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myGully |
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28.10.20, 14:33
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#1
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.385
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„Charlie Hebdo“-Karikatur von Erdogan sorgt für wütenden Protest aus Ankara
Macron und Charlie Hebdo lassen sich nicht einschüchtern...
Zitat:
„Charlie Hebdo“-Karikatur von Erdogan sorgt für wütenden Protest aus Ankara
Mi. 28. Oktober 2020 - 7:38 AFP/Redaktion Nachrichten

Bearbeiteter Twitter-Screenshot „Charlie Hebdo“
Die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ hat mit der Veröffentlichung einer Karikatur von Recep Tayyip Erdogan die Wut des türkischen Präsidenten auf sich gezogen. Erdogans Sprecher warf der Zeitung am Dienstag „kulturellen Rassismus“ vor. „Wir verurteilen dieses abscheuliche Bemühen der Publikation, ihren kulturellen Rassismus und Hass zu verbreiten“, schrieb Fahrettin Altun im Onlinedienst Twitter. Die Satirezeitschrift facht damit den seit vergangener Woche schwelenden Streit zwischen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Erdogan weiter an.
„Die antimuslimische Agenda des französischen Präsidenten Macron trägt Früchte!“, erklärte Altun weiter. Die Karikatur auf der Titelseite der Mittwochsausgabe von „Charlie Hebdo“, die am Dienstagabend bereits online veröffentlicht wurde, zeigt Erdogan in T-Shirt und Unterhose, wie er eine Dose Bier trinkt.
Dabei hebt Erdogan den Rock einer verschleierten Frau hoch, um ihr nacktes Hinterteil zu enthüllen. „Ooh, der Prophet“, sagt die Figur in einer Sprechblase, während der Titel verkündet: „Erdogan: unter vier Augen ist er sehr lustig“.
Auslöser der Spannungen zwischen den beiden Staatschefs waren Macrons Aussagen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit nach dem islamistischen Anschlag auf einen Lehrer bei Paris, der Mohammed-Karikaturen von „Charlie Hebdo“ in seinem Unterricht gezeigt hatte.
Der französische Präsident betonte, dass Frankreich „Karikaturen und Zeichnungen nicht aufgeben“ werde. Außerdem hatte Macron dem Islam kürzlich bescheinigt, in einer „Krise“ zu stecken.
Der türkische Präsident rief daraufhin zum Boykott französischer Waren auf, nachdem er Macron bereits geraten hatte, seinen „Geisteszustand untersuchen“ zu lassen.
Mittlerweile hat sich der Streit zu einer anti-französischen Protestwelle in mehreren muslimischen Ländern ausgeweitet. Unter anderem gingen am Dienstag in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka mehr als 40.000 Menschen auf die Straße.
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Quelle:
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Zum Thema auch u.a...
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Die folgenden 10 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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28.10.20, 21:52
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.141
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Erdowahn hat keinen Geisteszustand; da gibt es nicht mehr zu untersuchen.
Darum will er den französischen haben?
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28.10.20, 23:38
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#3
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.141
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Könnt ihr hier nachlesen
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geputsch hat das ein inzwischen verstorbener Iman in 2006
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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29.10.20, 06:37
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#4
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.079
Bedankt: 5.754
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Es ist ein Spiel mit dem Feuer.
Karikatur und Satire müssen nicht derb sein, mit dem Holzhammer arbeiten, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Es geht auch intelligent und leiser - gib bei Google-Bilder mal "Karikatur" ein, dann siehst du eine Menge Beispiele.
Ähnlich wie seinerzeit bei Böhmermanns Schmähgedicht liegt auch diese Karikatur für mich im Grenzbereich des künstlerisch vertretbaren. Es ist wichtig, ganz klar zu machen, dass wir uns unsere Meinungsfreiheit nicht nehmen lassen, aber es könnte vielleicht etwas weniger provokativ sein.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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29.10.20, 08:13
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#5
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 821
Bedankt: 949
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Es ist eines der ganz wenigen Themen, bei denen es mir nicht gelingt zu einer Meinung zu kommen.
Einmal ist es natürlich wichtig, dass Meinungsfreiheit gelebt, verteidigt und erhalten wird.
