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myGully |
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14.09.20, 12:32
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#1
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.100
Bedankt: 18.425
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Tag der Tropenwälder: Abholzen, abbrennen, abschlachten
Zitat:
Stand: 14.09.2020 09:04 Uhr
Der heutige Tag der Tropenwälder soll auf die gefährdete grüne Lunge der Erde aufmerksam machen. Deren Vernichtung wird durch die Corona-Pandemie verstärkt - so auch in Indonesien.
Von Lena Bodewein, ARD-Studio Singapur
Die Waldbrandsaison in Indonesien ist im vollen Gange, auf dem indonesischen Teil Borneos herrscht seit Juli Alarmzustand - Trockenzeit und Brandrodung sind eine große Gefahr für die tropischen Wälder Indonesiens.
Das Land hat weltweit die drittgrößte Waldfläche und es ist typisch für die bewaldeten Länder der Welt: Die haben rund um den Globus einen großen Anteil an armen Einwohnern. Und deshalb sind die Wälder zum Beispiel in Indonesien in diesem Jahr besonders gefährdet: Corona trifft die Menschen hart, die Einbußen in Wirtschaft und Tourismus lassen viele leiden.
Reiche Wälder, arme Bevölkerung
In Indonesiens Dschungel leben Tiger, Elefanten, Nashörner, Orang-Utans, es gibt tausende Vogelarten, hunderte Reptilienarten, 37.000 Pflanzenarten. Der Reichtum dieser Wälder ist immens, die Armut der Bevölkerung ist oft groß.
Also greifen sie zu. Nicht alle, aber es gibt genügend schwarze Schafe: Sie holzen illegal ab - um begehrte Edelhölzer zu verkaufen. Sie brennen ab, um Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen. Sie schlachten ab, denn gefährdete Tierarten sind sehr gefragt. Der illegale Handel mit Wildtieren, ob sie tot sind oder lebendig, floriert.
Und wer sich diesem Treiben in den Weg stellt, lebt gefährlich. Immer wieder werden Wild- und Waldschützer in Südostasien umgebracht. So erzählt es Isy, der im Nationalpark Tanjung Puting auf Borneo arbeitet: "Als ich einmal durch den Wald patrouillierte und nach illegalen Abholzern suchte, wurde ich von ihnen bedroht: 'Wenn du nicht innerhalb von drei Tagen hier abhaust, dann töten wir dich.' Aber wir sind dageblieben, haben uns nicht vertreiben lassen und den Wald weiter beschützt."
Palmölplantagen bedrohen Orang-Utans
Eine der Gefahren auch hier: Palmöl. Indonesien ist weltgrößter Palmölproduzent und hängt stark von Exporten ab. Die Fläche der Plantagen hat sich innerhalb von elf Jahren verfünffacht. Das bedroht vor allem den Lebensraum der Orang-Utans, die nur hier und in Malaysia leben.
Die Tierschützerin Manohara berichtet: "Die Orang Utans können nirgendwo mehr leben, also gehen sie früher oder später in die bewohnten Gebiete, in die Palmölplantange, weil sie nichts mehr zu essen haben, oder sie fressen das, was die Dorfbewohner anbauen - sie werden lästig, und die Bewohner wollen sie so schnell wie möglich loswerden. Meistens töten sie die Mütter und nehmen die Kinder, um sie in den illegalen Tierhandel zu verkaufen oder nach Übersee."

Ein Orang-Utan hängt an einem Baum im Naturschutzgebiet Jantho in Aceh, Indonesien. | Bildquelle: REUTERS
100.000 Orang Utans sind seit dem Jahr 2000 in Indonesien gestorben, manche Forscher sagen sogar 150.000 Tiere. Nach einer gerade veröffentlichen Studie des World Wildlife Fund sind Zweidrittel der untersuchten Tierwelt in den vergangenen 50 Jahren ausgerottet worden - weil wir Wälder in landwirtschaftliche Nutzflächen verwandeln.
Entwaldung steigt um 50 Prozent
Die Entwaldung treibt den Klimawandel voran: Im vergangenen Jahr ist alle sechs Sekunden tropischer Regenwald in der Größe eines Fußballfeldes vernichtet worden. Eine Entwicklung, die die Corona-Pandemie noch verstärkt hat - um genau zu sein: in Indonesien sogar um 50 Prozent, das zeigen Satellitendaten. Viele Behörden und Waldschützer können wegen der Corona-Maßnahmen und Budgetkürzungen nicht reisen. Darum ist der Wald in den meisten Teilen des riesigen Indonesiens sich selbst überlassen - beziehungsweise Wilderern, Abholzern und Brandrodern.
