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myGully |
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14.08.20, 06:42
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#1
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.452
Bedankt: 22.961
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Immer mehr Deutsche haben keine Krankenversicherung
Zitat:
Zahlen fast verdoppelt
Immer mehr Deutsche haben keine Krankenversicherung
14.08.2020, 05:15 Uhr | AFP, dpa

Eine ältere Dame sitzt im Wartezimmer einer Arztpraxis (Symbolbild): Die Zahl der Menschen
ohne Krankenversicherung hat in Deutschland stark zugenommen. (Quelle: Geisser/imago images)
Starker Anstieg bei den Betroffenen: In Deutschland gibt es immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung. Die Linke fordert nun von der Bundesregierung, sich "dringend" darum zu sorgen.
Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherungsschutz in Deutschland ist laut einem Zeitungsbericht in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen. Im vergangenen Jahr hatten 143.000 Menschen keine Krankenversicherung, 2015 waren es noch rund 80.000, wie die "Saarbrücker Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts berichtet. Das entspricht einem Anstieg um fast 80 Prozent.
Die Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann, welche die Daten abgefragt hatte, appellierte an die Bundesregierung, "dringend" dafür zu sorgen, "dass für jeden Menschen das Recht auf medizinische Versorgung gewährleistet wird". Wie wichtig ein intaktes Gesundheitssystem sei, zeige sich gerade in der Corona-Pandemie.
Konkret schlug Zimmermann die sofortige Einrichtung eines Fonds vor, um die Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung zu finanzieren. Außerdem müssten freiwillig Versicherte wie etwa Selbstständige mit geringen Einkünften bei den Beitragszahlungen noch deutlich stärker entlastet werden.
Belastung von Kassen durch Corona-Pandemie
Durch die Corona-Krise sind die Kassen mit Mindereinnahmen durch sinkende Beitragseinnahmen wegen Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit konfrontiert. Auf der anderen Seite entstehen Zusatzausgaben etwa durch die Aufstockung von Intensivbetten oder durch die Übernahme der Kosten auch für symptomunabhängige Coronatests.
Allerdings sind vorübergehend auch Ausgaben gesunken, weil Operationen und Behandlungen aufgeschoben wurden. Daher ist die genaue Größenordnung der Finanzlücke nach Kassenangaben noch nicht abzuschätzen.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MotherFocker bedankt:
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14.08.20, 09:00
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.319
Bedankt: 23.577
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Die hohe Zahl ist erschreckend und die meisten sind Menschen in Selbstständigkeit. Sub Sub Unternehmer die dann straucheln und die Beiträge nicht mehr leisten können. Krankenversicherung ist ein gesellschaftlicher Mindestanspruch und jemand der verschuldet oder unverschuldet finanziell am Boden ist, sollte zwingend weiter versichert sein.
Das es in Deutschland spendenfinanzierte Arztpraxen gibt, für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, darf nicht sein. Ich sehe das als soziale Pflicht der Solidargemeinschaft für solche Menschen in Vorleistung zu gehen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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14.08.20, 09:59
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#3
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.996
Bedankt: 9.511
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Es gibt eine gesetzliche Krankenversicherungspflicht für Versicherungsnehmer, zumindest auf dem Papier.
Bei den Privaten gibts einen sogenannten Notlagentarif, der einigermassen erschwinglich ist. Hier sind jedoch nur lebensbedrohende Geschehnisse abgedeckt, also keinesfalls Zahnschmerzen, oder ähnliches. Kommt man da bei einigen mit den Beiträgen nicht hinterher, wirds eng.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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14.08.20, 10:45
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#4
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.452
Bedankt: 22.961
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Zitat:
Zitat von Draalz
Es gibt eine gesetzliche Krankenversicherungspflicht für Versicherungsnehmer, zumindest auf dem Papier[...]
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Da liegt vermutlich der Hund begraben.
Bei einer Gewerbeneuanmeldung, gerade im Kleinstbereich bei Einzelpersonen ohne Möglichkeit auf Familienversicherung, wird erstmal lange Zeit nicht überprüft.
Ich zog dies auch mal für ein halbes Jahr durch, ohne Konsequenzen ^^
Die Mehrbelastung der Kassen und Ämter durch die Pandemie, wird die Anzahl der Nichtversicherten noch erhöhen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MotherFocker bedankt:
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14.08.20, 10:07
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#5
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Die hohe Zahl ist erschreckend und die meisten sind Menschen in Selbstständigkeit. Sub Sub Unternehmer die dann straucheln und die Beiträge nicht mehr leisten können.
