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12.03.21, 13:58
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
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Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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„Kottan“-Regisseur Peter Patzak ist tot
Zitat:
Filmregisseur, Maler und Autor Peter Patzak ist tot. Der 76-jährige, vor allem durch die Kultkrimiserie „Kottan ermittelt“ bekannte Künstler ist laut „Kronen Zeitung“ nach einer Herz-OP gestorben. Erst im Februar 2020 hatte Patzak das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhalten.
Freunde der Familie bestätigten die Todesnachricht. Laut „Kronen Zeitung“ starb Patzak am Donnerstag im Krankenhaus von Krems. Geboren wurde Patzak am 2. Jänner 1945 sozusagen als echtes Nachkriegskind in Wien. Das Aufwachsen im Arbeiterbezirk Brigittenau sollte sowohl ihn als auch seinen langjährigen Wegbegleiter – den Autor Helmut Zenker – nachhaltig prägen, wie sich Patzak in einem Porträt im ORF-„kulturMontag“ erinnerte.
Nach dem Schulabschluss studierte er Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei und hatte seine erste Ausstellung unter Albert Paris Gütersloh, dem geistigen Vater der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Mitte der 60er Jahre wurde Patzak zu der „Films of Art“-Show nach New York eingeladen, von 1968 bis 1970 entstanden dort einige Kurzfilme.

Eine der bedeutendsten Kinoarbeiten Patzaks war das Neonazi-Porträt „Kassbach“

Lukas Resetarits und Peter Patzak in jüngeren Jahren. Mit der "Kottan"_Serie schrieben sie österreichische Filmgeschichte.
Schon früh arbeitete Patzak mit prominenten Darstellerinnen, etwa Rita Tushingham im Thriller „Die Situation“ (1972) und Paula Wessely, die in „Glückssache“ (1977) eine Supermarktkassiererin spielte. „Paula Wessely war damals eine ganz neue Erfahrung“, sagte Patzak einmal dem „Kurier“, denn bei ihr sei viel über die Sprache gelaufen. „Ich habe Ausschnitte am Schneidetisch gesammelt und immer wieder angehört. Was der Strich von Kokoschka ist, ist bei ihr die Melodie der Sprache.“ Er habe ja das Glück gehabt, mit vielen Namen der Filmgeschichte zu drehen, die ohne Allüren agierten.
Internationale Anerkennung für „Kassbach“
Eine der bedeutendsten Kinoarbeiten Patzaks jener Zeit war das Neonazi-Porträt „Kassbach“ (1979), für das er international aufgrund der klar geführten Auseinandersetzung mit kleinbürgerlichen Formen des Rassismus, Faschismus und der Gewalt Anerkennung fand. „Kassbach“ gilt immerhin als einer der Lieblingsfilme von US-Regielegende Martin Scorsese.

