Zwei vorläufige Festnahmen wegen „NSU 2.0“-Drohmails
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Im Zusammenhang mit den rechts*******n „NSU 2.0“-Drohmails hat es zwei vorläufige Festnahmen gegeben. Der Tatverdacht richte sich gegen einen 63 Jahre alten ehemaligen bayrischen Polizisten und dessen 55 Jahre alte Ehefrau, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main heute mit. Beide seien am Freitag vorläufig festgenommen worden, mittlerweile aber wieder frei.
Die Staatsanwaltschaft sei zusammen mit Kräften des hessischen Landeskriminalamts und der bayrischen Polizei am vergangenen Freitag in Landshut gegen das Ehepaar vorgegangen. Der ehemalige Polizist sei bereits früher wegen rechtsmotivierter Straftaten aufgefallen.
Bisher 69 „NSU 2.0“-Schreiben bekannt
Die beiden sollen hinter den E-Mails mit beleidigenden, volksverhetzenden und bedrohenden Inhalten stecken, die an Bundestagsabgeordnete und andere Adressaten verschickt wurden. Da keine Voraussetzungen für einen Haftbefehl vorlägen, seien die beiden Tatverdächtigen wieder freigelassen worden. Die Auswertung der bei der Durchsuchung beschlagnahmten Datenträger sowie die weiteren Ermittlungen dauerten noch an.
Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass bis dahin 69 „NSU 2.0“-Schreiben bekannt gewesen seien. Empfänger seien unterschiedliche Personen des öffentlichen Lebens gewesen, die meisten von ihnen Frauen. Zuvor sollen teilweise auch Daten von Opfern von hessischen Polizeicomputern abgerufen worden sein. Das Kürzel „NSU 2.0“ erinnert an die Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).