Fee genannt, die Folgen des Genusses können verhehrend sein.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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03.01.22, 11:04
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#6
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Zitat:
Zitat von goreman
Wir müssen doch das Klima retten. Deswegen zahlen wir doch jetzt Unsummen für Strom. Ich bin zwar auch nicht gerade ein Freund von Atomkraft aber das wurde alles mal wieder in blindem Aktionismus übers Knie gebrochen.
Es bringt nichts die Dinger abzuschalten, wenn gar nicht genug Alternativen vorhanden sind, da nicht ausgebaut.
Aber Hauptsache alle sollen diese scheiß E-Autos fahren. Dann kostet die kW/h bald mehr als Benzin heute, weil nicht genug Strom vorhanden ist.
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Soviel Schwachsinn in einem Post. Aber bei dir hat die Hirnwäsche geklappt. AKWs sind die teuerste Methode Strom zu produzieren. Frankreich macht Millionen Verluste mit seinen AKWs, anderen Staaten geht es genauso. AKWs sind nur hinsichtlich CO2 positiv.
Wenn der Herstellungspreis unseren Strompreis bestimmen würde, würden RWE und Co keine Milliarden Gewinne machen sondern +/- 0.
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03.01.22, 15:34
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#7
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 185
Bedankt: 183
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Zitat:
Zitat von csesraven
AKWs sind die teuerste Methode Strom zu produzieren.
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Dennoch kann der Strom, welcher durch die Abschaltung der AKWs wegfällt, aktuell nicht aufgefangen werden.
Dafür sind die erneuerbaren Energieersteller noch nicht weit genug ausgebaut. Und wenn man etwas knapp hat, das viele wollen, geht der Preis hoch.
Man hat einfach viel zu schnell die AKWs abgeschaltet ohne die alternativen ausreichend auszubauen. Das hätte viel früher passieren müssen.
Aber ohne Fukushima, hätten die diese eh nie abgeschalten. Immerhin wurde kurz vorher noch alles still und heimlich verlängert.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei goreman bedankt:
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03.01.22, 16:07
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#8
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.034
Bedankt: 9.575
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Zitat:
Zitat von goreman
Man hat einfach viel zu schnell die AKWs abgeschaltet ohne die alternativen ausreichend auszubauen. Das hätte viel früher passieren müssen.
Aber ohne Fukushima, hätten die diese eh nie abgeschalten. Immerhin wurde kurz vorher noch alles still und heimlich verlängert.
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Na immerhin hat Deutschland mit dieser Aktion die halbe Welt belustigt, weil es ja beben- und tsunamigefährdet ist.
Ich gebe Dir darüber recht und mir scheint es, vor dem Hintergrund der Klimakrise, als unverantwortlich, diese sündhaft teuren Reaktoren, TÜV geprüft und was weiß ich noch, einfach aus Prinzip herunterzufahren.
Ich rede hier von einem Bestand, nicht von neuen Reaktoren.
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03.01.22, 17:35
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#9
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Newbie
Registriert seit: Dec 2021
Ort: Am Betzenberg
Beiträge: 53
Bedankt: 62
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Im November hatte ich bei Vattenfall noch einen Stromvertag abgeschlossen, für 29ct/kw, mir ist gestern die Kinnlade herunter gekappt, als ich aus Jux mal einen Stromvergleich gemacht habe.
Sage und schreibe 46ct/kw, das ist mehr als 50% Erhöhung, da haben die gut reden wenn sie die EEG Umlage,6ct, abschaffen wollen.
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03.01.22, 20:01
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#10
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.657
Bedankt: 2.165
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zum thema:
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finde, der hat das in seinem blog schön erklärt/dargestellt inkl. quellen
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Jedesmal wenn ich mich bei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] einloggen will, werde ich gefragt ob ich meinen Account mit Facebook verknüpfen will.....ich will aber nicht das jeder erfährt, das ich bei Facebook bin.
