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30.04.21, 15:46
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#1
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Profi
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Schockierendes Urteil Warum Frankreich einen antisemitischen Mörder davonkommen lässt
Zitat:
Schockierendes Urteil
Warum Frankreich einen antisemitischen Mörder davonkommen lässt

Antisemitismus hat stark zugenommen, aber das Muster bleibt gleich, schreibt Bari Weiss
Bei antisemitischen Gewalttaten weltweit lässt sich ein fatales Muster erkennen: Wird ein Jude von einem Neonazi attackiert, löst das Empörung aus; wird ein Jude von einer Person aus einer anderen Minderheitengruppe schikaniert, nicht so sehr.
In einer normalen Welt würde jeder den Namen Sarah Halimi kennen. Aber es ist verständlich, wenn Sie ihn nicht kennen. Denn die Presse berichtete über ihre Ermordung nicht so obsessiv wie über andere Hassverbrechen – aus Gründen, die ich erklären werde.
Sarah Halimi war eine französische Ärztin und Lehrerin im Ruhestand. Sie war auch eine orthodoxe Jüdin. Am 4. April 2017 befand sich Halimi in ihrer Pariser Wohnung, wo sie allein lebte. Mitten in der Nacht drang ein 27-jähriger muslimischer Mann malischer Herkunft namens Kobili Traoré, der in dem Gebäude lebte, in ihre Wohnung ein.
Traoré folterte Halimi, eine Frau in den Sechzigern, indem er auf sie einschlug und eintrat. Nach Angaben von Nachbarn, die die Polizei riefen, als sie Halimis Schreie hörten, beschimpfte Traoré sie als „Shaitan“ (Satan) und „dreckige Jüdin“. Schließlich warf er Frau Halimis übel zugerichteten Körper aus dem Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock und rief dabei „Allahu akbar“.
Es gibt noch weitere grausame Details, aber das ist die grundlegende Geschichte. Die Fakten könnten wohl kaum belastender und eindeutiger sein. Als ich aber im Dezember 2019 las, dass die französische Staatsanwaltschaft beschlossen hatte, die Mordanklage gegen Traoré, einen Mann mit fast zwei Dutzend Vorstrafen, mit der Begründung fallen zu lassen, dass er gekifft hatte, wurde mir übel.
Das spornte mich an, eine Kolumne mit dem Titel „Unbequeme Morde“ über den Fall zu schreiben – und über die moralische Misere im Westen, für die dieser Fall nur das deutlichste (und zu der Zeit jüngste) Beispiel war.
Verbilligung jüdischen Blutes
Ich stellte fest, dass wir unter einer Art von Epidemie im Bereich der sozialen Gesundheit leiden, die weitverbreitet ist und die auf der Verbilligung jüdischen Blutes beruht. Judenhass wird als Missverständnis gerechtfertigt, als Fehler ignoriert, als Versprecher heruntergespielt oder als „Es ist nur Antizionismus“ weggewischt.
Die Kolumne gab einen Überblick über verschiedene Angriffe auf Juden in den großen Städten Europas und Nordamerikas, Orte wie London, Brooklyn, Montreal und Washington, D.C., und es ging um das befremdliche Schweigen derer, denen die Gerechtigkeit angeblich sehr am Herzen liegt, und das Stummbleiben derer, die ansonsten in der Lage sind, subtilste Mikroaggressionen zu erkennen.
Es fällt einem schwer, diese Liste heute mit dem Wissen zu lesen, wie viele tragische Ereignisse, wie viele weitere Namen in den Jahren seit der Veröffentlichung der Kolumne hinzugekommen sind. Es fühlt sich an, als hätten wir uns in den letzten Jahren von einem Antisemitismus mit der Geschwindigkeit eines Pferdegespanns zu etwas entwickelt, das eher einem Hochgeschwindigkeitszug gleicht. Aber das Muster bleibt genau gleich.
Ich schrieb damals: Wir haben hier ein Problem. Das Problem ist, dass der Judenhass zunimmt, Angriffe auf jüdische Opfer aber keine Aufmerksamkeit erregen oder Empörung in der Bevölkerung auslösen. Wenn Juden nicht von Neonazis ermordet werden, der einzigen Gruppe, die jeder mit gutem Gewissen als böse anerkennt, werden die unbequemen Morde an Juden, ihr Verprügeln, ihre Diskriminierung wegdiskutiert.
