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myGully |
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19.11.20, 15:26
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Mitten im Lockdown. Streit über Sonntagsöffnung
Zitat:
Der Vorschlag der Wirtschaftskammer, die Verluste durch den Lockdown für den Handel zu minimieren, indem im Weihnachtsgeschäft auch sonntags geöffnet wird, sorgt für heftige Reaktionen von Gewerkschaft und Kirchen. Aber auch innerhalb der Wirtschaft gibt es Skepsis.
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer fordert für die Zeit nach dem Lockdown längere Öffnungszeiten und das Aufsperren für den Handel auch am Sonntag. Einerseits soll damit der Umsatz in der Vorweihnachtszeit noch angekurbelt werden, andererseits gehe es auch „um das Entzerren der Kundenströme“, sagte Mahrer gegenüber Ö3.
Der Wirtschaftskammer-Chef plädierte dafür, auch beim Onlineshopping „regional-digital“ auf österreichischen Shoppingportalen einzukaufen. „Wichtig ist jetzt, dass die Umsätze in Österreich bleiben.“ Der Lockdown sei ein schwerer Schlag für den Handel. „Die haben sich alle eingedeckt mit Ware für das Weihnachtsgeschäft, das ist für den Handel die stärkste Zeit im Jahr.“
Gewerkschaft: „Mehr als verärgert“
Die Gewerkschaft ist empört über den Ruf des Wirtschaftskammer-Präsidenten nach einer Sonntagsöffnung und längeren Handelsöffnungszeiten in der Vorweihnachtszeit. „Wir sind mehr als überrascht und verärgert. Mit uns wurde nicht einmal das Gespräch gesucht“, sagte Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA. Auch WKÖ-intern gibt es Widerstand.
Mahrers Vorstoß sei eine Hauruckaktion und der Sozialpartnerschaft unwürdig, zumal es um Hunderttausende Handelsangestellte gehe, die in der Pandemiezeit sehr belastet gewesen seien, so die Spitzengewerkschafterin. „Wir haben die Handelsangestellten dutzendfach zur Sonntagsöffnung befragt.“ Diese werde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Zu einer Verlängerung der Öffnungszeiten sagte Teiber: „Schon jetzt können Geschäfte bis 21.00 Uhr offen halten. Wie lang denn noch?“ Auch Handelsangestellte „sind Menschen, haben eine Familie“.
Gegenvorschläge der Gewerkschaft
Das Argument, die heimischen Handelsbetriebe gegen den US-Giganten Amazon zu stärken, lässt Teiber nicht gelten. Die Gewerkschaft sei zu jeder Allianz für eine faire Besteuerung des Onlineriesen bereit. „So etwas bringt was, nicht zwei Sonntage.“ Für den Handel sinnvoller wäre es außerdem, die Gewerkschaftsforderung nach dem „Corona-Tausender“ aufzugreifen. „Da gab es die Idee, diesen in Gutscheine umzuwandeln“, sagte Teiber. Dies könnte man kommendes Jahr umsetzen, was dem Handel auch mittelfristig helfen würde. Denn: „Natürlich fehlt den Haushalten Geld.“
Teiber verwies zudem darauf, dass es selbst in der Wirtschaftskammer in einzelnen Bundesländern skeptische bis ablehnende Stimmen zur Sonntagsöffnung vor Weihnachten gebe.
Warnung vor Folgen von Sonntagsöffnung
Die „Allianz für den freien Sonntag“, zur der neben den Kirchen auch Gewerkschaften und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen gehören, ist auch im Coronavirus-Jahr gegen eine Sonntagsöffnung in der Vorweihnachtszeit. Gerade die Handelsangestellten, die in den vergangenen Monaten arg drangekommen seien und sich einem gesundheitlichen Risiko aussetzten, brauchten die Erholung am Sonntag, sagte Allianz-Koordinatorin Daniela Ebeert am Donnerstag.
„Der Sonntag ist ein wichtiges wirtschaftliches Kulturgut in Österreich“, so Ebeert. Die Menschen brauchten einen gemeinsamen freien Tag, Kinder ihre Eltern. Wenn jeder an einem anderen Tag freihätte, wären zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeiten gar nicht mehr möglich. „Da bricht so viel zusammen.“
Ablehnung auch in Wirtschaft
Widerstand gibt es aber selbst aufseiten der Wirtschaft. Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und selbst Händler, ist beispielsweise gegen den Mahrer-Vorstoß. „Das wäre für den Handel nicht gut, speziell für kleine und mittlere Betriebe“, sagte er der „Kleinen Zeitung“. Buchmüller gab zu bedenken, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen 100-prozentigen Zuschlag bekommen müssten. „Die Frage ist, für wen das dann ein Geschäft ist – nur für die Großen“, so der Salzburger WKÖ-Chef.
Eine Sonntagsöffnung sei grundsätzlich zu begrüßen, müsse aber unbedingt auf Freiwilligkeit seitens der Händler basieren, forderte der Handelsverband. Denn die Personalkosten am Sonntag seien hoch.
Kein Garant für mehr Geschäft
Es sei zu beachten, „dass die Personalkosten im Handel unter der Woche nach 18.30 Uhr, am Samstag ab 13.00 Uhr und am Sonntag generell aufgrund von Zuschlägen um ein Vielfaches höher sind“, so Handelsverbandsgeschäftsführer Rainer Will am Donnerstag zur APA. Das sei gerade für viele kleinere Betriebe, die seit mehr als neun Monaten stark unter der Coronavirus-Krise litten, „nicht leicht zu heben“.