Immerhin hat das Land gerade eine Finanzspritze der Vereinten Nationen erhalten - rund 100 Millionen Dollar, um Bränden vorzubeugen und das Klima zu schützen. Das Geld ist in gewisser Weise auch Belohnung dafür, dass Indonesien in den vergangenen Jahren weniger Wald gerodet hat als vorher. Doch Corona gefährdet auch das.
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei BLACKY74 bedankt:
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14.09.20, 16:53
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#2
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Traurig, echt nur noch traurig.  Und es gibt nichts dass wir dagegen tun können.
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14.09.20, 17:25
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#3
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.362
Bedankt: 3.193
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Umweltbewusst leben wollen die wenigsten. Lokal kann man immer mehr machen, als am Ende der Welt. Will hier aber auch nur ein Bruchteil.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei csesraven:
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14.09.20, 18:26
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#4
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.112
Bedankt: 9.656
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Zitat:
Zitat von Kirkwscks4eva
Traurig, echt nur noch traurig. Und es gibt nichts dass wir dagegen tun können.
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Das ist nicht nur traurig, sondern es ist ein existenzelles Problem.
Zitat:
Zitat von csesraven
Umweltbewusst leben wollen die wenigsten. Lokal kann man immer mehr machen, als am Ende der Welt. Will hier aber auch nur ein Bruchteil.
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Schaut euch einfach mal an, wo die Öle einiger populärer Margarinesorten herkommen.
Wo kommen Pflanzenöle zum Braten, oder zum Frittieren her?
Ich denke, da kann die Masse der Verbraucher schon ein Wörtchen mitreden.
Die Kombination Hühnchenfleisch und Kokosmilch ist zwar perfect, aber ich gare kein Hühnchenfleisch mehr in Kokosmilch.
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14.09.20, 19:29
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#5
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.582
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Der Verbraucher hat sehr wohl die Wahl, einige Firmen werben auf ihren Produkten mit dem Zusatz ohne Palmöl.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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14.09.20, 20:26
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#6
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.043
Bedankt: 5.697
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Der Verbraucher hat sehr wohl die Wahl, einige Firmen werben auf ihren Produkten mit dem Zusatz ohne Palmöl.
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... und das ist nur ein sehr kleiner Teil seiner Wahl- und Einflussmöglichkeiten, denn die Tropenwälder in Indonesien sind ja nict die einzigen, die gefährdet sind und es geht auch nicht nur um Palmöl!
Die tropischen Regenwälder sind ein bieten ein enormes Reservoir an Rohstoffen, denen wir in verarbeiteter Form täglich überall begegnen. Ein paar Beispiele:
Massentierhaltung: Regenwälder müssen Platz machen für Sojabohnenplantagen, die als Tierfutter gebraucht werden. Unsere Wahl: Wenig bis gar kein Fleisch essen, einen fleischlosen Wochentag, auf Biosigel achten, für den Eigenbedarf auf in Europa produzierte Sojabohnen zurück greifen.
Handy: In unseren Handys stecken etwa 60 seltene Rohstoffe, von denen viele aus dem tropischen Regenwald kommen. Herausragend dabei: Coltan, das vor allem in den Regenwäldern im Kongo abgebaut wird. Unsere Wahl: Nicht immer das neueste Handy nehmen, Handys länger im Gebrauch behalten
Verbautes Tropenholz: Vor allem aus Asien, aber auch aus Brasilien kommt es als Gartenmöbel, Bodenbeläge, Fensterrahmen, Musikinstrumente, Kinderbücher oder auch Bleistifte zu uns. Unsere Wahl: ...ist hier schon ein bisschen schwieriger, weil man dem Holz nicht ansieht, wo es herkommt. Zumindest bei Möbel, Bodenbelägen und ähnlichen kann man den Fachverkäufer befragen und ggfls auf ein andere Holz ausweichen.
Papierherstellung: Dafür braucht man schnellwachsende Bäume - z.B. Eukalyptus. Große Regenwaldflächen werden abgeholzt um iresige Zellstoffplantagen einzurichten, die der Papierherstellung dienen. Unsere Wahl: Mit Papier bewusster umgehen, nicht leichtfertig verwursten, Recyclingpapier nutzen.
Erdöl: Zahlreiche unterirdische Erdölvorkommen liegen in den Regenwäldern und sind Ursache für Rodungen. Über unsere Wahlmöglichkeiten kann sich jeder selbst Gedanken machen
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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15.09.20, 09:41
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#7
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.362
Bedankt: 3.193
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Apropos Wahlmöglichkeiten, man kann auch Partien wählen, die Wirtschaft nicht über alles stellen
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei csesraven bedankt:
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