[Klopperhorst]

Zwölf Jahre war der Landespolitiker Kehrein-Seckler Mitglied bei den Grünen – nun wechselt er zur FDP. Die Ökopartei bezeichnet er als „grünen Kindergarten“. Für liberal denkende Menschen sei sie nicht wählbar.

Es herrscht in diesen Tagen Chaos bei den Grünen im Saarland, anders lässt sich die Lage kaum zusammenfassen. Die Listenaufstellung für die Bundestagswahl geriet Ende Juni zu einem Machtkampf innerhalb des Landesverbandes, der bereits mannigfaltige personelle Konsequenzen hatte.

So trat der Landesvorsitzende Ralph Rouget nur fünf Tage nach seiner Wahl von seinem Posten zurück, weitere Führungskräfte folgten. Vize-Landeschefin Irina Gaydukova verließ sogar die Partei, nachdem ihre Kandidatur für Listenplatz zwei aufgrund einer missratenen bis kuriosen Bewerbungsrede bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Und die Wahl des früheren Landesparteichefs Hubert Ulrich zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ist bis heute umstritten, nicht nur wegen des Verstoßes gegen das Frauenstatut der Partei, wonach ungerade Listenplätze weiblich besetzt werden müssen. Auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte sich in der Angelegenheit kritisch zu Wort gemeldet: „Wir haben uns das anders gewünscht.“

Nun kommt eine weitere schlechte Nachricht für Baerbocks Kampagne aus dem Saarland. Sven Heinrich Kehrein-Seckler, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft sowie Gründer und Vorstand der grünen Unternehmer im Saarland, ist nicht nur aus der Partei ausgetreten – sondern auch noch zur FDP gewechselt.

„Verbotspartei trifft es schon“

Seinen Schritt begründet er mit dem Chaos an der Saar, aber auch mit grundsätzlichen Entwicklungen in der Partei. „Die Grünen-Partei an der Saar ist im Moment nicht wirklich handlungsfähig. Eigentlich gilt das schon seit zwei Jahren. Es ging nur noch um parteiinterne Querelen, es wurde gerangelt, aber nicht gearbeitet“, sagte Kehrein-Seckler WELT.

Generell seien die Grünen zunehmend von dem Anspruch abgerückt, eine liberale Partei zu sein. „Mittlerweile nehme ich sie als linksorientierte Partei wahr, in der es vor allem um Regeln geht, nicht um Freiheit. Die Partei versucht, die Gesellschaft in ihre grünen Schablonen zu pressen. Ich will das Wort eigentlich nicht benutzen, aber Verbotspartei trifft es schon“, sagte Kehrein-Seckler und ergänzte: „Wenn die Grünen sich nicht besinnen, sind sie für liberal denkende Menschen nicht wählbar. Das meine ich von der Kommunalebene über die Landesebene bis zur Bundesebene.“

Seinen Wechsel zur FDP nach zwölf Jahren bei den Grünen begründete der 41 Jahre alte Bauunternehmer, er ist Geschäftsführer der Firma KS-Solutions, mit einem Wandel der Freien Demokraten: „Mir ging es immer um einen ökologisch-ökonomischen Ansatz. Der hat mir damals bei der FDP gefehlt, jetzt wird er dort verfolgt. Die Liberalen haben sich gewandelt in den letzten zwölf Jahren, sie schreiben Innovation jetzt groß, auch im ökologischen Sektor.“

Er sei froh, „dass ich jetzt aus diesem grünen Kindergarten raus bin und endlich wie ein Erwachsener Politik betreiben kann. Ich war ja Mitglied in einigen Gremien der Partei, und ich finde da kein anderes Wort als Kindergarten.“

Nun war auch der Landesverband der FDP im Saarland lange Zeit nicht unbedingt ein Hort der seriösen Politikgestaltung. Anfang 2012 warf die damalige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) die Liberalen wegen „anhaltender Zerwürfnisse“ in der Partei aus der Jamaika-Regierung. Bei den folgenden zwei Landtagswahlen schaffte es die FDP nicht mehr in das Landesparlament.

