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CDU-Frauenquote - Nur Weicheier sind dagegen

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Ungelesen 13.07.20, 17:43   #1
pauli8
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Standard CDU-Frauenquote - Nur Weicheier sind dagegen

Zitat:
CDU-Frauenquote

Nur Weicheier sind dagegen



Eine Kolumne von Nikolaus Blome

Kluge Konservative sollten jetzt für die Quote sein. Denn sie könnte über die Kanzlerkandidatur von Markus Söder entscheiden.

13.07.2020, 12.13 Uhr



Markus Söder, Annegret Kramp-Karrenbauer, Angela Merkel
Foto:
Michael Kappeler/ DPA

Im Jahr 2013 habe ich ein kleines Buch über Angela Merkel geschrieben, die "Zauderkünstlerin" heißt es. Manchmal werde ich noch darauf angesprochen, ich hatte nämlich prognostiziert, die Kanzlerin werde Mitte 2015 aus freien Stücken ihr Amt aufgeben, und das kam ja bekanntlich anders.

Dieser Tage fiel mir ein, wie ein sehr prominentes Mitglied des (rein männlichen) Andenpaktes in dem Buch erklärt, warum die starken Kerle in der CDU nicht gegen Angela Merkel ankamen und ihrem Aufstieg bis ins Kanzleramt zusehen mussten. "Wir wussten doch gar nicht, wie man eine Frau als politische Konkurrentin attackiert", sagte der Mann. "Die gab es in unserer Generation in der Jungen Union ja gar nicht."

Vermutlich wäre es für die Anden-Männer also gut gewesen, die CDU hätte schon Ende der Siebzigerjahre eine Frauenquote gehabt, mithin mehr Frauen auf Listen und in Gremien. Die Männer hätten viel besser für den entscheidenden Fight mit Frau Merkel üben können. Na ja, zu spät.

Zitat:
Nikolaus Blome


Foto:
Daniel Reinhardt/ DPA

Jahrgang 1963, war bis Oktober 2019 stellvertretender Chefredakteur und Politik-Chef der "Bild"-Zeitung. Von 2013 bis 2015 leitete er als Mitglied der Chefredaktion das SPIEGEL-Hauptstadtbüro, zuvor war er schon einmal stellvertretender "Bild"-Chefredakteur.
Seit vergangener Woche stellt sich die Frage nach der Frauenquote neuerlich, und zwar als Grundsatzfrage an die Liberalen und Konservativen in der Partei - sowie als Machtfrage an alle Kandidaten für den künftigen Vorsitz. Mit Friedrich Merz ist da einer im Rennen, der meines Wissens nie dementiert hat, irgendwann Teil des Andenpaktes geworden zu sein. Der Mann, den ich zitiert habe, ist er aber nicht.

Das Nein zur Frauenquote hat in der CDU lange Tradition, und ich meine: bis vor einiger Zeit auch zu Recht. Fixe Quoten für Geschlechter abzulehnen, gehört zum programmatischen Tafelsilber der Christdemokraten, das gibt man nicht so ohne Weiteres her. Tafelsilber sollte gleichwohl mehr sein als das ehrfürchtige Erinnern an die politische Vergangenheit; Tafelsilber muss auch einen gewissen Marktwert haben, mindestens mittelfristig. Das entspricht konservativer Haltung, wenn man konservativ zu sein wie folgt versteht: mit dem Alten so lange wie möglich, mit Neuem so bald wie nötig.

Meines Erachtens sind CDU und CSU bis heute Volkspartei, weil sie diesem Grundsatz folgen. Avantgarde gesellschaftlicher Veränderung wollen sie nicht sein, den Anschluss darf man trotzdem nicht verlieren, denn das hieße, erst Wahlen zu verlieren und dann die Führungsfähigkeit.

Mit dem Nein zur Frauenquote sind heute aber keine Wahlen zu gewinnen, das Plakat möchte ich sehen. Im Gegenteil: Inzwischen kann man Wahlen (auch) deswegen gegen die Grünen verlieren, wie bei der Europawahl in der Gruppe aller Wähler unter 45 Jahren erstmals geschehen. Und die nächste Bundestagswahl wird genau das: ein Duell von CDU/CSU mit eben diesen Grünen.

Call it a day, möchte man den liberalen und konservativen Gegnern der Quote also zurufen, lasst jetzt gut sein und macht das Beste daraus. Man könnte ja argumentieren, mit der Frauenquote kehren Gepflogenheiten zurück, die gerade der bornierte Feminismus verachtet: Tür aufhalten und den Vortritt lassen zum Beispiel. Oder die eigene Jacke in die Pfütze legen, damit die Parteikollegin trockenen Fußes zum… Listenplatz kommt.

Im Ernst: Alt-Konservative, die Junge Union oder Frauen, die keine "Quotenfrauen" sein wollen, haben ja auch nichts gegen den parteiinternen Regional- oder Altersproporz einzuwenden - und beide haben gewiss auch nicht immer die hellsten Kerzen auf die Torte gezaubert.

