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19.11.20, 11:34
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Kritik an Plänen für Seilbahn in Wien
Zitat:
Experte sieht keinen Bedarf für Seilbahn
Seit Jahren gibt es regelmäßig Vorschläge, in Wien Seilbahnen zu errichten, nun steht aber die Prüfung einer Seilbahnverbindung zwischen Hütteldorf und Ottakring im SPÖ-NEOS-Koalitionspakt. Verkehrsplaner Günter Emberger sieht darin keinen Sinn.
Rund 4,5 Kilometer lang ist die Route, die sich im NEOS-Wahlprogramm findet. Sie verbindet den Bahnhof Hütteldorf und den Bahnhof Ottakring und verläuft durch das Otto-Wagner-Areal. Es war nicht das erste Mal, dass die Partei den Vorschlag gemacht hat. Bereits 2017 gab es ähnliche Pläne. Mittlerweile ist fix, dass die Central European University (CEU) bis 2025 auf das Areal übersiedelt, rund 2.000 Studierende sollen dann das Gelände beleben.
Seilbahn „kritisch hinterfragen“
Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist laut NEOS nicht ausreichend. Das Areal ist lediglich mit den Buslinien 47A und 48A angeschlossen. Im Regierungsprogramm der neuen SPÖ-NEOS-Koalition heißt es deshalb: „Als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr könnte eine neue Stadtseilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring das Otto-Wagner-Areal und die künftige CEU an U-Bahn und S-Bahn anbinden.“

Die geplante Linienführung führt durch das Otto-Wagner-Areal
Wenig Sinn sieht darin der Verkehrsplaner Günter Emberger von der Technischen Universität (TU) Wien. Es gibt in Wien drei verschiedene Verkehrssysteme im öffentlichen Verkehr: Busse für die Feinerschließung in den peripheren Gebieten, die Straßenbahnen als Hauptverkehrsnetz und die U- bzw. S-Bahnen im innerstädtischen Hochleistungsverkehr. „Dass man das ergänzt mit einer Seilbahn, ist wirklich kritisch zu hinterfragen und unbedingt zu prüfen, um es diplomatisch auszudrücken.“
Zusatzkosten durch Hintergrundinfrastruktur
Auch würde die Zahl der Studierenden den Bau nicht rechtfertigen. „Ich bin mir sicher, dass wenn ein Bedarf besteht, die Wiener Linien adäquat reagieren. Entweder man verdichtet die Busintervalle oder führt neue Expresslinien ein“, so Emberger, der meint, dass auch weitere Planungen in dem Gebiet mit Bussen aufgefangen werden können.
55 bis 70 Millionen Euro würde die Errichtung laut NEOS-Rechnung kosten und wäre damit billiger als etwa die Errichtung einer U-Bahn-Linie. Emberger meint, da fehlten noch die Kosten für das Know-how. „Die Wiener Linien haben keine Erfahrung, das zu betreiben. Das heißt, man müsste die ganze Dienstleistung dazukaufen.“ Es fehlen ausgebildete Mechaniker und die ganze Hintergrundinfrastruktur „jedes neue System, das in einer Stadt eingeführt wird, verursacht Kosten“.

In Mittel- und Südamerika wurden vor allem die Favelas, also informelle Siedlungen, mit Seilbahnen angebunden
Für die Bevölkerung sollte die Seilbahn übrigens keine zusätzlichen Kosten verursachen. Der Plan ist laut NEOS-Bezirksrat Wolfgang Gerold, der das Projekt seit vier Jahren forciert, dass die Fahrt in der Jahreskarte inkludiert ist. Die derzeitige Situation sei ungünstig, weil man etwa vom Bahnhof Hütteldorf derzeit eine halbe Stunde zur Otto-Wagner-Kirche braucht. Mit der Seilbahn seien es dann circa zehn Minuten.