Kehrein-Seckler ficht das nicht an: „Die FDP im Saarland war nicht immer gut aufgestellt, auch dort gab es früher ja Querelen. Aber ich habe den Eindruck, dass das heute überwunden ist.“ Er habe eine Partei kennengelernt, „die mit vielen jungen Leuten gut aufgestellt ist, mit Lust auf Innovation. Es ist alles kleiner als bei den Grünen, es gibt viel zu tun, und dabei möchte ich mitmachen.“ Vorerst in der außerparlamentarischen Opposition.

Der Landesvorsitzende der FDP im Saarland, Oliver Luksic, jedenfalls begrüßte den Wechsel. „Ich freue mich, dass die Freien Demokraten auch aus den Reihen der Grünen Zuwachs bekommen“, sagte der Bundestagsabgeordnete WELT. „Klimaschutz mit Innovationen und Freiheit statt mit Verboten ist ein überzeugendes Angebot.“

Die Grünen verfolgten „in manchen Bereichen viele staatsorientierte, eher linke Politikansätze. Die Liberalen verbinden Innovation mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz geht nicht mit grünem Dirigismus.“

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Verbotspartei...Kindergarten...ja, so kann man die Partei in der Tat betrachten. Angenehm das dies nun auch von einem "Insider" bestätigt wird.

[valdamm]

Wer sich das noch nicht selbst bestätigt hat, der Kommunismus/Bolschewismus über die grüne CO2 usw. Hintertür, der soll auch Grün wählen, wenn er/sie glaubt damit in irgendeiner glaubhaften Weise der Umwelt zu helfen, anstatt die Realität zu sehen.

[MunichEast]

Die Liberalen verbinden Innovation mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz geht nicht mit grünem Dirigismus

Selten so gelacht, die Kampagne der Welt läuft .. .

[MadWarbeast]

...na ich weiss nich, ich finde hier so einige leute echt grün radikal....wer mit aller macht versucht, seine idiologie anderen auf zu zwingen, der ist für mich radikal...ja, municheast, ich denk da wirklich an dich!
wer hier in deutschland geboren ist und einfach nur stolz und glücklich ist, hier zu leben, der ist für grün radikale, gleich rechts!
die grünen selber, wollen sogar [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vom titel ihres wahlprogramms streichen!
ich mein, jedes land, versucht für seine "ureinwohner" irgendwelche vorteile zu schaffen, hier in der brd, ist man schon rechts, wenn man einen schäferhund besitzt.
die grünen spinnen!
die sollten dem kleinen mann einfach nur erklären, wie sie die grüne politik bezahlen sollen!
ich selber, habe seit 3 jahren keine lohnerhöhung bekommen, diesel zu fahren, ist für mich das günstigtste was es gibt!
scheiss auf elektro autos oder bahn....wie soll ich eure scheiss klimapolitik bezahlen?
ihr merkt einfach nich, wie ihr den umschwung auf eure klimaziele hinbekommen könnt, warum?
weil die grünen einfach nur eine lobbyistenpartei wie alle anderen auch sind!
der kleine mann soll alles bezahlen, aber wovon?
der kleine mann ist eine macht, weil er die zahlen mässigeste stärkste kraft in "deutschland" ist!!
erklärt ihm, wie er eure politik bezahlen soll!
wenn ihr wirklich für klimaschutz seit, dann müsst ihr dafür sorgen, das eure politik bezahlbar ist!
Beispiel, warum ist ökostrom der teuerste?
...weil wir zusätzlich dafür zahlen müssen!
wenn euch grünen was am ökostrom liegt, dann müsste er doch billiger sein als herkömlicher strom, oder?
...und wenn er billiger wäre, dann würde jeder ihn haben wollen.
sagt nicht ihr könnt nichts dafür....ihr habt schon mitregiert und selbst das tierwohl war euch egal..hauptsache regieren...einzig flaschenpfand, mehr könnt ihr nich!!
ihr wollt nur alles teuer machen, alle können die umwelt schädigen, sollen es aber nur bezahlen.....das ist seit loschka fischer so und wird leider auch so bleiben.
deshalb wird euch auch die mehrheit nicht wählen, weil ihr es einfach nicht schnallt!