Kurzum: Die CDU kann in der Gesellschaft, wie sie sich wandelt, schlecht auf ewig eine comfort zone für Männer bleiben. Das wünschen sich nur Weicheier oder Wahlverlierer.
Am meisten wundert mich, was die Kandidaten für den CDU-Vorsitz aus dem Thema machen. Norbert Röttgen hat sich immerhin erklärt, pro Quote. Friedrich Merz mag sich nicht festlegen, ist in Gesprächen, er hält die Quote für die "allenfalls zweitbeste Lösung". Was schnell dazu führen könnte, dass er selbst für die "allenfalls zweitbeste Lösung" für den Vorsitz gehalten wird. Armin Laschet schließlich schweigt noch, obwohl es jetzt ums Ganze geht.

Zum einen vermag die gut organisierte Frauen Union ein großes Paket von Parteitagsstimmen wegen Quote in die eine oder andere Richtung zu steuern. Vor allem aber könnte sich plötzlich eine Lösung durchsetzen, von der in Unionskreisen bereits erwartungsfroh gewispert wird. Und zwar so: Unter Bundesbürgern (vorerst nicht so wichtig) und unter CDU-Anhängern (sehr wichtig) führt CSU-Chef Markus Söder laut Umfragen das Feld der möglichen Kanzlerkandidaten klar an.

Das dürfte damit zusammenhängen, dass weite Teile der CDU von keinem aus dem Trio Röttgen/Merz/Laschet wirklich begeistert sind. Stattdessen erhält die Nochvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wachsenden Beifall für ihre Arbeit an der Parteispitze. Das gefällt ihr. Es führt sie in Versuchung.

Und jetzt mal zwei und zwei zusammengezählt: AKK bleibt CDU-Chefin, Söder wird Kanzlerkandidat? Dieses Duo scheint derzeit die größte Schnittmenge an Zustimmung zu haben. Die (weiblichen und männlichen) Insider, denen diese Kombination gut gefallen würde, verweisen übrigens nachdrücklich darauf, dass beide, AKK und Söder, für die Frauenquote kämpfen. Da schließt sich der Kreis.

Ich halte mich mit Prognosen inzwischen zurück (siehe oben). Aber eine Pointe wäre es: Ein bayerischer Macho wird Kanzlerkandidat, weil er dabei hilft, dass eine Frau die Frauenquote durchsetzt, die sie nicht brauchte, um Chefin zu werden. Und zu bleiben.
Quelle:

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Zu dieser Kolumne sage ich mal nix zu.
pauli8 ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 14.07.20, 08:21   #2
beloborodov
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Mit Quoten ist das so eine Sache. Idealerweise sollte das Verhältnis an der Spitze die Verhältnisse an der Basis wiederspiegeln. Die CDU ist kein 1:1-Abbild der Gesellschaft, sondern hat eine Mitglieder-Frauen-Anteil von ca. 20 %.

50 : 50 klingt gut. Ist es aber nicht.

Warum?

Nehmen wir an, 1000 Hühner und 100 Enten wollen einen Rat gründen, 20 Mitglieder soll er haben.

Jeweils 5 Prozent haben Lust dazu, fühlen sich berufen und haben auch viel Rückhalt unter allen Hühnern und Enten.

Das wären also 50 Hühner und 5 Enten, die als gut geeignete Kandidaten in Frage kämen.

Bei unquotierter Wahl würden also von diesen 55 Koryphäen vermutlich 18 : 2 Hühner und Enten gewählt werden.

Quotiert müssten aber wenigstens 10 Enten in den Rat einziehen.

Unter diesen 10 wären 5, die weniger Lust, weniger Rückhalt, ergo weniger Eignung haben.

Diese 5 machen den Job schlechter als die 5 gut geeigneten Enten, aber eben auch schlechter als die 10 gut geeigneten Hühner.

Das verdirbt das Bild - und natürlich auch die Performance des Rates (weil ja 5 weniger gut geeignete Kandidaten gewählt wurden, die im Rat ein Klotz am Bein sind).

Die "Macher" werden 10 Hühner und nur 5 Enten sein. In der Wahrnehmung dominieren die Hühner, die Enten sind halt nur "Quote", auch die, die einen wirklich guten Job machen. Das Ansehen aller Enten leidet und die fehlende Achtung als gleichberechtigter Partner wird für die Enten zum Dauerbrandthema.


Ansonsten ist mir egal, was die CDU zu dem Thema beschließt. Ich bin kein Mitglied dieser Partei, also in die Entscheidung nicht involviert.

Eine Frauenquote ist für mich kein hinreichender Grund, mich bei der Wahl für oder gegen eine Partei zu entscheiden.
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Demokratie lebt von der Vielfalt - Diktatur vom Mitmachen.

Geändert von beloborodov (14.07.20 um 12:34 Uhr)
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Schwammkopf2011 (14.07.20)
Ungelesen 14.07.20, 15:19   #3
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Bei den ganzen Forderungen nach Quoten für jeden und alles, wird einzig die Qualität darunter leiden. Es ist einfach utopisch anzunehmen, dass die Interessen der Menschen bei der Berufswahl deckungsgleich mit ihrer Repräsentation in der Bevölkerung sind.
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Sonicsnail (14.07.20)
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