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myGully |
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28.08.21, 11:53
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
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Probleme beim Bezahlen: Wenn die Kreditkarte gar keine ist
Zitat:
Mit Kreditkarte zu zahlen, ist vor allem in Hotels und bei Mietwagenfirmen üblich. Probleme gibt es, wenn die vermeintliche Kreditkarte gar keine ist. Genau das ist bei Millionen Deutschen der Fall.
Gerade erst im Urlaub gelandet, jetzt nur noch schnell den Mietwagen abholen, bevor es ins Hotel geht. Doch dann das: Die Mietwagenfirma akzeptiert die Karte nicht. Der Grund: Die vermeintliche Kreditkarte ist gar keine.
Was klingt wie die Horrorvorstellung eines jeden Urlaubers, kann für Millionen Deutsche schnell Realität werden. Denn in ihren Portemonnaies stecken massenweise Bankkarten, die zwar aussehen wie eine Kreditkarte, in Wirklichkeit aber sogenannte Debitkarten sind.
"Die haben die Debitkarte nicht akzeptiert"
Student Noah aus Gießen hat es selbst erlebt. Auch er wollte einen Mietwagen buchen. Hierfür waren 2000 Euro Kaution fällig. "Die haben die Debitkarte nicht akzeptiert. Es geht darum, dass man irgendwie diese 2000 Euro hinterlegt, und anscheinend funktioniert das nur bei einer Kreditkarte", sagt er.
Das Problem: Eigentlich dachte Noah, dass seine Karte mit den silbernen Zahlen genau das sei: eine Kreditkarte. Bei einer Online-Bank hatte er ein Konto eröffnet. Zu seiner normalen Girokarte gab es die Visa-Karte kostenlos dazu. "Das wird irgendwo im Kleingedruckten gestanden haben. Ich glaube, es wird ein bisschen als Kreditkarte vermarktet oder als Visa-Card, ohne irgendwie darauf aufmerksam zu machen, dass es eine Kreditkarte light ist", so der Student.
Unterschied zwischen Kreditkarten und Debitkarten
Von außen betrachtet sehen sich die Karten zum Verwechseln ähnlich: Wie bei einer Kreditkarte hat auch die Debitkarte eine Hochprägung, die kleinen silbernen Ziffern. Lediglich der kleine Aufdruck "Debit" macht äußerlich den Unterschied. Auf einer echten Kreditkarte müsste das Wörtchen "Credit" stehen.
Debitkarten seien im Grunde vergleichbar mit den in Deutschland verbreiteten Girokarten, sagt Peter Tillmann. Er ist Professor für monetäre Ökonomik an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Zwar sei der optische Unterschied vermeintlich klein. Umso größer sei er aber, wenn es um den Belastungszeitpunkt gehe. "Der zentrale Unterschied besteht im Zeitpunkt, zu dem ihr Konto belastet wird. Bei der Debitkarte wird Ihr Girokonto unmittelbar nach der Transaktion belastet", erläutert Tillmann. "Bei der Kreditkarte bekommen Sie von der Bank einen Kredit eingeräumt und bekommen dann am Monatsende eine Sammelabrechnung über alle Transaktionen, die Sie getätigt haben."
Kreditkarten oft Standard bei Buchungen
In einigen Branchen sind Kreditkarten weiter der verlangte Standard, wie etwa in vielen Hotels oder eben bei Mietwagenfirmen. "Die Unternehmen wollen diesen Kreditrahmen als zusätzliche Sicherheit haben, denen reicht die Debitkarte alleine nicht", sagt Tillmann. So könne es zu Schwierigkeiten im Urlaub kommen. Er rät Verbrauchern, sich rechtzeitig darüber zu informieren, welche Bankkarten im eigenen Portemonnaie stecken oder vor dem Urlaub zu checken, welche Karten von den jeweiligen Unternehmen akzeptiert werden.
Abgesehen von den Schwierigkeiten, die mit einer Debitkarte entstehen können, verweist Tillmann auch auf deren Vorteile. So hätten Kunden jederzeit eine vollständige Ausgabenkontrolle, da eben das Konto sofort belastet wird. "Außerdem ist die Debitkarte häufig bereits in den Kontoführungsgebühren enthalten. Sie ist also preiswerter, weil sie eben nicht noch die Kreditkarte dazu kaufen müssen." Zudem komme die Debitkarte auch für die Kunden in Frage, deren Bonität nicht für eine normale Kreditkarte ausreichen würde.