Denkmalschutz oder dicht bebaut
Aber gerade beim Verlauf der Seilbahn sieht Emberger ein weiteres Problem. „Vom Bahnhof Ottakring Richtung Wilhelminenspital ist dicht bebautes Gebiet. Dann durch dicht bebautes Gebiet zum Otto-Wagner-Areal Ost. Das Otto-Wagner-Areal ist denkmalgeschützt“, gibt der Verkehrsplaner zu bedenken. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Anrainer das gefallen lassen, dass ihnen im dritten Stock wer in die Wohnung schaut.“
In der Studie „Innovation Seilbahn“ des Berliner Verkehrsplaners Frieder Kremer wird hingegen ein positiver Aspekt eines zusätzlichen Systems hervorgehoben. „Seilbahnen setzen sich vor allem durch die multifunktionale Raumnutzung, den damit verbundenen geringen Platzbedarf und der selbst unter schwierigen topografischen Rahmenbedingungen gegebenen Einsatzmöglichkeit von konventionellen Verkehrsträgern ab“, heißt es da. Sie können also auch in steilem Gelände verwendet werden.

Die Wiener Wirtschaftskammer präsentierte Pläne für eine Seilbahn auf den Kahlenberg
Wenn U- und Straßenbahnnetz fehlen
Ob das Gelände in Wien den Bedarf hergibt, müsste geprüft werden. Ohnedies seien Seilbahnen vor allem für schnell wachsende Städte in sogenannten Entwicklungsländer nützlich, meint Emberger. In Mittel- und Südamerika gibt es mehrere Seilbahnen, weil vormals informelle Siedlungen in Hügellagen erschlossen wurden. „Da hat man aufgrund der Menge der Menschen gesagt, wir können nur eine Seilbahn drüber bauen. Es war steiles Gelände, gab keine Straßen. Die haben kein Straßenbahn- oder U-Bahn-Netz gehabt.“
Seilbahnen in Europa, etwa in London oder Lissabon, sind für Emberger ein Resultat der Zeit, in der sie gebaut wurden. Die Londoner entstand zur Erschließung von Spielstätten der Olympischen Spiele 2012, in Lissabon war die Weltausstellung 1998 Anlassgeber. Die dortigen Seilbahnen haben heute eher touristischen Nutzen. Als Teil des Verkehrssystems kennt Emberger keinen Fall, „und es wird schon einen gewissen Sinn haben, dass das in Europa noch nirgends gebaut worden ist“.
Machbarkeit wird geprüft
Die Stadt will nun die Machbarkeit der Seilbahn und weiterer Seilbahnen, „zum Beispiel entlang der Süd-Ost-Tangente (Hauptbahnhof, Arsenal, Busterminal)“, bis 2022 prüfen. Seilbahnen durch Landschafts- oder Naturschutzgebiete schließt der Koalitionspakt aber aus. Damit wird einer Seilbahn auf den Kahlenberg, wie sie die Wirtschaftskammer 2012 forderte, der Riegel vorgeschoben.
Für den Verkehrsforscher ist damit klar: „Wenn man eine Arbeitskommission einrichtet, dann ist das nicht extrem spruchreif. Es ist eine höfliche Art, etwas nach hinten zu verschieben.“ Übrigens gab es auch in Wien schon einmal eine Seilbahn, wenn auch in Form eines Sessellifts. Und auch die wurde für eine Veranstaltung errichtet – nämlich für die Wiener Internationale Gartenschau (WIG) 1964.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Mich beschleicht immer mehr das Gefühl das wir von Ausserirdischen regiert werden, die eine Art Witschaftssimulation spielen, die sie nicht im Griff haben. Ein Swimmingpool auf der verkehrsstärksten Umfahrungsstraße in Wien um 360 000 Euro für 26 Tage, ein COV Lied und Dankschreiben an die Tiroler für 200 000 Euro. Und als erste Aktion der Neos die Seilbahn. Wahnsinn in Zahlen.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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19.11.20, 12:01
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.143
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Außerdem fällt für oberirdische Anlagen ein hohes Maß an Wartungsarbeiten an.
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19.11.20, 15:51
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#3
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Man will ja das Wissen und die Techniker kaufen wenn die Seilbahn fertig ist.
