[Kirkwscks4eva]

Bettina Jarasch (52, Bündnis 90/Die Grünen) kassierte am Wochenende von Grünen-Delegierten und im Internet heftige Kritik, weil sie beim Landesparteitag erzählte, dass sie als Kind gern „Indianerhäuptling“ werden wollte.

Die Begründung: Angehörige indigener Stämme könne der Begriff „Indianer“ kränken. Jarasch entschuldigte sich, sprach von „unreflektierten Kindheitserinnerungen“.

Zu Recht – oder ist das Ganze überzogen? TV-Star Uschi Glas (77, wurde vor 55 Jahren als „Halbblut Apanatschi“ berühmt) zu B.Z.: „Haben wir aktuell nicht größere Probleme? Die meisten Autogramm-Wünsche kommen für meine Fotos aus dem Karl-May-Film. Ich werde meine zehn Bravo-Ottos ja auch nicht einschmelzen, weil sie wie kleine Indianer aussehen.“

Was hätte der Häuptling aller Apachen, Pierre Brice (�* 86), zur Diskussion gesagt? Witwe Hella Brice (71) zu B.Z.: „Pierre hatte mehrfach Kontakt zu amerikanischen Ureinwohnern. Und nie ist ihm auch nur angedeutet worden, dass sie das Wort ,Indianer‘ als ehrverletzend empfinden.“

Doch viele sehen es genau so. Und der Ton wird rauer.

Auch Annemarie Carpendale (43) erlebte schwere Anfeindungen, als sie sich Mitte Februar im Indianer-Karnevalskostüm auf Instagram postete. Wayne Carpendale verteidigte seine Frau: „Leider schlägt das in den sozialen Medien allzu schnell in Hate um. Hass wird nicht durch Gegenhass ausradiert, sondern durch ein Miteinander.“

Wie empfindet Bettina Jarasch die Kritik? Auf B.Z.-Anfrage wollten Jarasch und andere führende Grünen-Politiker sich nicht äußern. Stefan Müller (45, CSU, Foto) stempelt die „grüne Sprachpolizei“ für ihr Verhalten als „Verbotspartei“ ab. Auch Kai Wegner (48, CDU, re.) wertet das Verhalten der Grünen-Delegierten als unfair. Er sagt: „Ich finde es traurig, wie Frau Jarasch für ihre Kindheitserinnerungen aus den eigenen Reihen angefeindet wird.“

Professorin Heike Bungert (53, Uni Münster) ordnet den Streit historisch ein. Sie: „Weil Christopher Columbus der Meinung war, in Indien angekommen zu sein, werden die Bewohner des amerikanischen Kontinents ,Indios‘, ,Indians‘ oder auf Deutsch ,Indianer‘ genannt.“

Die Professorin weiter: „Als Fremdbezeichnung gilt das Wort ,Indianer‘ heute vielen Deutschen als kolonialistisch. Es bleibt aber das Problem des fehlenden Sammelbegriffs. In den USA bezeichnen sich ,Indianer‘ eher als ,American Indians‘. In Anlehnung an diese Präferenz kann man also im Deutschen ,Indianer‘ noch benutzen – auch wenn das Wort ‚Indigene‘ bzw. die Benennung der individuellen Gruppe zu bevorzugen ist.“

Wird es wegen der Kritik bald keine „Indianer“ mehr in Popmusik und Film geben? Für Karl-May-Autor Stefan von der Heiden (54, Foto) keine Option: „Was soll die Konsequenz sein? Hundertfach das Wort Indianer in Büchern schwärzen und aus den Filmen schneiden, weil es einer kleinen Gruppe Nicht-Betroffener nicht gefällt?“

Auch Schlager-Star Olaf Henning (53) will seinen „Komm‘ hol das Lasso raus“-Song weitersingen. Er sagt: .„Ich werde selbstverständlich von ,Cowboy und Indianer‘ singen. Das Lied ,Cowboy und Indianer‘ ist ein Kulturgut und reine Unterhaltung und überhaupt nichts Böses. Das lasse ich mir nicht verbieten.“

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Es ging hierum:

Ärger für Jarasch – weil sie „Indianerhäuptling“ sagte!

Unruhe auf dem Landesparteitag der Grünen in Berlin – wegen einer Kindheitserinnerung.

Bettina Jarasch (52), Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus am 26. September, wurde im Gespräch mit Landesparteichef Werner Graf (41) gefragt, was sie denn als Kind gern geworden wäre. Ihre Antwort: „Indianerhäuptling.“ Beide lachten.