Lg

[Draalz]

Zitat von MadWarbeast

die sollten dem kleinen mann einfach nur erklären, wie sie die grüne politik bezahlen sollen!
ich selber, habe seit 3 jahren keine lohnerhöhung bekommen, diesel zu fahren, ist für mich das günstigtste was es gibt!
scheiss auf elektro autos oder bahn....wie soll ich eure scheiss klimapolitik bezahlen

Keine Bange, wenn man auf den eigenen Geldbeutel schaut, dann muss man nicht zahlen. Das machen dann unsere Kinder.

[muavenet]

Zitat von Draalz

Das machen dann unsere Kinder.

Ja, die zahlen's dem dann auf ihre Weise zurück.

[csesraven]

Zitat von MadWarbeast

die sollten dem kleinen mann einfach nur erklären, wie sie die grüne politik bezahlen sollen!
i

Das steht im Wahlprogramm.

Oder auch hier im Forum:
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Und wenn der "kleine Mann" CDU und FDP wählt, obwohl sie offen sagen, ihm als allerletztem zu helfen, na dann selber schuld.

Was ist daran radikal?

[MunichEast]

Zitat von MadWarbeast

....
die grünen selber, wollen sogar [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vom titel ihres wahlprogramms streichen!

Was auch Sinn macht, da das Wahl- und Parteiprogramm eine Bekenntnis für Europa ist. Die Grünen sind eine Partei die Politik im europäischen Kontext sieht und nicht wie zum Beispiel Orban aus Ungarn, nur nationales kennt.

Ein Wahlprogramm der Grünen mit Titel für Deutschland ist also völlig falsch.

Wenn Du mich als radikal empfindest, dann ist Anton für Dich Extremist ?

Zu Deinen aktuellen Problemen und Fragen, bedanke Dich bitte bei der GroKo. Die hohen Kosten der EEG Umlage die im Grundsatz nur der kleine Mann und Frau trägt, ist nicht im Sinne der Grünen. Natürlich sind die Grünen eine Lobbypartei, für den Klima- und Umweltschutz. Was aber viele übersehen, den sozialen Kern, wie Energiegeld, Senkung der EEG Umlage, Grundrente usw. .
Selbst die Agenda 2010 war nie beabsichtigt sie so lange aufrecht zu erhalten und gerade die prekären Arbeitsverhältnisse, über 10 % aller Jobs, hätte seit Jahren gegen gesteuert werden müssen.

Wie gesagt, das heute die Menschen immer ärmer werden, liegt nicht an den Grünen.

Übrigens können sich viele von Dir eine Scheibe abschneiden, kontrovers zu diskutieren ohne Beleidigungen!

[Caplan]

Seh ich anders.
Ein populaeres Thema wie die EEG Umlage aufzugreifen, aber die Vorausschau auf andere Erhoehungen des Bedarfs zu lenken, siehe Sprit, etc,etc ist kein
erwaehnenswerter Vorgang.
Das es manche Dinge nicht zum Nulltarif gibt, ist sicherlich bekannt, der Rest aber Bauernfaengerei.

Und viele Entscheidungen der Vergangenheit haben die Gruenen mitgetragen, da kann man sich nicht staendig rausreden.

Wer mitregieren will, tut alles dafuer. Das ist ein wesentlicher Punkt, den man nicht weichkochen kann.Das ist nicht mal gruenenlastig.

Und das sich zunehmend die Eigendarstellung , wie ein Masterplan von Volkspaedagogen nicht wegradieren laesst, ist das Resultat selbsterhoehter Einschaetzung der Arbeit vor Wahrnehmung; selbst vor den eigene Reihen.
Viel anders liest es sich auch aus dem obigen Bericht nicht. Andere Person , aehnliche Sichtweisen.