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04.01.22, 12:32
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#11
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.938
Bedankt: 2.671
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Und den Abfall parken wir dann wo genau..?
Ich frag' ja nur. Vielleicht hat hier ja jemand eine gute Idee...
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04.01.22, 16:11
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#12
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.657
Bedankt: 2.165
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Zitat:
Zitat von Aerosoul
Und den Abfall parken wir dann wo genau..?
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mal guggn was die zukunft bringt
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04.01.22, 16:54
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#13
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.938
Bedankt: 2.671
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Zitat:
Zitat von bambamfeuerstein
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Noch bevor das erste AKW gebaut wurde, hat man versichert, dass eine Lösung für den radioaktiven Abfall schon bald bereitstehen würde. Exakt diese "Mal gucken was die Zukunft bringt" Einstellung ist mein Problem mit Kernenergie.
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04.01.22, 16:55
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#14
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Der Blog lässt natürlich die Lagerproblematik aus, die den Preis weit über alle anderen katapultiert. Den übernimmt in D ja gerne freiwillig der Staat
Auch die anderen Berechnungen sind zwar hochkomplex aber so auf AKW Vergötterung gepolt, dass sie offensichtlich falsch sind.
In den Kommentaren auf seinem Blog wird er auch ziemlich deutlich widerlegt (von Leuten die anscheinend gut sind, denn der Blogger kann sie nicht widerlegen)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei csesraven bedankt:
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04.01.22, 17:11
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#15
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.938
Bedankt: 2.671
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Da wird scharf geschossen :>
Aber ich bin da schnell an einem Punkt, an dem mein eigener Wissenshorizont erreicht ist, und ich massiv recherchieren müsste, um zu überprüfen, wer genau wo nun richtig liegt. Und selbst danach müsste ich, angesichts der Komplexität des Themas, noch an meinem eigenen Fazit zweifeln.
Fakten sind anstrengend, kein Wunder dass inzwischen jeder nur noch das glaubt, was er möchte
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Aerosoul bedankt:
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04.01.22, 17:29
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#16
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.034
Bedankt: 9.575
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Natürlich ist der AKW Abfall ein Problem für das Lösungen gefunden werden müssen, die zum Teil entwickelt wurden und werden.
Der Stahlindustrie ist seit längerem bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Ideenansatz war das erzeugte CO² in unterirdischen 'Gefäßen' zu sammeln.
Letztendlich muss auch das Atommüll Problem gelöst werden. Gorleben steht ja nicht mehr zur Verfügung..
Dennoch halte ich es für falsch, funktionstüchtige AKWs vom Netz zu nehmen, wenn nicht mit Alternativen gleicher Leistungsstärke aufgewartet werden kann, für den Übergang.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Draalz:
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04.01.22, 18:55
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#17
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Ist es denn wirklich so, dass wir ein Stromproblem haben? goreman stellt das mal so rein aber ich halte das für falsch. Selbst ohne AKWs 2023 haben wir immernoch einen ganz leichten Überschuss von 3%.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Das ist natürlich fast nichts aber dank Polen, Frankreich und Co gibt es ja die Kernenergie aus dem Ausland. Und genauso wie wir die schädlichen Firmen in die 3. Welt ausgelagert haben, tun wir das mit Atomstrom.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei csesraven bedankt:
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04.01.22, 19:02
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#18
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.938
Bedankt: 2.671
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Wir haben auch kein Stromproblem in dem Sinne, es geht ja viel mehr darum, welches Problem das geringere Übel ist - Atom oder Kohle.
Edit: Artikel gelesen. Interessant. Auch wie schon Angst vor dem großen Blackout gemacht wird  Aber im Großen und Ganzen empfinde ich die Lösung schmutzige Energie aus dem Ausland zu kaufen als maximal zielverfehlend. Machen wir so.
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Geändert von Aerosoul (04.01.22 um 19:13 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Aerosoul bedankt:
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04.01.22, 19:25
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#19
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.182
Bedankt: 13.609
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Wie sich Florian Blümm die Kosten der Atomenergie schön rechnet, ist atemberaubend.
