Beamter soll bei Kontrolle nach "Judenausweis" verlangt haben

MunichEast · 05.04.21, 10:12

Zitat:

Neuer Polizei-Skandal? Beamter soll bei Kontrolle nach "Judenausweis" verlangt haben

Frankfurt am Main - Bahnt sich in der Mainmetropole Frankfurt ein neuer Polizei-Skandal an? Glaubt man einem Tweet von Journalist und Flüchtlingshelfer Tobias Huch (39), droht den Ordnungshütern ein Eklat der traurigen Spitzenklasse.

Am Samstag veröffentlichte der gebürtige Mainzer einen Tweet auf seinem Profil, mit dem er sich direkt an die Polizei in Frankfurt am Main wandte. Darin schrieb er:

"Hallo Polizei Frankfurt, ist es normal dass jüdische Mitbürger durch eure Beamten nach einem "JUDENAUSWEIS" gefragt werden?

Allein der Wortlaut lässt einem aufgeklärten Zeitgenossen beim Lesen einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Andererseits stellt sich die Frage, wie der ehemalige Unternehmer und Politiker auf diese gewagte These gekommen sein mag.

Doch auch hierfür lieferte der Autor eine hieb- und stichfeste Antwort. So legte er in einem weiteren Tweet nach, dass ihm ein Strafantrag vorliege, den er in Teilen ebenfalls auf seinem Profil veröffentlichte.

Dem zu entnehmen sind Worte, die betroffen machen. Der Strafantrags-Auszug schildert wohl eine Personenkontrolle eines jüdischen Mannes, der im Rahmen dieser schon recht "aggressiv" von einem Beamten angegangen wurde.

Im Laufe des Gesprächs habe besagter jüdischer Mitbürger schließlich erwähnt, dass er jüdischen Glaubens sei, woraufhin der erwähnte Polizist habe wissen wollen "wo denn ihr Judenausweis" sei. Diese äußerst diskriminierende Frage sei weiterhin von einem hämischen Lachen begleitet worden sein.

Polizisten sollen jüdischen Mitbürger nach "Judenausweis" gefragt haben: Polizei Frankfurt bezieht Stellung

Für Huch ein unverzeihliches und nicht als Ausrutscher zu entschuldigendes Vorgehen. Des Weiteren schilderte er, dass er mit dem Betroffenen, der dennoch auf besonnene Art und Weise mit dem Ordnungshüter umgegangen sein soll, ausführlich gesprochen habe und als Journalist weiter von diesem Vorfall berichten wolle.

In den Kommentaren zeigten sich die User ob des mutmaßlichen Verhaltens des Polizeibeamten fassungslos. Auch Erinnerungen an die in der Vergangenheit bereits öffentlich gemachten Fälle von fremdenfeindlichen und teils rechtsradikalen Chatgruppen innerhalb der Frankfurter Polizei wurden laut.

Letztlich ließ auch eine Reaktion der Frankfurter Polizei anhand der schwerwiegenden Vorwürfe nicht lange auf sich warten. In einem Twitter-Statement hieß es unter anderem: "Der von Herrn Huch geschilderte Sachverhalt wird von der Polizei Frankfurt sehr ernst genommen. Wir überprüfen die erhobenen Vorwürfe auf das Genaueste und sorgen für vollumfängliche Aufklärung und Transparenz".

Inwieweit der Zwischenfall ein negatives Licht auf die Polizei der Mainmetropole werfen wird, werden die nächsten Tage zeigen.
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Tobias Huch ist eine schillerne Persönlichkeit und deshalb bin ich gespannt was in diesem Fall noch öffentlich wird. Sollte dieser Vorfall so stattgefunden haben, wäre die Polizei unter Erklärungs- Handlungsdruck.

acherontia · 05.04.21, 11:22

Beamter hat Judenausweis verlangt?
Da hätte ich ihn doch glatt gefragt ob er seinen eigenen vergessen hat und darum meinen braucht!
Unverschämte Frage - unverschämte Antwort!
Hätte er mir dafür ein Veilchen verpaßt, noch besser für meine Klage!

eitch100 · 05.04.21, 16:30

Also, jeder hier sollte ja wissen, dass ich Rassismus oder Antisemitismus zutiefst verabscheue, aber wenn die sozialen Medien so weitermachen und jeden "ungeklärten" Fall dermaßen aufbauschen und wen auch immer "eventuell" vorverurteilen, nimmt das kein gutes Ende. Denn auch wenn da immer "soll" oder "mutmaßlich" steht, ist das Urteil bei den allermeisten Lesern bereits gefällt.

