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Verbindung zu Duisburger Mafiamorden

Ndrangheta-Anführer in Portugal festgenommen

Francesco Pelle gilt als einer der Hauptakteure im Streit zwischen verfeindeten Mafiafamilien. Er stand auf der Liste der »gefährlichsten Flüchtigen«. Nun haben Ermittler ihn in Portugal gefasst.

30.03.2021, 07.32 Uhr



Foto: 
Monika Skolimowska/ dpa

Ein Anführer der kalabrischen 'Ndrangheta ist in Portugal festgenommen worden. Francesco Pelle sei in einer Klinik in Lissabon aufgegriffen worden, teilte die italienische Polizei mit. Medienberichten zufolge hatte sich der 44-Jährige dort wegen einer Corona-Infektion behandeln lassen.

Pelle stand auf der Liste der »gefährlichsten Flüchtigen« des italienischen Innenministeriums. Er war wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden, tauchte aber im Jahr 2019 unter, als Italiens oberstes Berufungsgericht die Strafe bestätigte.
Der 44-Jährige gilt als einer der Hauptakteure bei einem Streit zwischen verfeindeten 'Ndrangheta-Familien, in dessen Folge 2007 in Duisburg sechs Menschen ermordet wurden.

Die Morde waren eine Vergeltungsaktion für die Tötung der Frau eines Mafia-Mitglieds, die Pelle in Auftrag gegeben hatte. Für diese Straftat wurde er in Italien verurteilt. Die Ermordung der Frau wiederum geschah aus Rache für eine Schussverletzung, die dazu führte, dass Pelle seit Juli 2006 auf einen Rollstuhl angewiesen ist.

Die Fehde zwischen den Clans Pelle-Vottari und Nirta-Strangio, die beide aus dem süditalienischen Ort San Luca stammen, hatte angeblich mit einem Streich im Jahr 1991 begonnen, bei dem Eier geworfen wurden. Die Morde von Duisburg galten als Weckruf für die deutsche Öffentlichkeit, die bis dahin kaum etwas von den Mafia-Aktivitäten vor ihrer Haustür bemerkt hatte.

wit/AFP/AP

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