Früher wäre das als problemlose Antwort durchgegangen. Doch die Zeiten haben sich geändert – und in Teilen der Grünen Landespartei sorgte Jarasch mit ihrer Antwort für Irritationen und Kritik. Denn: Der Begriff „Indianer“ gilt heute vor allem in politisch linken Kreisen als diskriminierend.

Die Begründung der Freunde sensibler Sprache: Diesen Namen hätten sich die Ureinwohner nicht selbst gegeben, sie hatten gar keinen Sammelbegriff für sich selbst, sondern individuelle Stammesnamen.

Spitzenkandidatin Jarasch hätte also korrekterweise antworten müssen: „Ich wollte Häuptling in einem Stamm der amerikanischen Ureinwohner werden.“ Oder: „Der indigenen Völker Nordamerikas.“
„Unreflektierte Kindheitserinnerungen“

Bettina Jarasch entschuldigte sich später für die Verwendung des Begriffs „Indianerhäuptling“. Sie sprach von „unreflektierten Kindheitserinnerungen“ und gab sich zerknirscht: „Auch ich muss dazulernen.“

„Tagesspiegel“-Redakteur Julius Betschka, verantwortlich für Landespolitik, berichtete als Erster über den Vorfall und machte ihn auch auf Twitter öffentlich.

Dort gab es viel Spott – vor allem dafür, dass die Grünen-Spitzenkandidatin hinterher von „unreflektierter Kindheitserinnerung“ sprach. „Wenn die eigene Erinnerung zum ideologischen Minenfeld wird“, kommentierte ein Nutzer.

Andere fühlten sich an öffentliche Selbstanklagen in autoritären Staaten erinnert.

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[acherontia]

Bretter, Bretter, Bretter und Kopfschuß...
Genau das was man von jemand mit diesem Hintergrund erwarten muß. Bleibt weiter in eurer Traumwelt!
Auch hierfür einen zwei Meter langen erhobenen Mittelfinger!

[muavenet]

[MunichEast]

Da sieht man wieder mal wer Bild und B.Z. liest !

[Kirkwscks4eva]

Zitat von MunichEast

Da sieht man wieder...

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Besser so?

Vielleicht hast Du auch etwas zum Thema zu sagen? Immerhin hat eine Grüne das böse böse I-Wort genutzt. (Sie hat Jehova gesagt. )

Rücktrittsforderungen gab es nicht?

[acherontia]

Es geht nicht um irgendeine Zeitung sondern um die verquaste, absolut hirnrissige Ideologie die dahinter steht.
Mittlerweile sehe ich sämtliche Themen zum Genderwahn, Berufsempörtenscheiß und politisch-korrektes Neusprech als rotes Tuch was ich schon reflexartig angreife. Ganz einfach weil es nervt, total am Leben vorbei geht und mir mittlerweile drei Klafter weit zum Hals raushängt.
Nichts und niemand wird mich zu Neusprech, Gendersternen und co bekehren können. Die Jungen dagegen könnt ihr vielleicht noch verbiegen. Aber hier bei mir beißt jeder auf Granit.

Sicher sage ich das nicht zum ersten Mal. Aber dieser Mist wird auch immer wieder aufgetischt. Ergo kommt auch von mir immer das gleiche, schon um die Parität zu wahren.

[Rudlana69]

Zitat von Kirkwscks4eva

Bettina Jarasch (52, Bündnis 90/Die Grünen) kassierte am Wochenende von Grünen-Delegierten und im Internet heftige Kritik, weil sie beim Landesparteitag erzählte, dass sie als Kind gern „Indianerhäuptling“ werden wollte.

Indianerhäuptling ist nicht Gendergerecht formuliert. Mich wundert, dass dies keinem aufgefallen ist. Aber Rassismus steht über Gender

[acherontia]

Wo sie recht hat hat sie recht.
Korrekterweise muss es Indianerhäuptling*innen*trans*divers heißen.
Soviel Zeit muss sein!
Aber ganz ehrlich, mit der Bezeichnung wäre das Häuptling* bei den guten alten Indianern mit Sicherheit am Marterpfahl gelandet.

[karfingo]

Als näxtes wird Voodoo an/aufgegriffen?

[acherontia]

Zitat von karfingo

Als näxtes wird Voodoo an/aufgegriffen?

Vor allem ganz übel - Baron Samedi wird wenn nicht als Skelett mit Zylinder als älterer, mondän aussehender Schwarzer im Frack dargestellt (Afroamerikaner*innen *divers*trans mit Migrationshintergrund?)
Ich sehe schon die Berufsempörten die Messer wetzen!