Auf der anderen Seite halte ich diese Karikaturen für eine ziemlich schlecht gemachte Sache, ich kann da leider die große Kunst nicht erkennen. Ich finde noch nicht mal die Stelle zum Schmunzeln. Dazu kommt, dass es den Glauben von Muslimen verletzt, das ist für ein einvernehmliches Miteinander auch nicht gerade zuträglich. Man müsste also fragen, was das überhaupt soll? Es hat zwar radikale Leute aus der Reserve gelockt, auf die die Sicherheitsbehörden vielleicht nie gekommen wären, aber wenn am Ende ein Kopf ab ist, dann ist das mehr als tragisch.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei parlheinz bedankt:
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29.10.20, 08:55
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#6
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.400
Bedankt: 9.894
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Naja, so lange ist es noch nicht her, dass wir die Inquisition überwunden haben. Die Zeit wird (muss) es richten, um zu lernen über sich selbst zu lächeln. 
Wie lilprof sagte, ein schwieriger Weg, oder auch ein Spiel mit dem Feuer.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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29.10.20, 09:06
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#7
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Mitglied
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 328
Bedankt: 405
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geht doch schon los in Nizza, heute, eben
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei talkie57 bedankt:
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29.10.20, 09:43
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#8
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.341
Bedankt: 23.654
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Man muß wissen das die Zeitung um´s wirtschaftliche überleben kämpft. Die deutsche Ausgabe ist schon lange wieder eingestampft und die Auflage rückläufig. Hat man das im Hinterkopf versteht man warum die auf biegen und brechen provozieren. Das alles unter dem Deckmantel man will die Meinungsfreiheit schützen, nee ist klar.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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29.10.20, 10:30
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#9
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Am besten solche Karrikaturen verbieten, dann hört auch der Terror im Land auf?
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29.10.20, 11:41
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#10
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.781
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Am besten solche Karrikaturen verbieten,
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So einfach ist das nicht, denn jetzt würde es wie ein Einknicken vor Erdogan aussehen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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29.10.20, 11:56
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#11
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.082
Bedankt: 13.141
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Lass dich nicht versklaven!
Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Am besten solche Karrikaturen verbieten, dann hört auch der Terror im Land auf? 
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Das wäre Unterwerfung … was kommt dann als näxtes?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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29.10.20, 17:07
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#12
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Zitat:
Zitat von karfingo
Das wäre Unterwerfung … was kommt dann als näxtes?
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Deshalb ja das Fragezeichen.
Bei aller Kritik (oder halt auch nicht) dürfen wir nicht vergessen dass der Humor in Frankreich ein anderer ist als in Deutschland.
Die Karrikaturen in Deutschland sind relativ handzahm was den Islam und andere Religionen angeht oder gar Menschen mit Migrationshintergrund. Und es steht § 166 StGB im Raum.
"Was darf die Satire? Alles." (Kurt Tucholsky)
Es muss nicht als gut empfunden werden, es darf kritisiert werden. Aber es gibt nun einmal Menschen die fühlen sich persönlich angepisst von Satire. Satire wird nicht überall akzeptiert und wenn da viel Trara gemacht wird, knallt es.
Erdogan mit seinen Forderungen und Taten liefert eine Steilvorlage nach der anderen. Das sollte man auch nicht vergessen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kirkwscks4eva:
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29.10.20, 13:55
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#13
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Banned
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 338
Bedankt: 249
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In Russland als Vielvölkerstaat wird das malen von Mohamed als Volksverhetzung geahndet.
Wenn ich Schwarze oder Juden beleidige nennt sich das Rassismus bzw.Antisemitismus.
Ich weiss nicht ob in Frankreich irgendwelche Wahlen anstehen.Der FN ist extrem stark und könnte wohl die Macht übernehmen.Da fischt wohl jemand in diesen Gewässern......
