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myGully |
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18.12.20, 01:04
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
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Klimaabkühlung. Ötzi musste sich warm anziehen
Zitat:
Was durch die Klimaerwärmung droht, gab es in den vergangenen 10.000 Jahren bereits: Die Gipfel der Ostalpen waren in diesem Zeitraum schon einmal eisfrei, zeigen Analysen von Eiskernen aus den Ötztaler Alpen. Vor rund 5.900 Jahren begannen die Gletscher wieder zu wachsen. Ötzi, der danach lebte, musste sich also warm anziehen.
Der derzeitige Abschnitt der Erdgeschichte wird Holozän genannt, eine seit rund 12.000 Jahren herrschende Warmzeit innerhalb eines Eiszeitalters. Innerhalb des Holozäns kam es in Europa wiederholt zu Klimaveränderungen. So zeigen etwa Bäume, die vom sich zurückziehenden Eis freigelegt wurden, sowie andere Klimaarchive ein sogenanntes Klimaoptimum vor etwa 6.000 Jahren. Die neuen Analyseergebnisse, die im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht wurden, passen gut zu diesen bereits vorhandenen Daten.
Pascal Bohleber vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat am Gletscher der 3.518 Meter hohen Weißseespitze im Tiroler Kaunertal Bohrungen durchgeführt und zwei Eiskerne analysiert. Durch im Eis eingeschlossenen Kohlenstoff konnten die ältesten Schichten, die sich am felsigen Untergrund befinden, datiert werden. Demnach ist das älteste Eis im Gletscher rund 5.900 Jahre alt (Schwankungsbreite rund 700 Jahre). „Das legt nahe, dass der Gipfel davor eisfrei war“, so Bohleber in einer Aussendung der ÖAW.
Die Wissenschaftler gehen deshalb davon aus, dass die damaligen klimatischen Verhältnisse auch in hohen Lagen keine dauerhafte Vergletscherung ermöglichten, etwa weil es zu warm war. Erst danach müssen sich wieder bessere Bedingungen für das Gletscherwachstum eingestellt haben.
Gefährliche Alpenüberquerung
Die Bohrkerne wurden nur rund zwölf Kilometer entfernt von jener Stelle entnommen, an der 1991 die Gletschermumie „Ötzi“ in rund 3.200 Metern Seehöhe gefunden wurde. Der „Mann vom Hauslabjoch“ wurde auf etwa 5.100 bis 5.300 Jahre datiert, zu seinen Lebzeiten sind also die Gletscher in den Ostalpen wieder angewachsen. „Das hieß für die Menschen damals, dass die Überquerung der Alpen wahrscheinlich gefährlicher wurde“, sagte Bohleber.
Die Weißseespitze liegt etwas höher als der Fundort der Gletschermumie und dürfte daher früher wieder vereist sein. Ob „Ötzi“ im Eis starb oder er erst nach seinem Tod vom Eis eingeschlossen wurde, ist unklar. Das Eis, in dem der Körper konserviert war, wurde den Forschern zufolge nie datiert und ist heute nicht mehr vorhanden.
Klimaarchiv schwindet
Beim Fortschreiten der aktuellen Klimaerwärmung wird die Weißseespitze schon bald wieder eisfrei sein. „Wir haben Glück, überhaupt noch Bohrkerne entnehmen zu können. Die Zeit rennt uns davon. Es gibt nur noch zehn bis zwölf Meter Eis, schon in wenigen Jahren könnte dieses Klimaarchiv verschwunden sein“, erklärte Bohleber. Dass die Gipfel um die Weißseespitze im Holozän schon einmal eisfrei waren, bedeute aber nicht, dass es damals wärmer war als heute, betonte der Gletscherforscher. „Wir können auf Basis unserer Daten nur sagen, dass die Gletscher vor etwa 5.900 Jahren wieder zu wachsen begonnen haben. Was davor war, lässt sich aus Eiskernen nicht rekonstruieren“.
Die Forscher sehen die Warmphase vor 5.900 Jahren jedenfalls „gut gesichert, jetzt auch regional bis in die Gipfellagen“, so Bohleber. Oberhalb von 4.000 Metern dürften hingegen die Gipfel der Westalpen vielerorts über das komplette Holozän hinweg vereist gewesen sein. Ob das auch in Zukunft so bleibt, ist ungewiss. „Die Geschwindigkeit, mit der die Gletscher derzeit zurückgehen, ist dramatisch und sollte dringend weiter erforscht werden. Die Gletschervergangenheit des Holozäns ist ein wichtiger Hintergrund dafür“, sagte Bohleber.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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18.12.20, 02:01
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.143
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Jawoll, ist auch gut zu erkennen, als Euphrat und Tigris getrennt ins Meer flossen. Der Pegel lag um etwa 2,5 Meter höher.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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18.12.20, 02:49
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#3
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.375
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Und wer hat Ötzi gefunden ?
Zitat:
September 1991 hatte die Gletschermumie teilweise vom Eis freigelegt. Die Nürnberger Wanderer Erika und Helmut Simon fanden sie nur, weil sie sich ein wenig vom Weg entfernt hatten. Nie werde sie das Bild vergessen, "wie er da halbnackt im Eis lag, den Oberkörper nach vorn gebeugt", sagt Erika Simon.14.09.2016[
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Wissenswertes über [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Stand: 17.12.2020
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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18.12.20, 03:22
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#4
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Zitat:
Zitat von pauli8
Und wer hat Ötzi gefunden ?
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Weil sich die Deutschen aber auch nie an vorgegebene Wege halten können, ts ts ts. 
Deutsche als Finder, Österreicher als Namensgeber, und die Südtiroler als Besitzer. Wenn das der Mann vom Tisenjoch zu Lebzeiten geahnt hätte.
Aber wer weiß wo wir mal enden werden.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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18.12.20, 03:47
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#5
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
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Bedankt: 22.375
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@TinyTimm:
Und die Obduktion/Autopsie von Ötzi in der Rechtsmedizin Innsbruck unter Leitung eines Rechtsmediziners von der Universität Erlangen - Nürnberg, den ich jahrelang bei Obduktionen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durch Anwesenheit mit Schilderung der Auffindesituation hautnah / persönlich erleben durfte.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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