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13.08.21, 10:33
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#1
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Initiative zur Dekolonialisierung: Peng-Kollektiv hart verfolgt
Zitat:
Initiative zur Dekolonialisierung: Peng-Kollektiv hart verfolgt
Zur Terrorabwehr ermittelt das Landeskriminalamt gegen das Künstlerinnenkollektiv Peng. Das hatte eine Karte über Kolonialismus veröffentlicht.
BERLIN taz | Vor etwas mehr als einem Jahr ging eine Seite online, die in Berlin großen Aufruhr verursachen sollte. Auf [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] veröffentlichte das Berliner Peng-Kollektiv zusammen mit antikolonialen Aktivistinnen eine Deutschlandkarte, auf der „koloniale Orte“ in der Hauptstadt und im ganzen Bundesgebiet verzeichnet waren: kolonialnostalgische Straßennamen, Statuen und Gedenktafeln, die romantisierend an deutsche Verbrechen in Afrika, Asien und Ozeanien erinnern.
Auf der Internetseite ist heute noch zu lesen, dass diese Orte „beseitigt“ werden sollten. Scrollt man herunter, erscheint ein Aufruf: Userinnen können melden, wo es überall solche Orte in Deutschland gibt. Die Karte ist prall gefüllt – vielleicht auch aufgrund dieses Aufrufs. Das Peng-Kollektiv hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] gemacht.
Vor rund einem Monat, am 15. Juli 2021, um ganz genau zu sein, standen mehrere Polizistinnen im Büro des Kollektivs in Kreuzberg. Zeitgleich ließ die Berliner Staatsanwaltschaft die Privaträume von zwei Mitgliedern der Gruppe durchsuchen, offiziell im Zusammenhang mit Sachbeschädigungen an Denkmälern und Straßenschildern in Berlin: in der Zehlendorfer Clayallee, am „Gedenkstein der Gefallenen des Herero-Aufstands“ in Neukölln, am Bismarck-Nationaldenkmal im Tiergarten oder im sogenannten Afrikanischen Viertel im Wedding, also an Orten, die auch laut der interaktiven Peng-Karte den deutschen Kolonialismus verherrlichen. Die Orte wurden teilweise mit Farbe beschmiert oder es tauchten dort Sprüche wie „Tear this down!“ (Reißt dies ab!) auf.
Der taz liegt zu den Ermittlungen gegen das Peng-Kollektiv eine Kleine Anfrage des Berliner Linken-Abgeordneten Niklas Schrader vor. Darin antwortet die von den Grünen geführte Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung auf Fragen zu den noch laufenden Ermittlungen.
Politische Aktionskunst
Action Eine Gruppe aus linken Politaktivistinnen und Künstlerinnen bildet seit 2013 das Peng-Kollektiv. Mit spektakulären Aktionen oder Mitteln des Fakes versucht Peng seitdem auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen, von Menschenrechtsverletzungen über Umweltzerstörung bis zu Mietabzocke. Peng motivierte dazu, Fluchthilfe zu leisten, entschuldigte sich im Namen der Regierung für die Agenda 2020 oder versuchte Biontech-Mitarbeiter anzustiften, die Anleitung für die Covid-Impfstoffherstellung zu leaken.
Krach Im Juni verabschiedeten sich drei Kollektivmitglieder von der Gruppe, u. a. mit einer Kritik an deren prominentestem Gesicht, Jean Peters. Das Kollektiv besteht aber weiterhin. (epe)
Demnach betrachtet das Berliner Landeskriminalamt die Ermittlungen gegen Peng offiziell als Extremismus- und Terrorismusabwehr. Zumindest meldete das LKA Berlin die Veröffentlichung der Webseite und die genannten Sachbeschädigungen am 15. Juli 2021 an das Gemeinsame Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern. Das Zentrum wurde im Jahr 2012 zur Bekämpfung von politisch motivierter Kriminalität, Terrorismus und Spionage gegründet. So landete die Künstlergruppe in einer Datenbank mit Rechtsterroristen, Islamisten und russischen Agenten.
Ermittelt wird wegen Aufforderung zu Straftaten
Ermittelt werde gegen drei Beschuldigte wegen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, schreibt die Senatsverwaltung weiter. Ob die Sachbeschädigungen auch auf das Konto der Künstlerinnen und Aktivistinnen gehen, scheint allerdings selbst dem LKA nicht klar zu sein. Dazu heißt es: „Die Ermittlungsbehörden prüfen derzeit für die jeweiligen Sachverhalte, ob ein Zusammenhang zwischen den Sachbeschädigungen und der Website-Veröffentlichung besteht.“ Weitere Auskünfte könnten mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden. Es bestehe die Gefahr „der Beeinflussung von Zeuginnen und Zeugen oder eine anderweitige Gefährdung des Untersuchungszwecks“.
