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[Brisant] Genital-Verstümmelung : Bis zu 15.000 Mädchen in Deutschland droht Beschneidung

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Ungelesen 05.02.21, 16:12   #1
Sonicsnail
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Standard Genital-Verstümmelung : Bis zu 15.000 Mädchen in Deutschland droht Beschneidung

Zitat:
Genital-Verstümmelung :
Bis zu 15.000 Mädchen in Deutschland droht Beschneidung


Berlin
Auch in Deutschland sind zehntausende Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Das Bundesfamilienministerium schätzte im vergangenen Jahr, dass fast 68.000 Frauen hierzulande eine solche Menschenrechtsverletzung erlitten haben.


Zwischen etwa 3000 und knapp 15.000 in Deutschland lebenden Mädchen droht demnach das gleiche Schicksal. Sowohl die Zahl der Betroffenen als auch der Gefährdeten stieg in den vergangenen Jahren deutlich an.

Unter weiblicher Genitalverstümmelung wird die ganze oder teilweise Entfernung der äußeren Genitalien oder deren Verletzung verstanden. Betroffene werden dadurch ihr ganzes Leben lang belastet; neben körperlichen gibt es auch schwere seelische Schäden. In einigen Ländern ist ein Großteil der weiblichen Bevölkerung von der Praxis betroffen, etwa in Somalia, Guinea, Dschibuti und Mali. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von weltweit rund 200 Millionen Betroffenen aus.

Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes betont, dass es sich um ein Tabuthema handelt - sowohl in Deutschland als auch in den Staaten, in denen weibliche Genitalverstümmelung weit verbreitet ist. Deshalb gebe es auch keine sichere Datenlage. Die Organisation schätzte die Zahl der Betroffenen ab 18 Jahren in Deutschland im vergangenen Jahr auf knapp 75.000. Gut 20.000 Mädchen unter 18 seien gefährdet.

Im Strafgesetzbuch gibt es einen eigenen Paragrafen zur "Verstümmelung weiblicher Genitalien". Zur Verhinderung von Reisen mit dem Ziel einer Genitalverstümmelung im Ausland kann laut Passgesetz der Reisepass eingezogen werden, was allerdings nur selten geschieht.
Quelle:
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Ungelesen 05.02.21, 18:34   #2
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Man kann eigentlich nur fassungslos sein.
Deutschland will ein zivilisiertes Land sein???
Warum werden Eltern bei einer geplanten dahingehend verdächtigen Reise nicht noch einmal ausdrücklich auf diesen Straftatbestand hingewiesen? Natürlich mit Kontrolle bei Wiedereinreise - und absolut drakonischen, wirklich abschreckenen Strafen bei Zuwiderhandlung???
Plus anschließender Ausweisung mit Ausnahme des Opfers selbstverständlich? Eltern hin oder her, in diesem Fall ist es für das Kindswohl besser wenn es von seinen Folterknechten befreit wird.
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Ungelesen 05.02.21, 19:40   #3
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Eine erschreckend hohe Zahl...

Noch schlimmer ist die geschätze Anzahl der Betroffenen jungen Frauen ab 18 Jahren.
Ich glaube kaum, dass es dafür extra eine Reise ins jeweilige Heimatland bedarf, denn je nach Anzahl der ansässigen Bevölkerungsgruppe könnte auch eine Reise innerhalb der EU ausreichend sein. Wenn nicht sogar hier in D diese Handlungen von selbsternannten "riteuellen Medizinern" vorgenommen wird...

Die unfassbar grosse Angst der Mädchen vor Repressalien spielt auch eine wichtige Rolle, denn man lehrte ihnen sicherlich von klein an, dass Widerspruch gegen diese "Tradtion" eine Schande darstellt.

Es ist schon völlig absurd und verrückt, wie der Mensch sich durch Traditionen und Religionen zum Monster entwickeln kann.

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Ungelesen 05.02.21, 20:36   #4
TinyTimm
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Zitat:
Die unfassbar grosse Angst der Mädchen vor Repressalien spielt auch eine wichtige Rolle
Es wird gedroht das die Mädchen später keinen Mann finden werden der sie heiraten will, weil sie "unrein" sind. Ein westlich erzogenes Mädchen würde bei der Drohung mit der Schulter zucken und "Na wenn schon" sagen. Das können sich die Mädchen aus diesem Kulturkreis nicht leisten, solange sie nicht nur auf ihre Familie angewiesen sind um zu überleben, sondern auch auf einen künftigen Ehemann der sie finanziell über Wasser hält. Dafür bringt sie dann selbst wieder Kinder zur Welt und gibt das toxische Erbe weiter. Man muss bei den gefährdeten Mädchen ansetzen und ihnen so früh wie möglich vermitteln, das es in Deutschland Hilfe gibt. Hilfe vor der Beschneidung, und Hilfe für ein selbstbestimmtes Leben durch Bildung. Die alte Generation kann man nur durch harte Strafen abschrecken. Eine Umerziehung wird da selten Sinn machen.
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Ungelesen 05.02.21, 21:04   #5
acherontia
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Ich bezweifle aber das es in Mitteleuropa Strafen gibt die abschreckend genug sind um gegen solche hirnverbrannten "" Traditionen"" anzustinken... Wirklich schwierig.
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Ungelesen 05.02.21, 21:52   #6
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Die schlimmste Strafe die man solchen Eltern antun kann ist, wenn man ihnen dauerhaft die Kinder entzieht.
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Ungelesen 06.02.21, 10:11   #7
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Zitat:
Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Nicht unter Kontrolle