Dabei kriegt man kein einziges AKW ausreichend versichert, weil Hochrisikotechnik:
Zitat:
Risiko Atomkraft
Die teuerste Haftpflichtpolice der Welt
Finanzmathematiker haben erstmals errechnet, wie teuer eine Haftpflichtpolice für ein Atomkraftwerk wäre - 72 Milliarden Euro jährlich. Praktisch sind die Meiler also nicht zu versichern. Es sei denn, der Strompreis kletterte auf das Zwanzigfache.
Berlin - Eine komplette Versicherung der Risiken der Atomkraft ließe die Strompreise einer Studie zufolge explodieren. Nach Berechnungen von Versicherungsmathematikern könnten die zu zahlenden Prämien den Strompreis auf mehr als das Vierzigfache steigen lassen.
"Die Kernenergie ist aber letztlich nicht versicherbar", sagte der Versicherungsexperte Markus Rosenbaum am Mittwoch in Berlin. Wollte eine Versicherung für ein AKW ausreichende Prämien innerhalb von 50 Jahren, beispielsweise der Restlaufzeit eines Meilers, aufbauen, müsse sie pro Jahr 72 Milliarden Euro für die Haftpflicht verlangen.
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hatte die "Versicherungsforen Leipzig" noch vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima mit den Berechnungen beauftragt. "Die wahren Kosten der Atomkraft werden ausgeblendet und im Falle eines schweren Unfalls auf die Allgemeinheit abgewälzt", sagte BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann.
Derzeit ist die Haftpflicht nach Angaben der "Deutschen Kernreaktor Versicherungsgemeinschaft" auf knapp 250 Millionen Euro begrenzt. Die Versicherungsprämien für die 17 deutschen AKW lägen dafür jährlich unter 20 Millionen Euro. Weitere bis zu 2,25 Milliarden Euro stellten die vier AKW-Betreiber bei einem Unfall im Rahmen einer gegenseitigen Absicherung zur Verfügung. Für Schäden darüber hinaus muss der Verursacher mit eigenem Kapital komplett haften.
Maximalschaden je AKW könnte bis zu sechs Billionen Euro betragen
Klusmann wies aber daraufhin, dass der japanische Betreiber Tepco inzwischen um Staatshilfe gebeten hat, da er die Lasten nicht finanzieren könne. Letztlich müssten die Kosten dann also von allen Bürgern getragen werden. Analysten schätzen die Entschädigungszahlungen für das Reaktorunglück inzwischen auf 86 Milliarden Euro - exklusive mögliche Spätfolgen.
Die "Versicherungsforen Leipzig", ein Dienstleister für die Versicherungskonzerne, berechnete den Maximalschaden eines Unfalls der höchsten Kategorie auf mehr als sechs Billionen Euro. Sollten dafür beispielsweise Prämien für 17 noch zehn Jahre laufende AKW aufgebaut werden, würde das rechnerisch den Strompreis auf fast vier Euro pro Kilowattstunde treiben. Derzeit kostet sie rund 20 Cent.
Die Studie belege erstmals die jahrelange Marktverzerrung zugunsten der Kernenergie und zulasten der Konkurrenz, sagte Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken. "Die Studie zeigt zudem, dass bei einer ordnungspolitisch angebrachten volkswirtschaftlichen Betrachtung die Kernenergie nicht konkurrenzfähig ist."
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Quelle:
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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04.01.22, 23:42
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#20
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Anfänger
Registriert seit: Jan 2019
Beiträge: 9
Bedankt: 5
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Zitat:
Zitat von Aerosoul
Und den Abfall parken wir dann wo genau..?
Ich frag' ja nur. Vielleicht hat hier ja jemand eine gute Idee... 
