Üblicherweise wird zur Vermeidung des generischen Maskulinum das Partizip 1 herangezogen. Kann man machen, wird dann aber an vielen Stellen ungenau und unlogisch. Bei Studenten hat man das ja weitgehend so gemacht, das sind jetzt Studierende.
Nun drückt das Partizip 1 einen Verlauf auf, es beschreibt jemanden, der gerade dabei ist, etwas zu tun. Eine echte Verlaufsform bei Verben (Gerundium) haben wir in der deutschen Hochsprache leider nicht, es gibt in der Umgangssprache nur die rheinische Verlaufsform ("Ich bin am laufen").
Ein Laufender ist jemand, der gerade läuft. Wenn er Pause macht, ist er ein Stehender, aber kein Laufender mehr. Er bleibt aber ein Läufer, weil er gerne läuft. Ein stehender Läufer ist okay, kann man sich was drunter vorstellen, ein stehender Laufender ist albern.
Anderes Beispiel, ein Student ist jemand, der an einer Uni eingeschrieben ist. Er bleibt Student, auch wenn er abends in der Kneipe einen hebt. Er ist dann ein Hebender. In dem Fall ist er sogar ein hebender Student, aber kein hebender Studierender.
Die anderen Varianten, die auch von Frau Moschner bevorzugt werden, (Binnen-I, Unterstrich, Doppelpunkt, Sternchen) leiden darunter, dass sie nicht aussprechbar sind. Manche Sprecher bauen ein kurzes Stocken ein, ich weiß nicht, ob es gewollt ist oder ob sie kurz nicht wissen, wie es weitergehen soll. In jedem Fall hemmt es den Sprachfluss.
Dopplung der Ansprache (Studentinnen und Studenten) ist in der Anrede prima - ignoriert aber wieder weitere Genders - und konsequent durchgehalten durch den ganzen Text wird es aber schnell unlesbar, besonders wenn die Formen häufig und gemischt vorkommen.
Ich hatte in der Uni auch mal ein Seminar, das was mit Gendern zu tun hatte. Keinen Schimmer wie ich da reingerutscht bin aber es gab mir einen differenzierten Überblick über Geschlechtsdifferenzen und -ungleichheiten. Ich schloss das Seminar mit einer Hausarbeit ab, die über Gendergerechtigkeit handelte und bekam dafür von der alten Hexe, die eigentlich keine Männer mochte, eine 1.3. Hab uns Burschen dafür aber auch knechten müssen in meinem Werk

.
Spaß beiseite, fernab der juristischen Gleichstellung ist die Frau in vielen alltäglichen Lebenssituationen im Nachteil, häufig eher auf subtile Art und Weise, wie unserem unterbewussten Denken. Darauf deuten eine Vielzahl an internationalen Studien aus den vergangenen Jahrzehnten hin, die sich z.B. mit Stereotypen und Geschlechtsidentitäten befasst haben.
Die Frauenrechte mussten über die Jahrhunderte mühsam durch tapfere Frauenbewegungen erkämpft werden, das muss man schon so anerkennen, auch vor dem Hintergrund, dass vor etwas über 20 Jahren die Vergewaltigung in der Ehe in Deutschland noch als straffrei galt. Schaut euch mal die Äußerungen der
Politiker*Innen 
dazu an, die tendieren zu großen Teilen in die Richtung, ein Mann habe einfach ein Recht darauf, seine Frau zu bumsen, wann ihm danach gelüste. Seit 1997 ist es hier verboten.
Nach dem juristischen Wandel erfolgt der Wandel im Denken nur langsam, alte Denkmuster und Stereotype halten sich und werden zäh abgebaut, eher über mehrere Generationen hinweg.
Trotzdem sind Männer und Frauen nicht gleich, das muss auch kein Genderwissenschaftler so heraufbeschwören. Das fängt mit dem Körperbau an. Einige Experten halten es für gerecht, dass wenn es eine Frauenquote in den oberen 3% der Chefetagen gibt, es dafür auch eine solche Quote auf dem Bau oder in der Autowerkstatt geben müsse. Frauen sind tendenziell zierlicher gebaut, haben weniger Muskelmasse, sind aber nicht dümmer als Männer, was die vorherige Forderung absurd erscheinen lässt.
Auf der anderen Seite gibt es neurowissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit der Aktivierung von Hirnarealen bei bestimmten Tasks befasst und dabei festgestellt haben, dass Männer und Frauen teilweise unterschiedliche Areale "befeuern". Über die Qualität der kognitiven Leistung sagt auch dies aber erst einmal gar nichts aus.