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myGully |
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25.11.20, 12:14
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#1
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Legende
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Herzogin Meghan erlitt im Juli eine Fehlgeburt
Zitat:
Herzogin Meghan hat nach eigenen Angaben im Juli eine Fehlgeburt erlitten. „Während ich mein erstgeborenes Kind im Arm hielt, wusste ich, dass ich mein zweites verlieren würde“, schrieb die Frau von Prinz Harry in der Mittwochsausgabe der „New York Times“.
Unter dem Titel „Die Verluste, die wir teilen“ schreibt Herzogin Meghan brutal ehrlich über das schreckliche Erlebnis ihrer Fehlgeburt. Bereits im Juli hat sie demnach ihr zweites Kind verloren, schildert die Ehefrau von Prinz Harry in dem Gastartikel in der „New York Times“.
Sie habe ihren Sohn Archie gewickelt und einen Schmerz im Bauch gefühlt, schilderte die 39-Jährige. „Ich fiel zu Boden mit ihm in den Armen und murmelte ein Schlaflied, um uns beide zu beruhigen“, beschrieb sie diesen Moment. „Ich wusste, als ich mich an mein erstgeborenes Kind klammerte, dass ich mein zweites gerade verlor.“
Schmerz über Fehlgeburt ist unbeschreiblich
Stunden später sei sie im Spital gelegen, ihres und das Gesicht ihres Ehemannes tränenüberströmt. „Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie wir wieder gesunden.“ Als sie sah, wie gleichzeitig mit ihrem auch Harrys Herz brach, „realisierte ich, dass der erste Schritt zur Heilung die Frage ist: ,Geht es dir gut?‘“
Es sei ein unbeschreiblicher Schmerz, ein Kind zu verlieren, erklärte die Herzogin weiter. Auch wenn viele Frauen es durchmachen müssten, sprechen nur wenige darüber. Gerade jetzt, zu den Feiertagen, sollte man andere daher fragen, ob alles in Ordnung sei, so Meghan weiter. Denn: „So sehr wir unterschiedlicher Meinung sind, so sehr wir räumlich getrennt voneinander sind, die Wahrheit ist, dass wir mehr denn je verbunden sind durch das, was wir dieses Jahr alleine und gemeinsam erlebt haben.“
„Geht es uns gut?“, wollte sie am Ende ihres Artikels wissen - und kommt zur Erkenntnis. „Das wird es.“
Harry und Meghan haben einen einjährigen Sohn, Archie. Ihre zweite Schwangerschaft hatte die Herzogin nicht öffentlich gemacht. Im März hatten sie sich offiziell aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückgezogen. Inzwischen lebt die kleine Familie hauptsächlich in Meghans US-Heimat Kalifornien.
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Eine Fehlgeburt ist tragisch, aber ich finde Meghans Beschreibung etwas zu theatralisch. Da wollen sie und Harry unbedingt Privatspäre, und dann geht sie mit dem intimsten an die Öffentlichkeit?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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29.11.20, 11:50
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#2
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.375
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
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Eine Fehlgeburt ist tragisch, aber ich finde Meghans Beschreibung etwas zu theatralisch. Da wollen sie und Harry unbedingt Privatspäre, und dann geht sie mit dem intimsten an die Öffentlichkeit?
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In diesem Artikel wird klar, was die Herzogin Meghan ausgedrückt hat.
Zitat:
Herzogin Meghan und die Royals
Mauern des Schweigens
Meghan, Herzogin von Sussex, hat in einem Zeitungsessay ihre Fehlgeburt thematisiert. Die offizielle Reaktion der britischen Monarchie ist denkbar unglücklich.
Von Patricia Dreyer
29.11.2020, 09.12 Uhr

Buckingham Palace, London: Das offizielle Statement zum Essay der Herzogin über ihre Fehlgeburt lautete, man werde sich nicht äußern
Foto:
TOLGA AKMEN/ AFP
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass genau in dem Moment, da der Öffentlichkeit – sofern sie über ein Netflix-Abo verfügt – wieder einmal die erhebliche Verkorkstheit der britischen Monarchie vor Augen geführt wird (nämlich im Fernsehdrama "The Crown"), sich diese auch im echten Leben offenbart.
Am vergangenen Mittwoch, einen Tag vor dem Thanksgiving-Fest, erschien in der »New York Times« ein bemerkenswerter Essay von Meghan, Herzogin von Sussex, gebürtige US-Amerikanerin, verheiratet mit Prinz Harry, Nummer sechs der britischen Thronfolge.
Meghan beschreibt in dem Beitrag den Moment im vergangenen Juli, als sie ihr zweites, ungeborenes Kind verlor. Sie schildert, wie der Schmerz plötzlich einsetzte, schreibt von ihrer Trauer, der Gefahr der nachhaltigen Traumatisierung. Sie sei kein Einzelfall; 10 bis 20 Prozent aller Frauen erlitten eine Fehlgeburt.
Sie reflektiert, unter welchen Umständen sich ihre persönliche Tragödie vollzogen hat. Die Welt im Ausnahmezustand der Corona-Pandemie, ihr Land, die USA, tief gespalten in elementaren Fragen, über die seit Generationen ein unerschütterlicher Konsens zu bestehen schien: Was ist Fakt, was lehrt uns Wissenschaft? Ein Land, in dem sich 2020 erneut ein brutaler Rassismus offenbart, der Menschenleben kostet.
Dann nimmt die Herzogin einen roten Faden wieder auf, ein Leitmotiv, das schon 2019 ihre Emanzipation von der britischen Königsfamilie signalisierte. Es ist die Forderung nach dem Menschlichsten, was Menschen einander anbieten können – Empathie. »Are you ok?«, geht’s dir gut? Wenn man einander nur diese einfache Frage zu stellen bereit sei, könne man Vereinzelung und Isolation überwinden.