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Ab in die Biotonne
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05.01.22, 09:30
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#21
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Zitat:
Zitat von Aerosoul
Aber im Großen und Ganzen empfinde ich die Lösung schmutzige Energie aus dem Ausland zu kaufen als maximal zielverfehlend. Machen wir so.
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Ich finde die Lösung in unserer Realität klasse. Fakt ist, wir können anderen Staaten Atom nicht verbieten. Bisher findet ein reger Austausch mit anderen Staaten statt. Frankreich versorgt uns, wir versorgen Frankreich. Warum dann nicht hierzulande auf EEG setzen...ich mein unsere Flüsse sind auch sauberer als der Ganges.
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05.01.22, 16:49
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#22
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Banned
Registriert seit: Sep 2018
Beiträge: 464
Bedankt: 385
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:-)atomkraft nein danke mein strom kommt aus der steckdose(-;
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei samotbre bedankt:
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05.01.22, 16:58
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#23
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Banned
Registriert seit: Sep 2018
Beiträge: 464
Bedankt: 385
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spaß beiseite mir ist atomstrom lieber,als die hässlichen umwelt schändenden windräder.
die meisten eu länder verzichten nicht auf atomkraft.es ist egal wo ein kraftwerk steht gibt es einen supergau,
ist ganz europa betroffen,oder glaubt einer das atomwolken an der deutschen nicht grenze umkehren
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei samotbre bedankt:
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05.01.22, 17:04
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#24
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.182
Bedankt: 13.609
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Zitat:
Nach Einstufung als "nachhaltig": Europas Atommüll kann künftig im Hauptquartier der EU-Kommission gelagert werden
Brüssel (dpo) - Die EU will Investitionen in Atomkraft künftig als nachhaltig einordnen. Damit dürfte auch die jahrzehntelange Suche nach einem Atommüllendlager beendet sein. Weil radioaktive Abfälle nach der Neueinstufung ebenfalls als nachhaltig und grün zu gelten haben, kann demnach sämtlicher Atommüll Europas problemlos im Hauptquartier der EU-Kommission in Brüssel gelagert werden.
"Uns fällt ein Stein vom Herzen. Damit löst die EU-Kommission die Endlagerproblematik mit einem einzigen genialen Federstrich", freut sich Umweltwissenschaftlerin Antonia Hoffmann von der TU Bonn. "Denn wer beschließt, dass Kernkraft nachhaltig ist, kann ja nichts dagegen haben, wenn die rund 60.000 Tonnen radioaktiven Mülls, die in Europa in Zwischenlagern vor sich hinstrahlen, künftig im eigenen Keller gelagert werden."
Schon jetzt kommen die ersten Lkw mit Fässern voll mit grünem, nachhaltigem Atommüll aus allen Mitgliedsstaaten am Hauptsitz der EU-Kommission in Brüssel an, wo sie entladen werden. Mehrere tausend sollen folgen.
"Die ersten Fässer haben wir direkt mal in Ursula von der Leyens Büro abgestellt", erklärt ein Entsorgungsspezialist des tschechischen Atomkraftwerks Temelin. "Die hat ziemlich rumgebrüllt und wild mit den Armen gefuchtelt. Sicher hat sie nur freundlich Danke gesagt. Ich hab schon gehört, dass auf Deutsch alles ein bisschen ruppiger klingt."
Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. So fürchten einige Wissenschaftler, dass der Atommüll entsetzliche Mutationen vor Ort auslösen könnte. Doch bislang hatten die meisten EU-Bürger für Warnungen vor der Entstehung eines gigantischen Bürokratiemonsters in Brüssel lediglich ein Achselzucken übrig.
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Quelle:
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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06.01.22, 17:02
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#25
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 676
Bedankt: 659
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Zitat:
Zitat von Draalz
Natürlich ist der AKW Abfall ein Problem für das Lösungen gefunden werden müssen, die zum Teil entwickelt wurden und werden.
Der Stahlindustrie ist seit längerem bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Ideenansatz war das erzeugte CO² in unterirdischen 'Gefäßen' zu sammeln.