[Caplan]

Wenn die so weiter machen, diese Irritierten und reflexionsgeschwaengerten, zerlegen sie sich noch an ihrem Unfug selbst, weil sie mitsamt ihrer grauenvollen Kindheit im Kreis herumwandern.

[Kirkwscks4eva]

Grüne schneiden „Indianerhäuptling“ aus Parteitagsvideo

Die Berliner Grünen haben ihre Bürgermeister-Kandidatin Bettina Jarasch (52) zensiert.

In der Rede beim Landesparteitag hatte sie erzählt, dass sie als Kind gern „Indianerhäuptling“ werden wollte. Ein diskriminierender Begriff, schimpften viele Grünen-Anhänger, zwangen Jarasch zur Entschuldigung.

Doch damit nicht genug: Am Wochenende hat die Partei den Begriff sogar aus dem Parteitagsvideo geschnitten. Man wolle „diskriminierende Denkmuster“ hinterfragen, heißt es in einem Erklärhinweis.

FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja (37) zur BILD am SONNTAG: „Es wäre ratsam, wenn die Grünen sich statt um Petitessen schnell um die Probleme unserer Stadt kümmern würden.“

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]




Gibt es eigentlich schon ein Verbotsverlangen für dieses Lied hier:

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Da kommt das böse Indianer Wort auch vor.

[lichtll]

und das erst:

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[Avantasia]

Mich nervt das ganze Gegender oder die Political Correctness langsam.

Ich habe einen Freund, der ist Lakota Sioux. Denen ist scheiß egal,
ob wir hier Indianer sagen oder nicht. Er ist ein Nativ American.

Für die sind Indianer oder Indiens, Inder.

[muavenet]

Zitat von Avantasia

Ich habe einen Freund, der ist Lakota Sioux.

Na ENDLICH, das Friend Argument! Normalerweise ist das Kirks Job!

Zitat von Avantasia

Denen ist scheiß egal, ob wir hier Indianer sagen oder nicht. [...] Für die sind Indianer oder Indiens, Inder.

Wie... bizarr! Cue the [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] oder die sehr bekannten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]! Inder seh' ich da keine am Start. Ich sollte vielleicht mal irgendeine Katze fragen, was die dazu zu sagen hat.

Hier noch die Seite über die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Interessant vor allem wegen der Regierungsbezeichnungen (entgegen der Eigenbezeichnungen) vieler Reservate, welche heute noch existieren und auch besiedelt sind.

Zitat von Avantasia

Mich nervt das ganze Gegender oder die Political Correctness langsam.

Dann sag das doch gleich! Oh sorry, das haste ja. Dann sag doch nur das!

[acherontia]

Zitat von Terminus41

Was soll denn das? Es steht nun mal so geschrieben und gehört dazu.

Eigentlich lohnt es gar nicht sich da ständig drüber zu ärgern.
Ich rede so wie es mir paßt, und wenn das dazu führt das einige chronisch Empörte vor Wut in eine Tischkante beißen - von mir aus gerne - ist ja nicht mein Gebiß!
Und ich würde mir diese Zähne dann als Trophäe an die Wand hängen.

[karfingo]

Das Ausdruck „Indianer“ für Nordamerikanische Ureinwohner ist eh falsch, da Indien noch ein Stückchen weiter weg ist.

[muavenet]

Zitat von karfingo

Das Ausdruck „Indianer“ für Nordamerikanische Ureinwohner ist eh falsch, da Indien noch ein Stückchen weiter weg ist.

Das ist nur die Hälfte der Geschichte; mehr dazu siehe [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Am Ende ist es immer ein guter Ratschlag, die Ansprechform zu wählen, mit der sich die be- bzw. angesprochenen Leute selbst identifizieren. Es sei denn natürlich, man möchte Werbung dafür machen, dass man ein ignorantes Arschloch ist.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von muavenet

DAm Ende ist es immer ein guter Ratschlag, die Ansprechform zu wählen, mit der sich die be- bzw. angesprochenen Leute selbst identifizieren.

Da wäre es natürlich ganz gut, wenn man einen Freund hat der einem hilft, herauszufinden womit sich die Leute selbst identifizieren. Wenn man den aber dann erwähnt, geht die Pawlowsche Lampe an.

Man kann (muss aber nicht) sich natürlich auch nach denen richten, die in ihrer Arroganz meinen, sie wüssten besser als alle anderen und selbst besser als die Betroffenen wer sich womit identifiziert und wodurch beleidigt fühlt. Ich würde ja nicht gleich von Arschlöchern reden. Aber ich neige ja auch nicht zu Wutbeissereien.

