[TinyTimm]

Die Problematik des illegalen Glücksspiels auf der Mariahilfer Straße in Wien eskaliert zusehends. Aktuell fahndet die Wiener Polizei nach einem der Hütchenspiel-Veranstalter, weil er einen Passanten bedroht haben soll.

Das illegale Treiben zieht neugierige Passanten magisch an.

Dienstag, früher Nachmittag, Mariahilfer Straße unweit des Westbahnhofes: Ein 62-jähriger Wiener ruft die Polizei zu Hilfe. Ein bisher Unbekannter habe ihn am Abgang zur U3-Station körperlich bedroht. Der Mann war ihm bereits bekannt, so die Aussage. Nur wenige Minuten zuvor habe er ihn und andere Männer beim verbotenen Hütchenspiel beobachtet.

Die Polizei fahndet nach diesem Mann, einem der Veranstalter.

Die Situation eskalierte, als der 62-Jährige die Truppe auf das bestehende Verbot des Glücksspiels aufmerksam machte und ankündigte, die Polizei zu holen. Die Männer zerstreuten sich sofort, doch einer folgte dem Zeugen bis zur U3. Nun sucht die Polizei nach dem schmächtigen Blonden. Er ist etwa 30 Jahre alt, rund 1,70 Meter groß und sprach Deutsch mit Akzent. Hinweise (auch anonym) werden unter der Telefonnummer 01/31310-55352 erbeten.

50 Euro Mindesteinsatz bei „Krone“-Lokalaugenschein

Auch die „Krone“ wurde im Oktober Zeuge des Treibens auf der Einkaufsmeile. Vor allem im Bereich der U5-Baustellen, an denen sich die Straße verengt, veranstalten größere Gruppen an Hütchenspielern spontan ihre Zockerei. Während Späher postiert werden, die sofort Alarm schlagen, wenn sich die Polizei nähert, werden potenzielle Opfer geködert.

Die geforderten 50 Euro Mindesteinsatz klingen für das Gros der Passanten erst unverschämt. Doch mehrere Involvierte tarnen sich ebenfalls als Spieler, überreichen die 50 Euro und gewinnen überraschend. Das Ziel ist erreicht, Passanten steigen in das Spiel ein. Welches natürlich getürkt, ein Gewinn unmöglich ist. Unter einem von drei Hütchen, in der Regel Becher, wird ein Schaumstoffball versteckt. Teilnehmer müssen erraten, unter welchem Becher der Ball versteckt ist. Die Kugel wird immer dort platziert, wo der Spieler sie nicht vermutet.

Auf „Krone“-Anfrage vor wenigen Wochen kündigte die Polizei ein hartes Vorgehen gegen die Kleinkriminellen an. Ob die anvisierten Schwerpunkte bereits stattfanden, ist nicht bekannt.

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Hütchenspieler gehörten schon vor 30 Jahren zur Mariahilfer Straße. Damals suchten sie sich Engstellen aus, so das man nur im Gänsemarsch vorbei konnte und direkt angesprochen wurde. Einmal bin ich stehen geblieben und habe zugesehen, und als die Aufforderung kam das ich mitspielen sollte (Einsatz 20 Schillinge) habe ich nur den Vogel gezeigt und bin gegangen.
Offen erklären das man die Polizei ruft ist das dümmste was man tun kann.

[Shao-Kahn]

Erstaunlicherweise laufen diese Geschäfte immer noch.
Eigentlich sollte jeder wissen, dass diese Spiele manipuliert sind.
Aber wenn das leicht verdiehnte Geld winkt, jeder Spieler schlauer als die Warnungen.

Ich habe mir das Treiben vor Jahren auf Malle mal für eine gewisse Zeit angesehen. Da lief das genauso ab, wie hier beschrieben. Erst gewinnen die Lockvögel problemlos und der Spieler verliert die totsichere Wette.

Davon gibt es genug Dokus und Fallberichte quer durch das Fernsehprogramm und die Internetlandschaft. Trotzdem klappt das noch ...

[TinyTimm]

Es stehen ja auch jeden Morgen mehr Dumme als am Tag zuvor auf.