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29.10.20, 18:03
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#14
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.254
Bedankt: 5.482
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§166 sollte gar nicht notwendig sein, um auf Beleidigungen und Beschimpfungen zu verzichten.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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29.10.20, 18:11
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#15
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Dann dürfte Satire fast gar nichts mehr weil sich immer irgendjemand angepiesert fühlt. Wenn man jetzt auf alle Rücksicht nehmen würde wäre die Satirewelt sehr langweilig. Dafür ist es ja eigentlich auch Satire und keine Dokumentation.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kirkwscks4eva:
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29.10.20, 19:25
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#16
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.254
Bedankt: 5.482
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Wenn der Böhmermann dich persönlich in Bild und Ton als Ziegenficker darstellen würde, wäre das für Dich also eher Kunst?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Shao-Kahn:
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29.10.20, 20:33
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#17
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.246
Bedankt: 13.936
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Ein, wie ich finde, interessanter Kommentar:
Zitat:
Islamistische Anschlagsserie: Die Rückkehr des Terrors
Paris, Nizza, Avignon: Die neue islamistische Terrorwelle passt in eine Zeit, in der Respekt für Andersdenkende und Dialogbereitschaft schwinden.
Es war zuletzt still geworden um islamistischen Terror in Europa. Die Anschlagswelle von 2015 bis 2017 – über 300 Tote in Paris und Nizza, Brüssel und Berlin, Manchester und London – war zu Ende gegangen, hauptsächlich als Folge der Zerschlagung des „Islamischen Staats“ (IS) als organisiertes Gebilde in Syrien und Irak. Die öffentliche Aufmerksamkeit wandte sich ab. Aber die Mörder im Namen Gottes waren nie verschwunden. In anderen Weltregionen ging ihr Kampf weiter, und selbst in Europa war islamistische Gewalt nie Geschichte. Sie wurde nur weniger wahrgenommen.
Gemessen an dieser blutigen Vergangenheit fallen die beiden jüngsten Terrorangriffe in Frankreich zahlenmäßig nicht ins Gewicht. Aber ihre Wirkung ist ungleich größer. Denn mit dem brutalen Mord an dem Lehrer Samuel Paty, gefolgt von der nicht minder grausigen Attacke von Nizza, stehen wieder die Mohammed-Karikaturen der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Mittelpunkt, mit deren Rächung durch das Massaker an der Belegschaft des Blattes im Januar 2015 die neue islamistische Blutspur quer durch Europa ihren Anfang nahm. Der Mord an Paty geschah in dem Kontext des in Frankreich sehr aufmerksam verfolgten Terrorprozesses gegen die mutmaßlichen Mittäter von damals. Es ist, als springe die Geschichte zurück auf Start.
Aber Geschichte wiederholt sich nicht, und die Welt von 2020 ist nicht mehr die von 2015. Respekt für Andersdenkende gehört immer weniger zur politischen Kultur. Selbstüberschätzung und das Recht des Stärkeren haben in der internationalen Politik Dialogbereitschaft und regelbasierte Zusammenarbeit verdrängt.
Die Toleranz für konträre Meinungen schwindet, Konsenssuche ist nicht mehr angesagt. Was radikale Prediger schon immer glaubten – dass es zu zentralen Themen des Lebens nur eine einzige erlaubte Haltung gibt, ist mittlerweile verbreitet, selbst bei ansonsten rationalen Menschen. Dass eine empfundene Beleidigung oder Diskriminierung unter keinen Umständen Gewalt rechtfertigt, ist im Zeitalter der Identitätspolitik nicht mehr selbstverständlich. Der Geist von „Je suis Charlie“ ist weitgehend verschwunden. Der Terror hat freies Feld.
Viel wurde darüber sinniert, was das Ende des Multilateralismus und die Ära von Trump und Xi, Putin und Erdoğan und ihren vielen Nachahmern für die Weltpolitik bedeutet. Es erweist sich: Die großen Führer verstehen sich untereinander ganz gut. Aber die von ihnen verkörperte politische Kultur vergiftet die Gesellschaft. Sich für unfehlbar zu halten ist legitim geworden. Es beginnt mit Worten. Es endet mit abgeschlagenen Köpfen.
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Quelle:
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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30.10.20, 03:18
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#18
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Anfänger
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 40
Bedankt: 46
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30.10.20, 05:01
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#19
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.341
Bedankt: 23.654
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Was genau möchtest du uns damit sagen werki ?
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30.10.20, 18:31
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#20
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.191
Bedankt: 22.385
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Der Hintergrund zum Erdogan - Hebdo - Konflikt
Zitat:
28. Oktober 2020, 15:22 Uhr - Türkei
Erdoğan ist ein kühl kalkulierender Wüterich

Recep Tayyip Erdoğan spricht vor den Vorstandsmitgliedern seiner Regierungspartei.