Letztendlich muss auch das Atommüll Problem gelöst werden. Gorleben steht ja nicht mehr zur Verfügung.
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Stimme dir vollkommen zu.
Aktuell besteht das Atommüllproblem in einer fein säuberlich gefegten Halle mit Behältern, die im aktuellen Zustand keinerlei Umweltschäden verursachen.
Im Gegensatz dazu werden weiterhin fröhlich hunderte Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre gepustet, die dann über den ganzen Globus verteilt und in Verdünnung 400ppm das Klima über Jahrhunderte schädigen.
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my brain has two parts, the right and the left...on the left, there is nothing right...on the right, there is nothing left
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei HappyMike34:
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06.01.22, 17:28
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#26
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.581
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Fukushima oder Tschernobyl sind prima Orte zum Leben, man strahlt den ganzen Tag vor Freude. Selbst bei uns sind immer noch teilweise Pilze und Wildfleisch wegen Strahlung zum Verzehr nicht zugelassen. Werte von mehreren Tausend Becquerel pro Kilogramm werden erreicht. Grenzwert ist übrigens 600 Becquerel pro Kilogramm.
Bei uns heute, nach über 30 Jahren . .. 1.354 km Luftlinie zu Tschernobyl ! Geil oder ?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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06.01.22, 19:50
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#27
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
Beiträge: 1.846
Bedankt: 3.684
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Hatte in 2019 die Gelegenheit Tschernobyl und Prypiayt für 8 Stunden zu besichtigen.
War für mich absolut erschütternd, was ich da gesehen und gehört habe.
Allen denjenigen, die pro Atomkraft sind, kann ich nur empfehlen, sich das mal anzusehen und anzuhören, was die Führer dort erzählen und dann können wir uns nochmal über das Thema unterhalten.
Meine Haltung hierzu ist klar.
Kann übrigens jeder machen. Kostet ab Kiew ca. 80 € /100 USD incl. Mittagessen in einer Kantine, die zum AKW gehört
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Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei gerhardal bedankt:
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06.01.22, 21:26
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#28
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Zitat:
Zitat von samotbre
spaß beiseite mir ist atomstrom lieber,als die hässlichen umwelt schändenden windräder.
die meisten eu länder verzichten nicht auf atomkraft.es ist egal wo ein kraftwerk steht gibt es einen supergau,
ist ganz europa betroffen,oder glaubt einer das atomwolken an der deutschen nicht grenze umkehren
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Das ist natürlich die denkbar dümmste Einstellung die man haben kann
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07.01.22, 04:11
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#29
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Fischfreund
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 448
Bedankt: 647
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Zitat:
Zitat von Aerosoul
Und den Abfall parken wir dann wo genau..?
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Jedenfalls nicht als weiteres CO². Dafür finden sich Lösungen. Und wenn es der Weltraum ist.
Auflage; Jer privater Weltraumtourist muss 1 Pfund entsorgen... ;-)
__________________
Die Zukunft war früher auch besser!
Karl Valentin {1882-1948}
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07.01.22, 08:02
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#30
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.657
Bedankt: 2.165
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theoretisch ist ja jede diskussion darüber hinfällig, in deutschland (und paar anderen ländern ist der atomausstieg momentan durch).
das heisst für nachbarländer wie frankreich, etc., das sich der bau neuer reaktoren noch mehr lohnt, da sie ja ihren atomstrom an uns weiterverkaufen können, wenn unsere erneuerbaren energien nicht reichen sollten.
win-win würde ich sagen
__________________
Jedesmal wenn ich mich bei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] einloggen will, werde ich gefragt ob ich meinen Account mit Facebook verknüpfen will.....ich will aber nicht das jeder erfährt, das ich bei Facebook bin.