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Die Faustregel, wie der britische Schriftsteller und Komiker David Baddiel in seinem neuen Buch festgestellt hat, lautet: Juden zählen nicht. Aber es gibt eine raffiniertere Version dieser blutigen Arithmetik.
Wird ein Jude von einem Neonazi belästigt, zählt er. Wird ein Jude von einer Person aus einer anderen Minderheitengruppe schikaniert, nicht so sehr. Wird ein weltlicher Jude angegriffen, zählt er. Wird aber ein Jude mit einem schwarzen Hut angegriffen, wird das ignoriert. Wenn die Sache zum Narrativ passt, zählt sie. Wenn sie es untergräbt, tut sie es nicht.
Hier ist ein seltsames Beispiel dafür aus meinem eigenen Leben. Ich erinnere mich noch genau daran, dass die „New York Times“ im Juni 2020 ein Profil des neuen irakischen Premierministers erstellte. Die Bagdader Büroleiterin schrieb den Artikel und beging dabei unabsichtlich einen Fehltritt. Worin bestand ihre Missetat? Sie beschrieb Mustafa al-Kadhimi als einen Führer „westlichen Stils“.
Einige Mitarbeiter der „New York Times“ waren beleidigt. Die Kommunikation in unserem Firmen-Chat lief heiß. Offenbar war dies ein schreckliches Adjektiv. Es sei orientalistisch, beschwerten sich Kollegen.
Wenn man sich den Artikel online ansieht, kann man feststellen, dass er einen Tag nach seiner Veröffentlichung aktualisiert wurde. „Westlichen Stils“ wurde heimlich gelöscht und durch das Wort „glatt“ ersetzt. Dies erfolgte nach verschiedenen Mea Culpas von sehr beschäftigten Leuten im besagten Firmen-Chat.
Berücksichtigen Sie außerdem, dass im Dezember 2018 in der Rubrik Bücher der „New York Times“ ein Loblied auf Alice Walker veröffentlicht wurde. Im Mai 2020, einen Monat vor dem Desaster mit dem irakischen Premierminister, lud die Zeitung Walker zum beliebten Podcast mit Cheryl Strayed ein.
„Die Farbe Lila“ und antisemitische Gedichte
Alice Walker ist eine Antisemitin. Sie ist ein großer Fan von David Icke, einem Verschwörungstheoretiker, der an die Illuminati-Echse glaubt und, dass Juden sowohl Hitler finanzierten als auch den KKK kontrollieren (für Leute, die Nachrichten über Juden nicht verfolgen, könnte dies alles noch eine Überraschung sein).
Neben „Die Farbe Lila“ schreibt Alice Walker zutiefst antisemitische Gedichte (Sie sollten wirklich das ganze Gedicht lesen) mit Zeilen wie: „Sind Goyim (Ungläubige) (wir) dazu bestimmt, Sklaven der Juden zu sein, und nicht nur / Das, sondern, um es zu genießen? / Müssen selbst die Besten der Goyim (wieder wir) getötet werden?
Aber raten Sie mal, was passiert ist, als ich und andere Leute maßgebliche Personen in der Zeitung darauf aufmerksam machten. Nichts. Keine Entschuldigungen im Firmen-Chat, keine Anmerkungen des Herausgebers, kein Aufruhr. Nur Schweigen.
Und so ist es auch mit der Geschichte von Sarah Halimi. Die endgültige Ungerechtigkeit erfolgte jüngst, als das Oberste Berufungsgericht des Landes die Entscheidung der Vorinstanz bestätigte, dass Traoré nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden könne, weil er „high“ gewesen sei.
Offenbar habe das Rauchen eines Joints sein „Urteilsvermögen“ beeinträchtigt und er habe Halimi nicht deshalb attackiert und getötet, weil er Juden hasste, sondern weil er sich in einem „Zustand von Wahnsinn“ befand.
Francis Szpiner, einer der Anwälte der Familie Halimi, stellte angesichts der seltsamen Logik des Gerichts die Frage: „Gilt das auch für betrunkene Fahrer, die Kinder im Straßenverkehr töten?“ Die Frage beantwortet sich von selbst. Nicht Traoré ist hier von Wahnsinn befallen. Es ist vielmehr Frankreich.
WELT-Autorin Bari Weiss war bis Juli vergangenen Jahres Redakteurin der „New York Times“. Sie verließ die Zeitung, weil sie den Meinungskorridor als zu eng empfand und das Klima in der Redaktion als „illiberal“.