Meghan, Herzogin von Sussex: "Are you ok?"
Foto: Max Mumby/Indigo / Getty Images
Der Essay ist klug komponiert, in seiner nahtlosen Verknüpfung von persönlichem Erleben, Gesellschaftsanalyse und appellativem Gestus. Die Feministin Sussex macht Privates politisch und damit den körperlichen und seelischen Schmerz ihrer Fehlgeburt zur Waffe gegen die für Frauen permanente Gefahr der Sprach- und Hilflosigkeit.
Das Gros der ernst zu nehmenden Reaktionen auf den Beitrag ist denn auch positiv. Frauen, die das Schweigen über Fehlgeburten als weitere Traumatisierung nach dem Trauma empfinden, Hebammen und Hilfsorganisationen loben die Herzogin für ihren Mut, sich bei diesem sehr tabuisierten Thema zu exponieren.
In sozialen Medien stellte sich neben Beifall aber auch sofort der misogyne, rassistische Furor ein, der sich dort seit Jahren gegen Meghan Markle richtet.
Stellvertretend für viele andere zeigt die Reaktion der britischen Autorin Penny Junor, die Biografien über verschiedene Mitglieder der Windsor-Familie verfasste, das große Missverständnis in Bezug auf die Herzogin, die ja als treibende Kraft bei der Trennung der Sussexes vom Rest der britischen Königsfamilie gilt.
Es sei »verwirrend«, kommentierte Junor, »dass Meghan mit etwas so Persönlichem und Schmerzhaftem an die Öffentlichkeit geht, wenn sie doch wiederholt um Privatsphäre gebeten hat«.
Verwirrend, wirklich? Es ist eigentlich ganz einfach. Es geht um Autonomie, Selbstbestimmtheit, die Macht über das eigene Leben.
Meghan, deren Schwiegermutter Diana in einem Pariser Autotunnel von Paparazzi zu Tode gehetzt wurde, muss es sich nicht gefallen lassen, dass sie von Medien gejagt, bedrängt und ausspioniert wird. Aber natürlich kann sie sehr wohl selbst darüber entscheiden, wann sie Persönliches – zu ihren Bedingungen – öffentlich macht.
Fatal wirkt deshalb die offizielle Stellungnahme des Buckingham-Palastes auf den Essay. Dort hieß es am Mittwoch in dürren Worten, der Beitrag in der »New York Times« sei eine »zutiefst persönliche Angelegenheit, die wir nicht kommentieren werden«. Sauertöpfischer hätte die Reaktion kaum ausfallen können.

Queen Elizabeth, Prinz Philip, 1997 vor dem Buckingham Palast, nach Dianas Tod: Dass die Royals damals erst spät aus Schottland nach London, dem Zentrum der Trauer, zurückkehrten, wurde heftig kritisiert
Foto: AP
Hier offenbart sich wieder einmal das reichlich in die Jahre gekommene britische Monarchieverständnis aus dem 19. Jahrhundert, wonach sich die königliche Familie in einen Mantel aus Schweigen und Unnahbarkeit zu hüllen habe, um die »Magie der Krone« nicht zu gefährden.
Auf gleicher Wagenburg-Linie lagen die Windsors, als die Queen nach Dianas Tod 1997 tagelang zögerte, sich mit einem Ausdruck von Empathie an die trauernden Briten zu wenden. Diana war damals kein offizielles Mitglied der Firma Windsor mehr, ihr Tod war Privatsache – so sah man es im Palast. Eine Fehleinschätzung von gigantischem Ausmaß, die erst spät korrigiert wurde und den Nimbus der Queen damals empfindlich beschädigte.
Selbst wenn man nun davon ausgeht, dass die Windsor-Familie mit den Sussexes in Kontakt steht und man Meghans Fehlgeburt im Sommer miteinander besprach: Das offizielle Statement wirkt kalt, abweisend und lässt genau das vermissen, was die Herzogin in ihrem Beitrag fordert. Are you ok?
Eine verpasste Chance.
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