Die Malerei hatte Patzak seit 1961 stets parallel zu seinem filmischen Schaffen betrieben
Dass er parallel mit dem Major Kottan, an dem er mit Zenker arbeitete, eine legendäre Figur und ein Stück österreichischer Fernsehgeschichte schreiben würde, war ihm damals noch nicht bewusst. Bis 1983 entstanden 19 Folgen der ungewöhnlichen und äußerst erfolgreichen Kriminalserie sowie der Kinofilm „Den Tüchtigen gehört die Welt“ (1981). Schließlich hievte Patzak mit „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“ im Jahr 2010 den Kultkommissar noch einmal auf die Leinwand.
Zahlreiche Kinofilme
In der 80er Jahren zeichnete er u. a. für den Kinofilm „Die letzte Runde (Strawanzer)“ (1983) mit Elliott Gould und den Krimi „Joker“ (1987) mit Peter Maffay verantwortlich. Mit „Killing Blue“ (1988 ), „Gavre Princip – Himmel unter Steinen“ (1990) und „Brennendes Herz“ (1995) erregte er erneut international Aufsehen, für „Shanghai 1937“ (1996) erhielt er in Moskau den Preis der russischen Filmschaffenden. Im gleichen Jahr hatte Patzak bereits den Max-Ophüls-Preis und vier Jahre zuvor den Fernsehpreis Romy ergattert. Für die Doderer-Verfilmung „Die Wasserfälle von Slunj“ gab es dann einen Preis in Venedig und den Volksbildungspreis.
„Damals habe ich mir gedacht, jetzt werde ich mir ein paar Perlen aussuchen können“, sagte Patzak einmal im Gespräch mit der APA. Doch stattdessen blieben die Aufträge des ORF auf einmal aus, es kam zum Knacks: „Die haben ganz einfach auf mich vergessen“, so Patzak. Stattdessen widmete er sich wie auch in den Jahren davor vermehrt der Malerei. 2007 inszenierte er mit Theo van Goghs „Interview“ im Stadttheater Walfischgasse erstmals für die Bühne. Ab 1993 unterrichtete Patzak zudem als ordentlicher Professor Regie an der Wiener Filmakademie, die er auch als Institutsvorstand leitete.
Malerei neben Filmschaffen
Vor allem aber rückte die Malerei wieder an zentrale Stelle. Patzak hatte sie seit 1961 stets parallel zu seinem filmischen Schaffen betrieben, regelmäßige Ausstellungen führten ihn u. a. in die Schweiz und nach New York. Nun jedoch wurde sie noch bedeutender für ihn. So widmete ihm das Bank Austria Kunstforum unter dem Titel „Aus dem Archiv der Erinnerung“ im September eine verspätete Geburtstagsausstellung.
Und auch sonst war das Lebenswerk des Künstlers gewürdigt worden. Zum 65. Geburtstag erhielt Patzak, der auch Kurzgeschichten verfasste und Drehbücher schrieb, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Erst im Vorjahr gestellte sich hier das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien hinzu.
"Grenzüberschreiter und Menschenliebhaber“
Entsprechend groß war am Freitag auch die Anteilnahme von prominenter Seite auf die Todesnachricht. „Peter Patzak hat mit seinem Filmschaffen Österreich geprägt. Wir verdanken ihm viele unvergessene Fernsehmomente, auch sein Werk als Autor und Maler ist beeindruckend“, kondolierte Kulturminister Werner Kogler (Grüne) via Twitter. Dort zollte auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) dem „Grenzüberschreiter und Tabubrecher“, dem „Menschenliebhaber und Menschensammler“ seinen Respekt.
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Tief betroffen vom Ableben Patzaks zeigte sich auch Staatssekretärin für Kunst und Kultur, Andrea Mayer (Grüne): Sie würdigte Patzak als „ein außergewöhnliches Multitalent“. „Peter Patzak gehörte zweifelsohne zu den heimischen Künstlern, die die österreichische Seele in all ihren Facetten am wirkungsvollsten darstellen konnte.“
„Peter Patzak war eine beeindruckende Persönlichkeit und seine Lebensgeschichte hat mich zutiefst berührt“, verwies Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) unter anderem darauf, dass der Verstorbene seinen Vorlass einst dem Kremser „Archiv der Zeitgenossen“ vermacht hatte. Die IG Autorinnen Autoren verneigte sich in Gestalt ihres Geschäftsführers Gerhard Ruiss ebenfalls vor Patzaks Lebensleistung: „Er war hoch angesehenes und hoch geschätztes Mitglied der IG Autorinnen Autoren und einer der wichtigsten Vertreter für den in ganz Europa Furore machenden österreichischen Fernseh- bzw. Autorenfilm.“
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KASSBACH – EIN PORTRÄT
Gemüsehändler Kassbach, Mitte fünfzig, ist Mitglied der rechtsextremistischen »Initiative«, die zahlreiche Anschläge und Attentate im Wiener Raum plant und auch durchführt. Seine Familie wird von ihm unterdrückt, seinem Sohn begegnet er mit Autorität und Unverständnis, Frauen sind ihm fremd und unheimlich. Die Aktivitäten der Organisation führen schließlich zur Katastrophe … Realistisch und detailgetreu zeichnet Patzak das Psychogramm eines Kleinbürgers. »Dieser Einzelfall zeigt die traditionelle Bagatellisierung neofaschistischer Kräfte und Aktionen. Kein speziell österreichisches Phänomen.« (Peter Patzak) (red)
Kassbach –gelesen von Peter Patzak (Komplettes Hörbuch)
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Das Beste aus Kottan ermittelt
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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12.03.21, 19:24
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.141
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RIP Pete
Kottan im Film, als Hörspiel und im Buch - top
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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12.03.21, 22:40
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#3
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AZOR AHAI
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Beiträge: 5.450
Bedankt: 22.954
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Der gute Patzak erschuf den besten Kieberer aller Zeiten 
Danke dafür
Leider wird es nun keinen weiteren Kottan mehr geben... schade.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MotherFocker:
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12.03.21, 23:13
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#4
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.985
Bedankt: 9.500
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Diese Bauchschmerzen (vor lachen) spüre ich heute noch. 
Man, hat Kottan Spass gemacht.
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12.03.21, 23:20
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#5
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
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Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Zitat:
Zitat von MotherFocker
Der gute Patzak erschuf den besten Kieberer aller Zeiten 
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Und die gesamte Exekutive ging auf die Barrikaden als die Serie startete. Es wäre eine Verhöhnung der Polizei und des Polizeipräsidenten.
Zur selben Zeit häuften sich die Unfälle bei denen sich Polizisten beim Reinigen der Waffen ins Bein geschossen haben. Am Ende kam dann doch noch etwas Gutes dabei heraus. Es wurden die finanziellen Mittel für die Ausbildung an der Waffe erhöht, und es gab keine Verletzten mehr. Mein Mann und ich gaben damals in Vösendorf Combat-Kurse für Polizisten die regelrecht überrannt wurden. Zeitgeschichte die sich so nie mehr wiederholen wird.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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14.03.21, 11:44
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#6
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Anfänger
Registriert seit: Aug 2009
Beiträge: 1
Bedankt: 1
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Hallo Leute, ich würd "Kassbach" als Movie suchen, wer kann mir dabei/damit helfen?
Schönen Sonntag noch!
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