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07.01.22, 11:48
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#31
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.360
Bedankt: 3.186
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Zitat:
Zitat von bambamfeuerstein
theoretisch ist ja jede diskussion darüber hinfällig, in deutschland (und paar anderen ländern ist der atomausstieg momentan durch).
das heisst für nachbarländer wie frankreich, etc., das sich der bau neuer reaktoren noch mehr lohnt, da sie ja ihren atomstrom an uns weiterverkaufen können, wenn unsere erneuerbaren energien nicht reichen sollten.
win-win würde ich sagen 
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Statt "noch mehr lohnt" eher "etwas weniger Verlust macht" aber ja, win-win
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07.01.22, 11:51
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#32
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.034
Bedankt: 9.575
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Fukushima oder Tschernobyl sind prima Orte zum Leben, man strahlt den ganzen Tag vor Freude.
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Eine ungewöhnlich unsachliche und spitzfindige Argumentation von Dir, wie ich finde.
Zitat:
Zitat von gerhardal
Allen denjenigen, die pro Atomkraft sind, kann ich nur empfehlen, sich das mal anzusehen und anzuhören, was die Führer dort erzählen und dann können wir uns nochmal über das Thema unterhalten.
Meine Haltung hierzu ist klar
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Vielleicht liegt es daran, dass ich mit erheblich leistungsstärkeren Meilern arbeite, die es auch nachhaltig zu steuern und zu kontrollieren gilt.
Der Reaktor in Tschernobyl war von Anfang an eine Fehlkonstruktion und Fukushima wurde am falschen Ort gebaut. In beiden Fällen kann man nicht von Nachhaltigkeit sprechen.
Dem gegenüber arbeiteten die meisten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] teilweise über Jahrzehnte unauffällig.
Ich bin nicht für den Neubau von AKWs, aber ein Weiterbetrieb bestehender ist CO² technisch, meiner Meinung nach, sinnvoll.
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07.01.22, 12:03
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#33
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working behind bars
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Die aktuelle Situation in Frankreich:
Zitat:
Stromausfall: Fast 30 Prozent der französischen Atomkraftwerke sind abgeschaltet
©ASN, Mickael Clemenceau
Paris – Frankreich setzt bei der Stromversorgung bekanntlich auf Atomenergie, doch die Atomkraftwerks-Flotte ist ausgerechnet zur Winterzeit derzeit so unproduktiv wie noch nie. Das lässt die Strompreise steigen und könnte die französische Stromversorgung in den kommenden Wintermonaten ernsthaft gefährden.
Eigentlich stehen für die Stromversorgung in Frankreich insgesamt noch 56 Atomreaktoren zur Verfügung. Doch derzeit sind 15 Atomkraftwerke wegen Störungen oder Wartungen abgeschaltet und produzieren keinen Strom. Auch bei dem derzeit einzigen AKW-Neubau im französischen Flamanville eröffnen sich stetig neue Probleme.
Risse entdeckt: EDF muss unerwartet vier Atomkraftwerke abschalten
Bereits im Oktober 2021 sind bei der zehnjährigen Inspektion in dem ersten Block des Atomkraftwerks Civaux unverhofft Qualitätsmängel in der Nähe von Schweißnähten an Rohrkrümmern des Sicherheitseinspritzsystems festgestellt worden. Bei beiden AKW-Blöcken am Standort Civaux handelt es sich um die jüngste AKW-Generation vom Typ N4. Kontrollen am Block 2 in Civaux ergaben ähnliche Mängel. Das führte im November zur Stilllegung der zwei Reaktoren mit einer Bruttoleistung von über 3.000 MW (1.561 MW je Anlage).
Wie der französische Energieversorger EDF am 15. Dezember 2021 der nuklearen Sicherheitsbehörde ASN (Autorité de sûreté nucléaire) mitteilte, hat sich nach ersten metallurgischen Untersuchungen gezeigt, dass die Risse wohl auf Grund von Spannungskorrosion entstanden sind. Die betroffenen Teile sollen ausgetauscht werden, was zu einer unvorhergesehenen Verlängerung der AKW-Stillstandszeiten führt.