Ich halte das ganze Projekt für eine Schnaps Idee.
Früher sagte man bei absurden politischen Entscheidungen "da war wohl jemand besoffen" Heute sind sie wohl eingeraucht.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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19.11.20, 18:05
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#4
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Eine Seilbahn über bewohntem Gebiet hat schon etwas sehr seltsames. Was ist wenn bei einem starken Sturm die Seile reißen und die Gondeln in die Tiefe stürzen? Oder eine technische Panne die Seilbahn zum Halt bringt und die Gondeln so unglücklich vor sich hin schwingen dass die darin Sitzenden in die Wohnungen der Menschen aus den Häusern stundenlang gucken können? Das fände ich als Anwohner auch nicht schön.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kirkwscks4eva:
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19.11.20, 18:34
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#5
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.032
Bedankt: 9.572
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Eine Seilbahn über bewohntem Gebiet hat schon etwas sehr seltsames. Was ist wenn bei einem starken Sturm die Seile reißen und die Gondeln in die Tiefe stürzen?
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Naja, Seilbahnen sind schon sicher, wenn nicht gerade eine F16 in die Śeile fliegt. Sie gibts schon lange z.B in Lissabon.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Geändert von Draalz (19.11.20 um 18:39 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Draalz:
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19.11.20, 18:34
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#6
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.396
Bedankt: 3.955
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Ich kann mich da TinyTimm nur anschließen das dies eine völlig absurde Idee ist.
Kenne mich in Wien nicht aus aber denke mal schon das die Stadt relativ dicht bebaut ist.
Also müssten für solch eine Trasse bestimmt Gebäude für die Tragstützen weichen und auch Grünflächen.
Da sind 7 Bahnhöfe geplant die auch Platz brauchen.
Ich denke mal das eher bezahlbare Wohnungen da eher gebraucht werden als son Projekt.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Kneter33 bedankt:
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19.11.20, 18:47
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#7
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.032
Bedankt: 9.572
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Zitat:
Zitat von Kneter33
Ich kann mich da TinyTimm nur anschließen das dies eine völlig absurde Idee ist.
Kenne mich in Wien nicht aus aber denke mal schon das die Stadt relativ dicht bebaut ist..
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Entspann Dich, die Idee ist nicht neu: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Deutschlands, nicht beachtet, mal soeben seitlich wahrgenommen. Eine Seilbahn entlastet den Verkehr, genau wie eine U-Bahn. Wir gehen dabei in die dritte Dimension und entlasten damit sehr viel in der 2.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Draalz:
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19.11.20, 18:42
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#8
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.143
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Wolkenbahnen?
Da ist wohl jemand von Wuppertal stark beeindruckt und will eine Abwandlung für Wien.
Zitat:
Zitat von Draalz
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Das sieht schon eher nach Schwebebahn aus. 
Allerdings sind die Straßen in der Simulation kaum verstopft.
Geändert von karfingo (19.11.20 um 18:48 Uhr)
Grund: Ergänzung
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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19.11.20, 18:57
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#9
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.032
Bedankt: 9.572
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Zitat:
Zitat von karfingo
Da ist wohl jemand von Wuppertal stark beeindruckt und will eine Abwandlung für Wien.
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Ich war von dieser Idee immer beeindruckt. Diese Bahn nimmt keine Verkehrsräme ein, genau wie eine U Bahn, ist energieeffizient und einzigartig.
Eine Seilbahn hat darüber den Vorteil, dass viele Verkehrszeilnehme von einem Motor durch die Gegend gezogen werden. Ich persönlich finde die Seilbahnidee cool.
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19.11.20, 22:45
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#10
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.396
Bedankt: 3.955
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Die Wuppertaler Schwebebahn wurde wann gebaut?
Alles darum wurde danach gebaut!
Das ist kein Beispiel!
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19.11.20, 23:57
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#11
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.083
Bedankt: 13.143
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Eröffnet am 1. März 1901 als Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel.
Gründung der Stadt Wuppertal war erst 1929.
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Bin ich zum ersten Mal 1987 mitgefahren.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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