Die Pandemie verschärft die Lage für Betroffene von Genitalverstümmelung und Frauen, die davon bedroht sind. Ex*per*t:in*nen sind alarmiert.

Zitat:
6. 2. 2021

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Redakteurin Inland

Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung 2019: Aktion der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes in Berlin Foto: Christian Ditsch

BERLIN taz | Die Coronapandemie führt Ärztinnen und Expertinnen zufolge dazu, dass Mädchen und Frauen in Deutschland stärker von weiblicher Genitalverstümmelung bedroht sind. Betroffene könnten in der Krise außerdem schlechter versorgt werden.

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes warnt insbesondere vor den Konsequenzen durch die drastische Einschränkung sozialer Kontakte, den Rückgang regelmäßiger Arztbesuche und geschlossene Schulen. Dadurch fielen fast alle niedrigschwelligen Anlaufstellen weg, denen sich bedrohte Mädchen anvertrauen könnten, so die Organisation vor dem internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am Samstag.

„Konkrete Fälle von Verstümmelungen während der Pandemie sind uns in Deutschland bisher nicht bekannt“, sagt Referentin Charlotte Weil. „Aber es liegt nahe und wir haben die große Sorge, dass Familien, die derzeit nicht ausreisen können, weibliche Genitalverstümmelung während der Pandemie auch hierzulande praktizieren.“

Schätzungen zufolge gibt es weltweit mehr als 200 Millionen Betroffene, die Dunkelziffer liegt weit höher. Für Deutschland geht Terre des Femmes von mindestens 20.000 bedrohten Mädchen und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] aus. Die meisten hierzulande betroffenen sind aus Ländern eingewandert, in denen die Praxis weit verbreitet ist. In manchen Staaten sind über 80 Prozent der weiblichen Bevölkerung verstümmelt. In europäischen Ländern selbst werde die Praxis meist im Verborgenen durchgeführt, sagt Weil. Deshalb sei es wichtig, die Zeichen zu deuten, wenn Mädchen bedroht seien.

Die Zeichen richtig deuten

Zeichen deuten – genau das macht Fadumo Korn normalerweise. Die gebürtige Somalierin wurde als Kind selbst verstümmelt und lebt seit 1979 in Deutschland. Sie arbeitet bei Donna Mobile in München, einer Gesundheits- und Beratungseinrichtung für Migrant:innen. In pandemiefreien Zeiten besucht Korn die Familien unterschiedlicher Communities und baut Vertrauen auf, zum Beispiel durch Beratungen über Probleme mit Schulen oder Behörden.

„Aber natürlich habe ich vor allem im Blick, ob in Sachen FGM alles in Ordnung ist“, sagt Korn. FGM steht für Female Genital Mutation, den englischen Begriff für weiblicher Genitalverstümmelung. „Das Thema vorsichtig und wie nebenbei einzubringen und die Eltern aufzuklären und davon abzubringen – das geht jetzt nicht mehr“, so Korn.

Bei ihrer Arbeit gehe es viel darum, Atmosphärisches wahrzunehmen, auf Mimik und Gestik zu achten und Momente abzupassen, um mit Müttern oder Töchtern allein zu sprechen. Jetzt finden zwar Online-Beratungen mit Familien statt, die sich wegen familiärer Probleme an sie wenden. „Aber mir fehlt völlig das Gefühl für das, was in den Familien eigentlich passiert. Wir haben die Situation nicht mehr unter Kontrolle.“

Korn fürchtet, dass der Druck aus den Heimatcommunities, Verstümmelungen vorzunehmen, momentan stark sein könnte. Dabei gebe es Formen von Verstümmelungen, die ungeübte Kin*derärz*t:in*nen nicht unbedingt erkennen würden: Verletzungen wie die, die Spitze der Klitoris abzuschneiden zum Beispiel. So etwas, vermutet Korn, passiere auch in Deutschland. „Momentan kann ich nichts dagegen tun.“