Weil die baugleichen Atomkraftwerke in Chooz (Ardennen) mit zwei Blöcken (je 1.560 MW Bruttoleistung) die gleiche Technologie verwenden, sind auch diese Atomkraftwerke vorsorglich und unplanmäßig stillgelegt worden. Der Reaktor Chooz Nr. 2 wurde am 16.12.2021 vom Netz genommen, der Block Chooz Nr. 1 am 18.12.2021. EDF rechnet damit, dass allein der Ausfall dieser vier Atomkraftwerke mit einer Bruttoleistung von über 6.000 MW bis Ende 2021 zu einem Ausfall der französischen Stromproduktion in Höhe von einer Milliarde Kilowattstunden führt.
Frankreich im Winter 2021: Rekord-Strompreise und Stromimporte aus Deutschland
Die Nichtverfügbarkeit von 15 französischen Atomkraftwerken hat weitreichende Folgen im Nachbarland. So steigen die Strompreise in Frankreich auf Rekordwerte und Strom muss u.a. aus Deutschland oder Spanien importiert werden. Sorge bereitet dem französischen Übertragungsnetzbetreiber RTE traditionell die bevorstehende Kälteperiode im Januar und Februar, weil die Franzosen überwiegend mit Strom heizen. Eine Entlastung der angespannten Situation könnte dagegen die niedrigere Stromnachfrage der Industrie wegen der Covid 19 Pandemie bringen.
Flamanville: Einziges französisches Ersatz-Atomkraftwerk seit 15 Jahren im Bau
In Frankreich befindet sich in einem Umfeld alternder Atomkraftwerke derzeit ein einziges Atomkraftwerk im Bau, das AkW Flamanville mit einer Leistung von 1.650 MW. Der EPR-Reaktor wird seit 2007 gebaut, sollte ursprünglich im Jahr 2012 fertiggestellt und 3,3 Mrd. Euro kosten. Nach nunmehr 15 Jahren Bauzeit ist der neue EPR-Reaktor noch immer nicht fertig und hat mittlerweile über 12 Mrd. Euro an Kosten verschlungen. Der gesamte Prozess der Inbetriebnahme gerät durch den Zeitverzug ins Wanken.
Im Jahr 2017 waren Anomalien beim Schweißen der Hauptdampfablassrohre aufgetreten. Die Inspektion des Reaktors durch die französische Sicherheitsbehörde ANS hatte danach „einen Mangel an Kenntnissen bei den Schweißarbeiten an den VVP-Rohren und Mängel bei der Überwachung der Dienstleister durch EDF“ ergeben. Seit 2019 werden Schweißnähte repariert, dieses Mal durch einen von Westinghouse entwickelten Roboter. Die Reparaturen sollen Ende April 2022 abgeschlossen sein.
Am 3. März 2021 teilte EDF der ASN dann eine Konstruktionsanomalie an drei Düsen des Hauptprimärsystems des Reaktors mit, deren möglicher Bruch nicht durch den Sicherheitsnachweis des Reaktors abgedeckt ist, weil ihr Durchmesser zu groß ist. Die von EDF vorgeschlagene Reparaturlösung wird von der ANS aber erst dann akzeptiert, wenn die erforderlichen Daten zum Nachweis der Wirksamkeit der Maßnahmen vorliegen.
Bereits seit 2019 ist der ASN zudem bekannt, dass Wärmebehandlungstemperaturen nach dem Schweißen bestimmter Schweißbaugruppen nicht eingehalten wurden. Schweißnähte des EPR-Dampferzeugers, des Druckhalters und der Hauptsekundärrohre sind betroffen. Vor den geplanten Heißtests haben EDF und das Tochterunternehmen Framatome eine Lösung für die Sicherheit des Personals und des Materials vorgeschlagen, die von der ASN aber auch erst noch geprüft werden muss.