Überdies könne nicht jeder Händler von Umsatzzuwächsen ausgehen, in manchen Bereichen würde lediglich eine Umsatzumverteilung stattfinden. „Es darf daher keinesfalls zu einer Offenhaltepflicht kommen“, so Will. „Da auch die 600.000 Beschäftigten im heimischen Handel im Coronajahr 2020 bereits belastet waren, empfehlen wir eine Sonntagsarbeit im Dezember nur auf freiwilliger Basis.“
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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19.11.20, 18:03
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#2
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Wie wäre es denn extra für die Sonntagsöffnungen Studenten zu verpflichten? Dann können die Angestellten mit Familien zu Hause bleiben.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kirkwscks4eva:
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19.11.20, 19:03
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#3
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.396
Bedankt: 3.955
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Wie wäre es denn diese unsinnigen Ladenschluss Gesetze gänzlich abzuschaffen?
Sollen die Läden doch selber entscheiden ob und wie lange sie auf haben wollen.
Klappt in zig Ländern rund um den Globus doch auch.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Kneter33 bedankt:
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20.11.20, 19:29
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#4
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.032
Bedankt: 9.571
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Zitat:
Zitat von Kneter33
Wie wäre es denn diese unsinnigen Ladenschluss Gesetze gänzlich abzuschaffen?
Sollen die Läden doch selber entscheiden ob und wie lange sie auf haben wollen.
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Das dürfte sich selbst regulieren. In einer Stadt, in der ich mal lebte, hatte ein Discounter 24 Stunden offen, über die Wochentage. Wenn mal da mal, mitten in der Nacht, aufgeschlagen ist, dürften die Erträge nicht einmal die Energiekosten gedeckt haben.
Der einzige Discounter in dieser Stadt, der 24 Stunden an 7 Tagen brummt, ist einer im dortigen Hauptbahnhof.
Zitat:
Zitat von Kneter33
Klappt in zig Ländern rund um den Globus doch auch.
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Nun, ich denke, dort gibt es wahrscheinlich auch nicht unbedingt die, zu recht, existierenden Gewerkschaften, die bei Nachtarbeit Zuschläge für ihre Mitglieder einfordern.
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20.11.20, 21:06
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#5
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sauger
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 388
Bedankt: 691
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Die Leidtragenden sind doch wieder die Verkäufer.
Selber muß ich nicht Sonntags einkaufen, daß kann ich auch in der Woche erledigen.
Im Gegensatz zu früher haben wir in der Woche schon längere Öffnungszeiten.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei sauger2008 bedankt:
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20.11.20, 21:21
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#6
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: May 2018
Beiträge: 120
Bedankt: 112
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Zitat:
Zitat von Draalz
Nun, ich denke, dort gibt es wahrscheinlich auch nicht unbedingt die, zu recht, existierenden Gewerkschaften, die bei Nachtarbeit Zuschläge für ihre Mitglieder einfordern.
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Naja, hier gehts um Sonntage. Ich kenne ein paar Verkäufer, die nichts dagegen hätten auch mal nen Sonntag zu opfern und die Zuschläge + Überstunden einzuheimsen.
Selber hab ich vor Jahren in nem Schnellrestaurant gejobbt und an verkaufsoffenen Sonntagen war die Hölle los, unfassbar was für Menschenmengen sich durch EKZ oder Einkaufsmeilen gedrängt haben.
Bedarf scheint wohl da zu sein und ich kann dem nur zustimmen, jeder sollte sein Geschäft auch am Sonntag öffnen dürfen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei whiteywhiteman:
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21.11.20, 16:34
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#7
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 104
Bedankt: 143
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Zitat:
Zitat von whiteywhiteman
Naja, hier gehts um Sonntage. Ich kenne ein paar Verkäufer, die nichts dagegen hätten auch mal nen Sonntag zu opfern und die Zuschläge + Überstunden einzuheimsen.
Selber hab ich vor Jahren in nem Schnellrestaurant gejobbt und an verkaufsoffenen Sonntagen war die Hölle los, unfassbar was für Menschenmengen sich durch EKZ oder Einkaufsmeilen gedrängt haben.
Bedarf scheint wohl da zu sein und ich kann dem nur zustimmen, jeder sollte sein Geschäft auch am Sonntag öffnen dürfen.
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Genau, Zuschläge. Wenn die Öffnungszeiten wegfallen, ist der Sonntag in dem Sinne kein Sonntag mehr, sondern ein normaler Wochentag.
Mich kotzt das echt an, das viele meinen, Sonntags noch fressen holen zu müssen.
Unser Markt hat von 7-21 Uhr auf, von Montags bis Samstags..
Reicht das nicht?? Wenn das so kommen sollte, sollen doch die Bürofuzis, Beamte und das ganze drumherum auch so arbeiten! Dann will ich auch Sonntags jemanden erreichen, der im Büro, Werkstatt und sonst wo arbeitet..
Aber das will ja keiner!!
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Hoshie223 bedankt:
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21.11.20, 17:20
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#8
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Zitat:
Zitat von Hoshie223
Dann will ich auch Sonntags jemanden erreichen, der im Büro, Werkstatt und sonst wo arbeitet..
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Polizei, Feuerwehr, Notärzte, Notdienste der Apotheken, Krankenhäuser, Pflegepersonal, Wachleute, Fahrer für Bus, Tram, Bahn, Flugpersonal, Reinigungskräfte, Tankstellen, Gaststättengewerbe, Handwerkerbetriebe für Notfälle, IT Fachkräfte für Notfälle (auf Abruf) usw
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kirkwscks4eva bedankt:
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23.11.20, 08:17
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#9
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.252
Bedankt: 5.467
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Dummes Zeug schreiben klappt am Wochenende auch ganz prima.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Shao-Kahn:
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