Als ich den Artikel gelesen habe, habe ich mich direkt gefragt, warum "er" erwähnt hat, judischen Glaubens zu sein. Da muss doch irgendetwas gewesen sein, was in dem Zusammenhang bewusst oder unbewusst verschwiegen wurde.

Und ich werde "ihn" jetzt auch nicht vorverurteilen, aber ich "weiß", dass es Personen gibt, die "andere Personen" ganz bewusst mit gewissen Formulierungen provozieren, um ganz bestimmte Reaktionen hervorzurufen. Ich könnte da jetzt noch einiges zu schreiben und einige werden mich jetzt wieder bewusst missverstehen wollen, aber diese spekulativen Hinrichtungen mache ich ungern mit...

Uwe Farz · 05.04.21, 17:33

TAG24 ist von der Aufmachung her ganz klar auf clickbait optimiert.
Beim Werdegang des Chefredakteurs weiss man auch, warum das so ist:

Zitat:

Robert Kuhne

Chefredakteur / Geschäftsführer
TAG24 NEWS Deutschland GmbH

Berufsweg

2007: Redaktionsleiter BILD Dresden
2009: Redaktionsleiter BILD Ostdeutschland
2014: Chefredakteur Morgenpost Sachsen
2016: Chefredakteur TAG24
2018: Geschäftsführer TAG24

Ausbildung

1990: Journalistenschule Axel Springer in Hamburg

Quelle:
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Wer mal diesen Weg gegangen ist, hat das in der DNA.
Sieht man gerade auch deutlich bei ntv:
Chefin: Tanit Koch
Chef Politik: Nikolaus Blohme
Seither hat sich ntv nicht gerade positiv verändert.
Ich glaube nicht, dass an dem Artikel bei TAG24 besonders viel dran ist.

Kirkwscks4eva · 05.04.21, 19:03

Der Artikel ist verwirrend und ungenau. Die Vorgeschichte fehlt (warum der Mann erwähnt hat dass er jüdischen Glaubens ist) und dann heißt es die Polizeibeamten hätten ihn nach dem Judenausweis gefragt und dann heißt es der Polizeibeamte hat gefragt.

Wenn der Mann jüdischen Glaubens von dem Polizeibeamten schikaniert wurde, dann gehört der Polizist zumindest abgemahnt und versetzt. Wenn die Geschichte frei erfunden ist, muss herausgefunden werden wer diese Lüge in die Welt gesetzt hat.

Ich hoffe, es wird aufgeklärt.

winsock · 05.04.21, 20:53

Zitat:

Tobias Huch ist eine schillerne Persönlichkeit und deshalb bin ich gespannt was in diesem Fall noch öffentlich wird

Der Typ ist zweimal zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden, was ist daran "schillernd" ?
Mittlerweile wird jeder ungeprüfte Tweet in den sozialen Medien gepusht, bis alle Medien einfach ein "mutmaßlich" dranhängen und darüber berichten. So wird mittlerweile Stimmung in jeder Richtung gemacht.

Mal was anderes:
In dem angeblichen Strafantrag wird der Mann zitiert:
"Jude ist man durch Geburt, wenn die Mutter jüdisch ist"
So ähnlich habe ich es auch schon von meinen türkischen Mitarbeitern gehört:
" Du wirst als Moslem geboren "

Sorry, aber da bekomme ich als (getaufter) aufgeklärter Mensch Gänsehaut...