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Es würde mich interessieren auf welchem Wege die Personen genommen haben um nicht mehr krankenversichert zu sein. Für Nichtselbstständige schwierig, da man entweder über den Arbeitgeber und bei Arbeitslosigkeit über den Staat abgesichert ist. Letzteres setzt natürlich voraus, das man sich bei den zuständigen Ämtern auch meldet. Wer das nicht will ist halt nicht versichert.
Bei Selbstständigen sieht das wiederum anders aus. Wer sich zutraut sich privat zu versichern sollte sich über die Vorteile und Risiken im Klaren sein.
Was ich persönlich allerdings nicht weiß, vieleicht kann hier einer helfen :
Wer im Zuge seiner Selbstständigkeit in starke finanzielle Bedrängnis kommt kann ja einerseits die PK-Beiträge nicht zahlen und andererseits auch nicht mehr in die gesetzliche Krankenkasse zurück. Was passiert in dem Szenario mit denjenigen die sich im Zuge der Selbstständigkeit bei einer gesetzlichen Kasse absichern und dann Zahlungsunfähig werden ? Greift da die staatliche Fürsorge ?
Mich stört die Regelung im Kleingewerbe, wenn die Person über den Ehepartner familienversichert ist. Maximaler Verdienst 395 € im Monat, sonst fliegt man aus der Familienversicherung. Ab 396 € Monatsverdienst zahlt man dann knackige 190 € Krankenversicherungsbeitrag, also 50 % des Einkommens. Da wäre eine Erhöhung des maximalen Verdienstes löblich.
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14.08.20, 10:28
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#6
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.996
Bedankt: 9.511
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
vieleicht kann hier einer helfen :
Wer im Zuge seiner Selbstständigkeit in starke finanzielle Bedrängnis kommt kann ja einerseits die PK-Beiträge nicht zahlen und andererseits auch nicht mehr in die gesetzliche Krankenkasse zurück.
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Theoretisch geht das bis zum 55. Lebenjahr, mit einer Menge Aufwand. Jedoch nützte das wenig, denn dort muss sich ein Selbstständiger freiwillig versichern.
Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Was passiert in dem Szenario mit denjenigen die sich im Zuge der Selbstständigkeit bei einer gesetzlichen Kasse absichern und dann Zahlungsunfähig werden ? Greift da die staatliche Fürsorge ?
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Nein. Man war vorher freiwillig versichert. Entweder man nimmt eine Arbeitsstelle an, oder man geht zum Arbeitsamt. Zu Bemerken ist noch, dass die Inkassostellen der gesetzlichen Versicherungen sehr geduldig sind.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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14.08.20, 11:44
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#7
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.252
Bedankt: 5.467
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Zitat:
Zitat von Draalz
Theoretisch geht das bis zum 55. Lebenjahr, mit einer Menge Aufwand. Jedoch nützte das wenig, denn dort muss sich ein Selbstständiger freiwillig versichern.[...]
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Oder (bis zum 55. Lebensjahr) eine Arbeitsstelle mit Anstellung antreten.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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14.08.20, 12:45
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#8
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
Bedankt: 34.774
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Was passiert in dem Szenario mit denjenigen die sich im Zuge der Selbstständigkeit bei einer gesetzlichen Kasse absichern und dann Zahlungsunfähig werden ?
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In Ö. ist es zumindest so, das die Krankenkasse in erster Linie und ziemlich aggressiv, ausstehende Beträge durch Pfändung (Forderungspfändung) holen will. Es geht hier der Spruch um: "Du kannst bei wem auch immer Schulden haben, nur nicht bei der Krankenkasse".
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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14.08.20, 15:05
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#9
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.287
Bedankt: 3.377
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Grundsaetzlich bist du als Selbstaendiger ueberhaupt nicht verpflichtet krankenversichert zu sein.
Alle anderen Weissagungen sind falsch.
Danach kommt die Freiwlligkeit dies zu tun.
Gemessen am Einkommen kann man einen Pflichtanteil waehlen u.a.
Freiwllig kann man sich auch anderweitig versichern.
Umstieg nach , sagen wir Untergang des Unternehmens, zu einer Arbeitsstelle mit Beitraegen zur Krankenkasse im herkoemmlichen Stil, ist ab 55 auch nicht mal eben so getan. Wunschdenken und Realitaet mal wieder.