[muavenet]

Zitat von Melvin van Horne

Da wäre es natürlich ganz gut, wenn man einen Freund hat der einem hilft, herauszufinden womit sich die Leute selbst identifizieren.

Man könnte die Leute ja selbst befragen. Oder sich vorher ein wenig informieren. Desweiteren kann man Fehler in der direkten zwischenmenschlichen Kommunikation oftmals mit gutem Willen bereinigen.

Zitat von Melvin van Horne

Man kann (muss aber nicht) sich natürlich auch nach denen richten, die in ihrer Arroganz meinen, sie wüssten besser als alle anderen und selbst besser als die Betroffenen wer sich womit identifiziert und wodurch beleidigt fühlt.

Diese Form der Selbstkritik kenne ich von dir gar nicht, Melvin. Weiter so!

Zitat von karfingo

muavenet dein englischer Artikel fehlt in der deutschen wikipedia.

Google Translate ist dein Freund.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von muavenet

Man könnte die Leute ja selbst befragen.

Avantasia hat das gemacht. Und nun lies dir noch mal durch, was du geantwortet hast. Also man darf ruhig das "Friends Argument" bringen vorausgesetzt natürlich das dir das Ergebnis passt. Stell dir einfach mal eine Frage. Hättest du auch geschrieben:

Zitat von muavenet

Na ENDLICH, das Friend Argument! Normalerweise ist das Kirks Job!

wenn Avas Freund die Bezeichnung "Indianer" rigoros ablehnen würde? Oder wäre das dann ein hochwillkommener Beitrag?

Wie auch immer. Für mich kommt das "Friends Argument" nicht in Betracht. Ich habe keinen indianischen Freund oder Bekannten. Wen soll, wen darf ich deiner Meinung nach fragen? Quellen aus dem Internet? Da gibt es beliebig viele in allen beliebigen Richtungen. Von der Ablehnung des Begriffes "Indianer" bis hin zu "Indios, N***er oder Latinos ist doch eh alles ein Gesocks". Innerhalb dieses Spektrums ist alles dabei. Wer wählt aus? Wer bewertet was er da liest? Nach welchen Gesichtspunkten?

Am Ende bin ich auf meine eigene Meinung angewiesen. Wenn ich, wie in dem Beispiel beschrieben, durch gelesenes, Gespräche oder sonstwie zu dem Schluss komme, dass es sich um einen diskriminierenden, herabwürdigenden oder beleidigenden Begriff handelt, dann werde ich den nicht mehr verwenden.

Aber nicht, weil irgendwer versucht sich gegenseitig in politischer Korrektheit zu überbieten. Und der Landesparteitag oder Leserkommentare und Forenbeiträge sind für mich (bis auf wenige Ausnahmen) irgendwer. Das ist nicht böse gemeint. Aber das Maß an Bedeutung das ich anderen Meinungen zumesse ist unter anderem davon abhängig, wie gut ich den anderen kenne. Und das ist bei Parteitagsreden einer Partei deren Mitglied ich nicht bin oder einem Forum wie diesem naturgemäß sehr gering.

Zitat von muavenet

Diese Form der Selbstkritik kenne ich von dir gar nicht, Melvin. Weiter so!

Ein Versuch von Humor! Prima! Noch ein wenig hilflos und, na sagen wir mal "preisgünstig". Aber ein Anfang. Vielleicht an dieser Stelle ein kleiner Tipp. Nicht gleich in der ersten Wurt schreiben. Da klingt das trotzige "selber doof" noch zu sehr durch. Als Anfänger auf diesem Gebiet sollte man ruhig etwas Zeit, als totaler Neuling gerne ein paar Tage, vergehen lassen. Dann bekommt man mit einiger Übung auch diesen arroganten Unterton hin und muss nicht immer so bellen.

[karfingo]

Zitat von muavenet

Google Translate ist dein Freund.

Meinem Englisch geht's gut. War nur der Verweis auf die Lücke.

[Melvin van Horne]

Moin,

um mal zu der Frage des Threads zurückzukommen. Darf man nicht mehr Indianer sagen? Natürlich darf man "Indianer" sagen. Seit wann kommt denn Aufregung im Internet zu einer Äusserung auf einem Landesparteitag einem Verbot gleich? Jeder kann für sich selbst entscheiden ob er dieses oder andere Worte weiter verwenden will.

