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myGully |
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24.03.21, 21:03
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Amazon: Wer nicht gefilmt werden will, verliert seinen Job
Zitat:
Lieferanten des E-Commerce-Giganten Amazon sollen künftig genauer überwacht werden: KI-Kameras im Lieferwagen sollen die Identität des Fahrers bestätigen, seinen Fahrstil auswerten und Alarm schlagen, wenn der Fahrer übermüdet wirkt oder riskante Fahrmanöver einleitet. Wer der Installation der Kameras widerspricht, verliert seinen Job.
Wie das IT-Nachrichtenportal „CNET“ meldet, holt Amazon von seinen Lieferanten in den USA aktuell die Erlaubnis ein, sie mit KI-Kameras bei der Arbeit zu filmen und die Aufnahmen auszuwerten. Wer nicht zustimmt, muss sich einen anderen Job suchen. Betroffen seien auch Fahrer, die gar nicht bei Amazon angestellt sind, sondern für Subunternehmer arbeiten.
Die Vereinbarung erlaubt Amazon, biometrische Daten der Fahrer in Form von Fotos zu sammeln und deren Touren zu überwachen und auszuwerten - inklusive der gefahrenen Distanz, der Geschwindigkeit, des Beschleunigungs- und Bremsverhaltens und anderen Manövern. Eine Reihe von Fahrern sieht darin eine Verletzung ihrer Privatsphäre und hat gekündigt.
Laut Amazon geht es um die Sicherheit
Amazon betont, es handle sich bei der KI-Überwachung der Fahrer um eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Wir haben die Technologie von April bis Oktober 2020 bei Lieferfahrten im Ausmaß von zwei Millionen Meilen getestet und das Ergebnis waren bemerkenswerte Fahrer- und Sicherheits-Verbesserungen“, sagt Amazon-Sprecherin Deborah Bass.
Zitat:
Glauben Sie nicht den an sich selbst interessierten Kritikern, die behaupten, die Kameras seien für etwas anderes als die Sicherheit bestimmt.
Deborah Bass, Amazon-Sprecherin
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Laut Amazon sei bei dem Pilotversuch die Zahl der Unfälle um 48 Prozent gesunken, es wurden um ein Fünftel weniger Stoppschilder ignoriert, das Fahren ohne Sicherheitsgurt nahm um 60 Prozent ab und Probleme mit abgelenkten Fahrern seien um 45 Prozent zurückgegangen. „Glauben Sie nicht den an sich selbst interessierten Kritikern, die behaupten, die Kameras seien für etwas anderes als die Sicherheit bestimmt.“
Zitat:
Es ist nicht einvernehmlich, wenn ein Unternehmen seinem Personal sagt: Gebt uns eure Biometrie oder ihr werdet gefeuert.
Adam Schwartz, EFF
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Kritik an der Überwachung der Fahrer kommt allerdings nicht nur von ihnen selbst, sondern auch von Juristen wie Adam Schwartz von der Bürgerrechts-NGO Electronic Frontier Foundation (EFF): „Es ist nicht einvernehmlich, wenn ein Unternehmen seinem Personal sagt: Gebt uns eure Biometrie oder ihr werdet gefeuert.“ Betroffene würden berichten, zur Zustimmung genötigt zu werden, anderenfalls würden sie gekündigt. Für Schwartz inakzeptabel.
Senatoren schickten Jeff Bezos offenen Brief
Auch in der US-Politik wird Amazons verstärkte Überwachung kritisiert. Eine Reihe von US-Senatoren hat sich in einem offenen Brief an Amazon-Chef Jeff Bezos gewandt und eine Erklärung eingefordert, wie Amazon zu verhindern gedenke, dass die Überwachungs-Tools die Privatsphäre der Fahrer verletzten und noch größeren Arbeitsdruck aufbauen.
Arbeiten bei Amazon: Enormer Druck, strikte Kontrolle
Dass Amazon-Mitarbeiter mit enormem Arbeitsdruck und strikter Kontrolle durch den Arbeitgeber konfrontiert sind, wurde in den letzten Jahren immer wieder publik: In den Warenlagern wird jeder Arbeitsschritt genau beobachtet, selbst WC-Pausen sind strikt geregelt.