Darueber hinaus gibt es auch einen Zeitraum X , die dieses Beschaeftigungsverhaeltnis mind. bestehen muss fuer weiteres.
Wer sicherlich mit die allergroessten Schwierigkeiten hat, siind vielfach Einzelunternehmer mit kleinsten Umsaetzen. Sieh Naehstuben , usw, usw..
Davon wurden in den letzten Jahren sehr viele generiert.
Selbst Fachkraefte die frueher als Servicemitarbeiter groeserer Unternehmen im Aussendienst waren, wurden einfach entlassen und ihnen alternativ ein Werkstvertrag mit Ueberlassung von Beauftragungen zum Service des gleichen Unternehmens als, sagen wir, Sicherung anhand gegeben.
z.B. Aussendienstler Elektroniker, von Siemens ( Siemens ist nur einen Namen, der verwandt wird, weil er allen bekannt ist, hier aber nicht als Verusacherunternehmen zu sehen ist) wird im Jahr 2009 gekuendigt.
Man gibt ihm aber, wie bei einer Taxizentrale, die selbst nicht faehrt, die Moeglichkeit , sich selbststaendig zu machen und von den Weitervergaben der Serviceauftraege zu partizipieren. WIN-WIN wuerde mancher sagen.
Defakto hat Siemens aber mit ihm auch nichts zu schaffen, wenn er erkrankt ist, wenn er in Urlaub faehrt, wenn nicht genug Auftraege generiert wurden...und wenn es ganz stilvoll laeuft, wenn man keinen Bock mehr auf ihn hat..am anderen Ende sitzen nicht immer nur freundlich gesonnen Menschen.
Davon haben wir nun mittlerweile zig-tausende Soloselbststaendige.
Regulaer muesste man wirklch sagen, wenn ein Selbststaendiger nach einer Karenz von z.B. 3 Jahren nicht den untersten Regel oder Pflicht anteil tragen kann, soll er die Huette zu machen. Genauso wie mit der Rentenanwartschaft.
Am Ende musd ein Sozialsystem das trotzdem ausgleichen, wie das unserer. Die Toepfe nennen sich dann nur anders ..und wurden von vielen anderen befuettert.
Dazu kommen letztendlich auch diejenigen, die z.B ab 58 keine Arbeit mehr gefunden haben aus typ. landlaeufigen Einstellungen der " Macher".
Da sollte die Nachsicht erhalten bleiben
Geändert von Caplan (15.08.20 um 06:10 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
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14.08.20, 17:54
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#10
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.996
Bedankt: 9.511
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Zitat:
Zitat von Caplan
Grundsaetzlich bisz du als Slebstaendiher ueberhaupt nicht verpflichtet krankenversichert zu sein.
Alle anderen Weissagungen sind falsch.
Danach kommt die Freiwlligkeit dies zu tun.
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Seit 2009 ist das aber so! Siehe [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Wer seiner Versicherungspflicht nicht nachkommt, dem können Strafen auferlegt werden, die teils bis in das Jahr 2009 zurückgerechnet werden.
Zitat:
Zitat von Caplan
Gemessen am Einommen kann man eien Pflichtanteil waehlen u.a.
Freiwllig kann man sich auch anderweitig versichern.
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Du sprichst von der Versicherungspflichtgrenze.
Zitat:
Zitat von Caplan
Umstieg nach , sagen wir Untergang des Unternehmens, zu einer Arbeitsstelle mit Beitraegen zur Krankenkasse im herkoemmlichen Stil, ist ab 55 auch nicht mal eben so getan. Wunschdenken und Realitaet mal wieder.
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Niemand der Vorredner hat dies behauptet. Es ist nicht mal eben so getan, sondern es ist nicht möglich.
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14.08.20, 10:11
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#11
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.614
Bedankt: 2.405
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Das es in Deutschland spendenfinanzierte Arztpraxen gibt, für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, darf nicht sein. Ich sehe das als soziale Pflicht der Solidargemeinschaft für solche Menschen in Vorleistung zu gehen.
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Das wird in Zukunft noch zunehmen (müssen). Siehe auch Tafeln und soziale Einrichtungen der Caritas.
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14.08.20, 10:46
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#12
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 670
Bedankt: 437
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Traurig. Wird immer schlimmer in diesen Land....
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