Akzeptanz für Debit- und Girokarten unterschiedlich
An vielen Kassen im deutschen Einzelhandel werden Girokarten besser akzeptiert als Debitkarten der Anbieter Mastercard und Visa. Online hingegen funktionieren die Debitkarten häufiger als Zahlungsart und bieten damit die Alternative zur klassischen Kreditkarte.
Im Gegensatz zur Girokarte sollte es mit den Debitkarten auch im Ausland meist nicht zu Problemen kommen, so Tillmann. "Die Debitkarten, die von deutschen Kreditinstituten ausgegeben werden, können Sie normalerweise auch im Ausland verwenden. Denn die Banken kooperieren in großen Netzwerken mit internationalen Partnern, sodass die Karte dann auch international einzusetzen ist."
Debitkarte als das Modell der Zukunft?
In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der ausgegebenen Debitkarten in Deutschland genauso wie der Wert der damit vorgenommenen Zahlungen. 2010 waren laut Bundesbank in Deutschland etwa 102,4 Millionen Debitkarten im Umlauf, 2020 waren es bereits 118,3 Millionen.
Trotz der steigenden Anzahl erwartet Tillmann nicht, dass Kreditkarten weichen müssen und Debitkarten das Modell der Zukunft werden. Vielmehr glaubt er, dass die Debitkarte ein zusätzliches Angebot liefert. "Es wird einfach eine größere Vielfalt an Zahlmöglichkeiten geben, genauso wie es eben auch eine größere Vielzahl an Kunden gibt, beispielsweise diejenigen mit einer geringeren Bonität. Die können auch dann die Debitkarte verwenden."
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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28.08.21, 14:21
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#2
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seit 14 Jahren treu
Registriert seit: Aug 2009
Beiträge: 818
Bedankt: 651
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Ich hätte nie gedacht, dass jemand den Unterschied zwischen EC-Karte/Scheckkarte/Debitkarte und einer Kreditkarte nicht kennt. Ich mach alles über die Kreditkarte.
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Can we get along?
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28.08.21, 15:47
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#3
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Stammi
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 1.135
Bedankt: 1.457
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Zitat:
Zitat von Credence
Ich hätte nie gedacht, dass jemand den Unterschied zwischen EC-Karte/Scheckkarte/Debitkarte und einer Kreditkarte nicht kennt.
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Ich denke,, das in dem artikel beschriebene phänomen wird dadurch gefördert, dass banken in deutschland und auch die reinen online banken zunehmend statt der bisher bekannten
"Ec-Karte" (eigtl korrekt girocard) debitkarten von master- und visacard herausgeben. Der deutsche verbraucher kennt master- und visacard bisher nur als kreditkarte und geht daher davon aus, dass wenn eins von beidem draufsteht, das dann auch kreditkarten sind.
Das debitkarten sofort belastet werden, kreditkarten erst verzögert vom konto abgebucht werden, ist sicher den meisten einigermaßen bewusst. Details zu den untersxhiedlichen funktionen, die die karten ansonsten noch mit sich bringen, wahrscheinlich schon weniger.
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Irgendwie komisch, dass das was wir gemeinhin als "unmenschlich" bezeichnen, ausschließlich Verhalten von Menschen beschreibt.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei nichdiemama bedankt:
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02.09.21, 10:23
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.320
Bedankt: 23.586
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Deutschland ist da schon ein Sonderfall. Echte Kreditkarten sind bei uns ja Teufelszeug, deshalb der "Kredit" nur für 30 Tage. Echte revolvierende Karten gibt es wenige. Hatte mal eine für den Notfall von Santander und erst stuften sie mich mit dem Limit zurück, da keine Umsätze, dann kaufte ich etwas für 500 Euro und sie kündigten die Karte !
Die Prepaid Karten sind ein echte Problem, Auto mieten oder Hotelzimmer gerade im Ausland buchen sehr schwierig. Da diese Karten schwierig vorzubelasten sind.
Einreisen für längere Zeit nach Australien zum Beispiel können so ein Problem werden, außer man hat genug Bargeld oder Kontoauszug dabei.
Deutschland ist da sehr rückständig und Kredite einfach so per Karte, ein Teufelszeug.
Meine HypoVereinsbank Kreditkarte hat eine Deckung bis 5.000 Euro, was manchmal zu wenig ist.. Mehr gibt es nicht für "normale" Kunden ohne Porsche nicht.
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