(Foto: dpa)
Der türkische Präsident facht immer neue Konflikte an. Das hat viel mit innenpolitischen Gründen zu tun, aber eben nicht nur. Umso wichtiger wäre es, ihm endlich einmal die Grenzen aufzuzeigen.
Kommentar von Tomas Avenarius, Istanbul
Man muss Recep Tayyip Erdoğan nicht für den herausragenden Staatsmann halten, den zahlreiche Türken bis heute in ihm sehen. Unbestreitbar aber ist der türkische Präsident ein überaus zielsicherer Populist. Dies zeigt der rüde Umgang mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron.
Der Türke hat dem Franzosen wegen seiner angeblichen "Islamophobie" einen Besuch beim Irrenarzt nahegelegt. Selbstverständlich sind solche Beleidigungen im Umgang zwischen Staatsoberhäuptern mehr als unangemessen. Aber in der Türkei und der Islamischen Welt hat Erdoğan dennoch - oder gerade deswegen? - wieder einmal gepunktet.
Die Verunglimpfung oder auch nur die Verulkung des Propheten Mohammed durch Karikaturisten und das abgedroschene Narrativ von der bis heute anhaltenden Gängelung der Muslime durch die früheren europäischen Kolonialmächte löst in der islamischen Welt immer die eine, sehr absehbare Reaktion aus: Wut und Solidarisierung. Nicht ohne Grund hat die Islamische Republik Iran sofort den französischen Botschafter einbestellt, um ihm eine Predigt zu halten über die angebliche "Hasskultur", die Europäer gegenüber den Muslimen pflegten.
Die iranische Führung will sich von Erdoğan offenbar nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Der Mann in Ankara hat also ein Händchen für Themen, die sich aufladen lassen. Und er hat nicht die geringsten Skrupel, dabei übelsten Streit vom Zaun zu brechen. Seine Politik des Rempelns, Keilens und gegebenenfalls mit der Faust Zuschlagens ist aber nie Selbstzweck. Erdoğan braucht den täglichen Krawall
Er ist innenpolitisch geschwächt. Die türkische Währung und damit die Wirtschaft des Landes befinden sich auf Talfahrt, Besserung ist nicht in Sicht. Eine Wiederwahl des seit fast 20 Jahren regierenden starken Mannes ist zumindest derzeit keinesfalls gesichert, sie stößt zudem auf verfassungsrechtliche Probleme.
Deswegen füttert Erdoğan die Türken mit seinen Aufregerthemen: der Gasstreit mit den Griechen und dem Rest der EU im Mittelmeer, die Flottenmanöver und Exkursionen der Forschungsschiffe. Die väterliche Hand, die der Staatschef über die palästinensische Hamas und über die in der islamischen Welt verstreuten Muslimbrüder hält. Die Solidarität mit Aserbaidschan - und massive Aufrüstung - im jüngsten Krieg im Kaukasus. Die Schutzzone für die syrischen Islamistenrebellen in Nordsyrien. Der Krieg in Libyen, im Nordirak. Die Zypern-Politik, bei der der Schutz der türkischen Minderheit zunehmend als Vorwand genommen wird, die friedliche Wiedervereinigung der Insel zu hintertreiben.
Immer mehr wirkt der Präsident wie ein echter Großtürke und ein beinharter Islamist dazu
Die Liste ist lang und Erdoğan wird wissen, wie er sie fortschreibt. Denn nur die Vielzahl solch mutwillig angeheizter Konflikte erlaubt es ihm, bei Widerstand auf dem einen Feld unauffällig einen Rückzieher zu machen, ohne dass dies als Dämpfer oder Niederlage wahrgenommen werden kann: Der Präsident hat längst ein neues Feld besetzt, das nächste Reizwort gesetzt.
Diese Politik ist aber nicht allein der Innenpolitik geschuldet. Immer mehr wirkt der Präsident wie ein echter Großtürke und ein beinharter Islamist dazu. Wahrscheinlich lassen sich Attitüde und Haltung nicht mehr trennen: Erdoğan kann schlecht den Schutzherrn aller Muslimbrüder spielen, ohne sich mit deren Ideologie zu identifizieren.
Umso wichtiger wäre es, dem türkischen Staatschef bei seinen Provokationen endlich einmal Grenzen aufzuzeigen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei pauli8:
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