AKW Flamanville: Gültigkeit der Anlauftests gefährdet Inbetriebnahme
Vor der Inbetriebnahme eines neuen Atomkraftwerks sind zahlreiche Tests und Inbetriebnahmeprüfungen vorgeschrieben. So prüft die ASN die Ergebnisse der im Juni 2021 eingereichten Anlauftests sowie der entsprechenden Updates, die regelmäßig von EDF übermittelt werden. Diese Ende 2020 begonnene Prüfung wird bis zur Inbetriebnahme der Anlage andauern, um die sich aus dem Fortgang des Inbetriebnahmetestprogramms ergebenden Aktualisierungen einfließen zu lassen. Hierzu zählt auch die Prüfung der Lösungen auf die entdeckten Anomalien.
Ein weiterer Punkt ist die andauernde Gültigkeit der bereits durchgeführten Inbebtriebnahmetests. Aufgrund der neuerlichen Verzögerungen auf der Baustelle des EPR-Reaktors Flamanville wurden zahlreiche Anfahrversuche durch EDF bereits lange vor dem geplanten Termin der Inbetriebnahme des Atomkraftwerks durchgeführt. So stellte sich die Frage, ob die bereits absolvierten Inbetriebnahmetests aktuell auch noch heute gültig sind, da betroffene Anlagenteile nach der Prüfung erst einmal abgeschaltet und teils seither nicht mehr in Betrieb waren. ASN forderte von EDF den Nachweis der fortdauernden Gültigkeit der Ergebnisse der Anlaufprüfungen, um die Konformität des Atomkraftwerks zu gewährleisten. Daraufhin musste EDF erst weitere Verfahren entwickeln, die eine dauerhafte Gültigkeit der Testergebnisse gewährleisten.
Ob das Atomkraftwerk Flamanville nach den bisherigen Terminverschiebungen, 10 Jahre Bauzeitverzug und einer Kostenexplosion nun Ende 2022 tatsächlich in Betrieb gehen wird, steht weiterhin in den Sternen. Die zukünftige Energiepolitik in Frankreich aber wohl auch.
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Quelle:
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Nach win-win sieht das momentan absolut nicht aus.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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07.01.22, 12:05
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#34
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.581
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Zitat:
Zitat von Draalz
Eine ungewöhnlich unsachliche und spitzfindige Argumentation von Dir, wie ich finde.
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... weil dieses klein reden nur mit Humor zu ertragen ist. Wir hatte neben den zwei bekannten GAUs auch viele Pannen. Trotz gelobter sicherer Technik und so hohem Standard. Der tausende Jahre strahlende Müll, da wurde bis heute noch keine Lösung gefunden.
Atomkraft ist nicht sicher. Egal wer das behauptet, es stimmt nicht.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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07.01.22, 14:33
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#35
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.034
Bedankt: 9.575
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Wir hatte neben den zwei bekannten GAUs auch viele Pannen. Trotz gelobter sicherer Technik und so hohem Standard.
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Wie schon erwähnt, arbeite ich mit wesentlich leistungsstärkeren Prozessen. Da geschieht jeden Tag etwas, womit man nicht gerechnet hat, obgleich diese Prozesse zigfach überwacht werden. Es gibt Systeme, die im Notfall eingreifen und es gibt Menschen, nachhaltig ausgebildet, die solch einen Prozess unter Kontrolle halten. Störfälle in AKWs sind natürlich publizistisch besser auszureizen.
Zitat:
Zitat von MunichEast
Der tausende Jahre strahlende Müll, da wurde bis heute noch keine Lösung gefunden.
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Hatte ich hier schon irgendwo mal gepostet. Man [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] an dem Problem.
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Zitat von MunichEast
Atomkraft ist nicht sicher.
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Nein, ist sie definitiv nicht. Es gab auch so einige Unglücke auf See, was Atomreaktoren angeht. 
Wichtig ist, wenn man solch gewaltige Prozesse betreibt, Respekt davor. Dadurch wird sein Betrieb wesentlich vorsichtiger und weitsichtiger veranlasst.
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