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Paris
Mutmaßliche Misshandlungen in Gerichtszellen - Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen ein

Rund 20 Polizisten sollen Gefangenen in den Zellen eines Pariser Gerichts erniedrigt, rassistisch und homophob beleidigt sowie misshandelt haben. Ein Kollege machte die Vorwürfe öffentlich.

28.07.2020, 20.39 Uhr

Die französische Justiz untersucht Vorwürfe, dass es in Zellen eines Pariser Gerichtsgebäudes zu Misshandlungen gekommen sei. Es seien Vorermittlungen wegen mutmaßlicher Vorfälle zwischen Frühjahr 2017 und Sommer 2019 eingeleitet worden, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit.

Das Onlinemagazin "[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]" hatte zuvor die Vorwürfe eines Beamten öffentlich gemacht. Dieser berichtete, dass Insassen in den Zellen Erniedrigungen, rassistischen oder homophoben Beleidigungen, Nahrungs- oder Wasserentzug und Verweigerung der medizinischen Versorgung ausgesetzt gewesen seien.

"StreetPress" zufolge sind in dem betroffenen Pariser Gerichtsgebäude fast 200 Polizeibeamte für die Überwachung der 120 Zellen zuständig. Die Vorwürfe richten sich gegen rund 20 von ihnen. Mehr als tausend Gefangene sollen in rund zwei Jahren misshandelt worden sein. Das Magazin stützt seine Recherchen eigenen Angaben nach auch auf mehrere Hundert interne Dokumente. Obwohl diverse Fälle gemeldet worden seien, habe es keine Konsequenzen gegeben.

Die Pariser Polizeipräfektur gab an, dass die Fälle intern untersucht worden seien und sich ein Disziplinarausschuss im September mit dem Fall eines Beamten befassen werde. Fünf weitere Beamte würden verwarnt. Der Polizeipräfekt habe "entschlossen" gehandelt.

Polizeigewalt und Rassismus sind in Frankreich immer wieder Thema. Zuletzt hatte es mehrere Proteste wegen des Tods eines Mannes gegeben, der im Zuge einer Festnahme 2016 ums Leben kam. Seine Schwester hatte [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] aufgerufen, an denen Tausende teilnahmen. Frankreichs Regierung hatte zuletzt immer wieder betont, hinter der Polizei zu stehen.

Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]