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Quelle:
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Sonicsnail bedankt:
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30.04.21, 23:36
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#2
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Ganz ehrlich? Könnte auch auf Deutschland zutreffen.
Dass das Urteil mehr als übel ist, das kann wohl jeder nachvollziehen. Ein Skandal wenn man es so betrachtet. Aber die Gerichte in Frankreich sehen es wohl anders da dieses "Urteil" auch beim nächst höheren Gericht so bestätigt wurde.
Und jetzt stellt sich mir die Frage: Wenn kiffen jemanden so aggressiv macht dass er Menschen ermordet und das ganze dann auch noch als schuldunfähig angesehen wird, wieso wird dann ständig von allen möglichen Seiten gefordert, eben jene Drogen zu legalisieren? (Ja, inspiriert von einem der Leserbriefe, aber das ging mir schon bei so manchem Urteil durch den Kopf.)
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01.05.21, 08:29
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#3
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.151
Bedankt: 9.686
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Und jetzt stellt sich mir die Frage: Wenn kiffen jemanden so aggressiv macht dass er Menschen ermordet und das ganze dann auch noch als schuldunfähig angesehen wird, wieso wird dann ständig von allen möglichen Seiten gefordert, eben jene Drogen zu legalisieren?
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Habe ich persönlich noch nie erlebt. Obgleich die Droge bei mir wenig wirkt, erzeugt sie doch eher Entspannung und evlt. Glücksgefühle.
Sie ist auch schmerzlindernd und wird mittlerweile, ohne berauschende Wirkung, auch in der Medizin eingesetzt, z.B. zur Schmerzlinderung.
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Einige Bundesstaaten in den USA wollen diese Droge legalisieren und mir ist kein einziger Toter in den Niederlanden bekannt, der durch den Konsum dieser Droge entstand, zumindest nicht durch ihre Wirkung. Wirtschaftliche Motive will ich hier ausschliessen.
Für mein Empfinden ist der Konsum von Alkohol, ob seiner zwar beruhigenden, aber auch enthemmenden Wirkung, durchaus brisanter.
Der Artikel ist 'scharf' geschrieben. Dennoch halte ich die Beurteilung schuldunfähig durch THC Einfluss für hanebüch, selbst wenn es durch Tee zu sich genommen wird.
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01.05.21, 00:11
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#4
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Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Ort: @ home
Beiträge: 453
Bedankt: 721
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Schockierendes Urteil Warum Frankreich einen antisemitischen Mörder davonkommen lässt
Die Menschheit braucht keine Naturgewalten um von der Bildfläche zu verschwinden.
Das beste Mittel gegen die menschliche Rasse ist zweifelsohne der Mensch selbst.
Manchmal ist es zu bedauern das die Dinos nicht überlebt haben.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Bon$ai bedankt:
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01.05.21, 09:16
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#5
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Ich habe schon aggressive Kiffer erlebt. Mehr als einmal.
In der Medizin als Tee zur Schmerzlinderung etwa bei Krebspatienten ist es völlig in Ordnung. Aber ein gesunder Mensch braucht keine Drogen!
Und natürlich ist der Bericht scharf geschrieben, aber schau Dich hier in Deutschland um wie die Angriffe auf jüdische Mitmenschen heruntergespielt wird solange es nicht durch Rechtsradikale geschah. Nur bei Angriffen durch Rechtsradikale auf Juden gibt es Aufschreie.
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01.05.21, 09:47
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#6
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.151
Bedankt: 9.686
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Ich habe schon aggressive Kiffer erlebt. Mehr als einmal.
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Interessant. Haben sie nur gekifft, oder kamen da noch andere Drogen ins Spiel?
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01.05.21, 11:22
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#7
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Freizeitposter
Registriert seit: Jul 2020
Beiträge: 1.187
Bedankt: 2.566
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es gibt 100%ig mehr agressive trinker als kiffer.
ich begegne nachts in einer dunklen gasse lieber drei bekifften als besoffenen.
stefan raab
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei bollberg1 bedankt:
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01.05.21, 12:19
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#8
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
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Zitat:
Zitat von Draalz
Interessant. Haben sie nur gekifft, oder kamen da noch andere Drogen ins Spiel?
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Nur gekifft. Kein Alkohol, keine Zigaretten, keine anderen Drogen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kirkwscks4eva bedankt:
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