Schlimmstenfalls regen sich ein paar Leute auf und belegen einem mit einem *ist Begriff. Rassist, Kolumnist, Faschist, Dentist, Kommunist, oder Drogist. Irgendetwas in der Art. Man bekommt wahrscheinlich auch noch allerlei mehr oder weniger merkwürdige Vorwürfe an den virtuellen Kopf geworfen. Auch das hat nur dann eine Bedeutung, wenn man ihm eine Bedeutung beimisst. Tut man das nicht, bleiben es vollkommen bedeutungslose Äußerungen von vollkommen bedeutungslosen Leuten.

Ich schlage vor, jeder entscheidet für sich selbst, welche Begriffe er oder sie noch verwenden will. Natürlich kann man solche Beiträge nutzen, um sich selbst mal zu überprüfen.

Ich zum Beispiel halte Indianer für völlig in Ordnung. Das hat für mich nichts abwertendes. Seit ich aber in einem Buch gelesen habe, dass der Begriff "Squaw" in der entsprechenden Sprache die weiblichen Genitalien bezeichnet, verwende ich diesen Begriff bei den wenigen Gelegenheiten die es dafür gibt nicht mehr. Denn das halte ich für herabwürdigend.

So sehe ich das und so mache ich das. Wenn das irgendwem nicht gefällt, wünsche ich ihm viel Erfolg bei der Suche nach einer wirksamen Bewältigungsstrategie. Und nun kann man mich gerne "Arrogantist" nennen.

P.S. Nein, ich werde nicht auf den Begriff "Erdapfel" wechseln oder das von anderen verlangen nur, weil das Wort "Kartoffel" mehr und mehr zum Schimpfwort wird. Und ich werde nicht protestieren, wenn die Kinder im Winter was von "Schneeflöckchen, Weißröckchen" singen.

Macht mich das nun zum Relativisten?

[karfingo]

Bin ich ein karfingoist? muavenet dein englischer Artikel fehlt in der deutschen wikipedia.

[acherontia]

Und nicht zu vergessen den kommerziellen Aspekt:
Die vor Wut ausgebissenen Zähne der Empörten lassen sich wunderbar zu Halsketten verarbeiten.
Bei der großen Anzahl dieser verdrehten Leute prophezeie ich den Aufstieg einer völlig neuen Sparte des Kunsthandwerks!

[karfingo]

Das Bellen geht in ein Winseln über.

[acherontia]

Und eines sollte man darüber nicht völlig vergessen. Ich weiß natürlich nicht wie der Rest von Europa und der Welt das einordnet. Auch für Radikalinskis kann ich nicht sprechen.
Aber für mich und alle die ich kenne gilt: Trotz der falschen geografischen Zuordnung gibt es eigentlich kaum einen Begriff der positiver besetzt ist als der "Indianer".
Für uns waren und sind sie immer die "Guten", die Lichtgestalten des amerikanischen Kontinents die sich ständig gegen übermächtige Invasoren behaupten mussten, und das bis auf den heutigen Tag.
Die Helden unserer Jugend den wir uns auch heute noch verbunden fühlen.
Man kann an fast allem etwas aussetzen. Aber wer mit dem Begriff des Indianers ein Problem hat, der ist entweder ein verkappter Rassist oder sollte sich umgehend in psychiatrische Behandlung begeben!

[karfingo]

In Coopers »Lederstrumpf« kamen die Huronen echt schlecht weg; die Kiowas bei Karl May ebenso.
--

Zitat von acherontia

Die Helden unserer Jugend den wir uns auch heute noch verbunden fühlen.

Nur einige! Was ist mit der Indiomusik aus S-Am? Panflöte und so.

[acherontia]

Zitat von karfingo

Nur einige! Was ist mit der Indiomusik aus S-Am? Panflöte und so.

Ich glaube nicht das man da große Unterschiede machen sollte oder kann. Allen wurde übel mitgespielt, im Norden vorrangig durch Engländer und Franzosen, im Süden durch Spanier und Portugiesen.
Dann die überall vorgekommenen Genozidversuche, welche in Südamerika noch immer nicht vom Tisch sind.
Trotzdem leisteten sie erbitterten Widerstand und tun es heute noch.

Zugegeben, die(eventuellen) Essgewohnheiten der Kariben waren etwas gewöhnungsbedürftig, sind aber bis heute nicht eindeutig erwiesen. Im Gegensatz zu den Stämmen Papua-Neuguineas...

Eine faszinierend vielschichtige, große amerikanische Bevölkerungsgruppe... Sie alle eint die Geschichte...
Und die Sympathie die Ihnen von Vielen entgegen gebracht werden.

[acherontia]

Na ja der Mann der sich alles aus den Fingern gesaugt hat ist ja nicht wirklich ein Maßstab, oder?