„Aus meiner Sicht ist es völlig unverhältnismäßig, dass das LKA einen derartigen Ermittlungseifer gegen ein Aktionskunst-Kollektiv an den Tag legt und Privatwohnungen durchsuchen lässt“, sagt Niklas Schrader. Er verweist darauf, dass weltweit koloniale Statuen abgebaut und Orte umgewidmet würden. Daneben sehe die Einstufung einer „zugespitzten“ Kunstaktion als Terrorismus nicht gut aus. Die Prioritätensetzung in den Berliner Sicherheitsbehörden sei endgültig aus der Balance geraten.
Schrader attestiert dem Berliner Staatsschutz sogar unverblümt einen rechte und rassistische Voreingenommenheit gegenüber „der linken Zivilgesellschaft“. Diese Kritik, so kann man es in Wahlkampfzeiten auch lesen, ist direkt an die Koalitionspartner Grüne und SPD gerichtet. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres wird von der SPD geführt.
„Deutschland verehrt Kolonialverbrecher an jeder Straßenecke. Das zeigt unsere Karte auf einen Blick“, sagt einer der Peng-Aktivist*innen auf taz-Anfrage. Im Jahr 2021 werde koloniale Raubkunst nicht zurückgegeben, sondern in neu gebauten Protzbauten ausgestellt. „Und Künstler*innen, die Dekolonisierung fordern, werden mit Terroristinnen in einen Topf geworfen“, sie würden eingeschüchtert und ihre Netzwerke mit fadenscheinigen Vorwürfen durchleuchtet. „Das zeigt, auf welchem Auge der Staat blind ist.“
Tahir Della von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland fällt ebenfalls ein hartes Urteil mit Blick auf die Einstufung von tearthisdown.com als extremistische und terroristische Tat: „Black Lives Matter-Proteste und die antirassistische Bewegung werden kriminalisiert, während Rechtsextremismus und rechter Terror verharmlost werden.“
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Die Aktion mit der staatlichen Finanzierung der AntiFa war ein satirisches Meisterstück. Besonders weil es extrem auf den rechten Seiten geteilt wurde und die AFD es mal wieder für bare Münze nahm !
Das es nun zu Hausdurchsuchungen kommt und der Künstlergruppe Anstiftung zur Gewalt vorgeworfen wird, der Terrorverdacht im Raum steht .....
Es ist wichtig der interessierten Bevölkerung eine Übersicht anzubieten, welche kolonialen Denkmale oder Straßennahmen mit der grausamen menschenverachtenden Geschichte dahinter existieren !
Das deutsche Kolonialreich war wenig zimperlich mit den unterdrückten Menschen bis hin zu Massakern.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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13.08.21, 10:52
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#2
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Zitat:
ine Gruppe aus linken Politaktivistinnen und Künstlerinnen bildet seit 2013 das Peng-Kollektiv. Mit spektakulären Aktionen oder Mitteln des Fakes versucht Peng seitdem auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen, von Menschenrechtsverletzungen über Umweltzerstörung bis zu Mietabzocke. Peng motivierte dazu, Fluchthilfe zu leisten, entschuldigte sich im Namen der Regierung für die Agenda 2020 oder versuchte Biontech-Mitarbeiter anzustiften, die Anleitung für die Covid-Impfstoffherstellung zu leaken.
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Also quasi eine auf links gebügelte IB mit ähnlichen "spektakulären" (von denen hat man noch nicht mal was in den Medien gehört) Aktionen.
Btw. Die Karte hätte mich interessiert, kann aber nicht geöffnet werden. Bleibt weiß, auf allen 3 verwendeten Browsern. Wie rassistisch.
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13.08.21, 22:55
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#3
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.138
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
kann aber nicht geöffnet werden. Bleibt weiß, auf allen 3 verwendeten Browsern. Wie rassistisch.
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Unterbrochene Navigation gibt uns ein weißes Bildchen. Shame on PengTanten.
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14.08.21, 08:22
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Dec 2016
Beiträge: 141
Bedankt: 168
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Die Aktion mit der staatlichen Finanzierung der AntiFa war ein satirisches Meisterstück. Besonders weil es extrem auf den rechten Seiten geteilt wurde und die AFD es mal wieder für bare Münze nahm ! 
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Wieso nahm? Tatsächlich wird das in zahlreichen Verschwörungskreisen immer noch für bare Münze genommen.
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