Auch die Fahrer, die meist bei Subunternehmern beschäftigt sind, stehen unter enorm viel Druck. Und zwar nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande, wo laut Gewerkschaft vida bei starker Auslastung 16-Stunden-Tage anfallen und bis zu 300 Pakete am Tag zu bewältigen sind.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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24.03.21, 21:17
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#2
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Profi
Registriert seit: Feb 2013
Beiträge: 1.846
Bedankt: 3.684
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Der Erfolg von Amazon beruht zu weiten Teilen darauf, aus der Arbeitskraft der Mitarbeiter jeden Cent für die Firma heraus zu holen.
Ich kaufe hier schon länger nix mehr, aber das soll jeder selbst entscheiden...
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Diskutiere nie mit einem Idioten, denn wenn du dich auf sein Niveau herabläßt, schlägt er dich mit seiner Erfahrung.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei gerhardal bedankt:
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24.03.21, 21:59
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#3
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Ich kaufe seit Corona notgedrungen mehr bei Amazon, weil ich langwierige Fahren mit dem Bus unternehmen müsste um nur einen Bruchteil dessen zu finden was ich brauche. Die Regierung und die Bürgermeister haben ja seit 15 Jahren gut daran gearbeitet die dörfliche Infrastruktur großflächig zu zerstören anstatt zu fördern.
Bei mir bekommt aber jeder Paketbote ein sehr gutes Trinkgeld. Ist so eine Art persönlicher Ablasshandel.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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24.03.21, 22:27
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#4
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.086
Bedankt: 9.632
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Das ist schon ein Hammer. Hoffentlich kriegen die bald ihre Drohnen in gang.
Ich war selbst mal als Auslieferungsfahrer tätig. Dahinter steckt überall versteckter Accord.
Man muss so und so viele Artikel ausliefern in der Zeit, die einem vorgegeben wird. Die Anforderungen sind jedoch so hoch, dass man das gemeinhin in der vorgegebenen Zeit nicht schafft. Man braucht also länger, bekommt trotzdem nur die vorgegebene Zeit gezahlt. Das muss nicht mal kontrolliert werden, Hauptsache der Wagen ist leer, wenn man ihn abstellt.
Bei Amazon müssen die Auslieferungsfahrer zusätzlich den Treibstoff selbst bezahlen. Sie bekommen eine Pauschale, aber wenn sie sich verfahren, oder eine Umleitung besteht, zahlen sie drauf.
Ich hab mal einen Tracker meiner Versicherung probiert. Offeriert wurden 30% Ersparnis, wenn man denn sich versicherungskonform im Strassenverkehr bewegte. Das Teil kommunizierte via Bluetooth mit meinem Smartphone und dieses übermittelte die Daten an die Server meiner Versicherung. Nun, da ich bewusst versuche energiesparend zu fahren, reduziere ich die Geschwindigkeit vor einer Kurve nur auf das Nötigste, möglichst ohne zu bremsen. Im Ergebnis kamen nur 5% Ersparnis heraus, weil ich zu schnell durch die Kurven fuhr. Mensch, mein Auto ist tiefergelegt, da ginge noch viel mehr.  Das Teil liegt jetzt auf der Werkbank in meinem Carport und vergammelt dort.
Das was Amazon da betreibt, geht gegen die Grundrechte, meine ich. Als Auslieferungsfahrer hatte ich den Gurt immer eingestöpselt, aber hinter dem Rücken, damit Sicherheitssystem des Wagens nicht immer nervt. Anschallen, Abschnallen kostet halt Zeit.
Ich, persönlich, bestelle nicht mehr bei Amazon. Ein Unternehmen, in dem Mitarbeiter 30km am Tag zu Fuss durch die Lager gejagt werden müssen um ihre Chargen voll zu kriegen, unterstütze ich nicht.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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24.03.21, 22:43
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#5
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Akkord ist nicht nur bei Amazon so. Auch wenn man Packer in den Hallen für die ganzen Lebensmittelgeschäfte ist und man Paletten packen muss, das ist auch Akkord.
So lange so etwas gesetzlich zugelassen ist kann man leider nichts machen. Alles boykottieren? Geht auch nicht mehr.
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25.03.21, 04:48
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#6
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Fischfreund
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 448
Bedankt: 647
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Alles boykottieren? Geht auch nicht mehr.
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Warum nicht? Viele andere Länder machen es uns vor, dass was geht. Nur die doofen Deutschen reisen zwar das Maul auf und..... gehen trotzdem zum Accord schaffen.
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Die Zukunft war früher auch besser!
Karl Valentin {1882-1948}
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei AtPeterG bedankt:
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