Derzeit keine Operationen

Schwierig sei die Situation auch für junge Frauen, die schon verstümmelt sind und derzeit schwanger. In pandemiefreien Zeiten begleitet Korn sie zu Ärz*t:in*nen und Hebammen, die Erfahrungen mit FGM haben, und unterstützt sie bei der Entscheidung, ob die Frauen für die Entbindung vaginal aufgeschnitten werden oder einen Kaiserschnitt bekommen. Oft ist sie sogar bis kurz vor der Operation dabei, was momentan ebenfalls nicht möglich ist. „Das sind retraumatisierende Situationen für viele Frauen“, sagt Korn. „Das Elend ist groß.“

Cornelia Strunz, Oberärztin im Desert Flower Center im Berliner Krankenhaus Waldfriede, bietet in pandemiefreien Zeiten Beratungen an und leitet eine Selbsthilfegruppe zu weiblicher Genitalverstümmelung. Die Treffen der Gruppe mussten coronabedingt unterbrochen werden, auch die persönlichen Beratungen waren lange ausgesetzt. „Ich sehe seit Monaten sehr viel weniger Frauen“, sagt Strunz.

Das habe auch damit zu tun, dass So*zi*al*ar*bei*te*r:in*nen und Ju*gend*hel*fe*r:in*nen weniger Möglichkeiten hätten, in die Familien zu gehen und die Beratungen ins Spiel zu bringen. „Da besteht gerade gar kein Kontakt mehr“, sagte Strunz. Telefonsprechstunden seien nun zwar möglich. Dabei aber sei es viel schwerer, Vertrauen aufzubauen.

Auch die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die normalerweise in der Klinik gemacht werden, sind derzeit noch ausgesetzt. „Wir dürfen hier momentan leider nur Notfalloperationen machen“, sagte Strunz. Das schreibe der Berliner Senat so vor, es sei aus ihrer Perspektive aber auch sinnvoll: Die Frauen, die in der Klinik operiert werden, seien zumeist tief traumatisiert.

Besuche von Vertrauenspersonen seien deshalb wichtig, derzeit aber genau so wenig möglich wie verlässliche Terminabsprachen. Eine lang geplante, sensibel vorbereitete Operation aufgrund einer veränderten Infektionslage kurzfristig wieder abzusagen, wäre in Fällen wie diesen extrem belastend. „Ich sage meinen Patientinnen deshalb momentan allen: Ich melde mich, wenn wir wieder operieren können“, sagt Strunz.
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Ungelesen 07.02.21, 14:34   #8
Adq
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Zitat:
Zitat von Nachthemd123 Beitrag anzeigen
Seht doch mal die positive Seite: Man darf noch was dagegen sagen, ohne gleich in den Knast zu wandern. Zumindest bei Mädchen.
Während Jungen im Muslimischem und Jüdischen Glauben weiter verstümmelt werden dürfen. Anscheinend wird das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht so hoch angesehen wie die Rituale mancher Glaubensrichtungen.
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Ungelesen 07.02.21, 14:56   #9
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Der Quatsch kommt dann von Leuten die keinen Plan haben was einem Mädchen bei der "Bescheidung" angetan wird. Dagegen ist Vorhaut weg beim Jungen eine Nichtigkeit.
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Ungelesen 07.02.21, 15:43   #10
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Zitat:
Eine "Beschneidung" von Mädchen ist eine Verstümmelung

Ist die "Beschneidung" bei Jungen und Mädchen dasselbe? Beides ist eine Körperverletzung an den Genitalien - doch damit hört die Vergleichbarkeit schon auf. Eine (erneute) Klarstellung anlässlich des "Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung" [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Hier wird beides gegenüber gestellt und die Motivation hier nun das Judentum und den Islam ins Thema zu pressen scheint klar. Die weibliche Genitalverstümmelung ist etwas völlig anderes und sollte nicht mit der religiösen Beschneidung verglichen werden.

Die Zahl der Fälle in Deutschland sind spekulativ. Natürlich muß man darauf hinweisen, und Aufklärung betreiben, aber die Kinderärzte sind sensibilisiert und achten darauf. Hier in Bayern sind die regelmäßigen Besuche sogar Pflicht sonst kein Kindergarten oder Krippenplatz. Selbst bei der Einschulung werden die Regelbesuche kontrolliert. Die Fälle sind in Bayern Meldepflicht und ich kann mir nur schwer vorstellen das Kinderärzte da wegschauen.

Meines Wissens werden die meisten jungen Mädchen vor dem achtzehnten Geburtstag verstümmelt und hier sehe ich die Schule in der Pflicht aufzuklären und zu helfen.
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